Der Zensur-Minister und seine Zeilenknechte

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Also Zensurminister Heiko Maas gemeinsam mit seiner Antifa-Brigade zur Hetzjagd auf Andersdenkende und Kritiker geblasen hat, waren unsere Systemjournalisten ganz Ohr. Witterten sie doch ihre große Chance, endlich die verhasste Konkurrenz im Netz, also die Gegenöffentlichkeit, die ihnen das Leben doch so schwer macht, weil sie ihre Lügen entlarvt, loszuwerden.

Einer der Vorboten des neuen Zensur-Terrors ist Benno Müchler von der Welt. Er schreibt:

Die ehemalige Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, ätzt im Netz gegen Flüchtlinge. Auf Twitter schrieb die konservative CDU- Politikerin und Bundestagsabgeordnete:

„Unglaublich. Ungarn lässt friedliche Flüchtlinge nicht ins Land.“ Der Tweet war als Witz gemeint. Darunter postete sie ein Foto von den Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen und Polizei, nachdem die ungarische Polizei die Grenze zu Serbien mit einem Zaun dicht gemacht hatte.

Es ist nicht der einzige Tweet dieser Art. Am Mittwoch schrieb sie: „Gerade sind im ZDF die gewalttätigen Flüchtlinge in Serbien zu sehen. Wir wissen, was uns erwartet!“

Ebenso schürt sie Ängste vor gewalttätigen Islamisten, indem sie schrieb: „Verfolgte Christen treffen hier auf Verfolger!“, und darunter einen Artikel mit der Überschrift „Muslimische Asylbewerber attackieren Christenpaar wegen Kreuzkette“ verlinkte. Der Text stammt von der umstrittenen Internetseite kathnet.de und berichtet über einen Raubüberfall im nordrhein-westfälischen Hemer, bei dem mehrere Algerier einem christlichen Eritreer eine Kreuzkette vom Hals rissen.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article146523821/Erika-Steinbach-aetzt-gegen-Fluechtlinge.html

Ein klarer Fall für den Betriebsarzt bei Springer. Wie kann man Ängste vor gewalttätigen Islamisten schüren? Gehört Müchler zu den tapferen Journalisten, die den IS-Killern freiwillig den Kopf hinhalten? Will er uns etwa sagen, dass wir vor Bombenlegern, Kopfabschneidern und Selbstmordattentäter keine Angst zu haben brauchen, weil das eigentlich ganz liebe Kerle sind?

Aber JouWatch hatte es vorausgesagt. Bei diesem Zensurterror geht es überhaupt nicht darum, dem Hass in den sozialen Netzwerken Einheit zu gebieten. Hier geht es lediglich darum, Asyl- und Systemkritiker zum Schweigen zu bringen, weil sie ansonsten solch Schlechtschreibern wie Herrn Müchler die Karriere versauen.

*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo

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