Lauterbach, gib Acht!

Von Klaus Hildenbrandt

Karl Lauterbach. So ein schöner Mann.

Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach,

ich verstehe, dass Sie als ein im Dienste der SPD stehender Minister “sozial” und “demokratisch” auftreten möchten, aber die von Ihnen anvisierten Anti-Corona-Maßnahmen, so meine Meinung, sind reiner Unfug, der inzwischen sogar an die Substanz der Demokratie geht und völlig unnötig unser Land spaltet, wohl wissend, dass all das nicht auf Ihrem Mist gewachsen ist und wie so vieles andere schon zuvor, der Regierung unter Frau Merkel, wenn nicht sogar ihr selbst anzulasten ist.

Die Fakten, egal ob es nun um die Wirkung der Impfstoffe geht, die Vertuschung von Impfschäden, die Statistiken rundum die Inzidenzen, die Zahl der “an und mit”-Coronatoten oder die Belegung der Intensivbetten, die Regierenden scheinen nur wenig Ahnung von Medizin und der Psyche der Bürger zu haben, tun aber so, als hätten sie. Es geht ihnen ganz offensichtlich nur um Machtpolitik, und nicht prioritär um den Schutz der Gesundheit der Bürger, warum ich für die Flut und Intensität von Ant-Corona-Demonstrationen auch Verständnis habe.

Dass diese Grippe angeblich ihren Ursprung in der Millionenstadt Wuhan/China hatte und schon kurz nach Bekanntwerden, quasi von heut’ auf morgen von den Vereinten Nationen (WHO) als “Pandemie” eingstuft und ausgerufen wurde, bestärkt mich in meiner Vermutung, dass es sich hier um einen auf hoher Ebene abgesprochenen Komplott gegen die Menschheit, sprich uns Erdenbürger handelt. Dazu passen auch die bekanntlich unter maßgeblicher Mitwirkung Deutschlands verabschiedeten VN- und EU-Migrationspakte. Den Zusammenhang von Corona und Migration brauche ich Ihnen als Vertreter der linken bzw. roten Ideologie hoffentlich nicht zu erläutern.

Bitte lesen Sie (s.u.), wie ein aufmerksamer Bürger das alles einstuft. Ich denke, da könnte was dran sein, was meinen Sie? Sie ahnen es vermutlich: Ich bin gegen eine allgemeine Impfpflicht und werde, – sollte sie kommen -, dafür auf die Straße gehen. Sie haben das Vertrauen der Bürger verspielt.

Alles Nazis, Rassisten und Reichsbürger Montagsspaziergang Magdeburg (Machdeburch) 03.01.2022 – YouTube ?

Mit freundlichen Grüßen, Klaus Hildebrandt

Klare Korrelation: Wie jemand wählt, so hat er Corona.

Von Leonhard Schmitz

In Sachsen waren Impfskepsis und Misstrauen gegenüber den staatlichen Maßnahmen ganz besonders verwurzelt. Die Quittung bekamen die Menschen dort ebenso wie ihre Nachbarn in Thüringen stante pede: Kaum kam der Herbst, kaum sanken die Temperaturen, rückten die Reporterteams aus Berlin, München und Hamburg aus, um die Ursachen dafür zu finden, dass die Infektionszahlen ausgerechnet  in den ostdeutschen Bundesländern in die Höhe schossen. Es war wie im Klimafebruar 21, als bestimmte Regionen des Landes von einem wahren Corona-Hammer getroffen worden waren.  

Eine sächsische Krise

Eine “sächsische Krise” entdeckte der “Spiegel” zwischen Zwickau und Zittau, für die es bis ins ebenso betroffene Bayern naheliegende Gründe gab. Auffällig war die Korrelation mit den Wahlergebnissen der AfD – wo die Schwefelpartei viele Wähler*innen hat, dort sind die Infektionszahlen höher als anderswo. In Stollberg im Erzgebirge, “ein außerhalb Sachsens eher unbekanntes Städtchen” (Spiegel), sei die Sieben-Tage-Inzidenz auf sagenhafte 1.204 Fälle pro 100.000 Einwohner gestiegen – bei einem damals noch getltenden “offizielle Grenzwert” (Spiegel) von 50. Und das, obwohl Stollberg nach Jahren der Abwanderung nur noch knapp über 11.000 Einwohner hat!

Diesmal aber kein Corona-Wunder der kreativen Querrechnung, sondern “beileibe kein Einzelfall”. Ganz Sachsen war Hochrisikogebiet, verseucht und mit Inzidenzwerten von 400, 550 und 600. Aber warum Sachsen? Und warum Thüringen? Und warum überhaupt der Osten? Wirkt das Topfen nach, die Stasi, die SED-Herrschaft, die Misstrauen gesät hat, das dem Bundestag bis heute nachschleicht?

