Nach “Köln”: Selbstverteidigung! Eine Frau beschreibt, um was es geht.

Von Ulli *)Gewalt

Auf Gewalt(-Reaktion) mental vorbereiten

Gewalt droht von vielen Seiten. Spätestens seit Silvester wissen wir, daß viele neue „Seiten“ hinzugekommen sind. Es ist also notwendig, sich auf Übergriffe vorzubereiten, sich auf solche Situationen einzustellen und zu üben. Was passiert:

Die Situation, eingekesselt zu werden, muß man mental regelmäßig bearbeiten und durcharbeiten.

Vergleichbar mit einem Skifahrer, der seine Rennstrecke am Startpunkt mental durchfährt, jede Kurve geht er im Geiste durch, jede Kurve ist eingeübt. Bei einem Skirennen kann man oft sehen, wie der Nächste kurz vor dem Start mit dem gesamten Körper, mit seinen Armen, mit Kopfbewegungen, die Strecke durchfährt.

Die Situation muß eine Gestalt in Deinem Kopf annehmen, an der du immer wieder arbeiten mußt. Diese Gestalt wird zu deinem Selbst:

In Krav Maga haben wir eine Situation durchgeübt, wie jemand in die Ecke getrieben wird von nur(!!??!!) vier Gegnern.

Die Aufgabe war, koste es, was es wolle, da “heil” rauszukommen.

Ohne Blessuren unmöglich, auch in der gestellten Situation sind Prellungen und Blutergüsse vorprogrammiert.

Das Ziel ist, rauszukommen und wenn nötig dem Gegner so zu schaden, daß er die Lust an dir verliert. Meistens will ein Angreifer den schnellen Erfolg, bei Frauen an erster Stelle, da sie nicht als wahrer Gegner vermutet werden.

Da fängt es an, die mentale Stärke eines ausgesuchten Objekts, die Situation in ihren Unmöglichkeiten auf der Platte zu haben.

Und da mangelt es extrem bei den meisten Frauen, weil es keinen Spaß macht, sich vorzustellen, wie es ist, in einen Kessel, in eine Umarmung, in eine Umklammerung zu geraten, die man absolut nicht will.

Aggression von der widerlichsten Art auf sich zukommen zu sehen.

Ekelhaften Schweiß eines anderen in seinem Gesicht zu spüren und zu riechen. Und das noch in echt zu üben mit anderen…

Vielen sind die einfachsten Dinge nicht bewußt, mit denen sie sich verteidigen könnten, es wird ihnen nicht mitgeteilt, weil auch ihre Mütter keine Ahnung haben, weil es sogar “unweiblich” ist, draufzuschlagen im Moment, ohne schlechtes Gewissen.

Die meisten hören auf zu atmen, wenn sie plötzlich bedrängt werden, können nicht glauben, was tatsächlich mit ihnen passiert, haben keine Möglichkeiten im Kopf, wie man da wieder rauskommen kann – quasi Hohlbirne. Das Schlimme: sie vermuten sogar, daß sie schuld an der Situation sind.

In so einer Situation gilt es, die Grenzen des Anstandes komplett zu verlassen, jede Möglichkeit der Gegenwehr herauszufinden und zu nutzen!

Es gibt da keinen fairen Kampf! In eine Ecke getrieben, muß du rauskommen, egal wie, sowie du den Berg runter mußt, beim Wettkampf.

Ich rede schon seit Jahren mit Frauen jeden Alters darüber, in den meisten Fällen könnte ich auch statt dessen ins Klo reden.

Wenn Frauen nicht ihre Kampfesstärke entdecken wollen, dann viel Spaß mit den rapefutschies.

Wenn dann so Couchkartoffel auf bestimmten Internetplattformen – die Tastaturhelden des Widerstandes, die Senfspender, die frauenverstehenden Rollatorenschieber, die irgendwie zu kurz gekommenen Kampflesbenbeschreier – meinen, ihren Käse niederschreiben zu müssen, krieg ich die Wut. Da das alles am Thema vorbei geht.

Es geht um “Krieg”, Kulturen gegen Kulturen und im Endeffekt Mann gegen Frau.

Wir werden die alten Schubladen schließen müssen!

Ich mag mir nicht ausdenken, was kommt…

*) Voller Name der Redaktion bekannt, aber zum Schutz der Autorin nicht veröffentlicht.

www.conservo.wordpress.com

16.01.2016

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