Hamas beschießt auch „ihr“ (?) Heiliges Jerusalem

– Die Terrororganisation zeigt zum Ende des Ramadan was sie kann

– Häuser in Israel wechselten oft unfreiwillig ihre Besitzer

(www.conservo.wordpress.com)

Von Albrecht Künstle *)

Ostjerusalem vom Ölberg. Gemeinfreies Bild

In Israel zieht ein neuer Krieg auf. Der palästinensischen Hamas und anderen Strenggläubigen waren die Juden mit ihrem Land Israel schon immer im Wege. Jetzt nehmen sie sogar Jerusalem unter Beschuss, jene Stadt, die angeblich palästinensischen Familien „ihre“ Häuser wegnimmt. Gegen Ende des Ramadan scheinen die Gehirne dieser Ethnie besonders schlecht durchblutet zu sein. Zwischen mein und dein gab es aber schon immer viele Sichtweisen und Rechtsauffassungen. Rechtsfragen sind Machtfragen, sagen sich die Islamisten und feuerten hunderte Raketen auf das ungeliebte Land mit seinen noch unbeliebteren Bewohnern. Wie verhält es sich nun aber mit den streitigen Häusern in Ostjerusalem?

Anlässlich eines meiner Israelbesuche konnten wir in Haifa auch einige Häuser von innen ansehen. Alte Häuser, die von Juden bewohnt waren, andere von Arabern, wieder andere überhaupt nicht. Letztere gehören teilweise Arabern, die nach der Staatsgründung Israels von den arabischen Führern aufgefordert wurden, ihre Häuser und Heimat zu verlassen, weil sie sonst von den Juden umgebracht würden. Deren Propaganda versprach ihren Schützlingen, sie könnten schnell wieder zurückkehren, sobald die Juden im Meer ertränkt seien. So verließen viele Verängstigte ihre Wohnungen und nahmen ihre Schlüssel mit. Es wurde Sitte unter solchen Familien, den früheren Hausschlüssel in einem Glaskästchen im neuen Domizil an die Wand zu hängen.

Aber die Juden ließen sich nicht ertränken, sie haben gelernt, sich über Wasser zu halten, schwimmend und indem sie sich funktionstüchtige Gerätschaften zulegten, um sich am Leben zu erhalten. Hervorragende Bleispritzen (z.B. die Uzi), Panzer, Raketenabwehrsysteme bis hin zu U-Booten für den Fall, dass es an Land tatsächlich einmal brenzlig werden sollte. Und so jammern die Nachfahren der ehemals tatsächlichen und freiwilligen „Flüchtlinge“ im Gazastreifen und der weiteren Welt, Juden würden die Häuser der Zurückgebliebenen bewohnen (wollen). Wie war nochmal?

Ostjerusalem 2015. Bildrechte: OCHA

Nehmen wir Ostjerusalem, um das es vordergründig geht. Dieser Stadtteil samt seinen Häusern wurde entgegen des internationalen Teilungsplans im Palästinakrieg 1948 von Jordanien besetzt, dort wohnende Juden wurden vertrieben. 1967 wendete sich das Blatt wieder, als die Nachbarstaaten Israels einen neuen Krieg vorbereiteten, und Israel im Sechstagekrieg Ostjerusalem zurückeroberte. Dort wohnende Araber blieben aber, sonst gäbe es die jetzigen Zwangsräumungen ja gar nicht. Diese Räumungen sind nun Ergebnis eines Gerichtsurteils, wonach die Häuser an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden müssen, wenn diese die Besitzrechte nachweisen können, was nicht nur für jüdische Eigentümer gilt, sondern auch für arabische.

Wie verhält es sich mit solchen Besitzansprüchen bei uns? Die ehemaligen Besitztümer in den Ostgebieten des Deutschen Reiches sind futsch. Bessere Karten haben Deutsche in Ostdeutschland, wo sie ihre Ansprüche geltend machen konnten, nachdem die mittel- und westdeutschen Länder wiedervereinigt sind. Wobei sich Eigentümer schon wehren müssen, denn das sozialistische Besitzdenken kam auch nach der Wende in den Rathäusern nicht abhanden. Jedermanns-Häuser können aber nicht nur in Ostjerusalem zum Problem werden, sondern auch in Ostdeutschland.

Und wenn Deutsche ausgewandert sind und ihre Äcker und Häuser zurückließen? Viele Grundbuchämter führen immer noch „herrenlose“ Grundstücke mit namentlichen Eigentümern, die z.B. im 19. Jahrhundert nach Amerika auswanderten. Sie werden von Nachbarn oder sonst wem mitbewirtschaftet. Es gibt auch verlassene Immobilien, die für „einen Appel und ein Ei“ zu haben sind. Würden Nachfahren zurückkommen, könnten sie wohl den Besitz ihrer Vorfahren zurückerhalten. Jedes Land regelt solche Eigentumsfragen selbst, so auch Israel.

Doch nirgendwo werden solche Unklarheiten mit Kassam-Raketen zu lösen versucht. Ich wollte darauf wetten, dass am Ende dieses Konflikts die Palästinenser und Araber weniger Wohnraum haben werden, und auch nicht mehr Häuser besitzen werden als vor dem Angriff auf Israel. Dafür können sie sich dann bei ihren militanten Palästinenserorganisationen bedanken, die ihren Machtkampf auf dem Rücken der Zivilbevölkerung austragen.

Hier weitere Informationen von Insidern …

  1. „Zwangsräumungen“ – Mythos und Wirklichkeit – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM
  2. Israels Kritiker haben Recht: “Sheikh Jarrah” ist ein Paradebeispiel für den arabisch-israelischen Konflikt – Politisches & Wissenswertes (blog-net.ch)

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*) Der Autor Albrecht Künstle, Jahrgang 1950, ist im Herzen Südbadens daheim, hat ein außergewöhnlich politisches Erwerbsleben mit permanent berufsbegleitender Fortbildung hinter sich. Im Unruhezustand schreibt er für Internetzeitungen und Nachrichtenblogs der Freien bzw. Alternativen Presse zu den ihm vertrauten Themen Migration, Religionsfragen, Islam, Kriminalität, Renten, Betriebliche Altersversorgung, Wirtschaftsthemen u.a.. Zuvor schrieb er für Fachzeitschriften und seine Regionalzeitung, fiel aber bei ihr politisch in Ungnade.

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