Der “Spiegel” und der Abweichler

(www.conservo.wordpress.com)
Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

In ihrer abgeschotteten Parallelgesellschaft fettgefressen
Kommunisten waren schon immer sehr brutal, wenn es darum ging, Abweichler zu bestrafen. Nun sind in Deutschland, wohl sehr zum Ärger der „Spiegel“-Redaktion, die Arbeitslager abgeschafft, also versucht man, mit messerstechenden Worten diese Aufmüpfigen wieder in die ideologisch geschlossene Reihe zu kriegen:

Tübinger Flüchtlingsängste: Palmer macht sich zum Horst.
Dem SPIEGEL gab Boris Palmer jetzt ein großes Interview, in dem er sich an vielen Stellen sachlich zur Flüchtlingspolitik ausließ, von den Schwierigkeiten sprach, vor denen ein Kommunalpolitiker in dieser Zeit steht. Doch Palmer, der um das Spiel mit den spitzen Schlagzeilen weiß, sagte auch Sätze, die von einem Grünen-Politiker in dieser Deutlichkeit noch nicht zu hören waren: Er will Zäune an der EU-Außengrenze, auch bewaffnete Grenzer.

Palmers Sätze trafen. Sein Interview wurde prompt in den Rechts-Links-Kampf der Partei

hineingezogen, so, wie es (fast immer seit ihrer Gründung) bei den Grünen ist: Der Realoflügel versucht ihn mit sanften Formulierungen einzufangen, mancher Parteikollege seine Äußerungen zur Stilfrage zu erklären. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janacek etwa twitterte: „Es ist weniger das Problem, was Palmer sagt, sondern wie er es sagt.“ Links hingegen kanzelte die Grünen Co-Chefin Simone Peter Palmer scharf ab: „Wer Zäune und Mauern zur Begrenzung der Einwanderung von Flüchtlingen fordert, spielt in erster Linie rechten Hetzern in die Hände.“…

…Blond, Frauen, Araber, Deutschland? Hatte nicht der rechte AfD-Landespolitiker Björn Höcke vor geraumer Zeit von den „Angstträumen“ gesprochen, die in diesem Land „für blonde Frauen immer größer“ würden? Palmer hat das so selbstverständlich nicht gesagt, er ist kein Höcke, selbstverständlich nicht. Aber er hat ein Bild benutzt, wie es auch in Pegida-Kreisen Gang und Gäbe ist. Mit diesem Vorwurf muss er nun leben… (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-boris-palmer-gibt-den-horst-seehofer-der-gruenen-a-1077336.html)

Mal abgesehen davon, dass dieser Beitrag so klingt, als ob Autor Severin Weiland seine klammheimliche Freude daran hätte, wenn vor seinen Augen Frauen vergewaltigt werden, ist er ein Beispiel dafür, wie sehr sich viele Journalisten von ihren Lesern und der Realität auf den Straßen entfernt haben.

Typen wie Weiland haben sich in ihrer abgeschotteten Parallelgesellschaft fett gefressen und fürchten nun um ihre Pfründe. Typen wie Boris Palmer aber scheinen noch Kontakt mit der Realität zu haben und die Sorgen der Bürger Ernst zu nehmen und werden dann – nach linker Logik in die rechte Ecke geschubst.

Darf man in diesem Land überhaupt noch etwas sagen, ohne rechten Hetzern in die Hände zu spielen? Was für ein Meinungsterror hat sich hier nur breit gemacht. Bald dürfen wir wohl auch nicht mehr nach einem Sieg des VfB Stuttgarts jubeln, da sich unter den Fans mit Sicherheit auch rechte Hetzer „eingeschleust“ haben und wir ihnen mit unserem Jubel in die Hände spielen.

Zum Schluss dieses Beitrages erfahren wir dann, in wessen Auftrag Weiland seinen Text verfasst hat: Palmer hat sich sehr weit für die Grünen vorgewagt, weil er deren Reflexe bestens kennt, weil er maximal provozieren wollte. Sein Unbehagen an Merkels Flüchtlingspolitik (die von der grünen Parteispitze mitgetragen wird)…

Genau. Zurück marsch, marsch, Herr Palmer. Die Führerin befiehlt und die Grünen kriechen hinterher. Wer da nicht mitmarschiert, kriegt von Weiland was auf die Mütze!

Und hier das große Finale des „erquickenden“ Beitrags:
Der Unterschied zwischen Seehofer und Palmer ist allerdings ein entscheidender: Der Mann aus Bayern ist damit bis an die Spitze der CSU gelangt und Ministerpräsident geworden. Palmer aber wird bei den Grünen bleiben, was er ist – Oberbürgermeister von Tübingen. (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-boris-palmer-gibt-den-horst-seehofer-der-gruenen-a-1077336.html)

Und das klingt wiederum so, als ob das Amt eines Bürgermeisters weniger wert wäre als das Amt eines Ministerpräsidenten oder CDU-Spitzenpolitikers.

Interessante Aussage zum Thema „Herrenmenschen“. Für Weiland scheinen damit also auch Leser weniger wert zu sein, als Redakteure. Dabei bleibt Weiland bleibt, was er ist – ein Zeilenknecht unter Merkels Gnaden – und der „Spiegel“ wird dank solch übler Beiträge bald in der Versenkung verschwinden.

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com
16.02.2016

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