Hilfe, meine Hündin ist fremdenfeindlich!

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Vorab: Um diesen Beitrag zu verstehen, muss man wissen, dass ich Mitglied der WIGUSCH-Gemeinde bin (Wie Gott uns schuf) und dass ich von daher eigentlich nur nackt herumlaufen dürfte. Das mache ich natürlich nicht – zumindest nicht in der Öffentlichkeit – weil Religion für mich eine Privatsache ist und ich mich als gläubiger Mensch, im Gegensatz zu anderen gläubigen Menschen, selbstverständlich an die Gesetze, Sitten und Gebräuche des Landes halte, in dem ich gerade lebe.

Um meine Religionsfreiheit auszutoben, gehe ich dann hier und da mal an einen FKK-Strand, oder lasse zu Hause den Bademantel im Kleiderschrank.

Wir von der WIGUSCH-Gemeinde haben aber noch ein anderes Gebot, das wir befolgen: Für uns sind Gottes Geschöpfe alle gleichwertig und von daher gleich zu behandeln. Sie haben auch die gleichen Rechte und Pflichten wie wir Menschen auch.

Für uns ist also die Nacktschnecke genau so viel wert wie zum Beispiel ein Heiko Maas. Für uns regiert die Eintagsfliege genau so nachhaltig wie unsere Kanzlerin.

Damit ist dann wohl klar, worauf ich hinaus will. Ich habe nämlich ein gewaltiges Problem mit meiner Hündin.

Wir haben die Dame als Welpen in Portugal aufgelesen. Eine Hütehündin vom Allerfeinsten. Jeder, der nicht zum Rudel gehört, wird weggebellt – mit ohrenbetäubenden Lärm, so dass alle in der Nachbarschaft auch Bescheid wissen: „Verpisst Euch, Ihr Fremden!“

Meine Frau hatte damals in Portugal sieben Katzen aus der Mülltonne gerettet und sie mit Hilfe meiner Hündin großgezogen. Hunde und Katzen mögen sich ja sonst nicht so gerne, aber da diese kleinen Würmer zur Familie gehörten, hat sich unsere Hündin rührend um sie gekümmert. Sie sind alle durchgekommen, und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute irgendwo auf der Welt glücklich weiter.

Drei Katzen haben wir behalten, und auf die passt unsere Hündin auf wie ein Luchs. Anderen Katzen oder Tieren wiederum macht sie die Hölle heiß, regt sich fürchterlich auf, wenn sie nur eines davon in die Nase bekommt. Da macht sie auch keinen Unterschied zwischen Katzen aus Persien oder Zugvögeln, die aus Nordafrika zu uns gekommen sind. Alle werden auf Abstand gehalten.

Das ist natürlich fremdenfeindlich. Und weil ich als Mitglied der WIGUSCH-Gemeinde davon überzeugt bin, dass Hunde eben genauso behandelt werden müssen wie wir Menschen, werde ich meine böse, böse Hündin jetzt bei den Grünen oder Linken als Parteimitglied eintragen.

Sollen die sich doch um die Umerziehung kümmern, ich bin überfordert – oder habe einfach zu viel Scheu, ihr ein Würgehalsband umzuhängen.

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com   31. Juli 2016
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