Neues aus der Neuen Welt, Januar ’19 update

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Im Auftrag eingestellt von EH

Helmut Roewer

Von Dr. Helmut Roewer

Das polit-mediale Kartell redet über Tausende von Feinstaubtoten. Da kein Lungenarzt in Deutschland die bedauerlich Dahingeschiedenen je gesehen hat, ist zu folgern, dass diese leichtfertigen Mediziner lediglich Kranke behandelten, anstatt sich das EU-Verordnungsblatt zu Herzen zu nehmen.

Das neue Jahr hält wieder einige transatlantische Überraschungen bereit. Ich habe die Dinge im Folgenden thematisch getrennt. Jeder der Blöcke kann einzeln gelesen werden, ohne dass der Leser den Faden verliert.

Vorab: Mit dem Besuch des, äh, deutschen Außenministers in den USA werde ich mich in diesem Aufsatz nicht befassen. Heiko, noch auf dem Rückweg nach Deutschland, während ich diese Zeilen schreibe und gleichzeitig der Sicherheitsrat der Uno, dem Deutschland seit einigen Tagen angehört, sich mit den Problemen in Venezuela befasst: „Wir werden nicht neutral bleiben.“ Allerdings müssen wir noch abstimmen, in welcher Richtung wir Haltung zeigen. Jedenfalls: Für amphibisch-humanitäre Einsätze wird es nicht reichen, nachdem die Bundesmarine ihr letztes fahrfähiges Schiff aus dem Mittelmehr für einen überfälligen Werftaufenthalt abgezogen hat.Clintons Sumpf, 1,5 Millionen Akten und der Kindersex des Abgeordneten Weiner

Ich hatte bereits im Dezember berichtet, dass die erneuten Nominierungs-Bemühungen von Hillary Clinton für die Präsidenten-Kampagne 2020 einen Dämpfer erhalten haben, nachdem aus allen Ritzen und Spalten der Sicherheitsapparate Unerfreuliches herauszudringen beginnt, was das segensreiche Wirken der Clinton-Stiftung anlangt. Auf Clintons Kandidatur wette ich keinen Pfifferling mehr.

Damit nicht genug, scheibchenweise treten Fakten darüber ans Tageslicht, was man hierzulande unter Email-Affäre abgebucht und bagatellisiert hat. Was man jetzt liest, klingt nicht sonderlich vertrauenerweckend. Zur Auffrischung: Clinton benutzte während ihrer Amtszeit als Außenministerin private Server, um die strengen Regelungen der US-Administration für den Umgang mit Verschlusssachen zu umgehen. Als das FBI im Sommer 2016 – also mitten im Präsidentenwahlkampf – einen Schwung von Dokumenten untersuchte, konnte FBI-Chef James Comey nach rekordverdächtiger Kürze der Öffentlichkeit berichten, dass für Strafrechtliches kein Raum sei, die Dame Clinton sei lediglich extrem sorglos gewesen.

Ob das so stimmt, darf bezweifelt werden. Es stimmt die Zahl der genannten 30.000 untersuchten Dokumente mit den vorgefundenen vorhandenen Dateien nicht annähernd überein, auch gibt es Inhaltliches, was kaum erfreulich genannt werden dürfte. Der angeblich extrem sorglose Umgang war schon lange bei der US-Regierung bekannt. Kein Offizieller interessierte sich dafür – im Gegenteil: es war Praxis, dass Präsident Obama, die Außenministerin und andere Personen aus dem inner circle private Server und Decknamen benutzten, um späteres Bekanntwerden ihres Tuns vor der amerikanischen Öffentlichkeit nach dem Informationsfreiheitsgesetz zu unterlaufen. Das wurde in dem Moment heikel, als das New Yorker Feldbüro des FBI bei einem demokratischen Abgeordneten namens Weiner wegen Kinder-Sex-Ermittlungen den Computer durchsuchte. Was die örtlichen FBI-Ermittler neben den üblichen Schweinereien vorfanden, waren Post und Akten der Hillary Clinton. Hals über Kopf erhielten die New Yorker die Weisung, das inkriminierte Gerät an die FBI-Zentrale abzugeben. So kam es dann zum Entwarnungs-Auftritt von FBI-Chef James Comey.

