Weg mit den Gewerkschaften!

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Eine arbeitnehmerfreundliche Satire von Thomas Böhm *)

Wir wissen alle, dass Gewerkschaften mittlerweile überflüssig sind, wie Blitzeis auf einem Sprungbrett. Sie dienen lediglich dazu, den Gewerkschaftsbonzen auf Kosten der Arbeitnehmer ein angenehmes Leben und linken Krawallmachern ein „seriöses“ Aushängeschild zu verschaffen. Tarifverhandlungen sind nichts weiter als Scheingefechte, weil die so genannten Kompromisse bereits vorher heimlich ausgehandelt werden. Streiks sind inszenierte Dramen für eitle und machtgeile Pfaus auf beiden Seiten des Verhandlungstisches.

Die Dummen sind immer nur die Kunden, da Tariferhöhungen immer über Preiserhöhungen abgewälzt werden – im Falle des Lokführerstreiks durften die Fahrgäste den Schaukampf der Streithähne gleich mehrfach ausbaden.

Wie befreit wären die Menschen, insbesondere die Arbeitnehmer, die von IG Metall, Verdi & Co. ausgesaugt und missbraucht werden, wenn man die Gewerkschaften auf eine Sondermüll-Deponie kippen könnte!

Was für Geld könnte gespart werden und für Vernünftiges ausgegeben werden! Sämtliche Gewerkschafts-Immobilien könnten locker in Flüchtlingsheime verwandelt werden. Was für ein Zeichen der Solidarität wäre das!

Keine Panik! Lohn- und Gehaltserhöhungen blieben garantiert. Dazu benötigt man lediglich einen cleveren Programmierer und eine flotte Tarifsoftware, die von zwei Schlichtern und einem Notar bedient und bewacht werden.

Diese Software wäre nicht viel anders als ein kleines Rechenprogramm, dass Faktoren wie „allgemeine Wirtschaftsentwicklung“, „Marktanalyse“, „Teuerungsrate“, „Arbeitsplatzsicherheit“, „Gewinn vor Steuern“ berücksichtigt und einmal im Jahr daraus dann eine individuelle Lohn- bzw. Gehaltserhöhung errechnet, an das sich dann JEDES Unternehmen zu halten hat.

Und wenn dann mal ein gieriger Firmenboss aufmuckt, hat dieses Programm Zugang zur Stromversorgung des aufmüpfigen Unternehmens und wird in den Chefetagen die Kaffeemaschinen ausschalten.

Was meinen Sie, wie schnell die Typen nachgeben würden! Und all die unnützen Gewerkschaftsheinis könnten endlich anfangen zu arbeiten.

Was für paradiesische Zustände!

*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo

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