RENNERS ReVision: Wir schreiben das Jahr Null der neuen Zeitrechnung. Eine Dystopie

(www.conservo.wordpress.com)

Von Martin E. Renner *)

Und wieder ist es Zeit für RENNERS ReVision.

Dieses Mal wieder ein bisschen lang. Dafür aber tief bohrend und den Schlamm des Jetzigen aufreißend und entsorgend.

Wir schreiben das Jahr Null der neuen Zeitrechnung. Eine Dystopie

Das Jahr 2020 wird zweifelsohne in die Geschichte eingehen. Und zwar als Jahr Null der neuen Zeitrechnung, der „neuen Normalität“. Es ist das Jahr, in dem grundlegende Weichen gestellt wurden. Alle unsere westlichen Errungenschaften, unsere Kultur, unsere Identität, unsere Freiheit, auch unsere Fähigkeit, aus begangenen Fehlern zu lernen – und gerade auch unsere Demokratie drohen zur traurigen Bühnenkulisse, zur bloßen Fassade und zur Inschrift auf dem Grabstein der überwundenen, ach so barbarischen alten Zeitrechnung zu verkommen.

Die Zeichen sind unübersehbar – sofern man über einen geeichten, politisch-moralischen Kompass verfügt. Und diesen Kompass vor den allgegenwärtigen Manipulationsversuchen der „herrschenden Klasse“, der anmaßenden neo-feudalistischen, internationalen Pseudo-Elite und dem, von diesen propagiertem kranken Zeitgeist zu schützen und zu verteidigen weiß.

Angst und Ohnmacht werden geschürt

SARS-CoV-2, ein Virus, hochstilisiert zur Pandemie, zum quasi gefährlichsten singulären Ereignis aller Zeiten, ist das unverhofft entstandene – wirklich unverhofft entstandene, oder doch eher herbeimanipulierte – Werkzeug, mit dem nun endgültig Hand an die einstmals unveräußerlichen Grund- und Freiheitsrechte des Bürgers als Individuum gelegt wird. Bewusst werden Angst und Ohnmacht geschürt. Menschen werden bis ins familiäre Umfeld hinein vereinzelt, separiert, gemaßregelt und überwacht. In manchen Bundesländern steht gar die Drohung im Raum, Kinder unter Umständen ihren Familien zu entziehen.

Geliebte alte Menschen, maßgeblich die Schmiedegesellen und -meister und Motoren unserer Nation und unseres Wohlstandes, werden gezwungen in Isolation und Einsamkeit ihre letzten Atemzüge zu machen und ohne Sterbebegleitung abzutreten. Ohne trostspendende Worte, ohne die wärmende Kraft einer liebevoll gereichten Hand oder einer Hoffnung gebenden innigen Berührung. Unsere Kinder werden traumatisiert, zur Maske gezwungen, von Beginn ihres bewussten, reifenden Heranwachsens an auf Misstrauen und Distanz zu ihren Mitmenschen getrimmt.

Die Gesellschaft ist gespalten, wird weiter gespalten und weiter gespalten und weiter gespalten. Denunziation wird zur Tugend erklärt. Wer „aus der Reihe tanzt“, riskiert die gesellschaftliche Ächtung, bis hin zum Verlust seiner bürgerlichen und finanziellen Existenz.

Genau das geschieht dieser Tage in unserem Land

Der jahrelang propagierte und von den „Promis“ vorgelebte Individualismus diente offenkundig lediglich der Auflösung von verbindenden Schnittmengen und der Atomisierung der Gesellschaft. Das kooperative Zusammenwirken von Individuen zum effektiveren Erreichen gesamtgesellschaftlicher Ziele wurde und wird schleichend ersetzt: Die Gesellschaft als Kollektiv steht nicht länger im Dienste des Einzelnen und andersherum, sondern das entseelte und entmenschlichte Kollektiv wird selbst zum Maß aller Dinge.

Die Balance zwischen Freiheit und Zielsetzung des Individuums, also des Bürgers auf der einen Seite und Freiheit und Zielsetzung des Kollektivs auf der anderen Seite wird gekippt.

Der nunmehr (un)freie Bürger hat sich in seinem Wollen zunehmend dem Zeitgeist zu unterwerfen. Selbstverantwortung und Autonomie über das eigene Handeln des Bürgers verlieren jeglichen Wert. Von jetzt an bestimmt die Masse, beziehungsweise deren Taktgeber und Einpeitscher die Normen, nach denen über Sagbares oder Unsagbares geurteilt wird.

Die Gesellschaft ist alles – der Einzelne ist nichts. Wir hatten bereits eine dunkle Zeit in unserer Geschichte, in der genau auf diese Weise argumentiert wurde.

Die polit-medialen Gesinnungswächter wachen über unsere Gesinnung

Nun könnte man dies alles als üble Schwarzmalerei auslegen. Man könnte nach alter Tradition argumentieren, dass die Freiheit des Einzelnen immer dort ende, wo die Freiheit des Anderen beginne.

Doch: Wo findet ein solcher Diskurs denn noch statt? Jedenfalls nicht öffentlich – und wenn doch, dann ist der Kritiker oftmals erheblichen Konsequenzen ausgesetzt. Kritische Stimmen werden diffamiert, ausgegrenzt, verächtlich gemacht oder gleich öffentlich zu Stimmen der so genannten „CovIdioten“ erklärt. Wohlgemerkt: Es geht nicht um eine generelle Infragestellung des Virus. Doch schon das bloße Anzweifeln der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen ist völlig ausreichend, um den Blick und den Zorn der Gesinnungswächter auf sich zu lenken.

Vorbei die „demokratischen“ Zeiten, in denen der Bürger und Zeitgenosse wirre Meinungsäußerungen von dem Einem oder auch dem Anderen noch selbst als solche bewerten konnte und durfte. Anders ausgedrückt: Sich selbst seine eigene Meinung bilden konnte und durfte.

„Faktenchecker“ sind die neue absolute Wahrheitsinstanz

Die neue Normalität ist der Nanny-Staat des Jahres Null, der dafür Sorge trägt, dass „falsche“ Meinungsäußerungen oder gar „Verschwörungstheorien“ – beide Begriffe sind heute wohl oftmals sinnidentisch – den Bürger gar nicht erst verunsichern können. Und von den neuen Gesinnungs- und Wahrheitswächtern bei Facebook, Twitter & Co. ganz selbstverständlich aus den sozialen Netzwerken gelöscht und damit zensiert werden. Assistiert von zweifelhaften und dubiosen „Faktencheckern“, die unantastbare Verdikte, also die einzig wahren und richtigen Verdammungsurteile auszusprechen autorisiert sind.

Es geht dabei um viel mehr Themen und Politikfelder, als die offensichtlich zu unterdrückende Debatte über Sinn oder Unsinn der Maßnahmen in der Corona-Situation. Allgegenwärtig tobt der millionenteure „Kampf gegen rechts“, gegen „strukturellen Rassismus“ und „rechte Netzwerke in Behörden und Bundeswehr“. Im linksgrün dominierten Berlin werden unsere Polizeibeamten bereits mit einem Berufsmalus versehen – und müssen im Zweifel nachweisen, etwaige Nicht-Deutsche nicht aus diskriminierenden Gründen zu behelligen – ungeachtet des jeweiligen Anlasses. Die gleichen Berliner Beamten sind neuerdings auch angehalten, die Verfolgung von etwaigen Delinquenten einzustellen, wenn diese es schaffen, sich in amtlich klassifizierte Gebäude zu retten. Gebäude, die der linksextremen Szene zuzuordnen sind. In diesem Falle darf die – dann vermutlich häufig erfolglose – Verfolgung erst nach telefonischer Rückendeckung eines Vorgesetzten fortgesetzt werden.

