Europa macht man nicht mit links – Ein Essay über das christliche Erbe Europas

(www.conservo.wordpress.com)

Von Joachim Volkmann, Civitas Institut *)

(mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors auch auf conservo)

(Zitat:) „Und wie, wenn man uns von unserer großen Geschichte entfernte, indem man sie ausschließlich dunkel, ausschließlich Kriminalitätsgeschichte sein läßt? Wenn man auch gleich die großen Errungenschaften unserer Kultur so darstellte, als hätten wir sie von außen, von wo auch immer bekommen? (…)

Wir wären verloren, wenn Europa ein politischer Verein wäre, dem man unter rein materiellen Vorgaben beitreten oder nicht beitreten kann. Europa ist doch viel mehr: ein Traditionsraum ganz eigener Art, verbunden von gemeinsamer Kultur in erstaunlicher Variation und Vielfalt, geeint durch die christlich-katholische Vergangenheit und Gegenwart. Es kann problemlos mit anderen Traditionsräumen Kontakte pflegen, kann sie aber nicht integrieren, wenn die Wurzeln nicht gemeinsam sind. Das wäre das Ende Europas.

Europäer ist man, wie wir gesehen haben, durch Abstammung und kulturelle Tradition, oder man ist es nicht.“ (Zitat Ende)

Laßt uns Kathedralen bauen

“Europa macht man nicht mit links”, war im Wahlkampf um das Europaparlament 2004 zu lesen, und eine der Parteien wollte ihre Kandidaten sogar “nach Europa” schicken. Da erheben sich gleich mehrere nicht unbedeutende Fragen: wieso soll Europa gemacht werden? und: wo sind denn die Kandidaten jener anderen Partei bisher? Liegt Siegburg in Südostasien? Ist Brüssel Europa? Oder Straßburg? – Diese Fragen sind keineswegs polemisch gemeint.

In den letzten Zeiten konnte man den Eindruck gewinnen, als gebe es noch gar kein Europa, als sei Europa noch zu schaffen. Hier wurde ein politischer Prozeß über einen jahrhundertealten Begriff gestülpt, wurde ein jahrhundertealter Begriff zum Synonym für ein gewolltes, neues, fremdes Konstrukt gemacht, welches von seinen eigentlichen Ursprüngen, seinen Wurzeln gelöst werden sollte; eine Tradition wurde abgebrochen, und ihre äußere Hülle sollte diesen Bruch mit den eigenen Ursprüngen verdecken. Andersausgedrückt: Europa wurde seines Inhaltes beraubt, der Inhalt wurde vergessen gemacht, und nun soll ein neues Europa künstlich errichtet werden, so, wie zum Beispiel der Revolutionär Buonaparte zu Beginn des 19. Jahrhunderts sich der äußeren Zeichen der Monarchie bediente, um als Kaiser Napoleon seine revolutionären Absichten durchsetzen zu können; das allerdings wäre an anderer Stelle zu behandeln.

Was nun ist dieses Europa? Kann man es geographisch, politisch, historisch-kulturell beschreiben, definieren?

Die geographische Definition macht Schwierigkeiten. Sicher ist dieser “Wurmfortsatz Asiens” durch seine Küsten einigermaßen klar definiert (man muß dann die englische Insel als dazugehörig benennen), aber nach Osten und Südosten hin ist es schon problematischer. Im 19. Jahrhundert einigte man sich auf den Ural als Grenze, dies ist aber als eben rein geographische Lösung zu begreifen, das heißt, als eine recht willkürliche, und sie wurde deshalb gewählt, weil gerade dort ein denn doch recht imposantes Gebirge eine Landschaft abschließt. Somit ist leichthin ersichtlich, daß die geographische Definition nicht ausreicht; sie nimmt auf zu wenige Gegebenheiten Rücksicht und ist zu sehr von einem Konsens abhängig.

Wollte man Europa nach politischen Ideen definieren, wären die Schwierigkeiten nicht geringer: dächte man etwa eine Gemeinschaft demokratischer Staaten, dann käme eine ganze Reihe außereuropäischer Staaten dazu – und der Gedanke der modernen Demokratie als Kriterium würde Jahrhunderte europäischer monarchistischer Tradition aus diesem Verständnis von Europa ausschließen. Und überhaupt: welche politischen Ideen, welche “Wertegemeinschaften” sind denn solide Basis für etwas, das weit mehr ist als die politische Organisation menschlichen Zusammenlebens in einem geographischen Raum?

Es scheint also, daß weder geographische noch politische Kriterien für eine Erfassung dessen ausreichen, das als Vorstellung und Begriff “Europa” vor uns liegt.

Anscheinend bleibt nur, die historisch-kulturelle Dimension zu untersuchen. Die griechische Antike, deren Erbe wir sind, ist dennoch nicht in unserem Verständnis von Europa inbegriffen, weil sie in ihrer klassischen, athenischen Zeit zu wenig und in ihrer größten, hellenistischen Ausdehnung zu viel umgriff. Damit ist gemeint, daß es keinen direkten, zeitgleichen Einfluß Athens auf große Teile Europas gegeben hat, und daß der Hellenismus, die Zeit Alexanders des Großen und seiner Nachfolger, denn doch eine stark orientalische Prägung bekam. Erben Griechenlands sind wir durch die Vermittlung Roms und später der Renaissance – und das auf eine sehr originelle und für uns typische Weise: als die Renaissance das griechische Theater wiederentdeckte und in den Stücken einen “Chor” ausmachte, ging sie ebenso selbstverständlich wie irrtümlich davon aus, daß im griechischen Theater gesungen würde: und aus diesem sympathischen Irrtum entstand unsere Oper, wie sie europäischer nicht sein kann – die chinesische Oper ist der unseren nicht vergleichbar. Damit sei nun nicht gesagt, daß alle unsere Wiederentdeckungen Griechenlands Irrtümer waren, aber wir waren immer in der Lage, vorgefundene Gegebenheiten fruchtbar weiterzuverarbeiten. Die edle Helle und aristokratische Abwesenheit von Farbigkeit bei griechischen Tempeln und Statuen zum Beispiel rührt uns noch heute an: und doch waren sie in griechischer Zeit nachweislich grellbunt. Winckelmann, im 19. Jahrhundert der große Wiederentdecker griechischer Kunst, hat unsere Auffassung edler Einfarbigkeit durch seinen Irrtum geprägt.

Sind wir in diesem Sinne die Erben Griechenlands, so sind wir mehr noch geprägt durch Rom, und dennoch ist auch Rom nicht unser Europa. Es umfaßte zu viele sehr unterschiedliche Kulturen und prägte sie – unser Europa ist nur ein Teil, aber eben auch geprägt. Selbst wenn unsere Muttersprache nicht romanisch ist, so ist sie doch in ihrer Begrifflichkeit lateinisch geprägt, und römisch ist auch unser Rechtswesen (im Unterschied z.B. zum englischen und in seiner Folge us-amerikanischen Rechtswesen, welches aus diesem Grunde an Präzedenzfällen orientiert ist und Rechtsgrundsätze wie “pacta sunt servanda” oder “nulla poena sine lege” als Rechtsgrundsätze nicht kennt). Es bleibt in unserem Verhältnis zu Rom eine vertraute Fremdheit, oder, wenn man will, eine fremde Vertrautheit, und an diesem Punkt kann man ansetzen und die Überlegungen weiterführen. Denn selbst in Teilen Europas, in denen nie Römer gewesen sind (man denke an Irland, an Polen) oder nicht lange genug gewesen sind (wie in Teilen Germaniens), fühlen wir uns sofort europäisch. Richtig interessant wird es, wenn wir diese Gedanken auf Rußland anwenden: fraglos mit einer europäischen Oberschicht, jedoch weithin eigenartig anders. Aber auch fremd?

