Kirche 2019: Judas erscheint, ihr Reich zu gewinnen!

the-judas-kiss-1660(www.conservo.wordpress.com)

Von Michael van Laack *)

(Luca Giordano (1650-1682), Der Judaskuss)

Pedro_Berruguete_Saint_Dominic_Presiding_over_an_Auto-da-fe_1495Verräter der christlichen Lehre gab es in der Kirche zu allen Zeiten und an allen Orten. Jedoch fast immer nur in geringer Zahl, regional begrenzt und kaum einmal über einen längeren Zeitraum. Stets wurden deren Lehren verdammt und die Rädelsführer aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Kirche 2019 in Deutschland und vielen Ländern des Westens hingegen ist ein Sammelbecken aller Häresien. Ein PP-Gastbeitrag von Michael van Laack

Die Feinde des Herrn erkämpfen sich in Episkopat, Klerus, in den theologischen Fakultäten, den katholischen Verbänden und Räten eine Schlüsselposition nach der anderen. Systematisch liefern diese Leute Christus an den Hohen Rat dieser Welt aus: den Islam, das Neuheidentum und den von der Religion getrennt Staat.

(Pedro Berruguete, Ketzerverbrennung – heute sieht sie humaner aus)

Der Islam gehört zur Kirche

Um all denen, die gegenüber so genannten rechtsintellektuellen Populisten wie mir Ressentiments pflegen, eine kleine Freude zu machen, beginne ich gern mit diesem Thema.

IMG_4447(Malta verteidigt das Abendland vor dem Islam – Gemälde im Diözesanmuseum der Insel)

Wir sehen eine Religion, die in den 1.400 Jahren ihres Bestehens – begonnen bei den Schlachten von Medina und Mekka bis hin zum IS und zur Türkei unserer Zeit – eine kontinuierliche Spur des Blutes, der Verwüstung, der Unterdrückung und des Leides durch Afrika, Asien und Europa gezogen hat. Einer Religion, deren Vertreter das Wort Toleranz nur dort im Munde führen, wo sie in einer Minderheit leben; die sogar dort, wo sie in einem Staat die Minderheit stellen, in den Regionen oder „Ghettos“, die sie mehrheitlich dominieren, nach ihrem Recht zu leben trachten und das dortige nichtmuslimische Umfeld als minderwertig betrachten, sich an die Gesetze des Staates dort nicht gebunden fühlen.

Die Mehrheit der deutschen Bischöfe, Priester, haupt- und ehrenamtlicher Laienvertreter aber nennt jene „Faschisten“ und „unchristliche Subjekte“, die auf diese Zusammenhänge auch nur aufmerksam machen, die warnen und mahnen, dem Islam nichts abgewinnen können.

Mehr noch: Unter den Augen zahlreicher Bischöfe (so z.B. jüngst der katholischen zu Münster und Essen – Genn und Overbeck – auf der anderen Seite des Ratsvorsitzenden der EKD, Bedford-Strohm und Landesbischofs Meister) kopulieren in zahlreichen (Pfarr-) Gemeinden die „gläubigen, barmherzigen und demokratischen“ Christen mit der Koran-Religion, brechen mit Ihnen gemeinsam regelmäßig das Fasten des Ramadan in den eigenen Einrichtungen oder denen der Moscheen, feiern mit Ihnen Opfer- und Zuckerfest und schlagen mit jeder dieser Veranstaltungen auf die Nägel ein, die Christus am Kreuz festhalten. Sie relativieren – die Argumentation der Muslime nachplappernd und vermutlich selbst noch nie einen Koran in der Hand gehalten habend – sämtliche christenfeindlichen Aussagen und alles, was die Kirche über Christus lehrt, die Verfolgungsgeschichte ist für sie irrelevant.

Zahlreichen Bischöfen Priestern oder Gläubigen scheint es alos sch…egal zu sein, ob Christus nun am Kreuz gestorben und auferstanden ist, oder nicht. Hauptsache, das Geld fließt reichlich!

Gebt dem Kaiser alles!

Geldgierig und verdorben sind viele Menschen. Augenscheinlich auch eine große Zahl der Bischöfe und Priester unseres Landes. Und da geht es nicht nur um Kirchensteuermittel. Da geht es um die Finanzierung (vor allem auch die Einstufung in hohe Besoldungsgruppen) zahlreicher Gehälter, um die Stützung vieler nur noch auf dem Papier katholischer oder evangelischer Krankenhäuser, Seniorenheime oder Schulen. Um Fördergelder für neue „zivilgesellschaftliche“ Projekte.

