Stupid-Studien und Forscher-Gefasel

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Thomas Böhm
Thomas Böhm

Von Thomas Böhm *)

Schon merkwürdig. Immer dann, wenn wieder einer dieser islamischen Terroranschläge die Welt erschüttert, sind die Journalisten angehalten, einen medialen Ausgleich zu schaffen. So knöpfen sie sich in schöner Regelmäßigkeit mit der AfD die einzige islamkritische Partei in Deutschland vor, denn es kann ja nicht sein, dass auf Grund dieser täglichen Horrormeldungen die Islamisierung in unserem Lande an Fahrt verliert.

Und weil mit Orlando und Paris gleich zwei Städte von Gotteskriegern überfallen wurden, schlagen die Ramsch-Redaktionen im Doppelpack zurück.

Zuerst natürlich der bis in jeden Winkel der Redaktionsräume islamisierte „Tagesspiegel“:

Angebliche Fußballfans, die den Hitlergruß zeigen, die erste Strophe der Nationalhymne singen und „Lügenpresse“ rufen: Die fremdenfeindlichen Gesten von mutmaßlich Rechtsextremen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor am Sonntag haben nach dem Sieg der DFB-Elf gegen die Ukraine einen faden Beigeschmack hinterlassen.

Nach Einschätzung von Rechtsextremismus-Forscher Hajo Funke sind die Vorfälle ohne Zweifel auf die rechten und islamfeindlichen Parolen von AfD und Pegida zurückzuführen. „Wir erleben seit knapp zwei Jahren eine Entfesselung der Ressentiments“, sagte der Politikwissenschaftler von der Freien Universität Berlin dem Tagesspiegel. Der radikale Flügel der AfD um Alexander Gauland und Björn Höcke sowie die Pegida-Bewegung hätten einen „ethnozentrischen und rassistischen Nährboden geschaffen“, der Fremdenfeindlichkeit ein stückweit salonfähig gemacht habe, so Funke weiter.

Ob die Äußerungen Gaulands über Nationalspieler Jérôme Boateng oder den Wirbel um die Gesichter auf der Kinderschokolade: Beides seien Beispiele dafür, wie eine „En Vogue“-Stimmung“ geschaffen wurde. „Die fühlen sich als Volkes Stimme stärker.“ Diese Rechtsextremen seien jedoch nicht nur anfällig für diese „rhetorischen Brandfackeln“, sondern nach Funkes Einschätzung zusätzlich gewaltbereit. „Die sind außerordentlich aggressiv.“… (http://www.tagesspiegel.de/berlin/rechtsextremismus-bei-der-euro-2016-experte-afd-und-pegida-entfesseln-den-fremdenhass/13729712.html)

Nun weiß jeder, dass selbst eine aufziehbare Sprechpuppe sich nicht so oft wiederholt und über ein größeres Informations-Repertoire verfügt, wie dieser „Extremismus-Forscher“. Aber Hajo Funke ist eben Hajo Funke – der politische Wetterfrosch und Liebling aller linken Journalisten wird immer gerne herangezogen, wenn es darum geht, der AfD oder Pegida irgendetwas in die Schuhe zu schieben. Man kann ja froh sein, dass der Tagesspiegel der AfD nicht auch noch das Orlando-Massaker angedreht hat.

Und auch die „Welt“, die in letzter Zeit unter Aust einen gewaltigen Linksruck erleben musste, hat weder Kosten und Mühe gespart und Fachkräfte herangezogen, die die AfD nun nach Strich und Faden auseinander nehmen dürfen:

Volontäre der Kölner Journalistenschule haben die Aussagen von Politikern untersucht, die zwischen Dezember 2015 und März 2016 am häufigsten in deutschen Talkshows saßen. Das berichtet der Branchendienst „Meedia“. Die Journalistenschüler notierten dabei insgesamt 351 Aussagen und überprüften sie auf ihren Wahrheitsgehalt.

Das Ergebnis: AfD-Chefin Frauke Petry lieferte mit 28,9 Prozent die meisten Falschaussagen. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) lag mit 21,9 Prozent falschen Fakten auf Platz 2 hinter Petry… (http://www.welt.de/politik/deutschland/article156230183/Studie-entlarvt-Petry-als-Falschaussagen-Spitzenreiterin.html)

Es fehlt jeglicher Beleg, aber das ist bei Studien, die es in die Mainstream-Presse schaffen, leider meistens so.

Und natürlich haben die überforderten Volontäre nicht alle Aussagen überprüft, die uns fast täglich in dieser linksgedrehten Talkshow um die Ohren gehauen werden.

Zum Beispiel wird in diesen Quasselrunden ständig und von den meisten Gästen behauptet, der Islam wäre friedlich, die Terroranschläge hätten nichts mit dem Islam zu tun und die so genannten Flüchtlinge würden uns bereichern.

Das ist natürlich ebenfalls ebenfalls Nonsens, wird aber so häufig wiedergegeben, dass man hier mit dem Lügenzählen wohl einfach nicht mehr nachkommt.

Von daher ist auch dieses doppelte AfD-Bashing nicht viel mehr als heiße Luft, die herausgeblasen und von der Realität verschluckt wird.

Hier noch ein Kommentar von Michael Klonovsky zum Thema „böse AfD“:

Ist es nicht niedlich, wie unsere Genossen Medienschaffenden versuchen, aus dem islamistischen Massenmord in Orlando, Florida, eine Zufallstat ohne andere als allenfalls psychologisch bzw. psychiatrisch relevante Gründe zu machen? Wie sie das IS-Bekenntnis des Killers kleinreden und hinter diesem die böse Fratze der homophoben Weltbewegung und des Waffenlobbyismus beschwören? Ob sie allen Ernstes glauben, mit solch journalistischem Voodoo und all ihren vorauseilenden Unterwerfungsgesten könnten sie für sich selbst im künftigen Zweifelsfalle Verschonung ergaunern? Das – die Verschonung – wollen wir doch nicht hoffen! Im Süddeutschen Beobachter schreibt ein geradezu exzeptionell gemütsverrotteter Spitzbube, der Täter hätte „genauso gut auch ein evangelikaler Christ gewesen sein können“, wie das bekanntlich bei sämtlichen vorangegangenen Massenmorden an Schwulen, Lesben, Intersexuellen und Klingonentransen der Fall war. Und hängen nicht regelmäßig Schwule an evangelikalen Baukränen? Hat nicht die sachsen-anhaltinische AfD-Landtagsfraktion stellvertretend für Dunkeldeutschland in Orlando mitgeschossen? Sind nicht all die konservativen Glorifizierer der Mutter-Vater-Kind-Normalität mitverantwortlich für das Gemetzel? Blutbeschmiert sind die Hände der Heteronormativen. „Homophobie ist Alltag“, schreibt die Kartoffel, „auch in Deutschland“ (der ganze Seim hier)…: (http://michael-klonovsky.de/acta-diurna)

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
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  1. Juni 2016
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