Der westliche Punkt, Irland, und der östlichste Teil, Rußland, zeigen unter den erwähnten Gesichtspunkten den Weg auf, der hier zu beschreiten ist. In beide Länder hat nie ein römischer Soldat einen Fuß gesetzt, vermutlich war auch nie ein Römer in dem, was zu seinen Zeiten das Gebiet des heutigen Rußland war. Was Irland an Europa bindet (historisch wäre sogar richtig, zu sagen: was Europa an Irland bindet), war die Missionierung durch die römische Kirche; Rußland wurde von Konstantinopel aus christianisiert.

Da haben wir es gefunden. Man kann es kurz und knapp zusammenfassen: Europa ist nicht nur vom Christentum geprägt, sondern es ist erst durch das Christentum entstanden. Erst die Kirche hat unser Europa gebaut, in unermüdlicher Missionierungsarbeit unsere Kultur geschaffen und zu einer Blüte geführt, die keine andere Kultur je erreicht hat. Natürlich gibt es gegen diese Tatsache viel billige Polemik, und da in Europa wie überall Menschen irren, fehlen, sich versündigen können, so kennt auch die europäische Geschichte selbstverständlich nicht nur Glanzlichter und Höhepunkte.

Und doch bleibt es eine Tatsache, die immer wiederholt werden muß, weil sie so wichtig ist, wenn man Europa verstehen will: Europa ist auf drei Hügeln gebaut, auf Golgotha, auf die Akropolis und auf das Kapitol. Das ist auch dann eine Tatsache, wenn gerade jetzt die christlichen Wurzeln Europas gezielt und massiv verschwiegen werden, wenn der Einfluß des Christentums auf Europa verzerrt, zum Teil böswillig entstellt wird.

Wie einzigartig, wie besonders das christliche Europa ist, wird erst richtig deutlich, wenn man einen Gang durch die Geschichte dieses “Wurmfortsatzes Asiens” macht, dieses Wurmfortsatzes, der den Mut hat, sich als eigener Kontinent zu fühlen: über die Größe dieses Mutes kann man sich leicht anhand eines Atlas informieren, und das richtige Staunen stellt sich ein, wenn man die eine oder andere Statistik dazunimmt.

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  1. Die Ursprünge des christlichen Europa.

Die Wirtschaftskrise des 3. Jahrhunderts hatte Rom geschwächt. Erste Einfälle germanischer Franken machten klar, daß nun die Zeiten unsicherer sein würden, erste Wanderungsbewegungen setzten ein. Selbst das untergehende römische Reich hatte noch soviel zu bieten, daß es anderen Völkern verlockend erschien und jungen, kräftigen Völkern noch dazu eine relativ leichte Beute war.

Unter dem Ansturm barbarischer, junger und kräftiger Völker geht Westrom in einem beispiellosen Durcheinander unter. Es zerfällt in kleine Herrschaftsgebiete, neue Völker siedeln sich an, unter dem Druck wandernder und weiterwandernder Völker verfallen alte Herrschaftsstrukturen und entstehen neue. Nur wenige von ihnen werden von Bestand sein; wir können also mit großer Berechtigung sagen, daß zunehmend anarchische Verhältnisse herrschen. Daß die Geschichte Europas nicht in einem Chaos endete, sondern gerade in dieser Zeit (neu) begann, liegt einzig und allein daran, daß die kirchliche Hierarchie mit ihrem Sinn für Ordnung und Disziplin intakt blieb, ja: in dieser Zeit sogar neben ihrer stabilisierenden Wirkung auch noch missionarisch und zivilisatorisch tätig wurde. Man denke zum Beispiel an die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig 496, ein Ereignis von nicht zu überschätzender Bedeutung! Wäre Chlodwig nicht katholisch geworden, wären wir es heute nach menschlichem Ermessen auch nicht.

Das gerade entstehende Europa ist also höchst gefährdet: allein die Namen der Hunnen und Wandalen haben bis heute entsprechenden Klang. Und dieses gefährdete Europa wird durch diejenige Institution geschützt, die es auch tief prägen wird: durch eben die Kirche.

Vor Mantua stellt sich der hl. Papst Leo der Große (440 – 461) gegen den Hunnenkönig Attila und hält dessen scheinbar unaufhaltsamen Vormarsch allein durch seine Worte auf, und den Wandalenkönig Geiserich bewegt er zum Abzug und zum Verzicht auf die Zerstörung der Stadt Rom. Über hundert Jahre später hält Papst Gregor der Große die Langobarden auf und wird somit zum Retter Roms und zum Retter Europas. Das ist das neue Lebensprinzip für das nunmehr “heilige” Römische Reich, das durch die Kirche geformt wird, und es ist (wohl mit der Taufe Chlodwigs) der Beginn, die Geburtsstunde des christlichen Mittelalters, jenes Zeitalters, in dem, mit den Worten der Enzyklika “Immortale Dei” Papst Leos XIII. von 1889, “die Philosophie des Evangeliums die Staaten regierte”.

Das drückt sich in zwei Grundsätzen aus, die für viele Jahrhunderte das Gerüst des politischen Lebens in Europa waren. Der erste Grundsatz stellt fest, daß “alle Macht … von Gott” stammt (Röm. 13,1); der zweite besagt, daß man “Caesar geben” soll, “was Caesars ist, und Gott, was Gottes ist” (Mt. 22,21) Die Unterscheidung (nicht: Trennung!) von Kirche und Staat, oder eben von religiösem und weltlichem Bereich ist eine fundamentale Gegebenheit der westlichen politischen Tradition und leitet sich aus diesen biblischen Maximen ab – die Zusammenarbeit beider Bereiche zum Ziele der Heiligung der Seelen ist typische, wenn auch oft umkämpfte Tradition des christlichen Mittelalters. Das ist natürlich etwas völlig anderes als die heute immer brutaler vollzogene „Trennung von Kirche und Staat“, der, wenn sie als Laisierung des Staates gemeint ist, ein Katholik eigentlich nicht zustimmen kann.

Das, was in Europa am Ende des ersten Jahrtausends an neuen Einrichtungen und neuer gesellschaftlicher Ordnung entsteht, ist christlich geprägt, und Symbol dafür ist die Entstehung von Klöstern und Burgen überall in der europäischen Landschaft. Die klösterlichen Einrichtungen, angefangen mit dem großen Orden des hl. Benedikt, sind ein neues Lebensideal, eine neue Art des Zusammenlebens, ein Zusammenleben auf der Grundlage eines Gleichgewichtes zwischen Gebet, Studium und Feldarbeit. Die Mönche entwickeln die Liturgie, bewahren die antike Literatur und Kunst und begründen die neue, agrarisch orientierte Gesellschaft.

