„Jede Ähnlichkeit mit Deutschland wäre rein zufällig“

(www.conservo.wordpress.com)

Von Reiner Schöne *)

Alles politisch korrekt, bitte!1 usa

Wie ist es denn in Deutschland zur Zeit? Jede Kritik, jede unsachliche Äußerung wird sofort als „Nazi“, „rechtsextrem“, mit „Homophobie“, Islamophobie oder sonstigen Phobien abgestempelt.

Wer es nicht glaubt, Zeitung lesen, oder Nachrichten schauen!

Wer jetzt meint, in Amerika wären diese Kritiken schon längst durch, irrt gewaltig. Auch hier wird sofort eine „rechte Keule“ aus dem Ärmel gezogen, um sämtliche Kritiker mundtot zu machen.

„Das linksliberale Milieu in Amerika stempelt jeden als Hinterwäldler ab, der andere Werte hat. Kritiker der Homo-Ehe sind gleich Rassisten. Diese Arroganz könnte bei der Wahl zum Eigentor werden.“  (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article155038086/Wie-der-Toiletten-Streit-den-US-Kulturkampf-anfacht.html)

Zur kurzen Erklärung: „Llinksliberal“ in Amerika ist vergleichbar in Deutschland mit den Grünen und Linken, also die linke Seite im politischen Spektrum.

Vor einem Jahr hat der Oberste Gerichtshof der USA die Homo-Ehe im Land durchgesetzt, und jetzt fängt der Streit von vorn an.

„Wer aus Glaubensgründen nichts mit Schwulenhochzeiten zu tun haben will, ist ein bigotter Schwulenhasser und vergleichbar mit einem Rassisten. Und wer keine biologischen Männer, die sich als Frauen fühlen, in den Umkleidekabinen seiner Töchter sehen möchte, betreibt sexuelle Diskriminierung.“

Dieser Satz hätte durchaus auch in Deutschland bestand gehabt, er hätte durchaus aus Berlin kommen können.

„In die Medien gerät dieser Konflikt normalerweise, wenn konservative Staaten sich wehren. Etwa als Indiana versuchte, ein Gesetz zu verabschieden, das Gläubigen die Möglichkeit geben sollte, sich in Fragen religiöser Überzeugungen besser vor Gericht verteidigen zu können. Es ging vor allem darum, Einzelpersonen und Unternehmen vor staatlichem Zwang zu schützen, die aus Glaubensgründen nicht zu Hochzeitsfeiern für Schwule beitragen wollten. Das löste einen Aufschrei der linksliberalen Medien und der LGBT-Aktivisten aus, die das als Lizenz zur Diskriminierung geißelten.“

Diskriminierung, Schwulen- und Lesbenvereine, die hier sogar schwule Ampelbildchen durchsetzten, wären in den USA schlimmer dran und hätten evtl. nicht einen so leichten Gang.

Der Streit geht weiter. In Nord-Carolina wurde ein Gesetz verabschiedet, demnach soll das Geschlecht auf dem Geburtenschein darüber bestimmen, auf welche Toilette dieser Mensch gehen kann, so wie es schon immer war auch hier in Deutschland.

„Was vor wenigen Jahren noch als selbstverständlich galt, nämlich dass X- oder Y-Chromosomen und sekundäre und primäre Geschlechtsmerkmale das Geschlecht bestimmen, löste nun sogar eine wirtschaftliche Boykottwelle aus.“

Jetzt heißt es plötzlich, wie auch in Deutschland: “Nicht mehr die Biologie soll gelten, sondern die Toilette, Dusche oder Umkleidekabine, die dem eigenen Gefühl entspricht.“

Das Wort „Ewiggestriger“ schallt jetzt durch die Hallen in den USA. Konservative Wähler stehen vor dem Scherbenhaufen der Religionsfreiheit der USA.

„Die Demokraten versuchen, Gesetze wie die in Indiana oder North Carolina als Diskriminierungsversuche einiger Ewiggestriger darzustellen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Doch tatsächlich ist es die Obama-Regierung, die das Kriegsbeil ausgegraben und die Front verschoben hat. Sie will dem traditionellen Teil Amerikas die eigenen lebensweltlichen Überzeugungen aufzwingen und untergräbt dabei auch eines der Fundamente, auf denen Amerika einst gebaut wurde – die Religionsfreiheit. Man muss kein Konservativer sein, um das für eine bedenkliche Entwicklung zu halten.“

Der Schuldige heißt:“Merkel“, äh, nein Obama. Er hat die USA, wie Merkel hier in Deutschland, an den Rand des Abgrundes gebracht und konservative Wähler vergrault.

„So hat die Obama-Regierung etwa eine Nonnengemeinschaft bis vor den Supreme Court gezerrt, weil die keine Formulare für Obamas Krankenversicherung ausstellen wollte, mit der ihre Mitarbeiter freie Verhütungsmittel bekommen hätten. In Massachusetts, das als erste die Homo-Ehe einführte, sind kirchliche Einrichtungen inzwischen vom Adoptionssystem ausgeschlossen, da sie keine Kinder an gleichgeschlechtliche Paare vermitteln wollen. Und bei der Anhörung vor dem Obersten Gericht in Sachen Homo-Ehe wollte der Vertreter der Regierung nicht ausschließen, dass religiöse Schulen oder Universitäten ihren begünstigten Steuerstatus verlieren könnten, wenn sie die Homo-Ehe weiter ablehnen. Kein Wunder, dass sich viele traditionell Gläubige inzwischen von Obamas Demokraten belagert sehen.“

Der Ausweg ist, gerichtlich zu erzwingen, was vorher als „normal“ galt. Ganz nach dem Motto: “Wer nicht hören will, muß fühlen“, werden nun Gegner der “Obamaschen Gleichstellungstheorie” vor Gericht gezerrt.

