Molenbeek ist überall

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Schon lange vor dem religiös motivierten Terroranschlag in Paris hat die dunkle Seite des Islams seine Schatten über die europäischen Großstädte ausgebreitet. Das Massaker von Saint Denis ist nur der grausame, aber leider auch nur vorläufige und logische Höhepunkt der Islamisierung.

Tour L’Ecluse, Boulevard Mettewie, Molenbeek
Tour L’Ecluse, Boulevard Mettewie, Molenbeek

Erschütternd dabei ist auch, dass es immer noch Journalisten, wie zum Beispiel Manuel Bewarder gibt, die das nicht begreifen wollen, können oder sollen und diese fatale Entwicklung herunterspielen:

Die Welt: Jetzt heißt es, was in Frankreich passiert ist, könnte auch hier passieren? Ist das nicht etwas überzogen? Wenn Sie das Brüssler Problemviertel Molenbeek und Neukölln vergleichen, dann geht es doch hierzulande etwas friedlicher zu.

Maaßen: Ich möchte es mir nicht vorstellen, aber ich denke mir, es könnte durchausRealität werden. Ich will nichts vorhersagen, aber man muss einige Tatumstände zur Kenntnis nehmen. Ein Tatumstand ist, dass sich junge Leute in Syrien oder im Irak kennenlernen. Dass sie wieder zurückkommen und dort die gleiche Gehirnwäsche und Kriegserfahrung mitgemacht haben. Dass sie – auch wenn Molenbeek anders ist als Neukölln –, wenn sie nach Belgien oder nach Deutschland zurückkehren, gleiche Erfahrungen gemacht haben mit der Tötung oder der Folterung von Menschen… (http://www.welt.de/politik/deutschland/article149011778/Wir-sind-der-Feind-ob-Frankreich-oder-Deutschland.html)

Was heißt hier „etwas friedlicher“? Auch Molenbeek und Saint Denis waren einmal ganz „normale“ von Ausländern geprägte Viertel – bis sie dann (von wem wohl) islamisiert wurden. Hier zwei erschütternde Berichte:

…Weitgehend muslimische oder «marokkanische» Quartiere bieten Extremisten Nährboden und Unterschlupf. Zwar ist Shariah4Belgium vor allem in Antwerpen aktiv, doch sind etwa in Molenbeek, einem Teil Brüssels, der abseits touristischer Pfade liegt, ebenfalls radikale Kräfte am Werk. Diese wirken darauf hin, dass Läden keinen Alkohol anbieten oder deren Verkaufsgut «halal» zu sein hat, religiösen Vorschriften entsprechend, was etwa bedeutet, dass Fleisch von geschächteten Tieren stammt, die vor dem Schlachten nicht betäubt werden.

Laut einem Fernsehbericht der Deutschen Welle wurden ihre Mitarbeiter in Molenbeek schon 2006 von einer Art selbsternannten muslimischen Sittenpolizei bedroht, als sie auf einem Markt – und damit auf öffentlichem Grund – filmten. Immer wieder kommt es dort zu Zwischenfällen, von denen jeder für sich wenig bedeutsam ist, als Serie jedoch zeigt, dass Extremisten mit langem Atem am Werk sind. In gewissen Quartieren der flämischen Metropole Antwerpen sollen Islamisten ebenfalls als selbsternannte Sittenwächter unterwegs sein, Wirte dazu zwingen, kein Bier zu verkaufen, und Frauen belästigen, deren Schleier nicht noch die letzte Haarsträhne verdeckt… (http://www.nzz.ch/wo-der-sittenwaechter-alkohol-verbietet-1.17426796)

Einst floh Fewzi Benhabib vor Algeriens Islamisten nach Saint-Denis. Heute sei die Stadt nicht wiederzuerkennen, schreibt er, Islamisten hätten Straßen und Geschäfte erobert: Bericht eines Fassungslosen.

In den letzten Jahren hat die Angst mich wieder gepackt. Saint-Denis hat nichts mehr mit dem Saint-Denis von damals zu tun. Und das Land der Menschenrechte weigert sich, hinzusehen. In Saint-Denis hat sich ein Spalt aufgetan, der Erinnerungen weckt, er tut sich auf auf den Gehsteigen, auf dem Markt am Sonntag. Und dennoch weigern sich viele Bürger zu erkennen, dass hier ein Gegenprojekt an den demokratischen Grundfesten der pluralistischen Gesellschaft nagt… (http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4869481/SaintDenis_Wie-meine-Stadt-islamistisch-wurde?_vl_backlink=/home/index.do)

In fast jeder Großstadt Europas haben sich solche No-Go-Areas gebildet, die vom Islam durchtränkt und von Kriminalität geprägt sind und als Rückzugsgebiete der Islam-Terroristen die nötige islamische Infrastruktur bieten.

Einige Beispiele:

…Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hält es für riskant, in überwiegend von Muslimen bewohnten Vierteln einiger Städte die Kippa zu tragen. Juden sollten sich zwar nicht aus Angst verstecken, und die meisten jüdischen Einrichtungen seien gut gesichert, sagte Schuster.

Die Frage sei aber, „ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil, als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben – oder ob man da besser eine andere Kopfbedeckung trägt“. Es sei eine Entwicklung, die er so vor fünf Jahren nicht erwartet habe, und die erschreckend sei… (http://www.focus.de/politik/deutschland/dort-wo-viele-muslime-wohnen-zentralrat-der-juden-raet-vom-tragen-der-kippa-ab_id_4504136.html)

Einst war Duisburg-Marxloh eine beliebte Einkaufs- und Wohngegend. Mittlerweile reklamieren Clans die Straßen für sich, die Polizei ist machtlos. Der Abstieg des Stadtteils ist albtraumhaft…

…16 Prozent Arbeitslosigkeit. 19.000 Einwohner. 64 Prozent davon mit ausländischen Wurzeln. Verwahrloste Familien, Straßenkriminalität, Gewaltexzesse, überforderte Behörden: Ein Viertel, das zu den ärmsten in Deutschland zählt. Die Polizei warnt vor rechtsfreien Räumen…. (http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/7159570/wie-ein-deutscher-stadtteil-zur–no-go-area–wurde.html)

Das Rollbergviertel, südlich der Boddinstraße, grob eingegrenzt von Hermannstraße und Karl-Marx-Straße, hat seit längerem Probleme. Kriminelle arabische Großfamilien und Jugend-Gangs terrorisierten den Kiez in den 90er Jahren. Dann griff die Polizei durch, Nachbarschaftsvereine gründeten sich, Häuser wurden saniert, es kehrte etwas Ruhe ein. „Die soziale Lage hatte sich gerade verbessert“, sagt Gabriele Heinemann. Bei „Madonna“ habe es früher keine Rolle gespielt, welcher Religion die Jugendlichen angehören, die sich hier treffen. Umso tragischer ist die jüngste Entwicklung, die sich mit dem Krieg in Syrien und im Irak verschärfte. Denn auch in Syrien bekämpfen sich Schiiten, Sunniten und Aleviten. Die Milizen des „Islamischen Staats“ haben auch deshalb großen Zulauf, weil sie als Sunniten gegen die Schiiten vorgehen und den im Irak marginalisierten Sunniten vermeintlich Rechte zurückgeben.

In Neukölln werfen sich sunnitische und schiitische Gruppen gegenseitig vor, vom Westen korrumpiert zu sein, sagt Sevil Yildirim. Die ideologische Spaltung in „wir Muslime“ gegen „den Westen“ habe es auch schon vorher gegeben. Sunnitische wie schiitische Moscheen heizten die Stimmung weiter an und vertieften die Spaltung. Manche belassen es nicht beim Beten und Predigen. Sie betreiben „Reisetourismus“ nach Syrien und in den Irak, wie es Sevil Yildirim und Gabriele Heinemann nennen. Junge Männer und noch jüngere Frauen werden in den „Heiligen Krieg“ geschickt und helfen den dortigen Sunniten oder Schiiten – im Glauben, sie täten ihrer Religion etwas Gutes. Nach Erkenntnissen des Berliner Landeskriminalamts sind „Personen im mittleren zweistelligen Bereich nach Syrien ausgereist, um dort an Kampfhandlungen teilzunehmen oder den Widerstand in sonstiger Weise zu unterstützen“….