Da muss man halt kleine Brötchen backen und mit dem Strom schwimmen. Pflichtgemäß wurden also die Einführung des Euro, ALG II, die Bankenrettung und die Energiewende bejubelt, die Öffnung der Grenzen ebenso freudig begrüßt wie die mit ihr ins Land strömende bunte Heerschar; den Diesel findet nun auch kein Priester mehr toll, den Schutz des ungeborenen Lebens fordert man nur noch schamhaft und leise, gegen die „Ehe für alle“ wurde im Interesse Merkels nicht geklagt, die Gendersternchen zieren fast jeden Gemeindebrief, Greta und Rezo werden heiliggesprochen, zur Europawahl empfahl man und wird es auch bei zukünftigen Wahlen tun, Parteien zu wählen, für die ein diffuser Humanismus der höchste Moralwert ist und die dem Christentum desinteressiert bis feindlich gegenüberstehen. Zahlreichen Bischöfen und Priestern ist Christus, ist kirchliche Ethik und Soziallehre sch…egal, so lange der eigene Wohlstand gesichert ist.

Sex und Macht – Borgia 2.0

„Lasst uns über Sex reden“ – So oder ähnlich lauteten die Titel zahlreicher Broschüren in den späten 60ern bis frühen 80ern auch im kirchlichen Milieu.

Heute scheint es für die Kirche nichts wichtigeres mehr zu geben, als Sex. – Sex vor der Ehe, die Pille, Homosexualität, wiederverheiratete Geschiedene, Zölibat, sexueller Missbrauch. – Irgendwie geht es immer ums Poppen! Und ums Lügen über das Poppen natürlich auch.

Mir persönlich ist es vollkommen egal, was der Nachbar in seinem Schlafzimmer mit wem macht. Er muss es mir nur nicht jeden Tag erzählen oder auf Demos zeigen, wie „stolz“ er auf seine sexuelle Orientierung ist.

Aber Nein: Sex, Sex, Sex! Dürfen unsere Priester schwul sein, sollen wir eine Schwulenquote in Pfarrgemeinderäten einführen, ab welchem Alter sollen unsere Ehrenamtlichen in den Jugendverbänden die schulische Sexualaufklärung unterstützen, darf man es vor der Ehe miteinander treiben, dürfen wir unseren Priestern und Ordensleuten verbieten, sexuell aktiv zu sein?

Statt die Fr… zu halten über all diese Themen, sich auf die klare Lehre der Hl. Schrift und der Kirche zu konzentrieren wie viele Jahrhunderte zuvor, sucht man die Anpassung, den Konsens. Man vermengt, verwischt, wird indifferent, verwickelt sich in Widersprüche und verliert so noch mehr Glaubwürdigkeit, als würde man sich auf die Position zurückziehen: „Das ist für uns moralisch verwerflich. Und wenn ihr damit nicht klarkommt, ist das Euer Problem. Niemand zwingt Euch, an Christus zu glauben.“

Der Blick in die Hölle des Missbrauchs

Den verweigere ich hier. Zu widerlich ist es zu beschreiben, was geweihte und andere für die Kirche arbeitende Menschen mit Kindern und Jugendlichen taten. Auch interessieren mich deren Motive oder Krankheitsbilder nicht.

Der Skandal ist, dass solcherlei über Jahrzehnte unter Duldung und Vertuschung von Priesterfreunden und Bischöfen geschehen konnte. Und erschreckend ist die Kommunikationsunfähigkeit auf der einen und die Langsamkeit der Einleitung von Gegenmaßnahmen auf der anderen Seite.

Maria 2.0 und der „synodale Weg“

Alle Macht den Frauen. Den Frauen wohlgemerkt. Es geht nicht um Christus, um die Gebote, um Moral, um das Wesen der Kirche. Es geht überhaupt nicht mehr um Religion und Gott. Es geht nur noch um Funktionen.

Macht wollen wir, Geld verdienen wollen wir, Ansehen wollen wir! – Und dafür haben erstaunlich viele Bischöfe – vor allem aber Priester und Ordensleute – vollstes Verständnis, denn ihnen geht es ja auch nur noch um Macht und Geld.

Deshalb lässt man seitens des Episkopats und des Klerus gern eine „offene Diskussion über die zukünftige Rolle der Frau und der Strukturen der Kirche“ zu. Vollkommen egal, ob Christus nun ein Mann oder eine Frau war. Wissen wir ja auch gar nicht. Vielleicht war er ja auch bisexuell, schwul, Transgender, androgyn. Denn schließlich ist Gott ja alles und in allem!