In diesem Sinne war die Gründung des Klosters Montecassino im Jahre 526 durch den hl. Benedikt von Nursia (480 – 547) der Beginn der Neuordnung der europäischen Gesellschaft und des europäischen Territoriums – und seine sinnlose und barbarische Bombardierung und Zerstörung im 2. Weltkrieg (nicht durch Deutsche!) hatte durchaus gewollten Symbolwert. Weiter oben hatten wir Irland erwähnt: nach der Bekehrung durch den hl. Patrick wurde es neben Montecassino zum Zentrum einer erstaunlichen, ja: wunderbaren geistlichen und gesellschaftlichen Ausstrahlung. Die Mönche von der „Insel der Heiligen“ gründeten Klöster, die im Laufe der Zeit zu den Städten Auxerre, Luxeuil, Lüttich, Trier, Würzburg, Regensburg, Salzburg, Wien, Sankt Gallen, Bobbio, Fiesole und Lucca wurden – um nur einige wenige aufzuzählen. Man bemerkt den geographischen Raum, den diese Gründungen umfassen!

Neben der kirchlichen und kirchlich geprägten Struktur entsteht etwas spezifisch christliches: die christliche Familie. Um sie herum bildet sich die neue, feudale Gesellschaft aus.

Die alten Griechen kannten kein Familienleben, die Männer lebten eher parallel zu Frau und Kindern als mit ihnen. Und in der Spätzeit Roms war Familienleben wegen der sittlichen Verfallszustände auch nicht gegeben. Die christliche Familie, die persönliche Beziehung von Mensch zu Mensch, dann von Familie zu Familie, zum Lehensherren, zum Landesherren, zum König, letztlich zu Gott: das prägt die neue Art des Zusammenlebens in Europa, das ist das Wesen der feudalen Kultur, die sich am Ende des ersten Jahrtausends ausbildet und unter dem Zepter Karls des Großen geeint wird.

Da Europa aber schon zur Zeit der Römer (und erst recht danach) ein Völkergemisch war und ist, ist die Einheit Europas eine Einheit des Bewußtseins, des Geistes, der Kultur, und sie leitete sich aus starken Wurzeln ab: aus dem rechtlichen und politischen Erbe der römischen civitas und aus dem christlichen, katholischen Glauben, der die spirituelle Tradition der Hebräer und die Kultur der Griechen und Hellenen umfaßte. Diese Einheit ist etwas ganz Eigenes, nirgendwo anders auf der Welt Auffindbares, und es ist eine Schöpfung der Kirche.

“Europa ist bis in die Wurzeln hinein christlich”, sagt Papst Johannes Paul II. im apostolischen Sendschreiben “Euntes in mundum” vom 22. März 1988. Immer wieder hat er völlig zu recht daran erinnert. Ein Europa, das seine christlichen, katholischen Wurzeln vergißt und verleugnet, wird nicht leben können – es wird ganz einfach nicht Europa sein, egal, wie man es benennen wird.

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  1. Europäische Völker und Nationen

Volk und Nation sind Begriffe, die immer wieder neu und unterschiedlich definiert wurden. Wenn auch Franzosen keinerlei Identitätsprobleme haben, dann liegt das an einer relativ offenen Definition des Begriffes: die Revolution von 1789 bestimmte (es sei erlaubt, zu vereinfachen; die Geschichte ist etwas komplizierter), daß Franzose sei, wer auf französischem Territorium geboren wird. Daß dem so einfach nicht ist, erfährt das Land ganz aktuell, indem es nämlich nunmehr Franzosen gibt, die weder in der kulturellen Tradition Frankreichs stehen noch auch nur die Sprache annehmbar beherrschen.

Ein anderes Beispiel: wenn wir annehmen (im Sinne von „akzeptieren“), daß das Elsässische ein deutscher Dialekt ist; wenn wir feststellen, daß das Elsaß teilweise ein Bilderbuch von Typischem ist, so haben wir doch jetzt keine Probleme damit, zu sagen, daß von der Staatlichkeit her das Elsaß und die Elsässer Franzosen sind. Sind nun die Elsässer französisierte Deutsche? Sind sie einzig Elsässer? Vom Volkstum deutsch, von der Staatsangehörigkeit Franzosen? Nichts von alledem?

Wie steht es mit den Bewohnern der ostbelgischen Kantone, die von Dialekt, Lebensweise und Charakter ihren ripuarischen Nachbarn jenseits der deutsch-belgischen Grenze so ähnlich sind, und die seit 1919 denn doch unbestritten zur belgischen Staatlichkeit gehören? Und jene Belgier in Fouron, an der Grenze zu den Niederlanden, deren Dialekt von ihnen selbst als ein deutscher bezeichnet wird, die aber als Hochsprache französisch reden und schreiben (da sie in wallonische Schulen gegangen sind), deren Zuweisung zum ihnen völlig fremden flämischen Teil Belgiens zu wütendem Aufruhr geführt hat und bis heute nicht verziehen ist?

Und die Dänen im deutschen Schleswig? Und die Deutschen im dänischen Schleswig? West-, Ost-, Nordfriesen in den Niederlanden, in Deutschland und in Dänemark? Sorben?

Es muß sicher nicht betont werden, daß mit diesen Beispielen niemand „heim ins Reich“ geholt werden soll – nichts liegt ferner. Die Problematik in diesem Bereich ist uns auch in unserem eigenen Vaterland deutlich genug: wie sehr unterscheiden wir uns, wie unterschiedlich sind unsere Prägungen! Romanisch geprägt, slawisch geprägt, nordisch geprägt, und doch so typisch deutsch, daß man uns in aller Verschiedenheit relativ schnell identifiziert. Der Kölner, der noch heute dem vermutlichen Erbe seiner Vorfahren aus jener römischen Legion aus der Gascogne frönt, die lange im römischen Köln lag (die Gascogner sind noch heute in ganz Frankreich für ihre Neigung zu Scherz und Spott bekannt), dieser Kölner ist nicht mehr oder weniger deutsch als der Niedersachse, der sich immer noch, dem Brauche seiner germanischen Vorfahren folgend, gekreuzte Pferdeköpfe (inzwischen Gott sei Dank aus Holz) an den Hausgiebel nagelt.

Wir sind dem Geheimnis auf der Spur, und wir wollen es an zwei Enden „begreifen“: ganz spontan fällt ein, daß der hl. Augustinus, nordafrikanischer Kirchenvater aus dem 4./5. Jahrhundert, vermutlich eine erheblich dunklere Hautfarbe als unsereins hatte. Mit der größten Selbstverständlichkeit, ohne irgendeine Bedeutung für Rasse, gar „Nation“ (die gab es ja noch nicht) war er christlich, war er katholisch. Und am anderen Ende finden wir jemanden, der aus einer deutschen Kaufmannsfamilie stammte, sich selbst als Deutscher empfand; gemeint ist Nikolaus Kopernikus, dessen ostpreußische Heimat im 16. Jahrhundert noch ein Lehen des polnischen Königs war. Das aber, und darum geht es, bedeutete nun ganz und gar nicht, daß Kopernikus Pole gewesen sei, ebenso wenig, wie etwa die Straßburger 1682 Franzosen geworden sind. Er war Untertan seines Lehensherren, so wie die Straßburger dann eben Untertanen des französischen Königs waren.

