Vorbild Herrmann, bayerischer Innenminister?

Natürlich gibt es bei uns keine Sippenhaft. Aber man darf doch fragen, welche Verantwortung ein Vater für seinen Sohn übernimmt.

Joachim Herrmann sen. gibt sich gerne konservativ, familienfreundlich und läßt sich unwidersprochen als „law and order-Mann“ feiern. Nun passiert etwas, was in den Reihen von konservativen Menschen nicht gerade zum Alltag gehört. Herrmanns Sohn Jakob (18 J.) ist, gelinde gesagt, etwas aus der Art geschlagen. Als Rapper „Jackpot“ bzw. „Jakob“ zeigt er sich per Gewalt-, Drogen- und Sex-verherrlichendem Video im Internet und grölt zumeist schmutzige Lieder der übelsten Sorte, wobei das wohl unvermeidliche Wort„ficken” häufiger vorkommt als ein vernünftiges deutsches Wort. Man könnte das als pubertäres Getue abtun; er beleidigt mit seinen Sex- und Vergewaltigungsfantasien aber gezielt jedes Mädchen, jede Frau und jede Mutter. Er krönt das Ganze auch noch mit einer übergroßen Wodkaflasche in der Hand. Text Herrmann jun.: „Ich trink´ Wodka wie Wasser“.

Vater Herrmann, als ob weiter nichts wäre, antwortet auf die Frage, welche Persönlichkeit er am meisten bewundere: „Meinen Sohn Jakob, weil er selbst nach den größten Dummheiten noch eine fast überzeugende Ausrede findet.“ Noch einmal: Es gibt keine Sippenhaft. Aber als oberster Polizist Alkoholausgaben an Tankstellen zu verbieten und sich gegen Killerspiele auszusprechen, ist das eine, seine Kinder ordentlich zu erziehen, ist das andere. Wie lange hält der bayerische Innenminister diesen Spagat noch durch? Fazit: Herrmann sen. mag ein  brauchbarer Innenminister sein; als Vater ist seine Rolle aber sehr fraglich.

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Conservo-Redaktion