Generalverdacht – für Moslems nie, aber für alle anderen

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Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Wir erinnern uns – immer dann, wenn ein Moslem irgendwo auf der Welt im Namen Allahs wieder mal einen Terroranschlag verübt und massenweise Menschen ermordet, wird von höchster Stelle davor gewarnt, alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen.

Nach dem mutmaßlichen islamistischen Terror-Anschlag von Nizza hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vor einem Generalverdacht gegen Muslime gewarnt. De Maizière sagte der Zeitung „Bild“: „Ich rate dringend davon ab, jetzt Muslime pauschal zu verdächtigen. Das wäre für den gesellschaftlichen Zusammenhalt fatal und es wäre angesichts der weit überwiegenden Zahl von Muslimen, diehier aufgewachsen sind und sich als Teil unserer Gesellschaft verstehen, auch schlicht falsch.“… (https://www.contra-magazin.com/2016/07/de-maiziere-warnt-vor-generalverdacht-gegen-alle-muslime/)

Obwohl sicherlich rund 99,9 Prozent der Terroranschläge der letzten Jahre auf das Konto der Muslime geht, gibt es keinen, der diesbezüglich tatsächlich einen Generalverdacht äußern würde.

Etwas anderes scheint es aber zu sein, wenn es sich nicht um Muslime handelt. Dann werden ganz schnell mal ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht gestellt:

„Das russische Anti-Doping-System ist gebrochen und korrupt. Es entspricht nicht dem Welt-Anti-Doping-Code und nicht dem Anti-Doping-Code des Internationalen Paralympischen Komitees“, sagte IPC-Präsident Philip Craven: „Es werden keine russischen Athleten bei den Paralympics in Rio starten.“

Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) reagierte zustimmend auf die Entscheidung. „Das ist eine klare, unmissverständliche, aber auch mutige Entscheidung des IPC. Sie findet die ausdrückliche Zustimmung des DBS“, sagte er dem SID: „Null-Toleranz-Politik lässt keine Alternative und keine Ausflüchte zu. Flächendeckendes Doping erlaubt auch keine Unschuldsvermutung. Der IPC hat konsequent reagiert.“… (http://www.spox.com/de/sport/olympia/sommerspiele-2016/1608/News/paralympics-rio-russland-doping-ausschluss.html)

Interessant, oder? Beim flächendeckenden Doping gibt es also keine Unschuldsvermutung mehr. Bei flächendeckenden Terroranschlägen aber natürlich.

Und: Wo bleibt eigentlich der kollektive Aufschrei unserer linken Politiker und Journalisten zu diesem Thema? Bleibt der aus, weil es sich bei diesen Sportlern um Behinderte und um „böse“ Russen handelt?

Die Elite bleibt verlogen und heuchlerisch.

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com   8.8.16
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