Wir alle haben etwas wirklich Großes zu leisten

(www.conservo.wordpress.com)

Von MARTIN E. RENNER *)

„Wer etwas Großes leisten will, muss tief eindringen, scharf unterscheiden, vielseitig verbinden und standhaft beharren.“

Diese Weisheit aus der Feder des schwäbischen Urgeistes Friedrich von Schiller sollte sich jeder, dem an der Zukunft unseres Landes gelegen ist, unter das Kopfkissen legen und quasi als Brevier verstehen. Insbesondere und vor allem die Wähler, die Mitglieder und die Mandatsträger der Alternative für Deutschland sollten diesen Satz als Methode, als Motivation und als Motto verinnerlichen und beherzigen.

Denn wir leben und lieben unser Land – und die Aufgabe, die vor uns liegt, scheint gewaltig.

Wir alle haben etwas wirklich Großes zu leisten

Eine über Jahrzehnte verwobene und verfilzte globale und in globalistischen Dimensionen denkende Pseudo-Elite aus Politik, Wirtschaft und Medien schickt sich an, die Nationalstaaten, so auch unseren, zu marginalisieren und abzuschaffen. Und die Staatsbürger, den Demos, von ihrem ursprünglichen „Sein“ und damit ihrem „Bewusstsein“ zu entfremden.

Diese sich als Herrschaftskaste empfindende „Oberschicht“ manipuliert, indoktriniert und leitet bewusst und eigennützig die gewachsenen Kulturen und die Völker fehl – von der Wiege bis zur Bahre.

Über Jahrhunderte gewachsene und erkämpfte Werte des gesellschaftlichen Fundaments, die die Essenz unserer kulturellen Identität darstellt, werden durch Pseudo- und Hypermoral er- und zersetzt. Diese Pseudo- und Hypermoral erreicht bereits den Rang einer (Ersatz)-Religion, die in unserem mittlerweile weitestgehend säkularisierten Raum vorher durch das „Christliche“ gekennzeichnet war.

Der im Prinzip unantastbare freie Bürger als Individuum, basierend auf dem christlichen Prinzip des „Selbsteigentums des Menschen“ und als mündiger Träger demokratischer nationalstaatlicher Souveränität, wird dem fiktiven Kollektiv einer Weltgemeinschaft des Weltbürgers untergeordnet und so schlicht entmündigt.

Der Bürger soll auf sein „Selbsteigentum“ zugunsten des Kollektivs verzichten

Vor allem wird der existentielle Geist einer jeden Demokratie, nämlich die unbedingte Verhinderung der Konzentration von Macht, entkernt und ausgehöhlt. An die Stelle der Nationalstaaten, die den lebensnotwendigen Nährboden der Demokratie bilden, soll eine künstlich konstruierte Weltgemeinschaft treten. Die vielfältigen Machtpole der nationalstaatlichen Demokratiestrukturen sollen abgeschafft und durch die Machtkonzentration auf die neu installierte Weltregierung ersetzt werden.

Die zur Bekämpfung der angeblichen Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen sind nur der Auftakt zu einem immer härter geführten Kulturkampf. Dies ist kein Krieg zwischen Völkern, kein Kampf zwischen Kulturen, kein Krieg um Ressourcen und Rohstoffe. Sondern es ist ein Kampf der globalen Macht-Eliten gegen das „Proprium“, das „Eigene“ der Völker.

Ein Kampf gegen die Freiheit des Individuums und dem daraus abgeleiteten „Selbsteigentum“ des Menschen. Des Individuums, das in diesem angestrebten globalistischen Kollektiv-System nur noch als Ressource betrachtet wird. Ohne Rechte, nur noch mit auferlegten und abgeforderten Pflichten. Insofern ist der Satz des Herrn Schwab (The Great Reset), „…dass in zehn Jahren niemand mehr etwas besitzen wird, aber dennoch alle glücklich sein werden“, schon sehr erhellend. Dabei vergaß er allerdings zu erwähnen, dass in zehn Jahren, nach dieser Planung, ein paar Reiche und Ultra-Reiche und das politische Establishment alles besitzen werden.

Die Freiheit des Individuums stirbt im Kollektiv des Weltbürgers

Der neue Souverän soll das inhomogene, entwurzelte und seiner Identität entfremdete Kollektiv des Weltbürgers sein. In dessen Anonymität, Abhängigkeit und Unmündigkeit die neofeudale Pseudo-Elite einen moralisch aufgeladenen welt- und klimarettenden Zeitgeist pflanzt. Die selbstbestimmte und selbstverantwortete persönliche Meinungs- und Entscheidungs-Freiheit des einzelnen Bürgers wird ersetzt durch ein manipulierbares und manipuliertes Kollektiv, das über die Einhaltung der aufoktroyierten „Regeln“ wacht.

Persönliche Freiheit und die individuelle Abweichung vom Zeitgeist des Mainstreams wird nicht mehr geduldet, sondern geahndet. Die Freiheit stirbt.

