Warum der „Tagesspiegel“ ein würdiger Nachfolger vom „Neuen Deutschland“ ist

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Zugegeben, äußerlich unterscheidet sich der „Tagespiegel“ vom „Neuen Deutschland“, aber inhaltlich riecht es in dieser linken Fischverpackung ebenfalls so nach sozialistischer Fäulnis wie in der ehemaligen Propaganda-Zeitung der SED.

In der neuesten Ausgabe des „Tagesspiegel“ finden wir wieder mal ein gutes Beispiel für schlechten Journalismus, der ideologisch durchtränkt, dermaßen Dummheiten verbreitet, dass die Gehirnschale knackt. Die Autorin des Irrsinns heißt in diesem Fall Caroline Fetscher. Sie schreibt:

…Nicht viel anders verhält es sich mit der Asyl-Industrie. Das Wort hört sich an wie eine Diffamierung, es klingt nach dem Geschäft mit dem Elend. Wo immer hunderte, tausende flüchtender Menschen von einem Augenblick zum nächsten Hilfe brauchen, wird diese Industrie aktiv oder entsteht. Auch hier werden Herbergen gebraucht, Wohn- und Bürocontainer, Sanitärcontainer, Zelte, angemietete Unterkünfte. Auch hier verdienen Verkäufer, Vermieter, Eigentümer von Liegenschaften, Klempner, Fliesenleger, Elektriker, Sicherheits- und Wäschedienstleister und so fort. Pharmaunternehmen verkaufen Impfstoffe und Antibiotika, bezahlt werden Sozialarbeiter, Dolmetscher, Logistiker, Busunternehmen, Taxifahrer.

Vom Ehrenamt allein kann keine Krise größeren Ausmaßes bewältigt werden. Neben den sogenannten Flüchtlingsströmen strömt daher das Kapital. Und noch der arbeitslose Asylbewerber, der sein Taschengeld bei Aldi oder Lidl ausgibt, trägt dazu bei, dass das Geld zirkuliert, ebenso wie jeder neu eingestellte Angestellte im öffentlichen Dienst, der sein Gehalt in den Markt einbringt.

Was zeigt das? Vor allem eins: Die besorgte oder aufgebrachte Rede von den Milliarden Euro, die die hunderttausende Flüchtlinge den Staat, die Gesellschaft kosten, greift zu kurz. Sie greift im Grund gar nicht. Die ausgegeben Summen verschwinden keineswegs in einem schwarzen Loch im Weltall, das die schwarze Null der Staatskasse zu verschlucken droht. Denn bereits auf kurze und mittlere Frist entstehen hier Profite, und eine Portion dieser Einnahmen dürfte durchaus, wenn es mit rechten Dingen zugeht, in Gestalt von Steuern zurückfließen an eben den Staat, der sie erst mal auslegen muss.

Das alles ist kein Geheimnis, es lässt sich mikro- und makroökonomisch errechnen, wie sich solche Summen ausnehmen. Wir haben es hier also nicht mit einem Desaster oder Skandal zu tun, auch wenn ein rechter Rand der Gesellschaft und eine zunehmend murrende Mitte die aktuellen Entwicklungen so einschätzen. Im Gegenteil, die Asylkrise kommt eher einem breitflächigen Investitionsprogramm gleich, einem staatlich geförderten Konjunkturschub in großen Produkt- und Dienstleistungsbranchen. (Rund fünfeinhalb Milliarden soll die „Abwrackprämie“ den Staat gekostet haben – offenbar hat sie sich ausgezahlt.)… (http://www.tagesspiegel.de/politik/finanzielle-auswirkungen-hilfe-fuer-fluechtlinge-ein-gutes-geschaeft/12420456.html)

Genauso einen Blödsinn haben wir bereits beim Thema „Energiewende“ lesen dürfen. Hier war auch von vielen neuen Jobs und einer Konjunkturspritze die Rede. Löhnen musste dafür der steuerzahlende Stromkunde.

Natürlich kann man viele neue Arbeitsplätze schaffen, die Steuereinnahmen erhöhen, diverse Branchen zu mehr Profit verhelfen, mehr Geld zirkulieren zu lassen und den Konsum erhöhen. Nur muss man sich doch die Frage stellen, wer hat dieses Geld erwirtschaftet?

Hier soll nach sozialistischem Ebenbild der ohnehin schon fettwanstige Verwaltungsapparat weiter aufgeblasen werden, um den Handaufhaltern das Schlaraffenland zu garantieren. Er wird nur die etwas satter machen, die sich schon immer gerne an der Armut der anderen bereichert haben, all diejenigen, die wirklich hart arbeiten, werden für dieses „flüchtige Konjunkturprogramm“ bluten müssen, sei es durch Steuererhöhungen oder sonstige Kostensteigerungen.

Frau Fetscher schreibt über einen künstlich erzeugten staatlich reglementierten Wirtschaftsschub, der nicht funktionieren wird, das ist so sicher, wie der Untergang der DDR.

Schließlich funktioniert eine „ehrliche“ Wirtschaft doch wohl etwas anders. Der eine erschafft mit seiner Hände und/oder Intelligenz ein Produkt oder eine Dienstleistung, wird dafür bezahlt, kauft von dem Geld Lebensmittel und zahlt dafür seine Miete. Davon profitieren wiederum der Hersteller, der Lieferant, der Supermarkt, der Vermieter und der Bauunternehmer.

Arbeitet derjenige nicht, der Geld für Essen und Unterkunft benötigt, müssen das andere für ihn machen, ansonsten würde er mit hungrigen Magen im Regen stehen bleiben.

Und wenn wir davon ausgehen, dass spätestens Ende nächsten Jahre in Deutschland mindestens fünf Millionen Menschen alimentiert werden müssen, bricht hier die Wirtschaft zusammen, weil sich der arbeitende Mensch aufgrund der Steuerlast und den horrenden Preisen nichts mehr leisten kann, also aufhört zu konsumieren.

Allerdings gäbe es bis dahin auch den „Tagesspiegel“ nicht mehr.

Die Hoffnung stirbt.

*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo

http://www.conservo.wordpress.com

10.10.2015

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