Zu Besuch beim Affen Gottes: Die Narrenfreiheit des Pfarrvikars DDr. Wolfgang F. Rothe

Michael van Laack

Ein Mosaik setzt sich aus vielen kleinen Steinchen zusammen. Entsprechend ist es auch mit jenem Bild, das den Zustand der römisch-katholischen Kirche Deutschlands beschreibt. Nicht wenige dieser Mosaiksteinchen liefert – weshalb ich mich mit ihm auf diesem Blog immer mal wieder auseinandersetze – der Perlacher Pfarrvikar DDr. Wolfgang Rothe.

Dass Rothes Steinchen immer wieder das Bild von Kirche ergänzen können, liegt schlussendlich in der Verantwortung des Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx. In dessen Diözese genießt Rothe Narrenfreiheit und wird hin und wieder auch für sein Engagement für die queere Szene gelobt; so z. B., wenn er sich werbewirksam auf dem CSD mit Gestalten ablichten lässt, die schon rein vom Äußerlichen betrachtet zu jenen gehören, denen man nicht im Dunkeln begegnen möchte und die vor der Regierungszeit der letzten Verteidigerin der freien Welt, wenn sie sich so in der Öffentlichkeit präsentiert hätten, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht gelandet wären.

Die Kirche auf dem Weg in den Deismus

“Die Zeiten haben sich geändert.” höre ich sagen. Ein Satz, der nicht richtiger wird, weil er zigtausendfach wiederholt wird. Denn nicht “die Zeit” verändert etwas, sondern es sind kleinere oder größere Gruppen von Menschen, die Veränderungen im Denken und Tun anstoßen und auf welche Art und Weise auch immer in die Köpfe vieler pflanzen.

Also: Die Zeiten haben sich nicht geändert, die Kirche hat sich nicht geändert, sondern Menschen in ihr sind für jegliche Entwicklung (gute oder schlechte) verantwortlich. In der Kirche Deutschland und einigen anderen Ländern des Westens sehen wir eine zunehmende Verweltlichung und einen wachsenden Einfluss jener politischer Gruppen, die das Wesen der Kirche entstellen, in dem sie manches gesunde Glied ihres Leibes amputieren und ihre eigenen kranken Glieder an ihm befestigen wollen (seien es sozialistische und andere Christus-feindliche Lehren, sei es die Leugnung biologischer Tatsachen, sei es die Umdeutung ihrer psychischen Auffälligkeiten in ein für die Kirche dringend notwendiges (Über)Lebenselixier. Soweit die allgemeine Beschreibung der aktuellen Situation.

Nun zurück zu DDr. Rothe und seinem Protektor Kardinal Marx. Gestern veröffentlichte der Perlacher Pfarrvikar auf seinem X-Account folgenden Beitrag:

Die sogenannten “Schwestern der perpetuellen Indulgenz” (übersetzt Schwestern des immerwährenden Ablasses) bezeichnen sich selbst als “Orden” und äffen regelmäßig römisch-katholische Zeremonien nach, so auch Feiern zur Aufnahme in eine Ordensgemeinschaft (Postulat, Noviziat, zeitliche oder ewige Gelübde), die sie “Schwesternweihe” nennen. Die Mitglieder des Ordens (fast ausschließlich biologische Männer) feiern gewissermaßen ganzjährig Karneval und zeigen sich gern in Kostümen, die auch in einem Horrorfilm, in denen Ordensfrauen vorkommen, getragen werden könnten.

Auf dem Weg in den Satanismus

Sie betreiben eine eigene Website, auf der alles Wissenswerte über die “Gemeinschaft” zu finden ist. Auf der Startseite ist zu lesen: “Wir sind queere Nonnen des 21. Jahrhunderts und Teil der 1979 in San Francisco gegründeten Sisters of Perpetual Indulgence. Bunt, aktivistisch, spirituell und ein bisschen verrückt verbreiten wir universelle Freude.” Auf der Website des “Mutterordens” finden sich übrigens auch Bilder wie dieses:

Wie auch immer! DDr. Rothe war es jedenfalls als Priester der römisch-katholischen Kirche eine Ehre und Freude, bei einem antichristlichen und tendenziös satanistischen Ritual dabei gewesen zu sein. Welche Rolle er dabei spielte, ob er “nur” Zuschauer war oder in irgendeiner Form aktiv teilgenommen hat, ist irrelevant. Entscheidend ist: Ein Priester des Erzbistums München und Freising nimmt an einer eindeutig die Kirche und Gott verhöhnenden Veranstaltung teil, macht dies öffentlich und bewertet die Veranstaltung als positives Erlebnis.

Mag Marx Männer in weiblicher Ordenstracht?

Nun würde ich erwarten, dass sein Erzbischof ihn dafür mindestens rügen würde und dies auch öffentlich täte, weil es ja um einen Akt geht, der öffentlich bekanntgemacht wurde. Allerdings haben wir es in diesem Fall mit Reinhard Kardinal Marx zu tun, einem Mann, dem zuzutrauen ist, dass er sich auch gern mal als Nonne verkleiden würde und der aus Gründen vielleicht auch das Foto des ein oder anderen Mannes in Frauenkleidern in irgendeiner Schublade seiner Residenz herumliegen haben könnte.

Denn anders, als mit der Vermutung, dass Marx sich dieser und anderer Spielarten des Affen Gottes verbunden fühlt, ist kaum zu erklären, warum er sich in den vergangenen Jahren zu den Aktionen und Aussagen des sich innerlich gewiss schon exkommuniziert habenden DDr. Rothe so verhielt, wie er es tat. Und auch im aktuellen Fall dürfen wir befürchten, dass Marx und sein inner circle nicht einschreiten, sondern eher diese “liebreizenden” Bilder bekleidet mit einer möglichst weiten Soutane betrachten werden.

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HINWEIS an jene, die Schnappatmung bekommen oder Hassrede rufen und “Meldung” machen zu müssen glauben: Ich habe soeben von einer renommierten Anwaltskanzlei für Medienrecht grünes Licht für die Veröffentlichung bekommen. Nichts an diesem Text ist justiziabel. Alles bleibt, wie man ja seit neuestem gern schreibt und sagt, unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Ja, ich weiß: Meinungsfreiheit kann verdammt weh tun, wenn nicht nur die eigene Meinung frei geäußert werden darf!

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