Die alternativlose Rolle der antithetischen „Alternative für Deutschland“

Unbedingte Aufgabe der „Alternative für Deutschland“ als einzige parlamentarische Opposition in unserem Land muss es sein, diese hier nur grob skizzierten Zusammenhänge immer und immer wieder darzulegen.

Und mehr: Immer und immer wieder darzulegen, dass die „AfD“ angesichts der gegebenen Mehrheitsverhältnisse auf parlamentarischem Wege nichts, rein gar nichts, wird erreichen können.

Dies gilt mindestens für die Bundesebene. Auf Länderebene mag das ein wenig optimistischer beurteilt werden können. Die Rolle der „Alternative für Deutschland“ kann eben nicht in kokettierend anbiederndem „Wohlverhalten“ gegenüber dem politischen Gegner bestehen. Sondern nur im „standhaften Beharren und Verteidigen“ der Position als demokratische Antithese zum maroden und marodierenden Politikbetrieb des politisch-ökomisch-medialen Komplexes.

Somit sind die Ansprechpartner eben nicht maßgeblich in Politik, Wirtschaft und Medien zu suchen. Sondern der Hauptadressat ist der Bürger und muss der Bürger sein. Es geht darum, den Bürger zu ertüchtigen, ihm immer und immer wieder die Zusammenhänge darzulegen und zu erläutern. Und zwar stets unter Aufzeigen des „Großen und Ganzen“, der metapolitischen Ebene.

Bloße Akkumulation atomistischer Politikansätze, also das professionelle Beackern und Darlegen spezifischer Politikfelder, gehört zum unerlässlichen Handwerk – wird aber der eigentlichen und größeren Aufgabe bei weitem nicht gerecht.

Den Gründern der „Alternative für Deutschland“ war es bereits damals bewusst, dass die „AfD“ einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel herbeizuführen habe. Die aktuelle und durch Merkel dominierte Links- und Gleichschaltung der Gesellschaft musste und muss thematisiert werden. Die aktuell schon totalitär anmutende und ideologisch motivierte Schaffung einer neuen Gesellschaft als Vorstufe eines dystopischen „One World Phantasmas“ muss den Bürgern verdeutlicht werden.

Die geistig-moralische Wende muss endlich eingeleitet und vollzogen werden

Unsere Aufgabe ist die einst (1981) von Helmut Kohl zu Wahlkampfzwecken propagierte und anschließend aus opportunistischen Gründen unterlassene und vergessene geistig-moralische Wende.

Unsere Aufgabe ist die Verteidigung der Souveränität und der Freiheit des Bürgers als selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Individuum.

Gerade die aktuelle „Corona-Krise“, das regierungsamtliche Ausreizen von blindem Gehorsam gegenüber zumeist ausschließlich willkürlichen „Regeln“, aber auch der Umgang mit „Querdenkern“, die Aushebelung des Föderalismus durch Merkels „Bundes-Notbremse“ und die sich deutlich für jedermann abzeichnenden massiven Verwerfungen in unserem Land zeigen deutlich auf, wohin die Reise mit den Epigonen des aktuellen Politikbetriebes geht.

Wer diesem politischen Gegner gefallen möchte, wer mit diesem politischen Gegner in irgendeiner Art und Weise auf Bundesebene zusammenarbeiten möchte – der geht vollständig fehl und disqualifiziert die „Alternative für Deutschland“. Der politische Gegner wird seinen Hasspegel und die Verleumdungsfrequenz durch seine medialen Handlanger noch weiter, noch viel weiter, hochdrehen. Bis hin zum rechtsmissbräuchlichen „Einsatzbefehl“ an den Verfassungsschutz.

Es ist die Gier nach Macht und Status. Die vollkommene Abkehr vom und die Verachtung des einfachen Bürgers. Die Lust am Reglementieren bis in die Privatsphäre des Bürgers. Das verlockende und korrumpierende Gefühl der vermeintlichen moralischen Überlegenheit. Die falsche Vorstellung, dass „Demokratie“ ein Feld zur allfälligen Machterweiterung Einzelner sei und nicht die Endstufe der kulturellen Entwicklung einer nationalen Gemeinschaft.

Die „Alternative für Deutschland“ muss standhaft bleiben

Sie nutzen einfach und skrupellos das „Paradoxon der Demokratie“: Indem sie mithilfe demokratischer Instrumente und Prozesse, die Demokratie tödlich verwunden oder abschaffen.

Das ist der Grund, warum sie die „Alternative für Deutschland“ so sehr hassen: Denn die „AfD“ dringt tief ein, sie unterscheidet scharf, sie verbindet vielseitig und sie bleibt beharrlich standhaft.

Die „Alternative für Deutschland“ verteidigt die Freiheit. Sie verteidigt und schützt unsere Kultur, unsere Werte und die Zukunft unserer Kinder. Sie kämpft für unsere nationalstaatliche Demokratie.

Für Deutschland.

Aber normal.

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*) Martin E. Renner MdB ist Betriebswirt und Freier Autor (regelmäßige Kolumne bei PI und conservo – wie auch diese hier). 2013 war er einer der 15 Gründungsinitiatoren sowie Mitglied im Gründungsvorstand der Partei Alternative für Deutschland (AfD).

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