Zwar zieren sie sich in der Öffentlichkeit noch, die verlogenen deutschen Bischöfe, aber in den Hinterzimmer träumen sie schon gemeinsam mit den radikalen Feministinnen von der Revolution in der Kirche, der totalen Laisierung, der Abschaffung des Zölibats, der Nivellierung des Weihe- und des Ehesakraments. Noch zögern sie, sage ich, weil der Marxist auf dem Stuhl Petri in Rom unsicher agiert, um Mehrheiten kämpft, diese aber weltkirchlich noch nicht stabil erreicht hat.

Papst Franziskus – Rot wie der Sozialismus, Grün wie der Islam

papst-franziskus-1Ihn Stellvertreter Christi zu nennen…. Mir fällt das schwer. Der Bischof von Rom wünscht sich mehr Muslime in Europa, mehr Dialog mit dem Heidentum. Ansonsten sind seine Aussagen stets widersprüchlich. Für oder gegen den Zölibat? Position zur Homosexualität? Klare Kante gegen Missbrauch? Stellung zur Lehre Luthers? Zum Kommunismus? Unklar! Was er gerade in einem Schreiben versichert hat, kassiert er in der nächsten Woche plappernd im Flugzeug. Letztendlich ist er aber nur das deutlichste Zeichen für den Niedergang der römisch-katholischen Kirche innerhalb der vergangenen 50 Jahre, einer Kirche, die nicht christlicher, sondern sozialistischer, nicht missionarischer sondern kopulierender geworden ist.

Einer Kirche, der ich nur noch angehöre, weil sie mich bisher noch nicht rausgeworfen hat. Und ich werde auch nicht gehen. Ich will – und da kann ich nur vielen anderen empfehlen die ähnlich denken wie ich – ein Stachel in dem verfaulenden Fleisch bleiben bis zum dem Tag, an dem ich sehe, dass Stachel ihr keine Schmerzen mehr bereiten. Erst dann werde ich gehen. So lange zuzuwarten, sind mir die paar Euro Kirchensteuer wert! Und sollte sie mich irgendwann einmal rauswerfen…. Ich bin römisch-katholisch, nicht deutsch–katholisch. Dann macht ihr es eben!

—–

Nachtrag des Autors van Laack:

Vater, Sohn und Heiliger Geist sahen schon vor der Erschaffung der Welt voraus, dass Judas tun würde, was er getan hat. So gesehen hat er im Heilsplan eine “Rolle” gespielt. Was er tat, tat er aber nicht, weil ihm nicht erlaubt worden wäre, etwas anderes zu tun. Denn des Menschen Freiheit ist es stets, das Gute oder das Böse zu tun. – So gesehen hat Gott zweifellos auch vorausgesehen, was in unseren Tagen geschieht – er hat ja Johannes sogar grob auf die Ereignisse am Ende der Zeiten vorausschauen lassen (Apokalypse/Offenbarung des Johannes).

Das, was die einzelnen Menschen tun, tun sie aber mit vollkommener Freiheit und aus eigenem Willen. Ansonsten hätten wir das freimaurerische Bild des Uhrmachers, der das Uhrwerk aufzieht und jedes Rädchen zwingt, sich so zu bewegen, wie er es konstruiert hat, bis die Uhr kaputt ist. Was bedeuten würde: Kein Mensch hätte die Freiheit, auch nur zu entscheiden, ob er sich beim Bäcker morgens dieses oder jenes Brötchen kauft, ob er diese oder jene Straftat begeht und somit auch nicht, zu entscheiden, ob er am Ende seines irdischen Lebens bei Gott (Himmel) oder fern von ihm (Hölle) sein wird bis in alle Ewigkeit! Er würde dann also belohnt oder bestraft für etwas, was nicht er getan, sondern ein andere durch ihn eben nicht nur zugelassen, sondern vollbracht hätte! – Klar, das andere Modell ist das bequemere: Das was ich tue, tue ich nicht, weil ICH es tun will, sondern Gott ist schuld. Eine vollkommen falsche Interpretation des Lutherwortes: “Hier stehe ich nun, ich kann nicht anders.” Weil es das “Gott helfe mir!” nicht mitdenkt.

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*) Michael van Laack ist Gastautor des hochrenommierten Blogs „Philosophia Perennis“

Der Berliner Philosoph und Theologe David Berger (Jg. 1968) war nach seiner Promotion (Dr. phil.) und der Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch „Der heilige Schein“ über seine Arbeit im Vatikan als homosexueller Mann. Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Homomagazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European). Seine Bibliographie wissenschaftlicher Schriften umfasst ca. 1.000 Titel.

Dr. David Berger betreibt den Blog PHILOSOPHIA PERENNIS, mit dem conservo einen regelmäßigen Austausch pflegt, hier: (hier: https://philosophia-perennis.com/2019/06/09/kirche-2019-judas-erscheint-ihr-reich-zu-gewinnen/).

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