Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel zum Thema Familie und Abtreibung

(www.conservo.wordpress.com)

Von Klaus Hildebrandt

Das Lebensrecht gilt für alle – auch für die ungeborenen Kinder

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

gestatten Sie mir, dass ich Ihnen einen Zeitungsartikel aus der heutigen “Tagespost” zur Kenntnis gebe, die mir soeben um 20:15 Uhr der Briefträger in die Hand drückte. Der Mann sah müde aus und entschuldigte die späte Lieferung mit der Flexibilisierung seiner Arbeitszeit bei DHL. Ein unwürdiges Dasein für einen erwachsenen Familienvater, wie ich meine, aber darum schreibe ich Sie nicht an.

Wie ich weiß, lesen Ihre Leute nicht die “Tagespost” und stattdessen lieber die Bild-Zeitung. Der Artikel beschäftigt sich mit den wichtigen Themen Familie und Abtreibung. Auch wenn manche Politiker meinen, dass diese zu den “weicheren” Themen gehören, so trifft das heute nicht mehr zu. Nicht wenige ausländische Regierungen sind in der Vergangenheit schon darüber gestolpert, und das könnte sich in den nächsten Jahren auch bei uns vollziehen, denn wir sind kein dummes Volk, und das ist auch gut so.

Ich kann nur hoffen, dass es nicht dazu kommt und dass unser Land noch rechtzeitig die Bremse zieht, denn eine Verbindung beider Themen zu der massenweisen Einreise von Flüchtlingen ist heute nicht mehr von der Hand zu weisen. Auch nach meinen Beobachtungen scheinen inzwischen alle Parteien gerade das Thema Familie in ihrem Wahlkampf für sich zu nutzen, was ich ausdrücklich begrüße. Die einzige mir bekannte Partei, die sich bisher — und das schon weit vor dem Wahlkampf — mit diesen Fragen offensiv an die Öffentlichkeit wandte, ist die AfD.

Gerade Abtreibung ist ein schlimmes Übel der heutigen Zeit und hat keinen Platz in unserer Gesellschaft, gerade wo Deutschland andere Ländern und auch die EU ständig über Menschenrechte belehren möchte. Heute sprach Erdogan eine Reisewarnung (!) für Deutschland aus, aber D bleibt stur und möchte die Türkei immer noch als Vollmitglied der EU gewinnen. Wenn ich das richtig sehe, dann kosten uns die wirklichen und die so genannten Flüchtlinge jetzt schon weit über 20 Mrd. jährlich, womit doch klar ist, dass es nicht am Geld liegt.

Es geht auch nicht (mehr) um das angebliche Selbstbestimmungsrecht der Frau, sondern um reines Menschenleben und die Schaffung von konkreten Voraussetzungen für eine anständige und naturorientierte Familienpolitik, die ihren Namen verdient. Wer das Lebensrecht nur auf sich selbst bezieht, der zeigt in meinen Augen keine soziale Verantwortung und auch keinen Respekt vor der Würde jedes Menschen. Sie sind doch eine kluge Frau und wissen, worum’s geht. Wenn es die CDU nicht schafft, sich wieder diesen konservativen Themen zu widmen, wer sonst?

Diese Mail geht neben den vielen BCC-Lesern auch an die Hauptakteure Ihrer Partei sowie an alle anderen gängigen Parteien und auch die christlichen Kirchen. Ich würde es begrüßen, wenn sich Mitglieder Ihrer Partei und auch der Regierung am diesjährigen Berliner Marsch für das Leben beteiligen würden, denn dieser gewinnt von Jahr zu Jahr immer mehr Zulauf.

Ich bin mir bewusst, dass es Ihnen schwerfällt, Bürgerinnen und Bürger mit so schwierigen Themen zu konfrontieren, aber wenn man ihnen die vielfältigen komplexen Zusammenhänge auch zu anderen Lebens- und Politikbereichen offen und ungeschminkt erklärt, dann klappt das schon. Eine Familie zu gründen, dürfte zudem das Normalste auf der Welt sein und mittelfristig und unterm Strich jedem einzelnen von uns dienen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und bitte Sie, den angehängten Artikel der CDL zu lesen („Christen für das Leben – CDL – fordern besseren Lebensschutz“). Er gibt Anlass zur Hoffnung auf Besserung, zumal die CDL ein Anhänger Ihrer Partei ist. Frau Löhr als CDL-Vorsitzende sei für ihr Engagement ausdrücklich gedankt.

Mit freundlichen Grüßen, Klaus Hildebrandt (Rheinland-Pfalz)

www.conservo.wordpress.com   11.09.2017
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