Mitten im Religionskrieg

1isisVon Thomas Böhm

Es geht weiter und es wird dramatischer. Wir befinden uns mitten in einem Religionskrieg, der am 11. September vor genau 13 Jahren seine erste Eskalationsstufe erreicht hat und mittlerweile die ganze Welt in Atem hält. Die Provokations-Strategie der Islam-Führer hat gegriffen. Das „Deutsch Türkische Journal“ schreibt:

US-Präsident Barack Obama will die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit einem internationalen Militärbündnis zerstören. Vor dem Jahrestag der Anschläge vom 11. September kündigte Obama am Mittwochabend (Ortszeit) eine Ausweitung der im Irak begonnenen Luftangriffe auch auf Syrien an. Moderate syrische Rebellen sollen außerdem mehr Militärhilfe erhalten…

«Unser Ziel ist klar: Wir werden IS mit einer umfassenden und andauernden Anti-Terror-Strategie schwächen und letztendlich zerstören», sagte Obama in einer Rede an die Nation. In einer unsicheren Welt sei amerikanische Führung die feste Größe.

Nach langem Zögern Obamas bedeutet die Ankündigung einen Kurswechsel im Vorgehen gegen die selbst ernannten Dschihadisten. Der Kampf werde angeführt von den USA und gestützt auf ein breites Bündnis aus Partnern in Europa und dem Nahen Osten, sagte er. Der Präsident stimmte die Amerikaner auf einen langen Einsatz ein: «Es wird Zeit brauchen, einen Krebs wie IS auszurotten», zitiert ihn die dpa (http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2014/09/504717/obama-beginnt-anti-terror-krieg-gegen-is-angriffe-auch-in-syrien/).

Dass die „Partner im Nahen Osten“ etwas anderes im Schilde führen, bleibt unerwähnt. Den Machthabern islamischen Staaten geht es nämlich nicht so sehr darum, ein Kalifat zu verhindern, weil ihnen die Ideologie nicht schmeckt. Nein, sie verteidigen ihr Territorium und ihre sprudelnden Ölquellen, die für ihren Reichtum sorgen. Doch der amerikanische Präsident musste handeln, weiß er doch, dass der Islam-Terror, wie damals schon, vor seiner Haustür nicht anhält:

Obama warnte, dass die IS-Kämpfer neben dem Nahen Osten bald auch zu einer Gefahr für die USA heranwachsen könnten. «Obwohl wir noch keine spezielle Verschwörung gegen unser Heimatland entdeckt haben, haben IS-Anführer Amerika und unsere Verbündeten bedroht.» Er bezog sich dabei auch auf die Enthauptung der beiden US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff. Der Fluss Tausender ausländischer Kämpfer müsse gestoppt und die Geldquellen der IS-Terroristen ausgetrocknet werden. Die humanitären Einsätze zum Schutz von Minderheiten und Flüchtlingen sollten fortgesetzt werden (http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2014/09/504717/obama-beginnt-anti-terror-krieg-gegen-is-angriffe-auch-in-syrien/).

Die bösartige Krake streckt, unterstützt durch die Blindheit vieler europäischer Politiker ihre Finger mittlerweile in alle Richtungen aus:

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ – kurz IS – hat eine Propaganda-Maschinerie entwickelt, die immer skurrilere Auswüchse hervorbringt. Der neueste Videoclip der Terrorgruppe untermauert die bizarren Welteroberungspläne – es zeigt, wie IS die italienische Hauptstadt Rom erobert. In einer Animation prangt eine Flagge der Terroristen auf einer Säule, direkt neben dem wohl bekanntesten Wahrzeichen Roms: dem Kolosseum (http://www.focus.de/politik/videos/bizarre-herrschaftsplaene-dieses-video-zeigt-is-terrormiliz-will-teile-europas-erobern_id_4125499.html)

Es ist wirklich ein Dilemma. Man muss diese Islamisten militärisch bekämpfen, eine andere Sprache verstehen sie nicht. Gleichzeitig warten sie nur darauf, angegriffen zu werden. Die „Frankfurter Rundschau“ kommt dabei zu einer richtigen Erkenntnis:

Selbst wenn eine internationale Koalition der Willigen unter Führung der USA zustande kommen sollte, selbst wenn Staaten wie Saudi-Arabien und die Türkei mitmachen, lässt sich eines doch bereits sagen: Der Einsatz des Militärs wird die Terrorgruppe schwächen, vernichten wird er sie nicht. Auch die Grundlage für den Terrorismus wird damit nicht beseitigt. Sollte, was hoffentlich nicht geschehen wird, demnächst eine US-Bombe syrische Zivilisten töten, wird IS lauthals schreien, die amerikanischen Ungläubigen führten einen Vernichtungsfeldzug gegen die Sunniten. Das dürfte den Zustrom von Dschihadis aus Europa und Amerika noch erhöhen (http://www.fr-online.de/meinung/obama-gegen-is-obamas-wunschdenken, 72602,28386462.html).