Heute ahnt man, dass Comey leicht untertrieb, als er von der Zahl 30.000 sprach. Es sind in Wirklichkeit mehr als 1,5 Millionen Files, wobei offen ist, wieviele Dokumente die jeweiligen Files enthalten. Auch die Fama von nur einer einzigen entdeckten Verschlusssache hat Beulen enthalten. Ungezählte dieser Dokumente sind Verschlusssachen, was man nur erkennen kann, wenn man sie selbst kennt oder genau einzuschätzen weiß. Das Besondere an allen diesen Dokumenten ist, dass ihnen die Geheim-Signatur an Kopf und Fuß fehlt. Sie wurde vorsätzlich entfernt.

Wer war das und warum? Man sage nicht: das wird man nie herausfinden, denn das Sicherheitssystem der US-Regierung lässt es nicht zu, dass man Verschlusssachen auf anderen als den hierfür zugelassenen Servern hin und her transportiert. Erst wenn man sie auf eigens zugelassenen Druckern in Papier verwandelt, kann man sie anschließend manipulieren und sodann wieder einscannen. An welchem Drucker geschah genau dies, und wer bediente ihn? Es geht hier nicht um die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, sondern um Datentransfer im ganz großen Stil.

Danach kommt die Anschlussfrage: Was wollte der pädophile Weiner mit dem Hort des US-Außenministeriums auf seinem Computer? Ich finde, die Frage stellt sich. Mir gehen beliebig viele Varianten durch den Kopf, was ein Krimineller mit solch einem Datenschatz anfangen kann. Dass der gute Demokrat Weiner zudem der Ehemann von Clintons engster persönlicher Mitarbeiterin war, macht die Sache keineswegs weniger kompliziert. Meine Phantasie reicht vom Erpressungspotential über Landesverrat, von der mutwilligen Libyen-Intervention bis zum Kindersex-Ring in Washington DC. Wir werden sehen.

Haushaltscrash, die Grenzmauer und das Ende der Herrschaft der weißen Rasse

Im Januar 2019 arbeitete die Bundesverwaltung ohne einen freigegebenen US-Haushalt. An die 600.000 bis 800.000 Bundesbedienstete saßen deshalb seit Ende Dezember 2018 ohne Gehalt zu Hause. Grund ist das Tauziehen zwischen dem Präsidenten und der Mehrheit im Repräsentantenhaus um die Finanzierung der von Trump geforderten Grenzmauer nach Mexiko, deren Bau die Demokraten mit allen Mitteln verhindern wollen. Ab dem 28. Januar 2019 tritt eine auf drei Wochen befristete Zwischenlösung ein, doch die Sache ist nicht vom Tisch.

Hört man in die Reden der Demokraten hinein, so geht es ihnen um Prinzipielles, um Amerika als solches: Ständige Zuwanderung als das Abenteuer von Neuanfang und Freiheit. Schaltet man einen Gang tiefer, geht es darum, die Herrschaft der weißen Mehrheit zu beenden. Der Grund hierfür ist kaum rational zu fassen. Als Prämisse muss man berücksichtigen, dass sich die Demokraten seit der zweiten Wahl von Franklin D. Roosevelt 1936 als das erfolgreiche Sammelbecken aller Minderheiten verkaufen. Um dieses Wählerreservoir drastisch zu erhöhen, setzt man heutzutage auf die ca. 22 Millionen in den USA befindlichen illegalen Einwanderer.

Soweit nun im Gegenzug Schwarze und Latinos die Beendigung der weißen Vorherrschaft fordern, ist das Motiv einfach. Sie wollen auch mal ran. Doch was ist mit den Weißen, die an der Spitze dieser Bewegung stehen? Sie wollen die Selbstabschaffung ihrer Machtposition. Ihr Motiv entspringt – neben dem soeben genannten Willen, ihre Wählerschaft zahlenmäßig zu verstärken – einem Schuldkult gegenüber den Schwarzen und der indianischen Urbevölkerung Nordamerikas. Da wird man als Deutscher automatisch hellhörig. Das Büßen-müssen für eine tatsächliche oder nur angenommene Schuld der Väter und Väterväter.

Es ist eine Ironie der Geschichte: Als der Schuldkult ab 1941/42 an den amerikanischen Ostküstenuniversitäten konstruiert wurde, um die deutsche Nationalkultur zu zersetzen, konnten die Erfinder nur hoffen, dass sie Erfolg haben würden. Sie hatten ihn. Was allerdings außerhalb ihrer Vorstellungskraft lag, war die schwarze Rückseite der Propaganda, welche sie frohen Mutes ins besiegte Deutschland trugen. Indessen, jeder geübte Propagandist weiß es: Hüte dich davor, dass die Verkehrten dein Geschwätz für bare Münze nehmen.

