MDR und SED

sed mdr(www.conservo.wordpress.com)

Gundhardt Lässig, „Ostzonenflüchtling“ und Kläger vor dem BVG gegen seine Rentenkürzung durch die Bundesregierung, betreibt eine eigene Facebookseite, auf der er sich kritisch mit dem Zeitgeschehen beschäftigt. Hier zwei seiner neuen Beiträge, die wir gerne übernehmen, weil der öffentlich-rechtliche Sender MDR angesprochen ist – ein Sender, der auch von conservo kritisch gesehen wird. Doch wenn ein „Ossi“ über einen „Ossi-Sender“ schreibt, ist das authentischer als Kritik von einem „Wessi“. G. Lässig schreibt:

Guten Morgen Deutschland, guten Morgen Berlin, guten Morgen, liebe Facebook-Freunde,

heute gehen meine „brüderlichsten Kampfesgrüße“ in den tiefsten Osten und besonders an die Hauptzentrale des MDR. Ich bin zu Beginn in den Duktus von BILD und Super-Illu geraten.

Was für eine glückliche Fügung bzw. Übereinstimmung mit dem aktuellen SPIEGEL, Nr. 28 – Titelbild – Die Trümmerfrau –„Scheitert der Euro, scheitert Merkels Kanzlerschaft“! Zum Titelbild vorerst kein Kommentar, aber der Artikel, Seite 40 – 43, ist in einer Kurzform online abrufbar (siehe unten). Ich empfehle den Machern der Super Illu und den Redakteuren beim MDR diesen sehr lesenswerten Artikel. Dazu muss man sich allerdings die gedruckte Printausgabe kaufen.

Das passt doch heute wie „Faust auf´s Auge“, „Deckel auf Topf“ oder ganz frivol „Ar… auf Eimer“. Das kann doch kein Zufall sein. Ich bin froh und glücklich darüber, wie aufmerksam meine Beiträge bei Facebook gelesen werden. Danke an alle, die mitmachen.

Hier ergeben sich folgende Fragen im Anschluss an meine heutige Berichterstattung:

  • Wem gehörte die Stasi „Ministerium Horch und Guck/MfS“ in Ostdeutschland?
  • Wen spionierte man aus in Ostdeutschland?
  • Wer machte hauptamtlich, freiwillig oder gezwungen mit?

 

Liebe MDR-Redakteure, denkt ganz schnell darüber nach.

Freiwillige Zuträger: Denunzianten aus Ost und West halfen der Stasi

Die Stasi überwachte Ostdeutschland systematisch. Neue Studien belegen nach SPIEGEL-Informationen zudem: DDR-Bürger gaben oft freiwillig Informationen über Freunde, Bekannte, Nachbarn weiter – manch ein Tipp kam aber auch aus dem Westen.

Bislang prägten die Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit das Bild des ostdeutschen Überwachungsstaats. Doch nun haben Historiker Dokumente ausgewertet, aus denen hervorgeht, dass DDR-Bürger oft freiwillig Belastendes über ihre Mitmenschen in fast allen Bereichen meldeten. Dies dokumentieren etwa Tonbandmitschnitte der Volkspolizei, über die der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Die Historikerin Hedwig Richter von der Greifswalder Universität spricht von einer “fulminanten Rapportmaschinerie”, an der sich breite Teile der DDR-Bevölkerung beteiligt hätten, ohne direkt bei der Stasi mitzuarbeiten.

Ganz gleich, ob Rathaus, Stahlwerk oder LPG: “Jeder, der einen halbwegs verantwortungsvollen Posten hatte”, sagt Richter, “verfasste Berichte für übergeordnete Stellen.” Viele dieser oft denunziatorischen Berichte sind in den Archiven früherer ostdeutscher Parteien, Universitäten und Behörden erhalten geblieben.

Besonders häufig meldeten Bürger geplante Republikfluchten, aber auch Devisenschmuggel, auffälligen Alkoholkonsum und außereheliche Liebesbeziehungen. Manchmal mit drastischen Konsequenzen: So konnte es zur Exmatrikulation führen, wenn über einen Studenten wiederholt ein fehlender “klarer Klassenstandpunkt” gemeldet wurde.

