Causa Hengsbach: Essens Domkapitulare hätten Pontius Pilatus aufgefordert, Christus zu kreuzigen!

Michael van Laack

Franz Hengsbach war von 1957 bis 1991 der erste Bischof des nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Bistums Essen und zudem Gründer des kirchlichen Hilfswerks Adveniat. Vor wenigen Tagen wurden gegen den vor 32 Jahren verstorbenen Kardinal Missbrauchsvorwürfe öffentlich.

Taten, die 1954 und 1967 geschehen sein sollen, also vor 69 bzw. 56 Jahren. Weder seinerzeit und schon gar nicht aktuell wurden stichhaltige Beweise vorgelegt. Solche sind auch nicht aktenkundig; es gibt lediglich einige Personen, die solche Vergehen behaupten. Der Beschuldigte ist seit mehr als drei Jahrzehnten tot, die Aussagen der angeblichen Opfer und mehrerer Hörensagen-Zeugen sind nicht mehr nachprüfbar und erschienen, als sie kirchlichen Stellen bekannt wurden, bereits zweifelhaft.

Der Name Hengsbach möge nur noch mit Scham ausgesprochen werden!

Nun aber schwebt die Agenda des „Synodalen Weges“ über der römisch-katholischen Kirche in Deutschland und ganz besonders im Bistum Essen, wo ein Bischof residiert, dem die verbindliche Lehre sowie die unmißverständlichen Weisung diverser Dikasterien (gar des Papstes selbst) ungefähr so viel wert ist, wie ein verrosteter Spaten, und der umgeben ist von einem Generalvikar, der in der Vergangenheit keinerlei Berührungsängste gegenüber der Deutschen Kommunistischen Partei hatte, und von Domkapitularen, für die jeder als Rechter gilt, der den Heiligen Vater verteidigt oder den „Synodalen Weg“ kritisiert.

Dieses Domkapitel hat nun heute auf Basis nicht beweisbarer und nicht ausräumpflichtiger Anschuldigungen gegen Franz Kardinal Hengsbach und unter dem Druck linkskatholischer Gruppen samt der von diesen Gruppen geliebten kirchenfeindlichen Medien beschlossen, die 2011 errichtete Hengsbach-Statue der Münsteraner Bildhauerin Silke Rehberg zu entfernen und an dessen Stelle ein Denkmal für die Opfer sexuellen Missbrauchs aufzustellen. Auch wird angeregt, Straßen und Plätze, die nach Hengsbach benannt sind, zeitnah umzubenennen.

Wie einst Petrus sollte Hengsbach auf dem Kopf hängen

Man muss dem Domkapitel allerdings fast schon dankbar sein, dass es nicht dem Vorschlag Rehbergs gefolgt ist, die die Statue dort belassen aber auf den Kopf stellen wollte. Vermutlich hat man sich daran erinnert, dass der Apostel Petrus mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde und daraufhin entschieden, ein solches Zeichen erst zu setzen, wenn das bereits seit Jahren latente Schisma der anders-katholischen Kirche Deutschland real vollzogen ist, was nach dem Ende der im Oktober beginnenden Weltsynode nur noch eine Frage von Monaten sein dürfte.

Was bleibt, ist ein Domkapitel, dass verbundenen mit klammheimlicher Schadenfreude die Möglichkeit beim Schopf gefasst hat, sich seines verhassten konservativen und selbst nach dem Tod bei den Gläubigen hochbeliebten Bistumsgründers zu entledigen. All das aufgrund bloßer Behauptungen ohne jeglichen Beweis, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart.

Overbeck und Marx sind ganz üble Mißbrauchstäter… oder so!

Wenn es so einfach sein sollte, sich eines Bischofs zu entledigen, sollte ich vielleicht einfach behaupten, vor der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischöfe in diesem Jahr sei ich durch einen Park gelaufen, wo ich auf die Bischöfe Bätzing, Overbeck, Marx und Ackermann traf, die mich in eine WC-Anlage verbracht und einer Gruppenvergewaltigung unterzogen hätten.

Beweisen muss ich das ja nicht, ich muss mich einfach bei einer Staatsanwaltschaft oder der Apostolischen Nuntiatur in Berlin melden und all das vortragen. Bei der kirchenfeindlichen Grundstimmung im Land würden sich bestimmt auch noch ein paar Leute finden, die sich daran erinnern könnten, dass vier schwarzgekleidete Gestalten mich ins WC begleiteten, aber diesen Vorgang nicht als problematisch eingestuft hätten, zumal ja auch niemand Stress mit der queeren Community bekommen möchte.

Wenige Tage nach meiner Aussage werden dann gewiss all diese Bischöfe vom Papst suspendiert oder freiwillig zurücktreten. Habe ich das so richtig verstanden? Falls ja, würde ich mich dann umgehend auf den Weg nach Berlin machen!

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