Die meisten Leugner sind am meisten krank

Die “Sächsische Zeitung” jedenfalls fand heraus, dass es in Sachsen die meisten „Corona-Leugner“ gebe. Der Leipziger Historiker und Politologe Michael Lühmann, der sein Demokratie-Praktikum eigenen Angaben zufolge als Neunjähriger bei den Montagsdemos in Leipzig absolvierte, erklärte, dass in Sachsen “Renitenz und Protest seit Jahren gereift” seien. Und der Thüringer CDU-Politiker Mario Voigt zeigte mit dem Finger auf die, die verantwortlich waren: “Die AfD hat indirekt Menschenleben auf dem Gewissen”.  

Gesinnung stand gegen Gesundung. Bockigkeit und ostdeutscher Starrsinn sorgten für eine Notlage auf den deutschen Intensivstationen. Statt Neustart Kultur Neustart der alten Diskussion um die Triage, ausgelöst durch “Rechtsextremisten”, die in Sachsen traditionell “ihre Hochburg” (Spiegel) haben. Der Soziologe Matthias Quent, Direktor der Antonio-Amadeu-Ausgründung “Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft” (IDZ) in Jena, sah einen “starken und höchstsignifikanten Zusammenhang zwischen Coronainzidenz und dem Bundestagswahlergebnis” bis hinüber nach Bayern, das zwar als demokratisiert gilt, diese Freiheit aber in manchen Regionen auch missbraucht. Der bayerische Landkreis Regen etwa, fanden die pfiffige “Spiegel”-Reporter heraus, sei ebenfalls “nicht nur ein Corona-Hotspot mit extrem hohen Infektionszahlen – sondern auch eine AfD-Hochburg”.

Bremer Sonderweg in Hamburg und Berlin

Das lässt sich von Bremen so leider nicht sagen. Hier kam die AfD zuletzt auf gerade mal 6,6 Prozent der Stimmen. Dennoch steht die Hansestadt nun bereits seit Tagen unangefochten an der Spitze der deutschen Inzidenzhitparade: Mit aktuell 1.028 Infektionen pro 100.000 Einwohner erreicht Bremen geradezu erzgebirgische Werte. Wie auch Berlin, das eine Inzidenz von 700 aufweist, obwohl nicht einmal jeder 10. Hauptstädter sein Kreuz bei der AfD machte. Und wie Hamburg, das auf knapp 600 Ansteckungen pro 100.000 Bürger kommt. Obwohl die AfD hier bei der Bundestagswahl mit 5,4 Prozent förmlich abgestraft worden war.

Ein Rätsel, denn gleichzeitig liegen Sachsen und Thüringen nun auf den Ansteckungsplätzen 10 und 11, deutlich hinter Maßnahmen-Musterschülerländern wie Schleswig-Holstein und Hessen. Einen Zusammenhang von allem mit allem, von Wahlergebnissen und Infektionsraten, von Ost und West, Leugungskoeffizienten und Schwurbellatenz gibt es allerdings mittlerweile nicht mehr. Seltsam ursachenlos durchseuchen sich die Bundesländern, die den afd-durchseuchten Landesteilen eben noch als Sonne der Zuversicht gelten sollten. Wählst du nur anders, bleibst du gesund!

Höchstsignifikanter Zusammenhang

Dieser “starke und höchstsignifikante Zusammenhang” (Quent) zwischen Corona-Notlage und AfD-Wahlerfolgen ist geschwunden als habe seine Beschwörung durch den Leiter der “Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit” ihn für alle Zeiten gebannt. Eben noch selbst “von der Stärke des Effektes überrascht” (Quent) und landauf, landab in allen Blättern, auf allen Sendern, in jedem Newsportal zitiert, kann die Berechnung nun nicht mehr nur nicht “die Ursache des Zusammenhangs aufklären”, sondern nicht einmal mehr eine Korrelation als Kausalität ausgeben.

 Die Debatte über den Einfluss der AfD auf das Infektionsgeschehen, eben noch von einer Heerschar an hervorragend ausbildeten, hochbezahlten und engagierten Spökenkiekern geführt als käme es darauf noch an, ist plötzlich und wenig überraschend verebbt. Es gibt nun keinerlei Indizien mehr, die auf eine Mitverantwortung etwa der in Bremen recht beliebten SPD, der in Hamburg so erfolgreichen Grünen oder der in Berlin weit vor der AfD liegenden Linkspartei hindeutet.

Das “Möglichkeitsfenster” (IDZ), in dem einzelnen Parteien direkt “Menschenleben” auf den Gewissenszettel geschrieben werden konnten, es hat sich geschlossen. Für die Rekordinzidenzen im Norden und die galoppierende Ansteckungswelle in der Hauptstadt gibt es keine Erklärung. Oder jedenfalls keine, die irgendwem nützlich zu sein scheint.