Sparen à la NRW

Sparen ist das Zurücklegen momentan freier Mittel zur späteren Verwendung, so definiert das Internetlexikon wikipedia eine Tätigkeit, die auch jeder Normalmensch leicht verstehen kann. Politiker tun sich da etwas schwerer. Im Politsprech kann „Sparen“ auch bedeuten, Steuern zu erhöhen, um einem Ausgleich der chronisch defizitären öffentlichen Haushalte näher zu kommen.

Besonders „sparsam“ ist die rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, die soeben herausposaunte, im Landeshaushalt sage und schreibe 150 Millionen Euro einzusparen.

Diese Aktion ist der Rede nicht  wert. In NRW sind 230 Milliarden an Schulden aufgehäuft, der jährliche Landeshaushalt umfaßt Gesamtausgaben in Höhe von 60 Milliarden. Die Zinslasten betragen 4,6 Milliarden jährlich.

Solche Zahlen sind gemeinhin schwer zu verstehen. Millionen, Milliarden, wo ist da der große Unterschied? Otto Normalverbraucher hat weder das eine noch das andere. Daher sollten die Zahlen ins Verständliche übersetzt werden.

Übertragen wir die NRW-Sparaktion auf einen Privathaushalt mit einem Netto-Einkommen von 3.000 Euro im Monat. Dieser Haushalt hätte, wäre er so sorglos wie die NRW-Regierung mit dem Geld umgegangen, einen Schuldenberg von rund 140.000 Euro angehäuft. Weiterhin jedoch werden Monat für Monat 3.200 Euro ausgegeben.

Zum Jahreswechsel hat man gute Vorsätze gefaßt. Es soll gespart werden, das leichte Leben muß ein Ende haben. Mustermanns nehmen sich ein Beispiel an der nordrhein-westfälischen Landesregierung.  Man entschließt sich dazu, die Ausgaben wie Frau Kraft und Herr Walter-Borjans (NRW-Finanzminister) um 0,25 % zu senken, das sind bei bisherigen Ausgaben in Höhe von 3.200 Euro umgerechnet sage und schreibe 8 Euro! Bei einem Einkommen von weiterhin € 3.000 pro Monat gibt Familie Sorglos künftig 3.192 Euro aus und behauptet,  sparsam zu wirtschaften.

Will die rot-grüne Landesregierung die Bürger für dumm verkaufen?

Claus Dehl

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