Braucht Deutschland einen Gaddafi?

Gaddafi im April 2008 mit Wladimir Putin. Bild: Kremlin.ru, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Von Dr. Gunther Kümel

Gaddafi im April 2008 mit Wladimir Putin. Bild:
Kremlin.ru, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Ian V. McDonald war  kanadischer Soldat im WKII, später Wirtschaftsberater und hat sich jahrelang im Orient in arabischen Staaten als Wirtschafts-Experte umgesehen.

Am 23.Oktober 2011 schrieb er einen Bericht für die kanadische Zeitschrift „National Post“ über die Lebensumstände der Libyer vor der Zerstörung des Landes und der Ermordung des „starken Mannes“ im Land. Gaddafi hatte seit Jahren keine offizielle Position in Libyen, sondern dirigierte das Land informell auf Grund der Brillanz seiner Visionen und Planungen. Jede einzelne Einrichtung des Staatsmannes unterscheidet sich im höchsten Maß positiv von den Verhältnissen in unseren Landen!

Elektrischer Strom wurde kostenlos geliefert, der Strompreis lag also bei 0,00 Cent pro kWh, der Benzinpreis bei $ 0,14 pro Liter. Ein Gesetz sah vor, daß Bankkredite zinslos ausgegeben werden müssen. Neuvermählte erhielten eine Starthilfe (Zuschuß, nicht Kredit!) zum Kauf einer Eigentumswohnung von $ 50.000, bei Geburt jedes Kindes zusätzlich $ 5000. Schulen und Universität waren kostenlos, Studenten erhielten Studienbeihilfen von $ 2300 pro Monat, auch wenn sie im Ausland studierten. Medizinische Versorgung erfolgte kostenlos, auch dann, wenn sie im Ausland erfolgte. Ein Zweitwohnsitz wurde gefördert durch freien Landerwerb, also kostenlose Grundstücke zur Bewirtschaftung des zweiten Wohnsitzes; dazu freie Gerätschaften, Vieh, Saatgut, Bewässerung. Beim Kauf eines Autos Beihilfe des Staates von 50 % des Kaufpreises. Das Land hatte ein modernes Straßennetz und Verkehrssystem. Der Wüstenstaat baute  mit einem Kostenaufwand von 27 Milliarden Dollar ein grandioses und international einzigartiges Bewässerungssystem. Ein Teil der Erlöse aus den Verkäufen der Bodenschätze des Landes (Erdöl) wurde direkt den Konten der Staatsbürger gutgeschrieben.

Und dann hat die gewaltige Militärmaschine der USA und Großbritanniens das Land völlig zerbombt und verwüstet, die großartigen Institutionen von Gaddafi vernichtet, den Wohlfahrtsstaat in Chaos aufgelöst, die Zentralbank des Landes der FED unterstellt, das Staatsvermögen beschlagnahmt und das Volk der Libyer rivalisierenden Kriegshäuptlingen überlassen.

Gaddafi, der Wohltäter an der Spitze des Staates, wurde von islamistischen Söldnern brutal ermordet.

Und die Außenministerin des Aggressors, der USA, höhnte: „Wir kamen, wir sahen, und er mußte sterben!“