Bundeswehr-Blamage in Mali: „Es ist heiß, die Straßen sind schlecht und staubig“

(www.conservo.wordpress.com)

Von Dieter Farwick, BrigGen a.D. und Publizist

Welch späte Erkenntis in der zweiten Dekade des 21.Jahrhunderts!

Mit dieser Erklärung wird der schlechte Stand der Einsatzbereitschaft für Fahrzeuge und Hubschrauber des deutschen Kontingents der deutsche Kräfte in Mali begründet.

  • Gibt es keine „lessons learned“ von vergleichbaren Einsätzen auf dem Balkan und Afghanistan?
  • Gab es keine Informationen durch Frankreich, das Deutschland „gebeten“ hat, seinen erfolglosen nationalen Alleingang zu „retten“?
  • Gibt es keine Länderberichte des Militärischen Nachrichtenwesens mehr?

Auf dem freien Markt kann man entsprechende Dokumentationen kaufen. Außerdem gibt es „google earth“ als Einstieg.

  • Auf welcher landeskundlichen Grundlage haben Regierung und Parlament der Bundeswehr den Einsatz in Mali befohlen?
  • Hat die militärische Führung Regierung und Parlament auf die zu erwartenden Probleme hingewiesen?

In „Giftschränken“ des „Militärgeschichtlichen Forschungsamtes“ lagern mit Sicherheit Erfahrungsberichtes des deutschen Afrikakorps aus dem Feldzug in Afrika. Darf man die nicht lesen, da sie von der „Nazi-Wehrmacht“ stammen?

Kamele sind leistungsfähiger

Eine offene Quelle ist das Buch „Sieben Säulen der Weisheit“ von T. E. Lawrence, dem legendären „Lawrence von Arabien“. Er beschreibt en detail den Kampf der Araber gegen die osmanischen Streitkräfte in einer vergleichbaren geographischen Lage. Bemerkenswert ist die von ihm geschilderte Leistungsfähigkeit der Kamele in einer heißen und staubigen Region.

  • Low tech-Kamele statt High tech-gepanzerte Fahrzeuge – zumindest für Spähtrupps und Patrouillen ?
  • Gemeinsam mit zuverlässigen einheimischen Scouts?

Besondere Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.

Keine außergewöhnliche Maßnahme wären sorgfältige Aufklärung und Erkundung vor jedem militärischen Einsatz.

www.conservo.wordpress.com   22. April 2017
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