Kurzer Reisebericht aus den Niederlanden – perfekte Infrastruktur im Vergleich zu Deutschland

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Vorbemerkung: Es folgt ein Reisebericht eines Bekannten über seine Fahrradtour durch die Niederlande, den ich interessant genug fand, um ihn hier einzustellen.

Meine Heimatgefühle sind eher Schamgefühlen gewichen. Die Niederlanden haben in jeglicher Hinsicht eine fantastische Infrastruktur und insbesondere ihre weltbeste Fahrradinfrastruktur. Wirklich beeindruckend, und da mein Fahrrad im Auto dabei war, auch wirklich genial zu nutzen.

Aber, großer Unterschied zur linksgrünversifften BRD: Die Infrastruktur für Autos ist mindestens auf demselben, absolut untadeligen Spitzenniveau. Da gibt es keinen ideologisch organisierten Hass auf den Autoverkehr! Nach meiner 700km-Rundtour dort kann ich mich an praktisch keine nervige Baustelle erinnern. Alle Straßen, ob im Dorf, über Land, auf den Deichen, in den Großstädten, Autobahnen – wirkt alles wie gerade neu gebaut. Bin kein einziges Mal im Stau gestanden. Es waren immer genug Fahrbahnen verfügbar, um Amsterdam herum häufig sechsspurig. Unzählige – auch optisch faszinierende -Brückenbauwerke und Hochwasserschutzanlagen. Perfekte Ausschilderungen, viel mit Digitalanzeigen. Teilweise durchgängige Beleuchtung. Überall perfekt organisierte Kreisverkehre.

In den Städten, auch den flächendeckend denkmalgeschützten kleineren Städten, kommt man mit dem Auto eigentlich überall hin. Parkraum ist überall perfekt durchorganisiert: Im Zentrum ist er auf der Straße teuer, mit Empfehlung für preiswertere Parkhäuser. Abseits vom Zentrum sind fast immer kostenfreie Parkplätze verfügbar. Es gibt eine beeindruckend effiziente (voll digitalisierte) Parkraumüberwachung. Städte und Dörfer von offizieller wie privater Seite sind mit sichtbarer Hingabe und Willen zu Schönheit gestaltet, egal ob traditionell, historisierend oder supermodern wie in Rotterdam. Praktisch überall sind faszinierende Hingucker, nicht immer nur dröger Passivhausstandard.

Und dann der heftige Kontrast bei der Rückreise – Nordrhein-Westfalen.

Fast durchgängig schlechte Straßen, verschlissene Markierungen, vergammelte Schilder. Lieblose, verlassen wirkende, teilweise fast leblose Städte. Staus. Auf Bundesstraßen und in den Städten ständig ausgebremst durch unintelligente, nervige Ampelkreuzungen.

Erst als ich nach Goslar Sachsen-Anhalt erreicht hatte, waren die Straßen wieder gut. In Quedlinburg schließlich habe ich mich wieder echter Schönheit erfreuen können.

Fazit: Deutschland ist mittlerweile so weit abgeschlagen, dass ich nicht glaube, dass wir unser früheres oder gar das niederländische Niveau jemals erreichen könnten. Dazu müssten wir uns von der Regionalliga zur Championsleague entwickeln!

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