Diese Beispiele zeigen, wie wenig wichtig diese Dinge im christlichen Zeitalter waren. Diese Kultur war universal, sie legte Wert auf ganz andere Werte. Die Zeiten haben sich erst seit dem französischen Staatsmann Richelieu geändert, der im 17. Jahrhundert die Interessen des eigenen Staates über alles andere stellte, und natürlich seit der Revolution von 1789, die Begriffe wie Staat, Volk, Nation uminterpretierte und für ihre Ziele nutzte. An diesen neuen Bedeutungen leiden wir noch heute, an den Trennungen, an den Abgrenzungen, an den künstlich erzeugten Feindschaften zwischen Völkern, die Feindschaften in diesem Sinne vorher nie gekannt hatten. Warum denn gegen die Franzosen ins Feld ziehen? Oder gegen irgendwelche Völker sonst? Welchen Sinn sollte das denn haben? Seinen Lehensherrn, seinen Beschützer zu verteidigen (genau das!), seine Pflicht in seinem jeweiligen Beziehungsgeflecht zu tun, das hat Sinn. Aber mit dem eigenen Volk gegen ein ganzes anderes Volk kämpfen, gegen einen „Feind“, den man nicht einmal kennt? Das konnte jene Epoche vor Richelieu, vor der Revolution nicht begreifen. Deshalb mußten unsere jeweiligen Vorfahren ja künstlich aufgeputscht werden mit Haßreden und Haßliedern. – Übrigens wurde auch der Mohammedaner damals nicht etwa deshalb bekämpft, weil er Mohammedaner oder Araber oder Türke war; dazu ist an anderer Stelle viel zu sagen.

Das christliche Zeitalter hatte ganz andere Werte, und die waren nichts anderes als faszinierend. Da die Gesellschaft nicht aus staatlicher Organisation, sondern aus Beziehungen von Menschen untereinander bestand, setzte die Kirche alles daran, in diese Beziehungen Frieden hineinzubringen. Der „Gottesfriede“, die treuga Dei hatte auch handfeste Bedeutung: am Donnerstag sollte wegen der Einsetzung des Altarssakramentes Frieden herrschen, der Tod des Herrn verbot natürlich Kämpfe am Freitag, desgleichen die Grabesruhe Christi Kämpfe am Samstag, und ein kampffreier Sonntag versteht sich von selbst. Im Laufe der Zeit wurden mit Festen, Feiern, Gedenktagen immer mehr Gründe gefunden, Kampf zu verbieten. Wiederum zeigt sich die segensreiche Wirkung der Christianisierung: die Zeiten und das Leben werden objektiv friedlicher. Das christlich geprägte Zeitalter kennt keine Auseinandersetzungen in den Dimensionen neuzeitlicher Kriege, weil es eben ein christliches Zeitalter war. Das war eine jahrhundertelange Friedensbewegung, die es schaffte, kriegerischen Raufbolden das Ideal des christlichen Ritters zu vermitteln, eine Leistung, die sogar in unserer heutigen Sprache noch einen Nachhall hat, wenn wir von ritterlichem Verhalten sprechen. Welche Strahlkraft bis in unsere Zeit!

Andere Werte. Der böhmische Herzog Wenzel wird nach seiner Taufe von seinen Untertanen erschlagen, desgleichen Olaf von Norwegen 1036, der Dänenkönig Knut IV 1086 (zusammen mit seinem Bruder, nach der Beichte vor dem Altar knieend!!), Erich IX. von Schweden, der Ungarnkönig Stephan (Weihnachten 1000). Sie alle werden als Heilige verehrt und haben ihren Völkern den Weg ins christliche Europa geebnet. Vor allem Stephan von Ungarn ist ein schönes Beispiel, deswegen ist er chronologisch unrichtig an letzter Stelle genannt: die Ungarn sind von ihrem Herkommen her kein europäisches Volk. Erst des Königs Blutopfer, erst die Christianisierung hat sie zu Europäern gemacht, und dies vollständig, nachdem sie lange, lange die Geißel Europas waren. Interessanterweise erfolgte die Christianisierung aus dem heute frankobelgischen Wallonien – vor kurzer Zeit erst hat man Gemeinsamkeiten bis in Volkslieder hinein erkannt und wissenschaftlich erforscht. Ähnliches gilt für Bulgarien: ursprünglich kein europäisches Volk, wurden die Bulgaren von den hll. Kyrill und Methodius bekehrt, christianisiert – und ihre Zugehörigkeit zu Europa ist heute unbestreitbar, damals dienten sie gewissermaßen als Glaubensbrücke für die anderen Völker des Ostens.

Um das Jahr 1000 herum entsteht ein berühmtes Bild, das Kaiser Otto III. auf dem Thron zeigt. Ihn stützen Bischöfe und Ritter, und ihm huldigen vier Frauen, die als Frankien, Germanien, Italien und Slawien gekennzeichnet sind. Damit ist umrißartig die damalige Christenheit in ihrer geographischen Ausdehnung dargestellt. Und etwas anderes ist dargestellt: die Kirche hat nie künstliche Gleichheit geschaffen, ein Egalitätsprinzip ist ihr völlig fremd. Wenn die Dänen Christen wurden, mußten sie nicht etwa ihr Dänentum aufgeben, sondern die Kirche förderte sie und machte eben bessere Dänen aus ihnen – desgleichen mit Franken in Ost und West, mit Germanen, Slawen und, wie wir gesehen haben, auch mit außereuropäischen Völkern. Ein Bild sei erlaubt: die Kirche hat, als Mutter der europäischen wie auch aller anderen Völker, in ihrer Weisheit den unterschiedlichen Charakter ihrer Kinder immer gekannt, und wie eine gute Mutter hat sie versucht, bei der Erziehung die guten Charaktereigenschaften des jeweiligen Kindes zu fördern, zu stärken, die schlechten Eigenschaften hingegen zu dämpfen, wenn sie schon nicht auszuschalten sind. Der Kontakt mit der Kirche, mit dem Glauben, schaffte weder die Völker ab noch die gottgegebenen und geschichtlich gewachsenen Unterschiede zwischen ihnen. Dieser Kontakt sorgte für ein Zusammenleben der christlichen Welt, welches, es sei noch einmal gesagt, selbstverständlich nicht konfliktfrei war, Konflikte wie die der Neuzeit aber gar nicht zuließ, weil man trotz aller Unterschiede im anderen, auch im anderen Volk grundsätzlich Gottes Geschöpf und den christlichen Bruder begriff. Und diese christliche Welt war so zusammenhängend, weil der katholische Glaube und die lateinische Sprache (die zumindest von den Gebildeten überall, auch auf den Inseln, verstanden und gesprochen wurde) ein starkes Band der Einheit waren. Das wird am Beispiel der europäischen Gelehrsamkeit und der europäischen Kunst (eigentlich bis zum modernen Bruch – deswegen ja der Bruch!!) zu zeigen sein.

Zwei Schilderungen privater Art seien erlaubt, weil sie diese Katholizität und ihre immer noch vorhandene Strahlkraft besonders eindrücklich verdeutlichen. Vor einiger Zeit näherte sich ein Bekannter seinem Wohnhaus, in dem seine Frau bei geöffnetem Fenster vernehmlich die gregorianischen Gesänge für den kommenden Sonntag übte. Vor dem Haus kehrte der türkische, keineswegs katholische Ladenbesitzer die Straße: und pfiff die Gregorianik mit! Das sagt nicht nur etwas über die Gregorianik, welche die katholische Musik überhaupt ist, sondern auch über den Glauben, der diese Musik geschaffen hat und dessen Ausdruck sie wiederum ist.