Genau das ist aber passiert. Das Zersetzende von Marcuse & Co schwappte in die USA zurück. Die dortigen Universitäten sind ihr Ausgangspunkt gewesen und nach kuriosen Ausschweifungen in Deutschland später ihr Hort geworden. Natürlich belächelt man als Deutscher, wenn dort auf dem US-Campus Ruheräume eingerichtet werden, wo Studenten ein Trauma behandeln lassen, das ihnen widerfuhr, als sie einen Professor zu Halloween als Mexikaner verkleidet erleben mussten.

Das Lächeln erlischt, wenn an eben diesen Universitäten wissenschaftliche Arbeiten initiiert werden, als deren Ergebnis sich herausstellt, dass um die 90 Prozent der Professoren den Demokraten angehören oder zuneigen. Andere haben keine Berufungschancen. So schaukelten sich die Dinge in eine Einseitigkeit hinein, in denen die Hochschulen Treibhäuser für die Sumpfblüten der Political Correctness werden konnten: Entwissenschaftlichung, Meinungsterror, Gewalt gegen Andersdenkende. Ein einfacher Prozess, der nun schon über Jahrzehnte ungestört abläuft. Es liegt auf der Hand, dass ein Störenfried wie der heutige US-Präsident als ein Elefant im Porzellanladen wahrgenommen wird. Die scheinbaren Eigentümer dieses Porzellans wehren sich mit allen Mitteln.

Dem drain the swamp (trockne den Sumpf aus) des Präsidenten setzen sie das Schickt-den-Hurensohn-zur-Hölle entgegen. Das Letztere ist ernst gemeint. Nicht Trumps Präsidentschaft, sondern sein Leben hängt an einem seidenen Faden. Nochmals zur schwarzen Rückseite der Propaganda: In den USA haben sich – getreu dem deutschen Vorbild – Gewalttäterhorden etabliert. Sie nennen sich Antifa. Ja, da staunt man.

Autokrieg und Breakfast at Tiffany’s

Nun kommt ein für die Deutschen höchst unerfreuliches Kapitel. Jedenfalls sehe ich das so und gebe zu, dass es für die Deutschland-verrecke-Fraktion ein sensationeller Sieg sein mag. Es geht um den Autogipfel. Dazu gleich mehr.

Kurzer Rückblick: Der Leser erinnert sich an den Dieselskandal. Fragwürdige Bord-Computereinstellungen der Dieselautos ergaben im Leerlauf die geforderten niedrigen Messergebnisse. Dann kam die für Amateur-Ingenieure kaum überraschende Erkenntnis: Motoren unter Last produzieren andere Abgaswerte. Überraschend hingegen war der Umstand, dass die einschlägigen Firmendaten von VW plötzlich in amerikanischen Zeitungen zum Weltereignis aufgeblasen wurden. Da muss also irgendwer in Wolfsburg gemaust haben. Ich tippe mal auf die NSA, das ist die US-Abhörbehörde.

Wie auch immer, VW-Manager wurden in den USA zu Freiheitsstrafen verurteilt und der Konzern wg. angeblichen Betrugs seiner Kunden zu gigantischen Schadensersatz-Zahlungen. Die Qualitätspresse jubelte. Nun hätte ich mir vorstellen können, dass VW die Sache radikal abgekürzt hätte, abgekürzt mit einem Farewell America. Wenn ihr unsere vorbildlichen Autos nicht wollt, dann verlassen wir das Land und zwar morgen. Hunderttausende Passat-Fahrer hätten sicher blöd geglotzt. Kam aber nicht dazu, sondern es kam noch viel besser.

Zur Rettung der maroden Autoindustrie der USA hatte Präsident Trump eine vortreffliche Idee. Er lud zum Autogipfel ins Weiße Haus. Und alle, alle kamen: die Lenker von VW, Mercedes und BMW. Dort in Washington DC. hielt man ihnen die Pistole vor die Brust. Nein, es ging nicht um Abgaswerte. Welche Abgaswerte sollten das denn sein? Es ging um den Bau von VWs, Daimler-Kaleschen und BMWs – alle drei Marken sind in den Staaten sehr beliebt –, und man drohte den Herstellern gigantische Einfuhrzölle an. Es sei denn, sie produzierten ihre Gebrauchs- und Nobelmarken vor Ort, also in den USA.

