Fahrenheit 451. Zensur ist bunt.

(www.conservo.wordpress.com)

Von Philolaos *)

Ein Gespenst geht um in Europa. Das Gespenst der Zensur. Kulminationspunkt der Zensur war bisher der Sommer 2017. Die einschneidenden Maasnahmen beginnen zu greifen. Vermutlich sind die Betroffenen nur die üblichen „Einzelfälle“. Und wer das in Zusammenhang mit der Bundestagswahl am 24. September 2017 sieht, fordert Dementi heraus.

Eine Regierung, die angeblich die Grenzen unserer Republik zu schützen nicht in der Lage ist, aber den kritischen Geistern im Lande einen Maulkorb verpasst, sobald sie nicht willfährig von der Meinungsfreiheit Gebrauch machen, ist in einem hohem Maße suspekt. Die Große Koalition investiert ein unverhältnismässig hohes Maas an Energie und Logistik, um im Privatissimo ihrer Bürger zu stöbern und Äusserungen in sozialen Netzwerken nach mißliebigen Gedanken zu durchforsten. Ein falsches Wort, ein undurchdachter Satz kann genügen, um eine willkürlich definierte „hatespeech“ mit Razzien zu quittieren.In Printmedien haben wirklich kritische Leserbriefe schon seit Jahren keine Chance mehr auf Veröffentlichung, weil diese vorher wie weiland bei der Staatssicherheit aussortiert und unschädlich gemacht werden. Hier sitzen die käuflichen Meinungsabschneider unter den Presstituierten am längeren Hebel.

Im Rahmen des „Blitzkriegs im Bundestag“, als am fatalen Freitag, dem 30. Juni 2017 handstreichartig serienweise fragwürdige Gesetze vom harten Kern der Volksvertreter etablierter Parteien durchgepeitscht und abgenickt wurden, gaben Minister Maas und andere Diätenbezieher dem sogenannten „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ ihren Segen.

Ein unheilvoller Segen, welcher der Willkür Tür und Tor öffnet. Ein Gesetz, das seinen Namen nicht verdient. Ein Torpedo gegen die Meinungsfreiheit mündiger Bürger. Das vermeintliche Meisterwerk von Minister Maas erinnert eher an ein Machwerk oder an ein Monster, wie jenes von Dr. Frankenstein.

Ein Mahnmal deutscher Justizgeschichte, das der 3D-Technologie (Denunzieren, Diffamieren, Dämonisieren) den roten Teppich der SPD ausrollt.

Ein Meilenstein der Kultur der Meinungsfreiheit war der Herbst 2015. Plötzlich wurden die Kommentarfunktionen bei vielen Medien über Monate hinweg massivst eingeschränkt oder aufgehoben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen überbordender Zornausbrüche zahlreicher Kommentatoren. Insider ließen durchblicken, daß Redakteure am Dekompensieren waren, und zur Notbremse der Zensur greifen mussten. Der Bunte Rotfunk (BR) beispielsweise schaltete ab September 2015 zum Thema „Flüchtlinge“ die Kommentarfunktion über viele Wochen komplett ab. Als Ventil zum Kommentieren wurden dem geknebelten GEZ-Zahler Alternativ-Themen à la Panem et Circenses dargereicht.

Kein Wunder, daß viele Bürger seither immer häufiger Vergleiche mit George Orwell und dessen Visionen ziehen. Eine ähnliche Thematik greift der Kult-Film „Fahrenheit 451“ von Francois Truffaut aus dem Jahr 1966 auf. Dieser basiert auf dem gleichnamigen Roman (1953) des Autors Ray Bradbury.

Fahrenheit 451 spielt in einem Staat, in dem es als schweres Verbrechen gilt, Bücher zu besitzen oder zu lesen. Die Gesellschaft wird vom politischen System abhängig, anonym und unmündig gehalten. Drogen und Videowände lassen dennoch keine Langeweile aufkommen. Selbständiges Denken gilt als gefährlich, da es zu antisozialem Verhalten führe und so die Gesellschaft destabilisieren. Bücher gelten als Hauptgrund für ein nicht systemkonformes Denken und Handeln.“ (Wikipedia)

Bei Fahrenheit 451 handelt es sich um eine Metapher, i.e. die angenommene Selbstentzündungstemperatur von Büchern, was in etwa 233° Celsius entspricht.

Die Parallelen zu einer Gegenwart, in der Minister und Mächtige den Menschen einen Maulkorb verpassen (wollen), um sie mundtot zu machen, sind verstörend.  Der Google-Mitarbeiter James Damore zeigte in ähnlicher Weise wie früher Thilo Sarrazin, wie leicht der sektiererische Diversitätskult, mit dem die Firma Google neuerdings auf Betreiben von FeministInnen eine naive heile Welt zelebriert, in Aggression gegen Andersdenkende umschlägt und wie viel Gift und Galle gerade über die besten Bücher und Memoranden geschüttet wird.   Ähnlich tief  blicken ließen die spätstalinitischen Versuche des Spiegel, den Beststeller „Finis Germania“ aus seiner Bestsellerliste zu retuschieren.

Eine fragwürdige Einrichtung wie „Correctiv“ ließ sich unter Geschäftsführer David Schrader vor den Karren einer unseligen Allianz spannen. Auch Facebook und Google kollaborieren mittlerweile mit jenen, die an den Futtertrögen der Macht grunzen.

Nicht nur viele namenlose Facebook-User geraten ins Visier der Löschbrigaden, sondern auch publizistische Schwergewichte der Gegenöffentlichkeit wie Jürgen Fritz, Akif Pirincci, Imad Karim, Hamed Abdel-Samad oder Henryk M. Broder.

Symbolbild Bücherverbrennung Heiko Maas (SPD) hat der digitalen Variante den Weg geebnet.

Wie im Falle von Jürgen Fritz und anderen wird geistiges Eigentum, Niederschriften und jahrelange Materialsammlungen an Argumenten und Gedanken im übertragenen Sinn, dem Feuer übergeben.

Denunziation wieder groß in Mode. Dem Hobby vieler SPDler fallen freie Menschen zum Opfer. Foto (c) Jouwatch v.r.n.l.; Hamed Abdel-Samad, Eyad Hadrous (Meldemuschi), Henryk M. Broder, Seyran Ates

Journalistenwatch berichtet über das Leben jener, die mit ihrem Mut als Lichtgestalten einer Gegenöffentlichkeit Dinge erleben (müssen), die in den Systemmedien tunlichst außen vor gelassen wurden und werden.

* (Quelle: https://bayernistfrei.com/2017/08/16/zensur-ist-bunt/) (Siehe auch den folgenden Artikel zum gleichen Thema: https://www.conservo.blog/2017/08/18/die-aggressive-naivitaet-des-buntbloedels/#more-16212

www.conservo.wordpress.com   18.08.2017
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