Die AfD tut allen weh

(www.conservo.wordpess.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Wenn alles gut läuft und die Systemparteien die Wahllokale in Mecklenburg-Vorpommern nicht in Fälscherwerkstätten umwandeln, könnte die AfD bei der nächsten Landtagswahl als großer Sieger hervorgehen und Deutschland sozusagen vom Norden her aufrollen.

Diese Erkenntnis verunsichert natürlich auch die vielen Journalisten, die an den Zitzen der Kanzlerin nuckeln. Sie sind nervös, ja fast panisch und reichen sich gegenseitig die Papiertücher, um den Angstschweiß zu bändigen.

In ihrer Verzweiflung bleibt ihnen nichts anderes übrig, als beim Thema AfD immer wieder die NPD ins Spiel zu bringen, um der einzigen Alternative für Deutschland auf der Zielgeraden noch eins mitzugeben.

Hier tut sich der „Focus“ als eifrigster Merkel-Club ganz besonders hervor und hat zu diesem Zweck mit Hendrik Träger einen dieser „Politik-Wissenschaftler“ aus der grünen Biotonne gefischt. Der darf dann den parteipolitischen Weltuntergang prognostizieren. In der Browser-Zeile sieht man worum es den Angsthasen geht:

Hier-entsteht-ein-buendnis-das-angst-macht-

Und dann legt der Schlaumeier so richtig los:

…Der Verzicht der NPD auf Direktkandidaten könnte der AfD tatsächlich helfen, in einigen zusätzlichen Wahlkreisen Direktmandate zu gewinnen. Bei der letzten Landtagswahl 2011 hat die NPD in den Wahlkreisen an der polnischen Grenze bis zu 14 Prozent erreicht. Dieses Potenzial des Protestwählens könnte diesmal die AfD für sich nutzen und in Direktmandate ummünzen. Es ist nicht gänzlich auszuschließen, dass die AfD stärkste Partei wird. Und auch den erneuten Einzug der NPD halte ich durchaus für möglich.

Für die etablierten Parteien wäre ein solches Wahlergebnis ein absolutes Desaster, das das Regieren erheblich erschweren würde. Zum einen, weil die Mecklenburger es dann mit einem Rechtsblock zu tun hätten, der etwa 25 bis 30 Prozent aller Abgeordneten stellen würde. Das Parlament bestünde dann bis zu einem Drittel aus Parteien, mit denen alle anderen Parteien die Zusammenarbeit ablehnen würden. In einem Sechs- oder gar einem Sieben-Fraktionen-Parlament hätte die Große Koalition vielleicht keine Mehrheit mehr. Dann käme es eventuell zu einer Kenia-Koalition wie in Sachsen-Anhalt. Zum anderen wäre ein solches Ergebnis natürlich auch eine große historische Zäsur, die bei dem einen oder anderen mulmige Gefühle auslösen könnte…

…Die Zeit für die AfD, nur vom Schüren der Angst in der Flüchtlingskrise oder vom Kritisieren der etablierten Parteien zu profitieren, ist vorbei. Nun muss die Partei liefern. Und das gilt umso mehr, je stärker die Partei in den Parlamenten ist. Nun geht es nicht mehr um Fundamentalopposition von außen, sondern um eine fundierte Oppositionsarbeit im Parlament. Und wenn es ihr nicht bald gelingt, eine klare Linie zu rechtsextremen Tendenzen zu ziehen, riskiert sie ihre politische Zukunft. Dann könnte sie auch ziemlich schnell auf ein Niveau abrutschen, das die Partei gefährlich nahe an die 5-Prozent-Hürde bringen könnte – und zwar bundesweit. Die Arbeit in den Landesparlamenten wird der Lackmustest für die Zukunft der AfD… (http://www.focus.de/politik/deutschland/landtagswahl-mecklenburg-vorpommern-so-will-die-npd-der-afd-helfen-hier-entsteht-ein-buendnis-das-angst-macht_id_5678878.html)

Hier wird so getan, als ob die AfD die NPD benötigt, um so erfolgreich zu sein, als ob die beiden Parteien tatsächlich ein Bündnis eingegangen wären. Ein leichtdurchschaubares Manöver seitens des „Focus“, denn auch dieses Magazin weiß, dass die AfD viel mehr Zulauf von wütenden Linken, verzweifelten CDU-Wählern, enttäuschten SPD-Wählern und desillusionierten FDP-Wählern erhält.