Zahlreiche Auskunftswillige gab es auch unter den 2,1 Millionen DDR-“Hausbuchführern”, die unter anderem Besucher in Wohnblocks schriftlich vermerken mussten, ebenso unter den 173.000 “Freiwilligen Helfern” der Volkspolizei. Ein besonders pikantes Detail: Auch Bewohner der Bundesrepublik riefen bei staatlichen Stellen der DDR an, um dort ostdeutsche Freunde oder Bekannte zu verraten. (© spiegel.de 04.07.2015)

(Quelle: http://www.spiegel.de/…/ddr-buerger-bespitzelten-auch)…

„DDR-nostalgischer Schunkelsender“

„Super-Illu“ ist eine deutsche Wochenzeitschrift, die vor allem in Ostdeutschland eine große Reichweite hat. Themen zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und der Entwicklung der deutschen Einheit spielen für die Redaktion eine besonders große Rolle. Ich habe aber eine ganz andere Empfindung sowohl für den Fernsehsender MDR als auch für diese Wochenzeitschrift.

Ein kurzer Blick zurück in die MDR-Geschichte, und schon wird man fündig. Die eingefügten Texte findet man im Netz, und dazu fällt mir das alte deutsche Sprichwort „Der Fisch stinkt vom Kopf her“ oder „Wie der Herr, so´s Gescherr“ ein. Eine treffende Aussage!

Seinen Ruf als DDR-nostalgischer Schunkelsender hat der MDR seit seiner Gründung 1991. Und anscheinend hat man auch kein Interesse daran, den Mief loszuwerden. Denn der Verwaltungsrat des Senders will nun MDR-Chefjustiziarin Karola Wille als neue Intendantin durchsetzten. Die 52-Jährige hat eine bewegte SED-Vergangenheit.

Gegen die Juristin gab es zunächst Vorbehalte. Denn die Vita von Prof. Dr. jur. Karola Wille sorgte für Kopfschmerzen. Kaum volljährig, trat sie 18-jährig in die SED ein. „Aus Überzeugung“, wie sie selbst zugibt. Aus einer SED-nahen Familie stammend, bekam sie problemlos einen Studienplatz an der juristischen Fakultät in Jena. Jahrelang war sie mit einem DDR-Militärstaatsanwalt verheiratet….

So schrieb am 11.Oktober 2011: http://www.bz-berlin.de/…/kuenftige-mdr-chefin-hat-sed-verg… Und weiter hier: http://www.pi-news.net/…/sed-kommunistin-karola-wille-nun-…/

Filmbeiträge zum Fremdschämen

Seit Wochen flimmert über diesen Fernsehsender (3. Deutsches Fernsehprogramm) eine unvorstellbare Kampagne im wiedervereinten Deutschland. Nun gehe ich davon aus, dass nicht sehr viele Fernsehzuschauer, besonders in den alten Bundesländern, diesen Sender auf dem „Bildschirm“ haben. Genau deshalb ist es umso wichtiger, dass ich hier auf meiner Seite darüber schreibe. Ich glaube, ich erreiche dadurch sehr Viele und besonders in den alten Bundesländern von Borkum bis zum Bodensee.

Ich frage mich, für wen sind diese Filmbeiträge zum Fremdschämen gemacht. Das alles nach mehr als 25 Jahren des Mauerfalls und im 25. Jahr der Wiedervereinigung. Wer baut hier in den Köpfen, den Hirnen und den Herzen neue Mauern auf? Übrigens ganz aktuell wird zur Zeit in Ungarn, dem Land, das als erstes ein Loch in den Eisernen Vorhang gerissen hat, heute wieder ein 4m hoher Grenzzaun zu seinen unmittelbaren Nachbarn aufgebaut. Darüber sollte MDR berichten.

Ein Auszug aus dem MDR-Programm zeigt die Einäugigkeit:

  • „Heute im Osten: Wem gehört der Osten? Glücksritter, Macher, Millionäre“
  • „Bauernland in neuer Hand“ usw, usw,…(siehe MDR-Programm)

 

www.conservo.wordpress.com

Über conservo 7864 Artikel
Conservo-Redaktion