Die deutschen Einkommensmillionäre knickten flugs ein. Hier der VW-Boss Herbert Diess wenige Tage später, nachdem er – wie ich vermute – einen Blick ins Firmen-Sparschwein geworfen hatte:

The U.S. is one of the most important locations for us and producing electric cars in Chattanooga is a key part of our growth strategy in North America.

Ich übersetze mal die Lenkerworte ins Deutsche: Die USA sind einer der wichtigsten Plätze für uns, und die Herstellung von Elektroautos ist der Schlüssel für unsere Wachstumsstrategie in Nordamerika. Im Klartext steckt hinter den geschwollenen Worten: VW macht 800 Millionen Peanuts locker um in Chattanooga/Tennessee eine Fabrik für Elektroautos mit ca. 1000 Mitarbeitern aus dem Boden zu stampfen. Platz genug ist dort, und die Umweltauflagen sind überschaubar. Präsident Trump gratulierte zu dem famosen Deal – den Leuten am Tennessee River.

Da wir gerade dabei sind. Während die frohe Kunde ihren Lauf nahm, waren die Nachrichten in Deutschland weniger zukunftsverheißend. VW stellte nämlich Tausende von Arbeitsplätzen in Emden und Hannover in Frage. Zugleich erklärte VW-Diess:

Die Zukunft von Volkswagen wird sich auf dem chinesischen Markt entscheiden.

Bei solchen ernstgemeinten Scherzen fragt sich der Beobachter, ob VW eigentlich einen Eigentümer hat, der diesen globalen Phantasten an den heimischen Herd zurückzwingt? Sicher eine dumme Frage, denn der deutsche Wirtschaftsminister wird dies mit Sicherheit nicht sein. Der trifft sich zeitgleich mit einem anderen Übeltäter der Globalisierung in Davos zum Frühstück. Er entlässt hierüber die folgenden gesalbten Worte in die Welt des Twitter-Geschwätzes:

Good breakfast-meeting with @georgesoros: thx a lot for your support for Europe and our global values. We shall never accept anti-semitism, intolerance, populism!

— Peter Altmaier (@peteraltmaier) January 24, 2019

Gut zu wissen, dass sich der Bundeswirtschaftsminister bei dem Wohltäter der Menschheit für dessen Unterstützung beim Kampf gegen Antisemitismus, Intoleranz und Populismus bedankt. Vor allem die VW-, BMW-, Audi-, Porsche- und Mercedes-Arbeiter und Hundertausende von Beschäftigten in den Zulieferbetrieben werden das genauso sehen: Wozu noch zur Arbeit gehen, wenn das Geld direkt woanders herkommt, von Soros für die sog. Eliten und aus der Hartz IV-Schatulle für die sog. Menschen draußen im Lande.

Der potenteste Autozulieferer ist Bosch. Wann endlich kommen dort die Leute auf die Idee, einmal nachzufragen, warum die Bosch-Stiftung die Obskuranten der Deutschen Umwelthilfe großzügig sponsert, damit diese ihre Arbeitsplätze vernichten. Mal sehen, wann die Botschaft vor Ort ankommt. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich für den, jedes Bildformat sprengenden, Wirtschaftsminister einen Vorschlag: Lernen Sie selbst Verzicht. Verzichten Sie aufs Frühstück und versuchen Sie’s mit einer Diät. Eine Wasserkur soll entschlackend wirken – auch beim Kohleausstieg.

©Helmut Roewer, Januar 2019

*) Dr. Helmut Roewer wurde nach dem Abitur Panzeroffizier, zuletzt Oberleutnant. Sodann Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen Rechtsanwalt und Promotion zum Dr.iur. über ein rechtsgeschichtliches Thema. Später Beamter im Sicherheitsbereich des Bundesinnenministerium in Bonn und Berlin, zuletzt Ministerialrat. Frühjahr 1994 bis Herbst 2000 Präsident einer Verfassungsschutzbehörde. Nach der Versetzung in den einstweiligen Ruhestand freiberuflicher Schriftsteller und Autor bei conservo. Er lebt und arbeitet in Weimar und Italien.

www.conservo.wordpress.com   28.01.2019
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