Und vor kurzem kniete im sonntäglichen Hochamt meiner Heimatgemeinde vor mir eine junge Russin mit offensichtlich polnischem Gebetbuch, neben ihr ein halbwüchsiger Russe, der offensichtlich von seiner Schwester (nicht jener anderen Russin neben ihm) mit Hilfe eines kleinen Meßbuches in kyrillischer Schrift in die Geheimnisse der Messe eingeführt wurde. Neben der Schwester eine junge Frau, von der ich weiß, daß sie aus Syrien kommt, und zwei Reihen davor eine schwarze Afrikanerin mit französischem Vornamen. Aus nostalgischen Gründen verfolge ich die lateinischen Meßtexte mit Hilfe eines „französischen Schott“ (es waren aber auch viele, viele weitere Deutsche in der Kirche!), und alle zusammen waren wir in unserer gemeinsamen Messe, dem Ausdruck unseres gemeinsamen Glaubens, und sangen in lateinischer Sprache. Weit, weit oberhalb von Nation, sogar oberhalb von Volk, allumfassend, wie das europäische, christliche Zeitalter.

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  1. Mission: Evangelium und Kultur

Wenn von der Ausbreitung, dem Ausgreifen Europas nach Afrika und Asien gesprochen wird, so wird meistens an die imperialistischen Ausgriffe vor allem im 19. Jahrhundert gedacht – mit all den negativen Seiten und Folgen, die dieses Ausgreifen hatte und bis auf den heutigen Tag hat. Die Geschichte der europäischen christlichen Mission jedoch zeigt völlig andere Aspekte.

Die Kirche ist tatsächlich eine universelle Gesellschaft, sie ist dazu bestimmt, alle Länder der Erde zu einer Familie zusammenzufassen, ohne Unterschied der Rasse, der Kultur, der Nationalität. Der Missionsbefehl Jesu veranlaßte die Missionare, das Christentum von einem Ende der Welt bis zum anderen Ende der Welt auszubreiten. Als die Missionare in fremde Länder, Kontinente, Kulturen aufbrachen, taten sie es sicher ohne Aussicht oder gar Streben nach materiellem Gewinn. Wohlgemerkt, es geht nicht um die Abenteurer und Eroberer, sondern um die Missionare.

Abenteurer, Forscher, Seefahrer machten den Weg frei, auf dem dann Missionare Glauben und Kultur brachten. Die Portugiesen waren damals das Volk, welches Europa und das Christentum am engsten verbanden. Bartolomeo Diaz umfuhr 1487 das Kap der Guten Hoffnung und segelte in den Indischen Ozean; durch die Straße von Madagaskar öffnete Vasco da Gama 1498 die neue Passage nach Ostindien, Pedro Alvares de Cabral betrat 1500 die Küsten Brasiliens (Vera Cruz nannte er es, das wahre Kreuz). Ferdinand Magellan, Portugiese in spanischen Diensten, brachte das Christentum auf die Philippinen (1519 – 1521), und auf die Entdeckung und Eroberung Amerikas folgte das, was Papst Pius XII. in einer Rede am 8. Januar 1948 das „missionarische Heldenlied“ der Ausbreitung des Glaubens nannte.

Mehr als 60 Heilige und Selige christianisierten das spanisch-portugiesische Amerika über einen Zeitraum von über 400 Jahren. Und dieser Kontinent war keine Idylle friedlicher Naturvölker. Man ist heute, im Zeitalter eines schein-kritischen „Hinterfragens“, sehr schnell geneigt, die uns vorliegenden Berichte über die entsetzlichen Grausamkeiten der vorkolumbianischen Zeit Mittel- und Südamerikas für interessengeleitet, für unglaubwürdig zu halten: und doch beweisen neueste archäologische Forschungsergebnisse die weitgehende Richtigkeit der Aussagen. Es hat sie unbestreitbar gegeben, die Massenschlachtungen von hunderttausenden unschuldiger Menschen als Opfer für zornige Götter, und je zorniger die Götter wurden, desto mehr Menschen wurden grausamst geschlachtet – Jean Dumont ist ein eher antikatholischer Autor, und wenn er in seinem Buch „La vraie controverse de Valladolid“ von 1995 genau darüber berichtet, dann sicher nicht, um die Kirche zu stützen, gar zu schützen. Von einer finsteren, bluttriefenden Religion hat die Kirche diese Länder befreit. Und soweit es ihr möglich war, hat sie, als weise Mutter aller Völker, zum Beispiel in den Reduktionen in Paraguay vorbildliche Ordnungen geschaffen, in denen die natürlichen Fähigkeiten der Indianer gefördert wurden, in denen sie nicht nur in ein besseres irdisches Leben geführt wurden, sondern auch zum Glauben an einen nicht grausamen, sondern liebenden Gott.

Das hinderte Händler und Eroberer nicht daran, dort ihr Abenteuer zu suchen. Deshalb war Weißen der Zutritt zu den Reduktionen nicht gestattet, die einzigen Weißen waren die Priester, die die Interessen der Indianer erfolgreich wahrnahmen. Die Geldgier des irregeleiteten spanischen Königs und gewissenloser Händler sorgte später für den nicht kampflosen Untergang einer höchst erfolgreichen Lebensweise.

Überhaupt war es die Kirche, die – es sei an die flammenden Predigten Abraham a Santa Claras erinnert– den Kampf gegen die Versklavung der Indianer führte, da sie als erste feststellte, daß Indianer, da sie eine unsterbliche Seele haben, Menschen wie wir sind. Die Kirche und das Königreich Spanien schickten ihre Besten in die Neue Welt, um dort zum Besten der Bevölkerung zu wirken. Die in Madrid einlagernden diesbezüglichen Akten aus dieser Zeit sind so umfangreich, daß bis heute nur ein geringer Teil ausgewertet ist.

Afrikanische Kunst zeugt von schrecklichen Ängsten, von Dämonen und grausamen Göttern, von grausamen Riten, von rituellen Verstümmelungen und Schlimmerem. Und ganz zu schweigen von indischen Götzen, die genauso vom Blut der Menschenopfer triefen wie die Stufen südamerikanischer Tempel. Die Geschichte katholischer Mission ist auch immer eine Geschichte der Befreiung aus quälendem Dämonenglauben, aus Menschenopfern von unbeschreiblicher Grausamkeit.

Selbst wo das Evangelium auf eine Kultur trifft, die selbst ein hochentwickeltes ethisches System kennt, hat es noch immer große Strahlkraft. Ich denke an Johann Adam Schall von Bell aus Köln, der im 17. Jahrhundert im Jesuitenorden zum Theologen und Naturwissenschaftler, vor allem Astronom ausgebildet wird und als T’ang Jo Wang in China den Kalender reformiert, ein enger Vertrauter chinesischer Kaiser wird und der mit seiner unermüdlichen Tätigkeit, noch auf dem Totenbett verfolgt vom Haß seiner moslemischen und auch chinesischen Konkurrenten, einer der Gründe dafür ist, daß noch heute Millionen von Chinesen katholisch sind.

