Kudla und Umvolkung: Unbefugte dürfen Nazipolitik nicht kritisieren

(www.conservo.wordpress.com)

Von floydmasika *)

Bettina Kundla
Bettina Kundla

Die Leipziger CDU-Abgeordnete Bettina Kudla zwitschert gegen ihren Generalsekretär Tauber, der gerade Merkels Völkerwanderungspolitik zum Glaubensinhalt der CDU gemacht hatte:

BK #Merkel streitet es ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen. Handlungsbedarf besteht!

Daraufhin stürzten sich die Propagandisten ebendieser Völkerwanderungspolitik, darunter das Gros der Leitmedien, auf Kudla. Die Leipziger Volkszeitung fasst zusammen:

Nazistische Sprache Empörung über neuen Tweet der Leipziger CDU-Abgeordneten Kudla Die umstrittene Leipziger CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla hat mit einem Twitter-Kommentar zur Flüchtlingslage auch in den eigenen Reihen für Empörung gesorgt. Die Politikerin benutzte den Nazi-Begriff „Umvolkung“.

empörten sich, dass sie ein „Nazi-Wort“ verwendet habe.

Ich bin empört. Und Du?roth

Insbesondere Vertreter der sächsischen SPD und Grünen steigerten sich in humanitärprüde Betroffenheitsrituale a la Claudia Roth hinein, denen sich die vereinigten Leitmedien und die kritisierten CDU-Politiker anschlossen. Thema war ab sofort nicht mehr das problematische 10-Punkte-Programm von CDU-Gensek. Peter Tauber, welches im Effekt die Weichen in Richtung Minorisierung der deutschen Urbevölkerung und Ersetzung durch geburtenstarke Orientalen und Afrikaner (über 50 Millionen bis 2050 laut Soester Demografie-Institut, vgl auch Prognosen von Thilo Sarrazin in „Wunschdenken“), sondern die Frage, welche Wörter in einer Twittermeldung statthaft sind.   Mit „Umvolkung“ sei damals die Germanisierung Osteuropas gemeint gewesen, und diejenigen, die heute den herrschenden Mächten eine Umvolkungspolitik vorwerfen, seien rechtsextrem.demo

Der Vorwurf wird unisono von den Buntparteien und -medien erhoben, obwohl er mehrere Denkfehler enthält:

1. Es gibt keine Nazi-Wörter. Wörter sind nicht von ihren Konnotationen her zu verstehen sondern von ihrer Grundbedeutung. Hier der Bedeutung „Ersetzung des Volkes durch ein anderes“. Konnotationen ergeben sich aus dem heutigen Kontext.

2. Wenn hier Konnotationen aus dem Dritten Reich überhaupt eine Rolle spielen, dann nur die, das schlechte Image des Dritten Reiches gegen Merkels Politik zu verwenden. Somit würde es sich um eine antinazistische Äußerung handeln.

3. Die Behauptung, heutige Umvolkungskritiker (wie etwa Buchautor Akif Pirinçci) seien rechtsextrem (d.h. zielten auf Beseitigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung), wird nicht belegt.

4. Selbst wenn ein Wort von Rechtsextremen verwendet wird, transportiert es dadurch noch keine rechtsextreme Bedeutung.  Auch hier gilt, dass die Konnotation sich aus dem Verwendungskontext des Benutzers ergibt.

5. Der Versuch, ein Wort mit bösen Menschen zu assoziieren, dient lediglich dazu, das Wort zu stigmatisieren, um es auf diese Weise aus dem Verkehr zu ziehen und so  lästige Diskussionen zu erschweren.

Ähnliche latent freiheits- und vernunftsfeindliche Argumentationen wurden kürzlich gegen Prof. Werner Patzelt von der Dresdner TU eingesetzt. Der Deutschlandfunk stürzte sich auf Patzelt, weil der Merkels Willkommenskultur mit religiösem Rausch verglichen und dazu Aufrufe von Josef Göbbels zitiert hatte, in die Politik „wie in einen Gottestdienst“ zu gehen. Ein halbes Jahr vorher musste der Münchner Pegida-Organisator Heinz Meyer 2.100 € Strafe zahlen, weil er im September 2015 an der Münchner Feldherrnhalle mit dem Ruf „Wollt Ihr den totalen Krieg“ auf Ähnlichkeiten zwischen Merkels Hunnenrede und Göbbels hingewiesen hatte, um vor beiden zu warnen.

Gemeinsam ist diesen Ereignissen, dass auch die Warnung vor den Politikformen des Dritten Reichs nicht mehr gestattet ist.  Um einen Empörungssturm auszulösen genügen offenbar folgende beiden Elemente.

