Erdogan und das Bundes-Chamäleon

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Von Jörgen Bauererdogan neu

Der türkische Staatspräsident Erdogan ist ohne Zweifel ein politisch Krimineller, der allerdings eine große Anhängerschaft hat und demokratisch gewählt wurde. Das wurde Adolf Hitler aber auch, und wenn jemand in den Jahren nach 1933 versucht hätte, Hitler zu stürzen,

hätte er sich gegen das Volk gestellt, das in Hitler seinen Heilsbringer sah, so wie die Türken jetzt in Erdogan.

Die türkische Armee fühlte sich immer noch dem Erbe von Kemal Atatürk verbunden, der Staat und Religion getrennt hatte, was allerdings nicht dem Wesen des Islam entspricht. Erdogan geht den umgekehrten Weg, in dem er die Türkei in einen islamischen Staat zurückverwandelt. Das dürfte der Grund für den missglückten Putsch sein.

Nach dem gescheiterten Putsch wird Erdogan, wie es die Art von Despoten und Diktatoren ist, die naturgemäß zum Verfolgungswahn neigen, rücksichtslos Rache nehmen und alle, die nicht vollständig auf seiner Linie liegen, des Terrorismus, Landesverrats usw. bezichtigen und hierzu eine willfährige Justiz finden. Hier reicht der Verdacht aus, durch seine Gesinnung den Putsch begünstigt zu haben und damit ein Terrorist zu sein. Vergleichbar ist das mit stalinistischen Methoden und den Reaktionen des Führers und der Nazi-Führung nach dem Attentat vom 20. Juli 1944.

Eine andere Sache sind die Proteste und Demonstrationen der Erdogan-Anhänger in der Türkei und auch hierzulande. Das wirft kein gutes Licht auf die türkischen Mitbürger und lässt vermuten, dass diese ebenso radikalislamisch wie ihr Idol eingestellt sind. Und das ist kein gutes Zeichen.

Unser Bundes-Chamäleon fiel mir wiederum dadurch unangenehm auf, dass sie, mit der ihr, in solchen Situationen eigenen entschlossen scharfen Stimme, in m.E. devoter Weise, den Putsch auf das Schärfste verurteilte. Etwas weniger Schärfe hätte auch gereicht.

Immerhin könnte es ja sein, dass die Putschisten die Helden von Morgen sind, vergleichbar mit den Männern vom 20. Juli 1944, von denen es heißt, dass sie gezeigt hätten, dass es auch noch ein anderes Deutschland, als das Nazi-Deutschland gibt.

Bei Verhältnissen wie in der Türkei, wären bei uns alle im Knast, die man pauschal als Rechtspopulisten, Homophobe, Islamophobe, Fremdenfeinde usw. bezeichnet.

Von daher wäre es angebracht, dem Polit-Kriminellen Erdogan gegenüber Rückgrat zu zeigen, ein weniger unterwürfiges Verhalten an den Tag zu legen und stattdessen die freiheitlichen Kräfte zu ermutigen.

Es gärt!

www.conservo.wordpress.com   17. Juli 2016
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