Migrantenkrise in Italien: Bürgermeister revoltieren!

(www.conservo.wordpress.com)

Von Marilla Slominski *)

Verzweifelte Bürgermeister fangen an, sich zusammenzutun, die ersten treten in den Hungerstreik angesichts des nicht endenden Stroms von illegalen Migranten aus Afrika.

Vincenzo Lionetto Civa

Vincenzo Lionetto Civa, Bürgermeister der kleinen sizilianischen Gemeinde Castell’Umberto, protestierte zusammen mit Einwohnern gegen die Zuweisung von 50 afrikanischen Migranten in ein leerstehendes Hotel in der 3000 Seelenstadt.

„Als Bürgermeister dieser Stadt bin ich empört über die Regierung, die völlig über unsere Köpfe hinweg entscheidet“, erregt sich Vincenzo Civa. Er wehrt sich auch gegen den Vorwurf in den Medien, er und seine Mitbürger seien „Rassisten“ und würden das Hotel „blockieren“. Davon will er nichts wissen:„Ich bin fassungslos über solche Anfeindungen. Das ist hier keine Blockade, es ist ein stiller friedlicher Protest, um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, mit uns vor Ort das Gespräch zu suchen“.

Er hatte seiner Gemeinde via Facebook mitgeteilt, dass sie Neuzugang bekommen (jouwatch berichtete). Kurz darauf trafen sich 500 Einwohner vor dem ehemaligen Hotel, stellten sich mit ihren Autos vor die Einfahrt und hinderten so Elektriker daran, den Strom anzustellen.

Ihr Protest richte sich direkt an Rom und den Umgang der Regierung mit der Migrantenflut: “Es ist eine Invasion. Wir werden überrannt und überwältigt von einem Managementsystem, das nichts über unsere Gemeinden vor Ort weiß“;

empört sich Civa.

Der Protest dauerte das ganze Wochenende an. Die Gemeinde ist unter Umständen dazu bereit, die Migranten wenigstens nachts mit Strom zu versorgen, damit die nicht im Dunkeln sitzen.

„Wir sind nicht prinzipiell gegen Migranten, aber die Regierung muss sich an die Gesetze halten“, fordert der Bürgermeister.

Nach Regierungsrichtlinien sollen auf 1000 Einwohner 2,5 Migranten kommen. Eine Zahl, die im Fall der sizilianischen Gemeinde mit ihren 3200 Einwohnern weit überschritten wird. Civa und seine Bürger erhält nun Unterstützung von anderen sizilianischen Bürgermeistern. Gestern wollten 35 von ihnen nach Castell´Umberto fahren, um ein gemeinsames Protestschreiben zu verfassen.

Der Bürgermeister der norditalienischen Stadt Besnate ging in seinem Widerstand noch weiter. Als die Behörden ihm statt der angekündigten 15 Asylbewerbern kurzerhand 32 schickten, trat er in den Hungerstreik. Erst als die Verantwortlichen am Freitag einwilligten, die überzähligen Migranten auf andere Unterkünfte zu verteilen, beendete er seinen Hungerstreik.

Auch in der kleinen Hafenstadt Civitavecchia; 70 Kilometer von Rom entfernt, regt sich offener Widerstand. Hier will die Regierung ein Registrierzentrum eröffnen. „Ich verstehe nicht, wie die Regierung uns auswählen konnte. Wir sind hier viel zu klein, für so ein Zentrum“ erklärt Bürgermeister Antonio Cozzolino fassungslos gegenüber dem italienischen Fernsehsender RAI.

Die Regierung wird aufgrund des beginnenden Aufstandes ihrer Untertanen langsam hellhörig. So teilte Premierminister Paolo Gentiloni gestern mit, das Parlament werde eine geplante Abstimmung über die Erteilung der Staatsbürgerschaft für Migrantenkinder auf den Herbst verschieben. Der Gesetzentwurf sieht vor, Kindern ausländischer Eltern automatisch zu kleinen Italienern zu machen, wenn sie im Land geboren oder fünf Jahre lang in Italien zur Schule gegangen sind.

Die Bürger von Castell´Umberto wollen jedenfalls solange weiter protestieren, bis die Migranten aus dem Hotel ausziehen anderswo untergebracht werden. * (Quelle: https://www.journalistenwatch.com/2017/07/18/migrantenkrise-in-italien-buergermeister-revoltieren/)

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