Die japanische Sprache kennt anscheinend keinen grammatischen Unterschied zwischen Einzahl und Mehrzahl. Die Unterscheidung von „Wahrheit“ und „Wahrheiten“ ist in der japanischen Sprache, also wohl auch in der Denkungsart offenbar nicht möglich. Welche Leistung haben unsere Missionare vollbracht, diesem Denken die eine Wahrheit nahezubringen!

Es sei auch an Bischof Siméon-François Berneux gedacht, der im 19. Jahrhundert in Asien missionierte und 1866 in Korea grausam gefoltert und getötet wurde – die, wie man hört, blühende Kirche in Korea hat da einen mächtigen Fürsprecher.

Wo auch immer katholische Missionare tätig wurden, kämpften sie gegen Grausamkeiten und Unterdrückung, verbreiteten sie mit dem Evangelium eine Kultur, die einzigartig war und ist. Man kann weder sie noch die Kirche dafür verantwortlich machen, daß Menschen mit weniger reinen oder überhaupt nicht reinen Absichten oft genug ihr Werk verkehrten, zunichtemachten. Und schon gar nicht sind sie verantwortlich für eine ideologiegeprägte Verzeichnung ihres Werkes.

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  1. Europäische Bildung

Der Historiker Walter Brandmüller weist darauf hin, daß im frühen Europa eigentlich drei Institutionen prägend gewesen sind: neben das sacerdotium, das Priestertum, und das imperium, die weltliche Herrschaft, tritt die Universität, das studium. Die Universitäten sind die Orte, an denen die Kultur weitergegeben wird, und sie sind eine der größten Früchte, die das Christentum hervorgebracht hat. Henri Pirenne hat es zwar negativ gemeint, und doch hat er (und zwar positiv) recht, wenn er schreibt: „Bis zur Renaissance ist die Geistesgeschichte Europas lediglich ein Kapitel der Kirchengeschichte“. Genau so ist es.

Die Universität ist eine in einer bestimmten Stadt errichtete Körperschaft, welche Studenten und Professoren welcher Herkunft auch immer umfaßt. Die Wurzeln dieser Einrichtung gründen sich in den Bischofs- und Klosterschulen, in denen schon am Ende des ersten Jahrtausends die Sieben Freien Künste gelehrt wurden: das Trivium (Grammatik, Rhetorik und Dialektik) und das Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie). Karl der Große und sein Kreis kirchlicher Gelehrter (diesem Kreis stand der angelsächsische Mönch Alkuin von York vor, der von etwa 730 bis 804 lebte) schrieben für das gesamte Reich die karolingische Minuskel vor, eine Schrift. Und diese Schrift trug zur Vereinheitlichung der entstehenden europäischen Kultur bei: die vorher stark variierenden Schriften der verschiedenen Landschaften, Klöster, Länder waren nicht nur äußerst kompliziert, sondern auch schwer zu lesen.

Noch vor der weltlichen schuf die kirchliche Macht die Universitäten und übertrug ihnen Vorrechte und einen rechtlichen Status.

Die Pariser Sorbonne zum Beispiel hat ihren Namen von dem Kanonikus Robert von Sorbon, dem Kaplan des heiligen Königs Ludwig. Sie hatte einen vollständig kirchlichen Charakter: die Professoren waren alle Kleriker, und die beiden großen Orden, die das 13. Jahrhundert erhellten (gemeint sind natürlich die Franziskaner und Dominikaner), brachten den heiligen Bonaventura und den heiligen Thomas von Aquin hervor. Aus allen Teilen der Erde kamen die Studenten und Professoren: Sigier von Brabant und Johannes von Salisbury zeigen das schon durch ihre Namen, der heilige Albert der Große kam aus dem Rheinland, der hl. Thomas und der hl. Bonaventura kamen aus Italien.

Die Probleme, für die die Studenten sich begeistern, sind dieselben in Paris wie in Edinburg und in Köln, und es ist ein und dieselbe Sprache, derer man sich bedient: das Lateinische; es ist überall dasselbe curriculum studiorum, derselbe Lehrplan; die von der jeweiligen Universität vergebenen Titel sind in ganz Europa allgemein anerkannt. Neben den Pilgern und Händlern verbreiten hauptsächlich Studenten und Professoren jene außerordentliche Lebendigkeit und Beweglichkeit, die das christliche Europa im Mittelalter beherrscht.

Man kann sich die Ausbreitung der europäischen Institution „Universität“ sehr schön mit Hilfe einer Karte verdeutlichen – der zeitliche Rahmen macht sowieso erstaunen, wenn man an die technischen Möglichkeiten der Zeit denkt. Welche große geistige Kraft muß hinter dieser Entwicklung gestanden haben: Bologna wird 1088 gegründet und wird berühmt wegen des römischen Rechts; Paris (1150) wird die berühmteste Universität wegen der Dialektik und der Theologie (der hl. Thomas lehrte dort; die sogenannt französische Revolution schloß sie und raubte alles, die letzten Lehrer wurden vertrieben, als 1801 der Louvre, in dem sie lebten, als Museum eingerichtet wurde), Salerno (1173) wird Mittelpunkt der Medizin, und dann geht es Schlag auf Schlag: Valencia 1208, Oxford 1214, Padua 1222, Toulouse 1229, Salamanca 1243, Lissabon 1290 (sie wurde 1537 nach Coimbra verlegt), Rom 1303, Prag (die erste deutsche Universität) 1348, Wien 1363, Krakau 1364, Heidelberg 1385, Löwen 1424, Basel 1459, Uppsala 1477, Kopenhagen 1478. Kurz nach der Entdeckung Amerikas entstanden. nach dem Vorbild der Universität von Salamanca, die Universitäten von Mexico (1553) und Lima (1555).

Der Historiker Jacques LeGoff schreibt, daß die Universitäten das Idealbild einer wissenschaftlichen und intellektuellen Organisation darstellen, und das bis in unsere Zeit hinein. An ihnen wurde die Scholastik ausgearbeitet, deren Methoden der Analyse, der Synthese und der philosophisch-wissenschaftlichen Forschung den modernen kritischen Geist und die Entwicklung der heutigen Wissenschaften erst ermöglicht haben. Der hl. Thomas schuf dank seines Genies die Form des Denksystems, welches auch heute noch das vernunftorientierte Fundament des christlichen Europa bildet.

Eine wesentliche Rolle spielte die offizielle christliche Sprache, das Lateinische. Latein einigte Europa in kultureller, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Nach und nach förderte die Kirche auch die europäischen Nationalsprachen, zunächst die neolateinischen, romanischen Sprachen, die Kultur und kulturelles Leben des Kontinents bereicherten. Die klassische Bildung und der christliche Glaube wurden so in nationale Traditionen, Gebräuche, Gesetze und Institutionen übertragen. – Übrigens waren die ersten Texte in den Nationalsprachen meist religiöse Texte. Der hl. Franz von Assisi schrieb nach 1200 sein Cantico, den Sonnengesang, und von dieser Dichtung ging nicht nur die religiöse Dichtkunst in Italien im 13. und 14. Jahrhundert aus. Lange währte die Strahlkraft dieses mystisch inspirierten Ursprungs auf die italienische Nationalliteratur.