1. Man verwende ein Wort oder begehe einen Ort, der irgendwie geeignet ist, Assoziationen an die NS-Zeit zu wecken.  Für eine Fülle von Assoziationen sorgt ein Heer von professionellen Erinnerkungskulturarbeitern. Sie sorgen dafür, dass der gesammte öffentliche Raum mit Fettnäpfchen zugepflastert ist.

2. Man kritisiere die herrschende Willkommenspolitik.   Damit ist man latenter Nazi, und mit jeder Nutzung eines nazifizierbaren Wortes oder Ortes macht man den Verdacht zur Gewissheit.  Laute Aufschreie fungieren als Taktik des Weltoffenen Arsches.  Der Kritiker wird als ein Aussätziger gekennzeichnet, für den besondere Spielregeln gelten.  So auch die, dass er nicht vor Nazipolitik warnen darf.

deutschland-2030Ähnliches gilt für das unlautere Spiel mit dem Wort „völkisch“, dem Adjektiv zu „Volk“ und sprachpuristischen Pendant von „national“, dessen missbräuchliche Verwendung zu Nazifizierungszwecken Frauke Petry kürzlich anprangerte, indem sie vorschlug, zu seiner Grundbedeutung/Denotation („volksbasiert“) zurückzukehren und diese in einem normalen, positiven Sinn zu verwenden („volksbezogen“, „volksbasiert“), sofern man das Wort überhaupt verwenden will. Die Reduzierung auf Nazi-Konnotationen dient nichts anderem als der Nazifizierung der Demokratie. Jegliches Denken in Begriffen eines Staatsvolkes, welches sein Territorium besitzt und vererbt und Herr seiner Gesetzesregeln ist (Drei-Elemente-Lehre nach Jellinek, welche dem Grundgesetz, dem Gesellschaftsvertrag und der Demokratie im allgemeinen zugrunde liegt), soll verpönt und verdrängt werden, damit der neue Bunte Totalitarismus seine Herrschaft behaupten kann.   Zu diesem Zweck rücken die Nazifizierungsexperten aus und werfen Petry vor, sie kenne die Geschichte nicht.  Damit reden sie aber am Thema vorbei, denn die Geschichte spielt nur für Konnotationen von Wörtern eine Rolle, und diese sind zumindest dann, wenn man das Wort ohne Rückgriff auf frühere Konnotationen nutzt, nur für Nazifizierer  von Bedeutung.umvolkerung-2

Typischerweise sind Nazifizierer die einzigen, die die stigmatisierten Wörter noch verwenden.  Deshalb sind sie ausgehungert.   Ihr Waffe, in deren Kultivierung sie die besten Jahre ihres Lebens  investiert haben, ist stumpf geworden.  Umso gieriger stürzen sie sich auf einen Tweet, in dem tatsächlich so ein Wort vorkommt.   Allein schon ein Satz wie „Überfremdung ist Völkermord“, welchen in München Montagsdemonstranten auf Transparenten vor sich her trugen, lässt einen Marian Offman und die üblichen Anzeigen-Extremsportler, zu denen in Leipzig auch diesmal wieder der Grüne Jörg Kasek gehört, aufleben.  Ein Wort wie „Überfremdung“ könnte nazifizierbar sein.  Die Verbindung zu Völkermord könnte man als „Relativierung des Holocaust“ verstehen.  „Autobahn?  Das geht gar nicht“ (Freisler-Kerner zu Eva Hermann).   Hier genügt stets der Aufschrei eines Nazifizierungsexperten, um die  Jagdinstinkte der pseudohumanitären Hetzmedien zu wecken, die dann sofort unreflektiert sämtliche Regeln der journalistischen Ethik, wie sie im Pressekodex formuliert sind, außer Kraft setzen.

Offenbar gehen die pseudohumanitären Hetzmedien der Bunten Republik hier einer Aufgabe nach, die in der Bunten Republik wichtiger als journalistische Ethik ist.   Im Namen der  als  „Menschenrechte“ ausgegebenen Humanitärprüderie bekämpfen sie und die mit ihnen verbündeten professionellen Nazifizierer  und Buntpolitiker die Demokratie.   Die Demokraten werden dann in ihrem Sprachgebrauch zu „Rechtspopulisten“.   Solche haben laut sächsischer SPD-Vorsitzender in der CDU nichts zu suchen.

* (Original: https://bayernistfrei.com/2016/09/26/kudla-umvolkung/)
www.conservo.wordpress.com   26.09.2016
Über conservo 7864 Artikel
Conservo-Redaktion