Alles Schwulenhetze?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Michael Dunkel *)

Ich habe es vor zwei Jahren geschrieben und ich denke, es ist nach wie vor aktuell. Macht Euch einfach die Mühe und lest es:

Ich bin ein 16tel Jude und schwul,

doch ich werde nicht einen jeden Stuhl,

auf den ich mich selber daneben setze,

mit der Klage versehen, alles Schwulen-Hetze.

(Auszug aus einem meiner Gedichte)

***

Ich denke, man macht es sich zu einfach und es ist auch oft billig, sich berechtigter Kritik entziehen zu wollen, indem man in eine Opferrolle springt.

Jeder, ob als Volk, Angehöriger einer Religion oder als Individuum, sollte sich fragen, wie verhalte ich mich, was verlange ich anderen ab, respektiere ich auch differenzierte Ansichten oder stelle ich meine Überzeugungen als die ganz allein Richtigen dar.

Seit Jahrzehnten scheint es sich etabliert zu haben, dass sich egal welche Minderheit, als Opfer fühlt.

Alle scheinen sie diskriminiert, unterdrückt und angegriffen zu werden.Hinter dieser Wand kann sich jeder verstecken, der sich einer Kritik ausgesetzt fühlt.

Sofort schlägt dann die Keule der Opferrolle zu.

Es ist kein Zufall, dass sich unterschiedliche Kulturen über die Jahrtausende entwickelt haben. Mit eigenen Gesetzen, eigenen Religionen und eigenen Vorstellungen des Zusammenlebens.

So faszinierend andere Länder, andere Lebensarten sind, so problematisch gestaltet es sich, wenn man diese Kulturen wahllos zusammen führt.

Es ist zwar möglich, dass sich ganz individuell für Einzelne ein Anpassung an eine andere Kulturform ergibt, allerdings im großen Stil ist es nicht durchführbar.

Die Utopie, alle Menschen der Welt, mit ihren Unterschieden, könnten vereint zusammen leben bleibt auch Utopie.

Was wir aktuell erleben, sind die ganz oben angeführten Resultate. Jede Minderheit hat es sich zur ‚Regel gemacht, eine Opferrolle einzunehmen. Die Liste ist genau so lang wie monoton.

Nur weil ich…. nur weil ich habe…. nur weil ich denke….. nur weil ich so aussehe….. usw.

Speziell hier ist ja Deutschland die „dankbarste“ Zielscheibe, wegen der allseits bekannten Vergangenheit.

Wer sich allerdings, egal aus welcher Minderheiten-Gruppe, immerfort dieser Nazi-Keule bedient, agiert ebenfalls mit rassistischen Methoden.

Wenn ich mich keiner Kritik aussetzen kann, ohne sofort Opfer zu werden und zu jammern, „das macht ihr nur weil…“, dann habe ich doch einfach Defizite, an denen ich arbeiten muss und über die ich auch nachdenken sollte.

Allerdings ist oft schon die Kluft von unterschiedlichen Ansichten so groß, dass es keine Gemeinsamkeiten zulässt.

Jede Kultur hat seine Schönheit, seine Vorteile und Nachteile. Für einen Urlaub mag es reizvoll sein, für ein gemeinsames Zusammenleben reicht dies allerdings nicht aus.

Schon gar nicht, wenn ein Part ständig jammert, wie unverstanden er sich fühlt.

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*) Michael Dunkel ist ein rheinischer, polyglotter, liberalkonservativer Literat und schreibt für conservo.

www.conservo.wordpress.com     8.8.2019
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