Die Herrschaft des Rechts oder des Unrechts

Derweil nimmt der selig-träumende Bürger kaum noch diesen oder jenen psychisch kranken „Allahu akbar“-Rufer zur Kenntnis, die hier oder da durch brachial-morbide Fahrkünste oder unsachgemäßen Gebrauch von Schneidewerkzeugen aller Art auffallen. In der Berichterstattung über diese Vorkommnisse sind nahezu immer die gleichen Vokabeln benutzt: „polizeibekannt“, „ausreisepflichtig“ oder „islamistischer Hintergrund“.

Besser keine Fragen stellen – man könnte ins Fahndungsraster der öffentlichen und auch der öffentlich-rechtlichen Gesinnungsmaschinerie geraten. Es spielt ohnehin keine Rolle mehr, wie und wo man „Aufenthalt, Lebensunterhalt und Gesundheitsvorsorge“ dieser auf fremde Sprachen spezialisierten Klientel in unserem Land alimentiert. Die Frage nach der Rechtmäßigkeit ihres Aufenthaltes in unserem Land verkommt zunehmend zu einer rein rhetorischen Frage.

Greta, Luise und Angela das erste weibliche Triumvirat der Geschichte

Während – um beim Beispiel des jüngsten islamistischen Anschlages auf der Berliner Stadtautobahn zu bleiben – die Angehörigen der drei schwerverletzten Opfer noch um Leben und Genesung bangen, hört man kein Wort von der Frau Bundeskanzler. Nun ist es halt passiert, was soll sie dazu auch sagen, so könnte man ihren bekannten und nichts weniger als katastrophalen Duktus interpretieren. Merkel trifft sich derweil lieber mit Greta Thunberg und Luise Neubauer, um die in der Gesellschaft durch Corona zeitweise in den Hintergrund gerückte Klimahysterie wieder wachzurütteln und neu zu beleben. Es ist immer gut, wenn man im Bedarfsfalle weitere Trumpfkarten in der Hinterhand behält.

Sie wissen: Nationalstaaten, als bindende Klammer einer kulturellen Identität – und übrigens auch einzig sinnstiftende Entität einer funktionierenden Demokratie – stellen für diesen weiblichen Kanzler und seine Entourage keinen Wert mehr dar. Man muss neue Entitäten, also „sinnstiftendes Seiendes“ erfinden und modellieren. Warum nicht das Klimachaos und die Klimapanik?

Die alte Gesellschaft ist tot. Es lebe die neue Gesellschaft mit dem neuen Menschen

Wenn man dem Bürger seine irreversible Ohnmacht als Individuum vermitteln möchte, dann hilft es ungemein, das Kollektiv maximal auszudehnen und zu überhöhen. Nun ist der Bürger nicht mehr nur der „eigenen“ Gemeinschaft verpflichtet. Als EU-Bürger oder gar als Welt-Bürger hat er einer noch anonymeren und weitaus größeren Welt-Gemeinschaft Rechenschaft abzulegen. Der eigene Stellenwert – und zugleich die autonome Selbstverantwortung scheinen vor der Größe dieses neu konstruierten Kollektivs winzig. Die Würde des Menschen wird schleichend von der postulierten Würde der One-World-Gesellschaft, des „Erdball-Kollektivs“ erdrückt. Und beileibe nicht nur seine Würde, sondern auch seine Souveränität.

Nationalstaat, kulturelle Identität des Demos, also des Staatsvolks, überhaupt verbindende Schnittmengen kleinerer gesellschaftlicher Einheiten – also alles das, was Menschen ein Zusammengehörigkeits- und ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln kann, wird behindert, bekämpft und möglichst endgültig zerstört.

Die „alte“ Gesellschaft soll zerstört werden. Was wäre da hilfreicher, als die Gesellschaft permanent auf die Anklagebank zu setzen? Sie etwa der ununterbrochenen Diskriminierung von Minderheiten zu bezichtigen? Des Rassismus? Der Fremdenfeindlichkeit? Der Homophobie? Der Islamophobie? Der xyz-Phobie? Ist dies nicht genau das, was wir seit Jahren beobachten?

