Brief an Hannelore Kraft wg. Gender-Professuren

Genderstop2Von Karin Zimmermann

Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium fördert im kommenden Jahr 13 Professuren zur Genderforschung mit insgesamt einer Million Euro. “Ich bin davon überzeugt, dass eine breite Verankerung der Genderforschung in allen Wissenschaftsbereichen den Weg zu einer geschlechtergerechteren Hochschullandschaft ebnet”, sagte Ministerin Svenja Schulze (SPD) am Sonntag laut Mitteilung. Die ausgewählten Professuren kommen unter anderem aus den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften und Theologie. Sie werden ab 2016 über drei Jahre mit jährlich 75 000 oder 100 000 Euro bei den Forschungen unterstützt.

Sehr geehrte Frau Kraft, sehr geehrte Frau Schulz,

dass Sie sich mit dem Thema „Gender-Mainstreaming“…

► überhaupt befassen,

► dafür noch Geld und Personalkapazitäten und

► Zeit der Wissenschaftler und Studenten

opfern, kann man nur mit Fassungslosigkeit zur Kenntnis nehmen. Warum ist das so?

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland in Artikel 3 (2) GG gefordert wird, ist seit Jahrzehnten Realität und zwar in Theorie und Praxis. Es gibt von daher keinen Handlungsbedarf. Es gibt auch keine Hinweise dafür, dass das in anderen europäischen Ländern anders ist. Bei Zuwanderern islamischen Glaubens mag sie dagegen nicht selbstverständlich sein. Insofern ist Artikel 3 (2) GG keineswegs überflüssig. Er ist daher beizubehalten

In Artikel 6 stellt unser Grundgesetz Ehe und Familie ausdrücklich unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Es besteht kein Zweifel: Unter Ehe und Familie sind gemeint: Vater, Mutter und Kind(er). Sonst nichts.

Zahllose Zitate aus der Bibel weisen aus: Die kleinste Zelle der menschlichen Gemeinschaft ist die Familie, die Keimzelle der Erhaltung der Menschheit. Sie ist unverzichtbar. In allen anderen Lebensformen wohnt die Sünde. Kleinkinder brauchen ihre Mutter. Nur durch deren Fürsorge um ihr Kind entwickeln sich bei ihm die Werte, die den Menschen ausmachen. Vertrauen, Geborgenheit, überhaupt alle Werte, die für ein menschliches Zusammenleben erforderlich sind, werden ihm am besten durch seine Mutter vermittelt.

Den im „Gendern“ zu schaffenden „neuen Menschen“ hat es in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben. Das willkürliche Bestimmen eines eigenen Geschlechtes (von vielen, z.B. ob er oder sie Mann oder Frau sein will) und der sexuellen Orientierung (heterosexuell, schwul, lesbisch, bisexuell oder transsexuell widerspricht den seit Jahrtausenden praktizierten, auf Erhaltung der Art gerichteten Lebensgewohnheiten der Menschen. Das ist bei allen Völkern der Erde so. Es ist auch nicht anders denkbar.

Bildung ist Aufgabe der Bundesländer. Nicht diejenige der Bundesregierung und schon gar nicht diejenige Europas. Bereits jetzt legen die dafür zuständigen Ministerien den Begriff „Gender-Mainstreaming” sehr unterschiedlich aus. Mädchen und Jungen sind nun mal nicht gleich, sondern gleichwertig. (http://www.dijg.de/gender-mainstreaming/jungen-maedchen-paedagogik/ ). Der Irrglaube, Mann und Frau seien gleich, wird z.B. drastisch durch die tote Soldatin wiederlegt, die, wie ihre männlichen Kameraden, in die Takelage der Gorch Fock geschickt wurde und von dort aus zu Tode stürzte, weil sie die Kräfte verließen. Die von der Natur aus vorgegebenen Merkmale der beiden unterschiedlichen Geschlechter sind invariabel: Dass die Mutter die Kinder zur Welt bringt und dass diese „physikalisch vorgegebene Tatsache“, auch den Menschen prägt, kann nur von Menschen in Abrede gestellt werden, die die Natur aus dem Wolkenkuckucksheim betrachten. Eine solche Betrachtung geht aber an der Realität vorbei.

Besonders verwerflich sind die Frühsexualisierung unserer Kinder und das Hinführen zu perversen Sexualpraktiken. Kinder werden bei der „Gender-Erziehung“ mit Fragen der Geschlechtlichkeit in einem Alter konfrontiert, das der Problematik der Geschlechtlichkeit unangemessen ist. Meine eigenen Enkelkinder, die in der Schule mit diesem Thema konfrontiert worden sind, wollen von dem Thema nichts hören.

Wenn man Kindern sagt, dass es heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder transsexuell empfindende Menschen gibt und sie sich einer dieser Kategorien zuordnen sollen, dann können sie gar nicht wissen, was das ist. Ein solches Thema auf den Lehrplan zu setzen, bedeutet nicht nur Zeitverschwendung bei der Erziehung und Ausbildung der Kinder – es ist sogar für eine natürliche Entwicklung schädlich.

Es ist auch ein Widerspruch zur Behauptung, dass jeder jederzeit sein Geschlecht frei wählen könne und dass diese Wahl auch nicht andeutungsweise an biologische Vorgaben gebunden sei.

Lehrstühle für Geschlechterstudien und feministische Forschung entziehen den Budgets Mittel, die für die Förderung etwa der Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Elektronik, …) dringend gebraucht werden. Europa würde damit gegenüber den aufstrebenden Machtblöcken noch weiter ins Hintertreffen geraten. Der Entzug für die dafür notwendigen Ausbildungszeit wirkt sich in gleicher Weise aus.

Das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt der Gesichtspunkte, die bei der Bewertung des „Gender-Begriffs“ eine Rolle spielen. Zusätzlich zu diesen Sachargumenten, muss gefragt werden, was die Wähler von solch abwegigen Gedanken halten.

Wegen der Bedeutung dieser Geld- und Zeitverschwendung für das „Gender-Mainstreaming“ erlaube ich mir, diese E-Mail zu verbreiten.

Mit freundlichen Grüßen, Karin Zimmermann, E-Mail: info@AVIADOC.de

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16.12.2015

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