Die christliche Universität, die christliche Wissenschaft ist die Grundlage auch für die heutige Sicht der Realität. Auch in dieser Beziehung steht unsere moderne Kultur immer noch und stark auf den Schultern des christlichen Zeitalters: so wäre auch die moderne Naturwissenschaft nicht möglich ohne die vernunftbetonte Weltwahrnehmung der christlichen Zeit. Keine andere Kultur der Welt hat diese Weltwahrnehmung in diesem Maße besessen, sie hat uns geformt und geprägt: ob wir es wollen oder nicht, ob wir es verleugnen oder nicht, ob wir es verfälschen oder nicht. Keine Macht der Welt kann uns von diesem Erbe trennen, und der erklärten Nicht-Christin Oriana Fallaci ist zuzustimmen, wenn sie trotz aller Ablehnung der Kirche und des Glaubens von ihrer kulturellen christlichen, katholischen Identität als dem wesentlichem Teil ihrer italienischen, europäischen Identität spricht.

Die christlichen Wurzeln und die jahrhundertelange christliche Geschichte dieses Kontinents definieren ihn. Wer diese christlichen Wurzeln nicht hat, wer diese Geschichte nicht hat, kann nicht im eigentlichen Sinne Europäer sein: ihm fehlt die europäische Identität. Es ist nicht so, daß man das nicht ändern will. Man kann das nicht ändern: es geht nicht. Ein Europa ohne seine christlichen Wurzeln, ohne seine christliche Geschichte, ein Europa gar, welches sich selbst fremd würde: es würde sterben im wörtlichen Sinne. Vielleicht sinkt deshalb die Geburtenrate in ganz Europa dramatisch, vielleicht sinkt deshalb die Lebenskraft Europas so ersichtlich, vielleicht ist Europa deshalb so wehrlos

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  1. Europa und die Kunst

Der St. Gallener Idealplan eines Klosters aus dem Jahre 820 läßt uns heute noch fast so sehr erstaunen, wie damals unsere Vorfahren über die Klöster gestaunt haben: das Kloster war eine völlig selbständige Einheit mit allem, was eine Gemeinschaft zum Leben braucht. Da gab es Bäckerei, Brauerei, Viehzucht, Gartenbau (mit Düngung, damals völlig neu!), Krankenhaus, Hotel, Arztpraxis, Schulen, Bibliothek, Schreibstube … . Und da gab es die Kirche, den Kreuzgang, den Schlafsaal, den Speisesaal: eine abgeschlossene Welt innerhalb der selbständigen Einheit Kloster; jene draußen dem technischen Teil, diese innen dem geistlichen Teil des menschlichen Lebens gewidmet.

Da haben wir wiederum etwas entdeckt, das über Grenzen, Nationen, Völker hinweg in höchstem Maße europäisch und in dieser Ausformung in keiner anderen Kultur so ausgeprägt ist: die enge Verbindung von Arbeit und Reflexion, von Gefühl und Konstrukt, von innen und außen.

Das kann man besonders deutlich am typischsten Beispiel für katholisch-europäisches Denken verständlich machen, nämlich an der gotischen Kathedrale, entstanden eben in jener hohen Zeit des katholischen Europa und, von Frankreich ausgehend, über das gesamte Europa verbreitet. Wenn man sie von außen betrachtet, versteckt sie ihren technischen Charakter gar nicht. Ein ausgeklügeltes System von Strebepfeilern und Bögen leitet den Druck von Mauern und Gewölbe ab und ermöglicht kühnste Konstruktionen. Sie sei „am Horizont ganz nah“, sagen die Franzosen über die Kathedrale von Chartres, die man lange vor der Stadt Chartres selbst in der Ferne wahrnimmt – ähnliches gilt von der wohl reinsten, vollkommensten Kathedrale, dem Kölner Dom, der alle anderen Bauwerke des Nachkriegs – Köln nicht an Höhe, aber an Eindruck und Majestät auch aus der Ferne weit überragt.

Vielleicht können wir Heutigen ein wenig von dem nachvollziehen, was unsere Vorfahren beim Betreten dieser Bauten gefühlt haben müssen. Das Ebenmaß der Architektur, die genau berechnete Raumwirkung bringt den Blick unvermeidlich zum Hochaltar, von dort aus in die Höhe des Gewölbes, und dann wieder hinunter zum Altar: die gotische Kathedrale ist, wie man sieht, ein theologisches Programm, weit ausführlicher, als wir es hier fassen können.

Licht sei, so glaubte man im katholischen Zeitalter zur Zeit der gotischen Kathedralen, Licht sei der Abglanz Gottes aus dem Paradies. Und dieses Licht strahlt durch die riesigen Fenster der Kathedrale, färbt den aufsteigenden Feiertags – Weihrauch bunt, wirft Bilder an die Wände: welch’ ein Wunder! Wir, denen ständig Wunder banalster Art vorgegaukelt werden, können nur noch wenig von den Gefühlen nachvollziehen, die unsere Vorfahren bewegt haben müssen. Wir sind arm, sehr arm im Vergleich zu ihnen.

Außen also ist die gotische Kathedrale unversteckte Technik zum Lobe Gottes: auch in höchster Höhe, wo man sie nicht sieht, sind die Bauteile und Statuen so sorgfältig ausgeführt wie die im sichtbaren Bereich. Innen jedoch ist die Kathedrale reine Religion, reine Mystik, ein wirkliches Stück Himmel auf Erden, ein Vorgeschmack des Paradieses, voller reichster, oft verborgener Symbolik. Gleiches gilt in Musik und Malerei. Europäische Musik war bis in die Neuzeit nach Gesetzen konstruiert, war später starke, stärkste Emotion: und doch kontrolliert. Sie ist Kunstwerk, weil sie strukturiert ist, gestaltet ist, weil sie geformte und sinnvolle Aussage ist. Gleiches gilt für die bildende Kunst. das Europäische daran ist immer das kontrollierte, strukturierte Gefühl, die (auch kämpferisch) beherrschte Emotion. Selbst in ihrer Spätphase sind Baukunst, Musik, Malerei – auch z.B. nach dem „Zerbrechen der Form“ bei Beethoven – immer strukturiert. Bestes Beispiel hierfür ist unsere polyphone, mehrstimmige Musik, eine Musik, die unserer Kultur und keiner anderen menschlichen Kultur eigen ist. Und die wiederum und trotzdem so universell ist, daß einige ihrer besten Interpreten heute nicht aus Europa, sondern aus asiatischen Ländern stammen. Im Gefolge eines Lan-lan und Yo-Yo-Ma lernen zehntausende junger Asiaten europäische Musik und bringen es zu atemberaubender Meisterschaft.

Begonnen aber hat die Mehrstimmigkeit im katholischen Zeitalter mit Perutin und Leonin in Paris, hat sich immer mehr entfaltet und wurde zu einem perfekten Mittel, große Grundwahrheiten des menschlichen Lebens kontrolliert und nachvollziehbar wiederzugeben: welch’ eine intellektuelle Leistung, welche hohe Kultur. Von Malerei und Bildhauerei kann Gleiches gesagt werden.