Nur das wird natürlich nicht erwähnt.

Erwähnt wird auch nicht, dass die AfD im Augenblick die einzige Partei ist, die sich wirklich für die Bürger einsetzt, wie wir aus einem Bericht der Mopo24 erfahren:

Aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion geht hervor, dass allein im Freistaat 56 Ehen zwischen erwachsenen Männern und minderjährigen Mädchen bestehen.

Demnach soll die jüngste Verheiratete 2001 geboren worden sein, ist also keinesfalls älter als 15 Jahre – in Deutschland undenkbar.

Zwar spricht das Sozialministerium von 56 Männer-Mädchen-Ehen (zumeist syrischen Ursprungs), die tatsächliche Zahl könnte allerdings noch höher liegen. Es gebe keine amtliche Statistik… (https://mopo24.de/nachrichten/unglaublich-so-viele-kinder-ehen-gibt-es-in-sachsen-afd-sebastian-gemkow-cdu-72576)

Wirklich übel ist es, dass sich anscheinend keine andere Partei für dieses Thema zu interessieren scheint, dass das grausame Schicksal der kleinen Mädchen auch den Femen, Feministinnen und #aufschrei-Tussen am Arsch vorbei geht.

Also, lieber „Focus“, wenn jemand den Lackmus-Test bestanden hat, dann doch wohl die AfD, oder?

Auch in Berlin beobachtet der „Focus“ den Wahlkampf dieser jungen Partei sehr genau. Mit Hilfe des „Spiegels“ hat sie dann auch einen richtigen Skandal ausgemacht:

Die AfD will im September ins Berliner Abgeordnetenhaus einziehen, dafür bedarf es einer großangelegten Wahlkampagne. In Deutschland jedoch konnte sich keine Werbeagentur finden, die mit der Alternative für Deutschland eine Kampagne erarbeiten wollte. Deshalb wich die Rechtspopulistische Partei auf eine ausländische Agentur aus.

„Wir hatten erhebliche Schwierigkeiten, eine Werbeagentur in Deutschland zu bekommen“, sagte AfD-Landeschef Georg Padzerski dem „Spiegel“. Als möglichen Grund für die zahlreichen Absagen durch deutsche Werbeagenturen nennt er die Angst der Agenturen, durch eine Zusammenarbeit mit der umstrittenen AfD andere Kunden zu verprellen… (http://www.focus.de/politik/deutschland/in-deutschland-sagten-alle-agenturen-ab-afd-erarbeitete-kampagne-mit-auslaendischer-agentur_id_5776475.html)

Was für ein Armutszeugnis für unsere angeblich „freie“ Marktwirtschaft. Die politische Gesinnung hat anscheinend auch die letzten Spitzen unserer Gesellschaft erreicht. Firmen aber, die sich nicht mehr politisch neutral verhalten, die also nicht mehr nach reinen wirtschaftlichen Interessen handeln, sind Staatsfirmen, stehen unter der Fuchtel der Kanzlerin.

Einfach beschämend!

Zum Schluss noch ein Fauxpas des „Focus“. Dieses Mal geht es um die SPD, die gerade ein riesiges Problem mit ihrem Gierlappen Petra Hinz hat:

Die Affäre um die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz, die sich jahrzehntelang zu Unrecht als studierte Juristin ausgegeben hat, bringt die Parteibasis in Unruhe. Der stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokraten in Essen, Karlheinz Endruschat, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, was er zunächst der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ gesagt hatte: Etwa zehn Mitglieder hätten die Essener SPD in den vergangenen Tagen ausdrücklich wegen der Affäre um Hinz verlassen.

Die Schlagzeile allein ist eine Frechheit:

Gefälschter Lebenslauf: Erste SPD-Mitglieder treten aus Partei aus!

http://www.focus.de/politik/deutschland/austritte-wegen-hinz-jetzt-laufen-der-spd-die-ersten-mitglieder-weg_id_5790349.html

Waren das wirklich die ersten? In der „Zeit lesen wir etwas anderes:

Bei den Sozialdemokraten ging die Zahl der Mitglieder 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent auf 442.814 zurück… (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-07/parteien-mitgliederschwund-spd-verliert-am-meisten)

Und das war vor der Affäre Hinz. Also lieber „Focus“ zurück in die Journalistenschule, aber dalli! Und für die AfD kann es nur heißen: Weiter so!

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com   5. August 2016
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