Sodom und Gomorrha reloaded

Böhmvon Thomas Böhm

Irgendetwas ist im Busche, irgendetwas ist hier gewaltig aus dem Lot geraten. Wenn man die öffentlichen „verqueren“ Debatten der letzten Zeit verfolgt und die vielen schlüpfrigen Schlagzeilen eingeatmet hat, bekommt man unweigerlich das Gefühl, dass unsere Gesellschaft mächtig unter die Keuschheitsgürtellinie geraten ist.

Wohin man lauscht und schaut, im ganzen Land herrschen Wollust, Unzucht, Triebhaftigkeit und über allem scheint der Regenbogen. Die Blusen hoch, die Hosen runter, es wird blank gezogen, ja leck mich doch am Arsch!

– Schwanzfixierte Fußballer outen sich vor triefenden Kameras, seriöse Leitmedien verwandeln sich in klebrige Pornoheftchen, die zusammengerollt auch als Kondome verwendet werden könnten.

– Auf der Berlinale sind Filme wie „Nymphomaniac“ und „Vulva 3.0“ die Lieblinge des Feuilletons und wandern direkt nach der Aufführung in die Klassenzimmer der Grundschulen.

– Aufklärungsunterricht und Sexualkunde wird dem Nachwuchs bereits in die Wiege gelegt, früh übt sich, wer ein Meister im Rein-und-raus-Spiel werden will. Fehlt nur noch, dass Pädophilie als Studienfach an der Hochschule der Künste eingerichtet wird.

– Staatliche Inquisitoren und Vögelkundler okkupieren die elterlichen Schlafzimmer und Kinderstuben, Nummern schieben im Auftrag der Regierung.

Ja, sind wir alle nur noch notgeil?

Schamgefühl, Moral, Anstand und Sitte werden Versagern zugeordnet, das erfolgreiche, arterhaltende Vater-Mutter-Kind-Prinzip sind zu einem Auslaufmodell und seine Vertreter an die rechte Wand der Gesellschaft genagelt worden.

Doch bei all dieser sexuellen Vielseitigkeit und Freizügigkeit scheinen bei einigen heiß gelaufenen Zeitgenossen und Zeitgenossinnen die politisch korrekt ausgewuchteten Gehirnschalen durcheinandergeraten zu sein. Und so treibt die Suche nach dem perfekten Höhepunkt die merkwürdigsten Blüten:

– Wenn die NSA uns beim Einkaufen beobachtet, ist die Aufregung groß. Wenn Staat, Politik und Medien in unserer Privatsphäre das Kommando übernehmen und bestimmen, wer oben und wer unten liegt, wird das schulterzuckend hingenommen.

– Ein schwuler aufsichtsratloser Dorfschulze darf ungestört Milliarden Euros zu Grabe tragen und bei einem Limburger Hirten wird zur medialen Hexenjagd geblasen, nur weil er seine Krippe verschwenderisch schmücken wollte.

– Eine feministische Zeitungsente kann einen Wetterfrosch während eines dubiosen Vergewaltigungsprozesses in den Schmutz ziehen und sich gleichzeitig an deutschen Steuerzahlerinnen versündigen.

– Putins Spiele werden boykottiert, weil schwule Athleten nicht nackt über die Piste surfen dürfen. Wenn aber ähnliche Sportveranstaltungen in Ländern stattfinden, in denen die Menschenrechte nicht nur mit den Füßen getreten werden, wird freundlich darüber hinweggelächelt.

– Kaum jemand stört sich daran, dass sich ein schwuler Minister im Inland für die Gleichberechtigung seinesgleichen einsetzt und gleichzeitig im Ausland Freunden von Zwangsheirat und Kinderehen den Hof macht.

– Auf dem Christopher Street Day ist politisiert worden. Ist nichts gegen einzuwenden, aber wenn sich ein Schwuler über Gehängte an Kränen auf iranischen Baustellen beschwert, wird ihm in den islamfeindlichen Allerwertesten getreten.

– Auf Facebook darf man bei der Erstellung seines Profil zwischen allen möglichen und unmöglichen Geschlechtern wählen, und für diejenigen, die sich nicht entscheiden wollen oder können, wird sogar der Neutrois zum Anklicken angeboten. Doch wenn jemand seinen nicht vorhandenen Pimmel postet, wird er gesperrt.

– Nach einem medial inszenierten #aufschrei verbrüdern sich Journalisten gegen Herrn Brüderle, weil er beschwipst einer jungen Journalistin in den Ausschnitt geguckt hat, aber wenn ein politisch anständiger Mann sich im Bundestag nackte Knaben auf den Bildschirm holt, wird in den Leitartikeln eher darüber ernsthaft diskutiert, ab wann Perversität legal ist, als ihm den Hosenboden stramm zu ziehen.

– Viel Applaus gibt es, wenn die Kreuzberger grünen Linkspiraten einen ganzen Bezirk im Taliban-Look verhüllen, in dem sie Dessous-Werbung verbieten, und wenn barbusige Femen-Aktivistinnen auf einen Altar hüpfen, wird ebenfalls begeistert geklatscht.

– Ungehemmt darf eine Familienministerin Eltern, Onkels und Tanten dazu auffordern, an den kaum entwickelten Geschlechtsteilen der Kleinkinder herumzuspielen und wenn es die Grabscher erregt, um so besser.

–  Eine Gewerkschaft kann sich ohne Weiteres in den Biologieunterricht einmischen und den völlig überforderten Kindern mit hinterhältigen Fragen die Heterosexualität vermiesen. Missionarsstellung? Setzen, sechs!

– Eine grüne Landesregierung hat nichts besseres zu tun, als einen Bildungsplan zu entwerfen, der unsere Kinder als Versuchsobjekte für orgiastische Spielvarianten missbraucht. Aber wenn Widerstand gegen diese Klassenzimmer-Obszönitäten laut wird, werden die Kritiker als biologischer Abfall in die Tonne getreten. So sieht also die Aufarbeitung der Partei-bezogenen pädophilen Vergangenheit aus.

Ja, sind wir alle spitz wie Nachbars Lumpi?

Mindestens. Und die vollständige Entblößung der Gesellschaft, der kollektive Striptease, befindet sich noch im Stadium des Vorspiels, der Höhepunkt der Dekadenz (und es geht nur um den Höhepunkt) ist noch längst nicht erreicht. Gierig stürzen sich die Protagonisten der schlüpfrigen Debatten auf die Homepage „spaeterkommen“, da werden Sie geholfen.

Ziemlich viel Tamm Tamm für ein altbewährtes Fortpflanzungsritual.

Bleibt nur zu hoffen, dass der liebe (oder böse) Gott unseren Sündenpfuhl noch einmal unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begräbt. Das hat ja in Sodom und Gomorra bereits prima geklappt.

(www.journalistenwatch.com)

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