Nordkoreanische Arbeitssklaven – kaum Lohn und von Russland ausgebeutet

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Von Peter Helmes

Civitas-Institut
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Die kommunistische Diktatur darf nicht unterstützt werden                                

Die IGFM, die verdiente „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“, setzt sich unermüdlich gegen Unterdrückung und Verfolgung in aller Welt ein. Wir haben schon vielfach über die Aktivitäten der IGFM berichtet (siehe z. B.: https://www.conservo.blog/2015/06/22/woelki-muslime-und-christen-in-gemeinsamer-verbundenheit/ und https://www.conservo.blog/2012/02/20/von-wegen-%e2%80%9eliberalisierung-kubas-wahres-gesicht/).

nordkoreaNun greift die IGFM einen Skandal auf, der von der Presse in aller Welt übergangen wird. Nordkoreaner werden von ihrem Staat wie Sklaven an andere Staaten zur Arbeit „ausgeliehen“. Die dafür zu zahlenden Löhne gehen aber nicht an die Arbeitssklaven, sondern an den nordkoreanischen Staat.

Bitte lesen Sie den bedrückenden Bericht des IGFM-Vorstandssprechers Lessenthin:

In Rußland werden zehntausende Nordkoreaner als Arbeitssklaven ausgebeutet. Die nordkoreanische Staatssicherheit unterhält darüber hinaus mit Duldung der russischen Behörden Geheimgefängnisse, in denen nordkoreanische Arbeiter gefoltert werden.

Auch in Rot-China, in Qatar und anderen Ländern würden nordkoreanische Arbeiter in großem Maßstab ausgebeutet. Deshalb fordert die IGFM von Russland und den anderen Profiteuren dieser staatlichen Sklavenarbeit, umgehend den Schutz und eine angemessene Bezahlung der Arbeiter sicherstellen.

„Systematische Ausbeutung“                                                                                                Bei einer Pressekonferenz der IGFM in Frankfurt berichtete am vorigen Mittwoch der geflohene Nordkoreaner Kim Young-Il über die systematische Ausbeutung seiner Landsleute. Viele würden sich aktiv um Arbeit im Ausland bewerben, um Geld für ihre Familien zu verdienen. Doch die Nutznießer der billigen Arbeitskräfte würden ausschließlich staatliche nordkoreanische Stellen bezahlen, so die IGFM. Den Arbeitern selbst würde ihr Lohn weitgehend oder sogar vollständig vorenthalten.

Russische Behörden begünstigen Folter im eigenen Land                                           Die Arbeiter beherrschen in der Regel nicht die Sprache des Landes, in dem sie arbeiten. Ihre Papiere werden ihnen abgenommen, damit sie sich nicht selbständig bewegen können. Ein System erzwungener wechselseitiger Bespitzelung sorgt zusätzlich für völlige Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein. Vor allem aber werden die Ehefrauen und Kinder der Arbeiter in Nordkorea als Geiseln mißbraucht. Bei Fluchtversuchen würden diese Angehörigen drakonisch bestraft.

Versuchten Sklavenarbeiter dennoch zu fliehen, hätten sich russische Behörden an der Suche beteiligt und sie an die nordkoreanische Staatssicherheit ausgeliefert. Wie ehemalige Arbeitssklaven berichten, werden in Geheimgefängnissen in Russland solche wieder eingefangenen Arbeiter gefoltert, vor allem indem ihnen Arme und Beine gebrochen würden, bevor sie schließlich nach Nordkorea zurückgebracht würden.

Sieben Tage pro Woche, 12 Stunden Arbeit pro Tag…                                      Nordkoreaner müssen im Ausland sieben Tage pro Woche arbeiten und bekommen – wenn überhaupt – zwei freie Tage im Monat. Die reguläre Arbeitszeit beträgt 12 Stunden am Tag. Da viele Arbeiter die Hoffnung nicht aufgeben, daß ihre Arbeit letztendlich doch bezahlt werde, und zwar auf Stundenbasis, arbeiten viele von ihnen deutlich länger. Sicherheitsausrüstungen und angemessene Kleidung für den sibirischen Winter fehlen. Unfälle und Erfrierungen sind entsprechend häufig.

Die IGFM kritisiert auf das schärfste, daß sich verschiedene Staaten und Firmen an der Ausbeutung von nordkoreanischen Sklavenarbeitern beteiligen. Die Nutznießer des Menschenhandels müssten ebenso zu Rechenschaft gezogen werden wie die nordkoreanische Regierung selbst.

Die IGFM fordert die „Gastländer“ auf, umgehend menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Unterbringung der nordkoreanischen Arbeiter sicherzustellen. Internationale Mindeststandards für Arbeitnehmer müßten auch für Nordkoreaner gelten. Außerdem müßten Einrichtungen der nordkoreanischen Staatssicherheit geschlossen werden.

„Systematische, umfassende und grausame Menschenrechtsverletzungen“   Noch vor wenigen Tagen mußte sich der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen wieder einmal mit der Situation in Nordkorea beschäftigen. Der Menschenrechtsrat äußerte sich in einer Resolution zutiefst besorgt über die „systematischen, umfassenden und grausamen Menschenrechtsverletzungen der Demokratischen Volksrepublik Korea“. Gleichzeitig wurde dem Kim-Regime in der Resolution „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vorgeworfen und die „fehlende Strafverfolgung von Straftätern“ in Nordkorea angeprangert.

Russland und China hintertreiben Vorgehen gegen Nordkorea                                Die Resolution zielt zwar auch auf eine stärkere Einbeziehung des UN-Sicherheitsrates ab, es ist aber ein offenes Geheimnis, daß sich Russland und China als ständige Mitglieder im Sicherheitsrat gegen weitere Beschlüsse zu Nordkorea quer stellen. Damit bleibt jegliches Handlungspotenzial auf der Strecke. Dabei wäre gerade vom UN-Sicherheitsrat ein verstärktes Eingreifen notwendig, um auf die derzeitig herrschenden Verhältnisse in der Volkrepublik Nordkorea Einfluß nehmen zu können.

Im Dezember 2014 z. B. empfahl die UN-Vollversammlung, Pjöngjang wegen systematischer Menschenrechtsverletzungen vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu bringen und unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen. Was in der Beschlussfähigkeit der UN-Vollversammlung möglich erscheint, stößt spätestens im Sicherheitsrat an seine Grenzen. Das China und Russland einem Beschluss zustimmen, der vorsieht Nordkorea vor dem Internationalen Strafgerichtshof zur Verantwortung zu ziehen, erscheint utopisch.

Mehr Infos zur Lage der Menschenrechte in Nordkorea: www.menschenrechte.de/nordkorea/

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  1. März 2016
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