Zwischenruf: Gnade uns Gott, wenn wir alt und hilflos werden!

(www.conservo.wordpress.com)

Von Michael Dunkel *)

Wer letztens den Tatort gesehen hat, der durfte in das ungeschminkte Gesicht der Wahrheit über unsere Altenpflege sehen.

An parallelen Beispielen wurde die ganze Katastrophe sichtbar gemacht und jeder, der in die Richtung eines gewissen Alters geht, dem liefen kalte Schauer den Rücken herunter.

Wir leben fast alle mit der tröstlichen Illusion, uns kann das doch nicht passieren.

Dabei ist es in keiner Weise die Frage, ob wir genug Pflegepersonal haben, nein, in aller erster Linie ist eine Frage des Geldes, ob wir uns Pflege, egal wie, auch leisten können.

Die Menschen, welche es trifft oder schon getroffen hat, die können sich nicht mehr wehren. Die sind auch kaum noch in der Lage, ihre Stimme zu erheben und anzuklagen.

Diese Menschen sind schon jetzt aussortiert und bestenfalls können sie hoffen oder auch bangen, dass es sie nicht mit aller Wucht der gefühllosen Gesetze treffen wird.

Es wird nach wie vor verschleiert und schön geredet, jeder brauche sich keine Sorgen zu machen, wenn er hilflos und krank wird.

Es wird nach wie vor vorgetäuscht, er könne sich darauf verlassen, gut versorgt zu werden.

Ja, er kann sich darauf verlassen, irgendwo schon unter zu kommen.

Er kann sich genauso drauf verlassen, wie auch die eventuelle Familie, dass sein ganzes Vermögen und eventuell auch das der Kinder eingesetzt wird, damit er überhaupt versorgt wird.

Die, welche es schon durchgemacht haben mit einem Elternteil, sind nachher nur noch froh, halbwegs unbeschadet aus der Situation gekommen zu sein.

Lasst euch alle nicht erzählen, es sei doch geregelt. Nein, es ist nur für einen kleinen, reicheren Teil geregelt, der keine Probleme damit hat, genügend eigenes Vermögen beizusteuern.

Die ganze Pflegeversicherung – eine einzige Farce.

Das deckt nicht im Geringsten die tatsächlich verlangten Kostenbeiträge ab.

Wer nichts hat, ist auch nicht besser dran. Der wird, wie man es böse sagen müsste, tot gepflegt damit er schnell Platz macht für besser Zahlende.

Das Geschäft mit den Alten ist menschenverachtend und brutal.

Wer verdient dürfte ja klar sein.

Wer sich in Sicherheit glaubt, der ist dem Wunschdenken näher als der Realität.

Gnade uns also Gott, wenn wir so alt sind, dass wir die Hilfe einer Organisation annehmen müssen.

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*) Michael Dunkel ist ein rheinischer, polyglotter Liberalkonservativer und Literat sowie ständiger Autor bei conservo.
www.conservo.wordpress.com   24.03.2018
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