Die Zahlen sprechen für diese These: Der US-Auslandsgeheimdienst CIA schätzt die Zahl der Dschihadisten im Irak und Syrien auf “20.000 bis 31.500″ und damit deutlich höher als zuletzt angenommen. Das gehe aus einer neuen Einschätzung hervor, die auf Geheimdienstberichten von Mai bis August basiere, erklärte CIA-Sprecher Ryan Trapani am Donnerstag (Ortszeit). Seit der Ausrufung eines “Kalifats” Ende Juni durch die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) in den von ihr kontrollierten Gebieten habe diese verstärkt Kämpfer rekrutiert. Ein weiterer Grund seien die “Erfolge auf dem Schlachtfeld. Zudem habe die Miliz zusätzliche Informationsquellen erschlossen.

Ein großer Teil der Kämpfer wird wohl im Ausland rekrutiert. Wie CNN unter Berufung auf das CIA berichtet, habe der IS etwa 15.000 ausländische Mitglieder in seinen Reihen. Davon kämen rund 2000 aus den westlichen Ländern. Insgesamt sollen die Dschihadisten aus 80 verschiedenen Ländern stammen (http://www.focus.de/politik/ausland/nahost/zustrom-ungebrochen-cia-bestuerzt-so-viele-dschihadisten-kaempfen-fuer-den-is_id_4127380.html).

Aber wer sind die fanatischen Anhänger, die sich so schnell wie möglich und auf direktem Weg in den Himmel schießen möchten? Dazu haben die „Deutsch Türkischen Nachrichten“ eine Analyse für uns: Die meisten Islamisten aus Deutschland, die sich militanten Gruppen in Syrien angeschlossen haben, sind eher ungebildet. Einer bislang unveröffentlichten Analyse im Auftrag der Innenministerkonferenz zufolge hat nur jeder vierte von ihnen einen Schulabschluss. Gemäß der Studie, die der «Berliner Morgenpost» (Donnerstag) vorliegt, brachten sechs Prozent eine Ausbildung zu Ende, ein Studium zwei Prozent…

Elf Prozent der «Dschihad-Touristen» waren Frauen. Die Jüngsten unter den Islamisten waren bei der Ausreise nur 15 Jahre, der Älteste 64 Jahre alt. Jeder Dritte der Islamisten stammt aus der Gruppe der 21- bis 25-Jährigen. 20 Prozent waren arbeitslos gemeldet. Einer Beschäftigung gingen nur zwölf Prozent nach, die meisten mit einem Job im Niedriglohnsektor.

In Deutschland wurden rund 60 Prozent geboren, als Geburtsländer folgen Syrien (8 Prozent) und die Türkei (6 Prozent). Einen deutschen Pass haben 233 der erfassten Ausgereisten, 92 dieser Gruppe besitzen mindestens eine weitere Staatsangehörigkeit, etwa die marokkanische, türkische oder syrische. 240 Islamisten wurden laut Analyse als Muslime geboren. Von 54 Personen ist bekannt, dass sie – meist deutschstämmige – Konvertiten sind…

117 der Ausgereisten begingen bereits Straftaten, bevor sie sich radikalisierten. Meist handelte es sich um Gewalt-, aber auch Eigentums- oder Drogendelikte. 40 Islamisten aus Deutschland kamen laut Verfassungsschutz bisher im syrischen Bürgerkrieg ums Leben. Etwa ein Drittel der Ausgereisten kehrte inzwischen zumindest zeitweise nach Deutschland zurück.

(http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2014/09/504720/untersuchung-dschihadisten-aus-deutschland-sind-wenig-gebildet/)

Als ob es eine Rolle spielt, welchen Schulabschluss das religiös gehirngewaschene Fußvolk hat. Es sind die islamischen Denker und Lenker, die den Terror in der Welt verbreiten und sie sind wie die Hydra. Schlägt man hier einen Kopf ab, wachsen woanders zwei neue nach. Über Nachwuchssorgen werden sich die Terroristen nicht beklagen müssen. Im Gegenteil. Aufgrund der europäischen Appeasement-Politik gegenüber dieser „Welt-Untergangs-Religion“ stehen, das sagen uns die Zahlen der Innenministerkonferenz ebenfalls, in mehr Ländern denn je neue „Gotteskrieger“ bereit, ihr Leben für die „Sache“ zu verschenken. Und genau diese Einstellung ist es, die die Terrorbekämpfung so schwierig macht.

Die Spirale im Religionskrieg wird sich also weiterdrehen. Entscheidend ist aber dabei die Frage: Wie viele der 1,6 Milliarden friedlichen und moderaten Muslime auf der Welt sich, wenn es hart auf hart kommt und die geistigen Verführer und Führer in Bedrängnis geraten, auf die Seite der westlichen Welt mit all ihren Freiheiten, Freizügigkeiten und deren Auswüchsen stellen, und wie viele doch eher ihrem, von den Leadern als gut vernetzter Krieger wieder ins Spiel gebrachten, Propheten folgen.

Ich weiß es nicht, aber es scheint so, als ob genau das die Provokations-Strategen des Islams gerade herauszufinden versuchen.

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