Keine andere Kultur der Welt hat ihre Lebensäußerungen so überhöht, so intellektualisiert, so vergeistigt wie die europäische, wie die Kultur dieses erstaunlich kleinen, immer wieder existentiell bedrohten Anhängsels des unvergleichlich größeren Asien, Nachbarn des unvergleichlich reicheren Afrika. Europäer kann nur sein, wer sich dieses Erbe, dieses christlich begründete Erbe zu eigen macht, ganz bewußt zu eigen macht – wenn er es nicht, auch ohne es zu wissen oder auch nur zu ahnen, sowieso durch seine Herkunft und sein Lebensumfeld verinnerlicht hat.

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  1. Ausblick

Seltsam seien wir, sagt Edmond des Papillons, Edmund von den Schmetterlingen in Marcel Pagnols völlig verkanntem Werk „La gloire de mon père“, „Der Ruhm meines Vaters“. Immer wollten wir wissen, was „dahinter“ liege: hinter der nächsten Wegbiegung, hinter dem nächsten Berg, hinter der nächsten Stadt, und dann: hinter den Sternen… . Man kann europäischen Wissensdurst und den Antrieb, der dahintersteckt, kaum besser beschreiben. Wissen, Denken und Ordnen sind europäische Lebensprinzipien, ist europäische Eigenart und für Europa lebensnotwendig. Es gibt da eine bedenkenswerte Theorie, welche besagt, daß eine Kultur auch durch die Landschaft geprägt wird, in der sie entsteht und wächst und reift. Für Europa würde das bedeuten: größte Abwechslung und Vielfalt auf engem Raum. Wer durch Europa fährt, erlebt auf wenigen Kilometern ständig neue Landschaftsbilder. Anderswo kann man tagelang mit der Eisenbahn fahren, ohne beim Blick aus dem Fenster wahrnehmbare Veränderung zu sehen. Wenn diese Theorie stimmt, dann sagt sie viel über Europa, viel über uns aus.

Wer auch immer Europa zerstören wollte, müßte uns von allen diesen unseren Wurzeln trennen. Er müßte unsere Kunst zerstören: unsere Kirchen und Paläste müßte er uns entfremden. Schrecklich, wieviel unschuldige Kinder im Mittelalter dafür sterben mußten, sagte ein Besucher des Kölner Domes. Auf die erstaunte Nachfrage, was er denn damit sagen wolle, betonte er, daß doch jeder wisse, daß im Mittelalter die Kinder zum Kirchbau gezwungen wurden. Und unvergessen die Bemerkung einer Reporterin, der Kölner Dom recke seine Türme drohend gen Westen, gegen den Erbfeind Frankreich. Die junge Dame wußte bereits nicht mehr um die klassische Ost-West-Ausrichtung der christlichen Kirche. Genauso unerklärlich bleibt den meisten Betrachtern die Sprache unserer Bilder, nicht nur, wenn diese religiös geprägt ist.

Und wie, wenn man die europäische Musik zerstörte, wenn man jene auch auf ihrer untersten Ebene noch den Intellekt ansprechende Musik ersetzte durch einzig und allein niedere Instinkte ansprechende, monoton-rhythmische Musik, die den Intellekt nicht nur nicht anspricht, sondern bewußt ausschaltet?

Und wie, wenn man uns von unserer großen Geschichte entfernte, indem man sie ausschließlich dunkel, ausschließlich Kriminalitätsgeschichte sein läßt? Wenn man auch gleich die großen Errungenschaften unserer Kultur so darstellte, als hätten wir sie von außen, von wo auch immer bekommen? („Mama, haut der den gleich mit dem Hammer?“ fragte der Kleine im Wachsfigurenmuseum in Tours an der Loire. Dargestellt war eine Szene, in der ein Mönch einem Delinquenten vor der Hinrichtung das Kreuz zeigt. – Und das gewaltsame Vordringen der Türkei nach Europa in den letzten Jahrhunderten müßte man nur als das große Werben der Türkei um Europa darstellen.)

Und wenn man unsere Religion zerstörte, indem man uns der eigenen Religion entfremdete, diese Religion lächerlich machte und zugleich als gefährlich darstellte? Das Gebet, den Ritus der Väter, den Älteren unter uns noch sehr gut erinnerlich, würde man als unzeitgemäß, als unverständlich darstellen und durch einen banalen, anspruchslosen, mit allem und jedem vereinbaren Ritus ersetzen. Was wäre, wenn es dann völlig unerklärlich wäre, warum unsere Vorfahren in dieser Religion gelebt, für sie gekämpft haben und für sie gestorben sind? Was denn diese Barriere da sei, fragte der 27-jährige Katholik in einer alten, katholischen Kirche und zeigte auf die Kommunionbank. Er hatte noch nie eine Kommunionbank gesehen.

Wenn unser griechisches Erbe, der agon, der strebende Wettbewerb nämlich, unterdrückt würde zugunsten unserer anderen Seite, dem Sinn für groben, aber auch für verfeinerten Genuß? Wer ausschließlich genießt, mißt sich nicht mehr, kämpft nicht mehr. Er wird träge und müde, zur Anstrengung unfähig. Ein Recht auf Rausch habe er, sagte der achtzehnjährige Schüler eines deutschen Gymnasiums, so als ob er sagte, er habe ein Recht darauf, sich mit anderen zu versammeln.

Wären wir dann verloren?

 

Ja. Wenn wir keine Kathedralen mehr bauen, wenn wir uns nicht auf unser ganz Eigenes besinnen würden, dann wären wir verloren. Wir wären verloren, wenn Europa ein politischer Verein wäre, dem man unter rein materiellen Vorgaben beitreten oder nicht beitreten kann. Europa ist doch viel mehr: ein Traditionsraum ganz eigener Art, verbunden von gemeinsamer Kultur in erstaunlicher Variation und Vielfalt, geeint durch die christlich-katholische Vergangenheit und Gegenwart. Es kann problemlos mit anderen Traditionsräumen Kontakte pflegen, kann sie aber nicht integrieren, wenn die Wurzeln nicht gemeinsam sind. Das wäre das Ende Europas. Europäer ist man, wie wir gesehen haben, durch Abstammung und kulturelle Tradition, oder man ist es nicht.

Laßt uns Kathedralen bauen. Es ist eine Lebensfrage.

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(Erstveröffentlichung siehe hier: (https://www.civitas-institut.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2651:lasst-uns-kathedralen-bauen&catid=1:neuestes&Itemid=33). Mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors auch auf conservo.)

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*) Das Civitas-Institut
(https://www.civitas-institut.de/index.php?option=com_content&view=article&id=13&Itemid=26)
…ist eine Gründung von katholischen Laien, die sich, inspiriert durch das klassische abendländische Naturrechtsdenken und die authentische päpstliche Soziallehre, zusammengefunden haben, um ihren Beitrag zur Verwirklichung des sozialen Königtums Jesu Christi zu leisten.
*Civitas-Institut* ist ein Werk der politischen und sozialen Aktion.
Ziel ist die Rechristianisierung unseres Gemeinwesens. Die christliche Weltgestaltung ist die originäre Aufgabe des katholischen Laien.
*Lokale Gruppen* studieren die päpstliche Soziallehre, planen eigene Aktionen und unterstützen Inititativen, die sich der Bewahrung und Förderung christlicher Werte und der naturrechtlichen Gesellschaftsordnung widmen.
Geistlicher Beirat von *Civitas* in Deutschland ist Hw. H. Pater Franz Schmidberger.
www.conservo.wordpress.com   2. Februar 2018
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