Weltkindertagslogik: Würden mehr Kinder abgetrieben, müssten weniger leiden!

Michael van Laack

Heute ist Weltkindertag. Da kriechen viele Mitglieder der “Zivilgesellschaft” aus ihren Wohlstandslöchern, um auf das Leid der Kinder in der Welt und auch in Deutschland aufmerksam zu machen. Und jeder von ihnen hat seine ganz eigene Theorie, wo die Erst- bzw. Dauerverursacher dieses Leides zu finden sind. Ein besonderes Exemplar dieser Pseudo-Kinderfreunde ist mir heute auf Twitter über den Weg gelaufen.

Er nennt sich Austriche, heißt im wirklichen Leben Dirk Oesterreich, war mehrere Jahrzehnte Berufsschullehrer und hat vor ein paar Jahren ein Kinderbuch mit dem Titel “Hertha vom Winde: Das kleine Pupsmädchen” veröffentlicht, in dem es um genau das geht, was die meisten bereits vermuten dürften..

Abtreibungsgegner verursachen viel Leid

Herr Oesterreich kann allerdings auch anders. Obwohl er viele Jahre mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und eben auch ein Buch für das untere Drittel dieser Zielgruppe verfasst hat, scheint er viel Verständnis zu haben, wenn man eine ungewollte Schwangerschaft beendet.

Zumal die bösen Katholiken sich zwar gegen Abtreibung aussprechen, aber (bildlich gesprochen) schulterzuckend danebenstünden, wenn ein ungewollt ausgetragenes Kind im Müllcontainer landet:

In other words: Gäbe es diese Abtreibungsgegner nicht, wären die Mütter auch nicht “gezwungen”, ihre Kinder im Müll zu entsorgen oder nach der Geburt ihre Fürsorgepflicht so massiv zu vernachlässigen, dass das Jugendamt sich einschalten muss.

Wer bestellt, muss auch zahlen… oder so!

Ohnehin sind die Abtreibungsgegner an allem Elend schuld, das Kindern widerfährt. Denn wer Mütter darin bestärkt, ihr Kind auszutragen oder ihr eine Abtreibung erschwert, hat sich gefälligst auch nach der Geburt permanent um das Wohl der Kinder zu kümmern:

Und zum Schluss muss natürlich auch noch eine Verbindung zu Pädophilen hergestellt werden, um so in den Köpfen vieler User die Abtreibungsgegner im Ganzen zu kriminalisieren.

Dirk Oesterreich habe ich stellvertretend für die Vielen ausgewählt, die nicht nur am heutigen Weltkindertag (was letztendlich pervers genannt werden muss) teils subtile, teils offene Propaganda gegen Abtreibungsgegner ins Netz streuen und ihre Verachtung für diesen Teil des Lebensschutzes offen zur Schau stellen.

Wohlstandsverwahrlosung hat einen Namen

Dirk Oesterreich ist allerdings auch ein besonderes Beispiel. Denn selten findet sich jemand, der jahrzehntelang pädagogisch arbeitet, ein Kinderbuch schreibt und dennoch das Töten im Mutterleib durch Säure oder Zerstückelung dem Geborenwerden vorzieht, wenn nicht ein Wohlstandslevel garantiert werden kann, das dem der sogenannten Mittelschicht entspricht. Obwohl… Oesterreich steht Bündnis90/Die Grünen sehr nahe. dann passt das doch wieder alles: Christenverachtung, Abtreibungsbefürwortung, SUV-Wohlstandsdenken.

*****

Sie lesen gern die Debattenbeiträge, Analysen, Satiren und andere Inhalte,
die wir Ihnen auf conservo bieten?
Dann können Sie unser Engagement hier per PayPal unterstützen: