Hanau: Auch das dritte Jahresgedächtnis verkommt zur ideologischen Farce

Michael van Laack

Heute zelebrieren, von den Leitmedien eskortiert, zahlreiche Mandatsträger und Institutionen den dritten Jahrestag der Terrortat von Hanau. Und selbstverständlich wird dieser Tag manch einem Berufsantirassisten auch wieder Gelegenheit bieten, die AfD nach allen Regeln linksgrüner Kunst niederzumachen. Doch nicht nur um das antifaschistische Murmeltier soll es in diesem Artikel gehen.

Im Netz finden wir einmal mehr hunderte Gedenkpostings der Politprominenz zum Mord an neun jungen Menschen. Doch um die Mutter von Tobias Rathjen, dem psychisch kranken Mörder, die er mit in den Tod nahm, trauert kaum jemand. – „Ist sie doch selbst schuld, wenn sie einen solchen Sohn geboren hat.“

Cem Özdemir erwähnt Gabriele Rathjen immerhin noch im Subtext, wenn er nicht von “neun Opfern rassistischer Gewalt” (wie es die meisten anderen tun) spricht, sondern von zehn Menschen, die von einem Rassisten ermordet wurden:

In den meisten anderen Tweets und Postings gestern und heute lautet neben dem eigentlichen Anliegen (Rassismus bekämpfen) die unausgesprochene Botschaft: Die Mutter des Attentäters ist es nicht wert, von uns an diesem „Tag der Schande“ – den selbstverständlich die AfD mitzuverantworten hat – namentlich genannt zu werden.

Breitscheidplatz? Sorry aber das muss ich googlen!

Hat von den vielen heute einmal mehr öffentlich virtuell schwarzen Hanauflor Tragenden auch nur einer die Namen der Opfer vom Breitscheidplatz in Berlin oder von anderen islamischen Terroranschlägen und Messermorden in Deutschland aufgelistet oder in einer ähnlichen Intention das Nichtvergessen angemahnt, vor islamischer Gewalt gewarnt und die Bürger aufgefordert, alles dafür zu tun, den radikalen Anhängern dieser religiösen Ideologie in unserer Gesellschaft keinen Zentimeter Boden zu überlassen?

Vor allem Sozialdemokraten, Grüne und Linke, die bereits zwei Tage nach dem Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz dazu aufforderten, dort wieder Glühwein zu trinken und Zwiebelrostbraten zu konsumieren und eigentlich schon seit 9/11 bemüht sind, radikale Muslime von den tiefgläubigen und zu Deutschland gehörenden Korangläubigen abzugrenzen (also die Religion als Wurzel, Nährboden und Fundament solcher Taten komplett zu negieren), werden sich wohl auch heute vor die Mikrofone stellen und von Blutspuren reden, die sich von Hanau und anderen Orten bis in die AfD-Bundestagsfraktionen zögen.

Wir trauern auch um Gabriele Rathjen! Und Ihr?

Eure Trauer ist verlogen, denn ihr trauert nicht um alle Opfer dieses Terroranschlags. Gabriele Rathjen, die Mutter des Mörders, blendet ihr aus. Weil das nicht passt? Weil es nicht angemessen wäre, im Zusammenhang mit einem „rassistischen“ Anschlag um eine alte weiße Frau zu trauern? Oder vielleicht deshalb, weil ihr die Namen für Eure Tweets und Postings aus Wikipedia gezogen habt. Dort steht nur Gabriele R. – Vielleicht kanntet Ihr ja den Nachnamen nicht und habt sie lediglich deshalb unerwähnt gelassen? Wie auch immer: Schande über Euch an diesem „Tag der Schande“!

Die wackeren Rassismus, Antisemitismus und Antizionismus zumeist nur aus der Perspektive des Kampfes gegen rechts betrachtenden “Never forget Hanau”-Protagonisten sprechen in ihren Herzen: „Schande über die Frau, die diesen Mörder geboren hat, der neun Menschen aus der Gruppe der Edelsten und Wertvollsten dem Leben entrissen hat, die je über unser aller Heimatboden geschritten sind.

Der richtige Täter, die richtigen Opfer? OK, dann machen wir einen Gedenktag!

Menschen, die selbst oder deren Eltern nicht in unserem vom Rassismus konterminierten Kulturkreis geboren wurden und für die deshalb mehr als für andere Opfer von Terrorakten und diversen Mordtaten getrauert werden soll. Menschen, die Gott sei Dank nicht dem Christentum angehören, das in seiner katholischen Form als einzige der Weltreligionen frauenfeindlich und pädophil ist und jeder Form von Antisemitismus einen guten Nährboden bietet, während dem Islam (eigentlich allen nichtweißen Afrikanern) die Barmherzigkeit aus jeder Pore dringt.

In other words: Hätte Tobias Rathjen in einer katholischen Buchhandlung und einem Pfarrhaus neun Katholiken getötet, wüssten die heute vor Rassismus und Faschismus warnenden Gestalten weder ihre Namen noch könnten sie sich überhaupt noch daran erinnern, ob die Tat drei oder dreizehn Jahre zurückliegt. Und wäre ein solcher Täter ein syrischer Flüchtling oder ein mit deutschem Pass ausgestattetes Mitglied des Remmo-Clans bzw. einer anderen von unserer Exekutive und Judikative mit Samthandschuhen angefassten kriminellen Vereinigung, hätte es nicht einmal mehr einen ersten Jahrestag gegeben, an dem der bundespräsidiale Grüßaugust mit tränenerstickter Stimme vor einer fortwährenden Gefahr für unsere Demokratie warnt.

Der Feind steht rechts und an keinem anderen Ort!

Die heute oft wortgleichen Tweets (Copy & Paste ist bei Mandatsträgern und ihren Mediateams sehr beliebt) und die bei Gedenkveranstaltungen zu erwartenden Reden und theatralischen Gesten dienen nur einem einzigen Zweck:

Dem tumben, vor den TV-Geräten sitzenden Bürger (der sich in den vergangenen Jahren vieler Freiheiten widerspruchslos hat berauben lassen, weil das Brot- und Spieleprinzip noch immer funktioniert), zu erklären, dass Hass und Hetze gegen unartige, weil migrationskritische Zeitgenossen samt Diskurssauschluss, Meldung bei den zuständigen Behörden und Hinweis an den Arbeitgeber erlaubt und eigentlich sogar geboten sei; wie auch der Wunsch nach der Zerstörung der AfD nicht nur legitim, sondern erwünscht ist.

Fazit

Der Feind steht rechts. Wer nicht gemeinsam mit uns Aufrechten und Anständigen in dieser Intention trauert und etwas anderes (z. B. den sich anbahnenden Kontrollverlust des Staates über eine große Minorität der migrantischen Community) auch nur anzudeuten wagt, ist ein Nazi. Basta!

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