(http://www.tagesspiegel.de/berlin/rollbergviertel-in-berlin-muslime-aus-neukoelln-im-visier-von-salafisten/10764738.html)

Parallelwelten. Auf die Kölner Keupstraße trifft dieser Begriff gleich in doppelter Hinsicht zu: Auf der Straße wird das Geschehen von den Türken und ihren Geschäften dominiert, hinter den Häusern pflegen die überwiegend deutschen Anwohner ihre riesigen Gärten.

60 Prozent der Leute an der Keupstraße sind Deutsche, 40 Prozent Türken. Aber von den 102 Geschäften hier werden nur zwei von Deutschen geführt. Auf der Straße sieht man sie kaum…(http://www.express.de/koeln/unsere-heimat-muelheim–ein-veedel-mit-zwei-gesichtern,2856,4663696.html)

Kaum eine Straße in der Stadt hat ein schlechteres Image als die Gernsheimer Straße. Immer wieder hört man von Gangs, die von hier aus die Türsteherszene aufmischen wollten. Oder vom Komaschläger, der einen Familienvater krankenhausreif geprügelt hat. Einfach so.

„Die Jugendlichen hier haben nichts zu tun, wenn die Schule aus ist.“ Für Sportvereine oder andere Hobbys sei kein Geld da. Die Migranten-Kinder stammten aus ärmlichen Verhältnissen. „Ihre Eltern kamen nach Deutschland, umso schnell wie möglich Geld zu verdienen. Da bleibt keine Zeit, sich um die Kids zu kümmern. Und so lungerten die Jugendlichen auf der Straße rum und begannen Mist zu bauen.“… (http://www.express.de/koeln/unsere-heimat-ostheim-streetworker–onkel-ali–holt-die-kids-von-der-strasse,2856,4645076.html)

Schauplatz von Razzien gegen mutmaßliche Unterstützer der islamistischen Terrormiliz IS. Wohnort von Dschihadisten und radikalen Predigern. Rekrutierungsterrain für Salafisten, die zu Grillfesten und Treffen in Privatwohnungen einladen: Neu-Tannenbusch gerät immer wieder in die Schlagzeilen, seit der international bekannte und 2010 getötete Al-Kaida-Terrorist Bekkay Harrach 2007 aus dem Viertel in den „heiligen Krieg“ ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet zog.

Auch der mutmaßliche Bombenleger vom Hauptbahnhof, Marco G., der sich zurzeit vor Gericht verantworten muss, hat dort gewohnt. Und es heißt, junge Dschihad-Rückkehrer aus Syrien hielten sich wieder in dem Stadtteil auf… (http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/tannenbusch/naehrboden-fuer-salafismus-article1498554.html)

Ein paar gesprungene Sicherheitsscheiben, sonst ist nichts mehr zu erkennen von dem nächtlichen Chaos auf dem Hamburger Steindamm. Die Geschäfte haben geöffnet, Menschen kaufen sich Snacks oder Gemüse.

In der vergangenen Nacht sah es hier noch ganz anders aus: 400 Kurden, die sich im Anschluss an eine Demonstration in der Innenstadt im Stadtteil St. Georg versammelten und noch einmal so viele mutmaßliche Salafisten hatten sich laut Polizei eine heftige Straßenschlacht geliefert. Messer, Macheten, Holz- und Eisenstangen sollen eingesetzt worden sein. 14 Verletzte hat die Polizei registriert, davon vier Schwerverletzte…

(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hamburger-steindamm-randale-zwischen-kurden-und-salafisten-a-996055.html)

Überall in Deutschland also dasselbe klare Bild, dieselbe Entwicklung.

Warum nur übersehen das Journalisten wie Manuel Bewarder und stellen der Politik nicht die entscheidende Frage:

Warum nur ist Terror, Gewalt und Kriminalität in muslimisch geprägten Bezirken so ein Thema geworden, wenn das alles nichts mit dem Islam zu tun hat?

*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo

http://www.conservo.wordpress.com

20.11.2015

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