Eine „neue“ Gesellschaft, die das „Wir“ und die Zusammengehörigkeit verliert, die sich selbst jeglicher Unarten bezichtigt, deren Menschen jedes kulturell basierte Wertesystem verlieren, ja, auch das christlich-jüdische, abendländische, aufgeklärte. Nun gibt man mit der „Klimahysterie“ noch den Faktor Angst hinzu – und der Kessel brodelt. Und jetzt obendrauf, als Sahnedekoration, den ultimativen Angstfaktor: Corona-Pandemie. Fertig ist das Tutti-Frutti-Törtchen.

Bürger, wenn Du nicht genau das tust, was wir Dir sagen, dann werden wir alle sterben. Und. Du. Bist. SCHULD.

Der Weg ist bereitet, die große Transformation hat begonnen. Der Bürger – der eigentliche Souverän eines jeden demokratischen Systems – gibt seine Souveränität ohnmächtig und angstvoll ab. Er empfindet so, wie es ihm ununterbrochen eingeimpft wird – wie er fühlen soll. Und er beginnt, zu gehorchen. Erst recht, wenn im täglichen Kampf (Jung gegen Alt, Mann gegen Frau, Arm gegen Reich, alter weißer Mann gegen den Rest der Welt, heterosexuell gegen homosexuell, Corona-Leugner gegen Pandemie-Gläubigen) schon der Nachbar potentiell zum staatlich ermunterten Denunzianten avancieren könnte. Und erst recht, wenn jede kritische Meinungsäußerung zu Repressionen führen kann.

„Große Transformation“ bedeutet nichts anderes als die völlige Zerstörung der überkommenen Gesellschaft unserer Altvorderen. „Große Transformation“ bedeutet nichts anderes, als die Blanko-Generalvollmacht für den Staat. Für die herrschende Klasse, für die neo-feudalistisch agierenden Mächtigen – oder, wie ich es gerne umschreibe: Für die pseudo-elitäre Beutegemeinschaft, welche sich den Staat und damit die werteschaffenden Milieus und deren hart erschuftetes Einkommen zur Beute gemacht haben.

Linksideologen sind die immer wieder auferstandenen Verbrecher an der Menschheit

Man kann den politischen Gegner exakt definieren, denn es gibt ein grundlegendes und verbindendes Element: Nationaler Sozialismus. Internationaler Sozialismus. Kultur-Marxismus. Kurzum: Linke Ideologie.

Es handelt sich um keine Verschwörung von unbekannten Weltenlenkern in irgendwelchen Hinterzimmern. Es handelt sich um linke Ideologie, die sich zunehmend des Zeitgeistes bemächtigt, diesen kreiert und diesen immer breiter streut. Befördert und gefördert von einer Beutegemeinschaft, die weder Konsequenzen, noch die Übernahme von Verantwortung zu fürchten braucht. Die mit den abgepressten Steuergeldern der unterworfenen bürgerlichen Systemsklaven eine ganze Horde an Institutionen, Stiftungen, sogenannten ThinkTanks und NGOs, unterhält und zum Einsatz bringt.

Willkommen im Jahre Null der neuen Zeitrechnung

Die Würde des Menschen, seine heilige Freiheit als Individuum wird schleichend erdrückt und ersetzt. An ihre Stelle tritt der „Supra“-Staat als Knechtungsinstrument der international-sozialistischen Neo-Bolschewiki, die als Truchsess des Welt-Kollektivs wahrgenommen und verstanden werden sollen. In Wirklichkeit aber nur ihre Machtstellung für die Ewigkeit perpetuieren wollen.

Oh HERR und lieber GOTT, warum hast Du uns verlassen?

Es grüßt Sie

Ihr

Martin E. Renner, MdB

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*) Martin E. Renner MdB ist Betriebswirt und Freier Autor (regelmäßige Kolumne bei PI und conservo – wie auch diese hier). 2013 war er einer der 15 Gründungsinitiatoren sowie Mitglied im Gründungsvorstand der Partei Alternative für Deutschland (AfD).

www.conservo.wordpress.com       22.08.2020
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