Jetzt liegt eine Diskriminierung vor “…wenn Transsexuelle nicht die Toiletten oder Umkleidekabinen benutzen können, die ihrem gefühlten Geschlecht entspricht.“

Alle sind etwas schockiert und vor allem durcheinander, niemand weiß mehr so richtig, was nun „falsch“ oder „richtig“ ist.

Eine Richtlinie, die einer Minderheit Rechte einräumt, die Mehrheit zu kommandieren

„Eine Schule hatte einem Schüler, der sich als Frau fühlt, nicht erlaubt, weibliche Umkleideräume zu benutzen, sondern ihr einen eigenen Raum gegeben. Nachdem “Student A” dagegen geklagt hat, drohte die Obama-Regierung mit dem Entzug von Fördergeldern. Das löste einen Aufruhr unter Schülern und Eltern aus. “Was mir Probleme bereitet, ist die Tatsache, dass dieser Schüler anatomisch noch immer ein Mann ist”, sagte eine 16-jährige Schülerin dem “Daily Signal”.

Daraufhin protestierten mehrere Schülerinnen, es sei “unfair, die Rechte von vielen einzuschränken, um einer Person entgegenzukommen”. Außerdem hätten in ihrem Alter schon so viele Probleme, sich überhaupt vor anderen Personen auszuziehen, und jetzt er(sie) noch in der Umkleidekabine, der ja für sie immer noch ein Mann ist!

„Aber das Schamgefühl der Schülerinnen war der Obama-Regierung egal. Sie drohte mit dem Entzug von Fördergeldern, bis der Schuldistrikt zustimmte, dass Student A die Frauenumkleidekabine benutzen darf. Die Transsexuelle soll sich nur hinter einem Vorhang umziehen. Und die anderen müssen damit leben, wenn Student A hinter dem Vorhang hervorkommt und die eine oder andere Mitschülerin dann noch nackt ist.“

Also alles Sch…egal, solange 3% der Wähler ihre Rechte bekommen, so wie eben in Deutschland auch. Eine Richtlinie, die einer Minderheit Rechte einräumt, die Mehrheit zu kommandieren.

Also, nicht nur in Deutschland ein Streitpunkt und die daraus folgende Verunsicherung, auch in den USA hat man sehr damit zu kämpfen.

„Die Konservativen wollen Menschen allein auf ihr biologisches Geschlecht reduzieren.“ Klingt ebenso nach Deutschland,

„Die Obama-Regierung hingegen tut so, als sei die Biologie gänzlich egal, um das Geschlecht eines Menschen zu bestimmen, und als sei die Scham der Heteros ein vernachlässigbares, reaktionäres Gefühl. Sie setzt einseitig die Interessen von Transsexuellen durch, schließlich ist die LGBT-Gemeinde eine wichtige Wählergruppe der Demokraten. Und wenn man Konservative mal wieder als Hinterwäldler darstellen kann, dann tut das der linken Seele gut.“

Man erinnere sich, wer in Deutschland ebenso geflissentlich handelt: SPD, Grüne und Linke. Diese Parteien müssen also auch über den großen Teich die gleichen Probleme haben wie hier in Deutschland.

„Das linksliberale juste milieu verlangt – durchaus zu Recht – Respekt für von der Norm abweichende Lebensentwürfe. Es bringt aber seinerseits keine Toleranz auf für Menschen mit traditionellen Lebensvorstellungen.“ Auch diese Satz bringt es auf dem Punkt, was viele konservative Wähler auch in Deutschland zu ertragen haben.

Politisch korrekt bevormundete Bürger

Die Reaktion ist wie in Deutschland. „Die werden nicht mit Respekt behandelt, sondern lächerlich gemacht. Diese Überheblichkeit geht immer mehr Amerikanern gegen den Strich. Sie fühlen sich von den linksliberalen Eliten in Politik und Medien bevormundet und verachtet. Das hat unter anderem zur Frustration jener weißen Arbeiterschaft beigetragen, die früher mal demokratisch wählte und dann zu den Republikanern abwanderte. Viele von ihnen wählen heute Trump, weil sie es den politisch Korrekten heimzahlen wollen.“

Eine deutsche-amerikanische Geschichte. Linksliberale und linke Parteien wollen auf beiden Seiten des Ozeans die Welt verändern. Narren den „normalen“ Wähler mit irrsinnigen Gesetzesentwürfen, diese werden als Rassisten bestraft falls sie nicht machen wollen, was verlangt wird. Gleichzeitig werden, auch auf beiden Seiten des Ozeans, diese Menschen verachtet und bevormundet mit Rassisten gleichgestellt. Die Reaktion: Die konservativen Parteien bekommen so viel Zuspruch, den sich die linksliberalen nun beim besten Willen nicht erklären können.

Eine neue deutsch-amerikanische Geschichte, eine Geschichte die das Leben schrieb.

*) Reiner Schöne ist Unternehmer im Gesundheitssektor und regelmäßig Kolumnist bei conservo

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5.5.16

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