Martin Renner MdB, Frl. Roth und das Übel der genderkorrekten deutschen Sprache

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes *)

Martin Renner versus Claudia Roth – ein Selbstläufer (für ihn)

Bei der Diskussion des Bundeshaushalts am 27.11. konnte man im Deutschen Bundestag eine ganz besondere Diskussion erleben: Martin Renner versus Claudia Roth. Es ging thematisch zwar um den Haushalt, aber das Frl. Vizepräsident fühlte sich von Renner ganz offensichtlich nicht „korrekt“ betitelt, so daß das Thema Haushalt eher weniger wichtig zu sein schien, umso mehr aber (und lauter) die Vizepräsidentin. Diese Dame hat zwar viel Blödsinn im Kopf, wohl aber nicht die GO (Geschäftsordnung) des Bundestages (siehe unten) – woran man übrigens erkennen mag, daß bei manchen Exemplaren der Spezies homo errectus die Evolutionsphase homo sapiens sapiens spurlos vorübergegangen zu sein scheint und der Kopf nur zum Tragen der Haare taugt.

Daran wäre nichts Aufsehenerregendes, wenn es nicht gerade um die Feinheiten der Deutschen Sprache gegangen wäre. Und die hat es in sich! Dementsprechend ergab sich ein (nur für Renner) erheiterndes Scharmützel: siehe den folgenden Auszug aus dem stenographischen Protokoll der Rede – selbstredend mit den deutlichen Zwischenrufen, von denen sich Martin Renner aber nicht irritieren ließ und souverän weitersprach.

Martin Renner: „Vielfalt“ perforiert unsere Gesellschaft!

Martin Erwin Renner (AfD):

Grüß Gott, Frau Präsident!

Vizepräsidentin Claudia Roth:

-in!

Martin Erwin Renner (AfD):

Präsident!

(Nadine Schön (CDU/CSU): Unglaublich! Kein Anstand! – Jan Korte (DIE LINKE): „Präsident“ ist nicht in Ordnung! Das ist nicht normal!)

Vizepräsidentin Claudia Roth:

Präsidentin!

Martin Erwin Renner (AfD):

Sehr verehrte Damen! Sehr geehrte Herren! Liebe Zuschauer! Der Etat der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien ist ein Bereich, in dem Grundlegendes verkehrt läuft. Die Begriffe „Nation“ und damit auch „Kulturnation“ sind Ihnen zuwider. Anstatt beständig über angebliche Klimaleugner zu schwadronieren, sollten Sie besser einmal über Kulturleugnung sinnieren. Sie leugnen die Bedeutung des Nationalstaates. Daraus folgen die Geringschätzung und die Missachtung der eigenen Kultur, die doch so wichtig ist für unsere Identität. Sie maskieren dies mit schönen Worten, etwa „Förderung kultureller Vielfalt“ oder „Diversitätsentwicklung“.

(Zurufe von der SPD)

Renner: Ich nenne es „Verherrlichung des Fremden und Geringschätzung des Eigenen“.

(Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU): Reden Sie mal über Ihre „Vogelschiss“-Kultur!)

Renner: Ihre überall geförderte und geforderte Vielfalt und Diversität sind dabei, unsere Kultur zu perforieren, zu zersetzen, zu überlagern. Angebliche Diskriminierung des Fremden, aber auch von Minderheiten bekämpft man nicht, indem man die Mehrheit marginalisiert und das Eigene verächtlich macht oder zur Gänze negiert.

(Achim Post (Minden) (SPD): Wer macht das denn?)

Renner: Ich erinnere an Ihre unsägliche, Ihre niederträchtige Kampagne „Das ist sooo deutsch“. Diese Kampagne stellt eine derart dümmliche Verleumdung unseres Propriums, unseres Eigenen dar, dass sie sich dafür schämen sollten.

(Beifall bei der AfD – Ulli Nissen (SPD): Dümmlich ist Ihre Rede!)

Renner: Aber das sagt doch auch einiges über die historische, philosophische und kulturelle Begrenztheit Ihres Deutschlandbildes aus. Ein Johann Gottfried Herder ist Ihnen offenbar nur noch als Bestandteil mancher Schulnamen bekannt. Verächtlichmachung des Eigenen auf der einen Seite und allgegenwärtiges Moralisieren und permanentes Aufzwingen einer maßlos überbetonen kulturellen Vielfalt auf der anderen Seite, das ist das Handwerk von Ideologen. Genau das zieht sich quer durch Ihre Politik und liegt wie Krematoriumsasche über diesem Haushaltskapitel.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Renner: Kulturmarxismus pur ist das, pure Ideologie.

(Zuruf von der LINKEN: Pfui!)

– Pfui, jawohl.

(Jan Korte (DIE LINKE): Nazizeug!)

Renner: Ihr Nichtverstehen der Kultur führt zum Nichterkennen Ihrer eigentlichen Aufgabe, nämlich des Erhalts und der Verteidigung unserer kulturellen Identität,

(Jan Korte (DIE LINKE): Nazigelaber!)

die doch die Klammer des Gemeinsinns der deutschen Mehrheitsgesellschaft ist und damit auch die Grundvoraussetzung für Identifikation mit und Integration in unsere Gesellschaft schafft.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Ich sage das nicht, um das Eigene zu überhöhen, und auch nicht, um das Fremde herabzuwürdigen, sondern ganz im Sinne Herders: als gleichwertige Koexistenz der Kulturen in ihren jeweiligen angestammten Kulturräumen.

(Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU): Packen Sie Ihre Rede mal in die Kulturtasche!)

Das ist es, was Sie hier übergreifend eint: Sie schaffen Deutschland ab und träumen höschenfeucht Ihr One-World-Fantasma.

(Zuruf der Abg. Ulli Nissen (SPD))

Ihre Kultur- und Medienpolitik ist die Deutlich- und Sichtbarwerdung eines links-grünen Juste Milieus voller zeitgeistiger, staatgeldgieriger Opportunisten.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU): Was reden Sie da? – Ulli Nissen (SPD): Widerlich! – Weiterer Zuruf von der SPD: Altmännergequatsche!)

(Renner): Sie übersehen dabei bewusst, dass es sich hier eben nicht um die sogenannte Zivilgesellschaft, also den Bürger handelt, sondern um die Führungsetagen, um die Feudallogen des polit-medialen Komplexes der Wirtschaft, der Kirchen, der Gewerkschaften, der NGOs, der Institutionen und der Vereine.

(Zuruf von der SPD: Wie krank muss man eigentlich sein!)

Somit sollen die werteschaffenden Bürger nun mit kulturmarxistischer Methodik zur scheinbar richtigen grün-linken Gesinnung geführt und überwacht werden.

 In Dresden wurden unersetzliche Kulturschätze aus dem Grünen Gewölbe gestohlen. In Berlin ist es das links-grüne Politgewölbe selbst, welches uns unsere nationale Kultur und Identität rauben will, angeführt von einer Kanzlerin in schwarz-rot gefärbter Kleidung, aber mit gallegrünem Innenfutter, –

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der AfD – Zurufe von der CDU/CSU)

Vizepräsidentin Claudia Roth:

Kommen Sie zum Ende?

Martin Erwin Renner (AfD):

– und ihren bunten Helfershelfern. Ich sage Ihnen: Kehrt um, tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.

Danke schön.

(Beifall bei der AfD – Ulli Nissen (SPD): Widerlich – Martin Schulz (SPD): So ein Faschist! – Das darf nicht wahr sein, was hier alles möglich ist!)

Vizepräsidentin Claudia Roth:

So jetzt ähm … ähm, jetzt ähm… Ich möchte nur drauf hinweisen, weil es offensichtlich Missverständnisse gibt: Bei mir handelt es sich um eine Präsiden-tin … ähm … das wollte ich einfach nur mal klarstellen, weil bei manchen Kollegen in der AfD-Fraktion sich das immer noch nicht vermittelt hat. Ich weiß nicht, woran das liegt, an mir wahrscheinlich nicht.

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Anmerkung P. H.:

1.) Martin Renner hat sich völlig korrekt und der GO entsprechend verhalten. Die Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages sagt:

(Auszug GO BT)

  1. Wahl des Präsidenten, der Stellvertreter und Schriftführer
  • 1 Konstituierung

(1)   Der neugewählte Bundestag wird zu seiner ersten Sitzung vom bisherigen Präsidenten spätestens zum dreißigsten Tage nach der Wahl (Artikel 39 des Grundgesetzes) einberufen.

(2)   Bis der neugewählte Präsident oder einer seiner Stellvertreter das Amt übernimmt, führt das am längsten dem Bundestag angehörende Mitglied, das hierzu bereit ist, den Vorsitz (Alterspräsident); bei gleicher Dauer der Zugehörigkeit zum Bundestag entscheidet das höhere Lebensalter.

(3)   Der Alterspräsident ernennt Mitglieder des Bundestages zu vorläufigen Schriftführern. Hierauf erfolgt der Namensaufruf der Mitglieder des Bundestages.

(4)   Nach Feststellung der Beschlußfähigkeit wird die Wahl des Präsidenten, der Stellvertreter und der Schriftführer vorgenommen.

  • 2 Wahl des Präsidenten und der Stellvertreter ( … )

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2.) Für Sprach-Puristen:

„Sowohl als auch“, darf man aber auch antworten; denn beides ist korrekt.

– Nach alter Rechtschreibung wäre nur korrekt:

Frau Präsident, Frau Doktor, Frau Professor etc.

– Nach neuer Rechtschreibung heißt es „Frau Präsidentin…“

(CONSERVO VERWENDET BEWUßT NUR DIE ALTE RECHTSCHREIBUNG!)

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3.) Nur am Rande:

Dieselbe Diskussion haben auch die Franzosen hinter – und teils noch vor sich (denn die Ergebnisse sind noch nicht in allen Regionen unseres Nachbarlandes angekommen):

Vor allem auf dem Land heißt es häufig immer noch z.B. „Madame le Ministre“, oder „Madame le Président“.

—–                                                                  *) mit Dank an Ulrich für den Hinweis

www.conservo.wordpress.com     6.12.2019
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