Nach der Wahl ist vor der Wahl

(www.conservo.wordpress.com)

Von Reiner Schöne *)

Nur „Ausländerhaß und Rassismus…“5_Deutschland-Fahne

Kaum ist die Wahl vorbei, wird wieder das Werkzeug herausgeholt, um dort weiter zu machen, wo man aufgehört hat.

Die Wahlergebnisse werden beschönigt, die Schuld tragen sowieso die Anderen, denn wer nach dem „Maul der Leute“ redet ist „rechts“ und „rechtspopulistisch“.

“Gewonnen haben bei diesen Wahlen Persönlichkeiten, die ihr Fähnchen nicht nach dem rechten Wind ausgerichtet haben, sondern sich selbst treu geblieben sind.“

Richtig, alles ist „gut“, die CDU hat nicht verloren, genauso wenig wie die SPD; denn deren Wähler sind sich treu geblieben und haben sich nicht verführen lassen von dem rechten Haß.

Erst jetzt wird das Ausmaß des Hasses und der Fremdenfeindlichkeit so richtig sichtbar. „Die AfD ist der Nährboden für rechtes Gedankengut, das wir viele Jahrzehnte kurz halten konnten.“ Meinen sie und sagen sie. Ein Bessermensch plappert´s dem anderen nach. Argumente? Braucht man nicht!

Oder auch: „Das unkontrollierbare Internet ist schuld, daß diese „Nazis“ einen solchen Gewinn bei den Wahlen einfahren konnten…“ Die professionelle Nutzung des Internets sorgt nun dafür, daß sich diese Stimmung wie eine Pest ausbreitet. “Wir haben Nichtwähler mobilisiert”, meint Frauke Petry, und das ist sogar richtig: Die AfD lockt rechts denkende Leute hinterm Ofen hervor.

„Rechte Hetze“

Auch darf man wieder sagen, was man denkt. Ja, es ist erlaubt, auch wenn nur „rechte Hetze“ herauskommt, höhnen die Linkspopulisten. Und weiter im Schmäh gegen rechts: „So wird Undenkbares wieder gedacht. Man darf wieder fremdenfeindlich sein. Das ist noch eine freundliche Umschreibung. In Wirklichkeit geht es vielfach um Ausländerhaß und Rassismus…“ Gutmenschtum our!

Na endlich ist es raus: Alles Rassismus, alles Ausländerhaß! Allerdings, wieso geht man nicht auf die europäischen Staaten ein, die Frau Merkel jetzt die kalte Schulter zeigen und so signalisieren, Deutschland steht allein mit seiner Flüchtlingspolitik in Europa. Sind die jetzt auch „Rechts“ und „Rassisten“? Aber egal, es ist vor allem die Sprache der AfD, ja allein die Sprache entscheidet, in welche Richtung die AfD geht. „Die Sprache ist verräterisch: “Es ist die Sache der Polen, zu entscheiden, wie viele Flüchtlinge sie in ihrem Volkskörper haben wollen”, so Alexander Gauland, stellvertretender AfD-Bundesvorsitzender, am 6. Januar 2016 zum Auftakt des Landtagswahlkampfes seiner Partei in Stuttgart.“

„Volkskörper pfui!“

„”Volkskörper”? Wer solche Begriffe benutzt, entlarvt seine wahre Gesinnung. In Berlin konnten schon wieder 3000 Rechtsradikale am Reichstag vorbeimarschieren.“ So eine Frechheit, Rechtsradikale demonstrieren so einfach und laufen am Reichstag vorbei. Wer dort vorbei läuft, hat mit Sicherheit seine Demo angemeldet. Ansonsten käme er niemals bis dorthin, nicht einmal in die Nähe des Reichstages. Aber es interessiert niemand, Fakt ist, sie haben es getan. „Volkskörper“ pfui, so was sagt man nicht, ebenso wie „Volksbank“ oder Volkswagen“, allein das Wort “Volk“ ist etwas Undefinierbares. „Ursprünglich bezeichnete das Wort „Volk“ schlicht eine Menschenmenge, also viele Leute, so wie heute noch im Englischen von a lot of people die Rede ist. Wendungen des Typs „Es war viel Volk anwesend“ werden im Deutschen zunehmend ungebräuchlicher.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Volk)

Winfried Kretschmanns „Volksislam“ ist da etwas ganz anderes; denn der ist friedlich – wie er sagt, beweisen kann er es nicht, aber wir vermuten es, schon allein weil es doch Herr Kretschmann sagt. Ist ja logisch; denn der ist Grün-Rot, und die sagen die Wahrheit, immer!

So sagt FOCUS-Online-Experte Ralf-Dieter Brunowsky weiter:“ Die internationalen Medien werden in diesen Tagen durchweg höchste Besorgnis zeigen. Ein wirtschaftlich extrem starkes Deutschland mit wachsendem Rechtspotential ist ein Unruheherd für ganz Europa.“ (http://www.focus.de/politik/deutschland/landtagswahl-2016-man-darf-wieder-sagen-was-man-denkt-die-afd-und-ihre-folgen_id_5357161.html)

Also, ich habe bis heute nichts dergleichen gelesen, könnte auch daran liegen, daß ich die falschen Zeitungen lese.

Darf man noch „deutsche Kultur“ sagen?

Sehr schön fand ich allerdings in diesem Brunowsky-Artikel das Zitieren der alten Klassiker, Dichter und Denker. So kann man die AfD mit Mephisto vergleichen. Ist schon einmal ein Fortschritt! Also wühlt man nun doch in „deutscher Kultur“ herum, um etwas Passendes zu finden. Darf man noch „deutsche Kultur“ sagen? Vielleicht sollte ich lieber „Islamische Kultur deutschen Ursprungs“, sagen, klingt besser oder?

Übrigens ist es auch etwas ganz anderes, wenn ein Großscheich im Bundestag spricht, das zeugt von „Frieden“. Alles klar? Wir sind soweit, nach dem Papst kommt jetzt der Scheich in den Bundestag, schauen wir mal, ob die rot-grünen Demonstrierer wie bei dem Papstbesuch nun auch im Protest versinken und einfach der Rede fernbleiben. Wetten das nicht? (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article153293988/Fragen-an-den-Grossscheich-im-Deutschen-Bundestag.html)

*) Reiner Schöne ist Unternehmer im Gesundheitssektor und regelmäßig Kolumnist bei conservo

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  1. März 2016
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