Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter

(www.conservo.wordpress.com)

Von Martin E. Renner *)

Heute einmal etwas Schönes.

Habe gestern diese wirklich sehr schöne Allegorie, zufällig wieder einmal gesehen. Sie stammt von Henri J. M. Nouwen, einem katholischen Priester und Philosophen.

Aber weil diese Beschreibung unseres Nichtwissen-Könnens, aber auch unserer erwartungsfrohen Hoffnungen so schön ist, möchte ich diesen Dialog Ihnen und Euch sehr gerne zu Lesen geben.

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.

„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?” fragt der eine Zwilling.„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird,” antwortete der andere Zwilling.

„Das ist doch Blödsinn”, meint der erste.

„Es kann kein Leben nach der Geburt geben, wie soll das denn bitteschön aussehen?”

„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herum laufen und mit dem Mund essen.”

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört. Mit dem Mund essen? Was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du denn herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz.”

„Doch, es wird bestimmt gehen, es ist eben dann alles nur ein bisschen anders.”

„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.”

„Ich gebe ja zu, dass keiner richtig weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und dass sie für uns sorgen wird.”

„Mutter ??? du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter! Wo ist sie denn?”

„Na, hier – überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!”

„Quatsch, von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also kann es sie auch nicht geben.”

„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…”

Nur gut, dass an dieser Stelle jetzt nicht eine staatlich finanzierte Organisation, deren Aufgabe und Zielsetzung die weitest mögliche Verbreitung von Abtreibung ist, hinzugezogen wurde.

Erstens:

Weil dann die negativistische Sicht des einen Zwillings Wirklichkeit würde.

Und zweitens:

Weil dann dieser schöne Dialog unvermittelt beendet wäre.

Und drittens:

Weil dann diese Allegorie dann doch zu nahe an unserer Lebenswirklichkeit wäre.

Ich grüße Sie

Ihr

Martin E. Renner, MdB

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*) Martin E. Renner MdB ist Betriebswirt und Freier Autor (regelmäßige Kolumne bei PI und conservo – wie auch diese hier). 2013 war er einer der 15 Gründungsinitiatoren sowie Mitglied im Gründungsvorstand der Partei Alternative für Deutschland (AfD).
www.conservo.wordpress.com     24.01.2021
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