Der Kapitän, der 1. Offizier und der Kurswechsel – Ein Märchen

(www.conservo.wordpress.com)

Von Reiner Seifert

Es war einmal…

…im Jahre 2015, da änderte der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes den Kurs. Viele Passagiere freuten sich zu neuen Zielhäfen und Menschen zu fahren.

Der 1. Offizier hatte seitdem auf den falschen Kurs hingewiesen.

2017 kam Sturm auf. Da arbeitete man notgedrungen zusammen. Das Schiff wurde lädiert, aber es überstand den Sturm.

Inzwischen freuten sich immer weniger.

In dem Seegebiet gab es auch Piraten, viele bekamen Angst.

Trotzdem nahm man viele auf, die ihre Familien im Stich gelassen hatten oder einfach nur an einer schönen Kreuzfahrt teilnehmen wollten.

Das lockte weitere an.Die Kabinen und das Büffet wurden geteilt,

obwohl es auch unter den Passagieren welche gab,

die nur enge Innenkabinen hatten

und erst im 2. Durchgang zum Büffet kamen.

Etliche Neupassagiere bedankten sich nicht,

sondern lebten ihren uralten Lebensstil weiter,

manche nahmen sich zum Nachtisch was „zum Vernaschen“.

Das machte das Maß voll und die Mehrheit der Passiere wollte von dem Kurs weg

und wieder einen sicheren Zielhafen.

Der Kapitän hielt aber, unterstützt von grünen und roten Kobolden, Kurs.

Die einzigen die sich noch freuten, waren die Passagiere auf dem Sonnendeck. Sie bräunten immer mehr.

Manche gingen wieder in den Schatten, weil sie erkannten, dass der Teint ihnen nicht gut tat – die blieben, genossen die Sonne und wurden knackig braun.

Immer mehr Passagiere gingen den Neupassagieren aus dem Weg und an Deck.

Sie wollten sich nicht bräunen, sondern einfach nur frische Luft.

Die Sonnenanbeter freuten sich, dass aber auch immer mehr aufs Sonnendeck kamen.

Die Mehrheit der Passagiere wollte sich aber nicht bräunen und versammelte sich hinter dem 1. Offizier, der schon seit 2015 auf den falschen Kurs hingewiesen hat.

Nachdem sich der 1. Offizier sicher war, dass wirklich die Mehrheit einen anderen Kurs hin zu einem wieder sicheren Zielhafen wollten, griff er dem Kapitän ins Ruder und legte es um.

Nicht hart, sondern so, dass das Schiff sich nicht zu sehr zur Seite neigt und er es nicht gefährdet und alle Passagiere diesen “Return” genießen können.

Auch der Kapitän erkannte nun, dass sein bisheriger Kurs nicht mehr von den Passagieren gewollt war.

Bleibt zu hoffen, dass die Offiziere, die lieber mit roten und grünen Kobolden Skat spielen als mit der Mehrheit der Passagiere, auf der Brücke bleiben und den neuen Kurs akzeptieren, damit die Kreuzfahrt wieder für die Passagiere schön wird.

Da der 1. Offizier gute Kontakte zu einem Schiff hatte, das weiter im Süden kreuzte, nahm er vorher Kontakt mit diesem auf, welcher Zielhafen für die Mehrheit der Passagiere am besten wäre.

Traurig sind die, die nicht mehr an der Kreuzfahrt teilnehmen können, da das Schiff weg ist.

Die Bordwache sucht inzwischen nach auf dem Schiff befindlichen Piraten.

Aber auch die Sonnenanbeter haben das Nachsehen.

Durch den Kurswechsel werden immer weniger aufs Sonnendeck kommen, da es jetzt im Schatten liegt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kreuzen sie noch heute – ohne Orientierung.

(© by “Rese”)   www.conservo.wordpress.com     5.7.2018
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