Let´s talk about sex: Fertilität und Realität

Die Geburt der Venus Sandro Botticelli, um 1485/86 Tempera auf Leinwand 172,5 × 278,5 cm Uffizien, Florenz. Gemeinfreise Bild. The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH. ISBN: 3936122202. Anadyomene 

Von Hermes

Die Geburt der Venus Sandro Botticelli, um 1485/86 Tempera auf Leinwand 172,5 × 278,5 cm Uffizien, Florenz. Gemeinfreise Bild. The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH. ISBN: 3936122202. Anadyomene 

Abram und Sarai mußten zu Abraham und Sarah werden, um mit hundert Jahren ihr erstes Kind geschenkt zu bekommen. Der Westen scheint Ähnliches anzustreben.

Hier eine Versammlung von Tatsachen, über die ich in den letzten Jahren durch meine Newsletter gestolpert bin, und Schlußfolgerungen. Ohne Verweise, die Recherche ist aber einfach. Zum Thema „abnehmende männliche Fertilität“ gebe man nur „sperm count and quality in the West“ o.ä. ein.

Ich versuche hier bewußt keine Synthese, sondern möchte die Trends einfach vorstellen. Gegen Ende wird es meine Meinung. Trends sind natürlich immer grobe Vereinfachungen. Das bedeutet aber auch, daß einzelne Gegenbeispiele irrelevant sind.

Männliche Fertilität nimmt im Westen seit 50 Jahren ab. Es gibt zwei größere Untersuchungen in USA und UK, die eine Abnahme männlicher Fertilität um 50% seit ca. 1968 festgestellt haben.

In anderen Studien zeigt sich eine dramatische Abnahme geistiger Gesundheit querbeet, von Beamten im Burnout bis zu depressiven Frauen (diese tendieren eher zu Depression) bis zu Kindern zwischen Psychologe und Selbstmord. Bei jüngeren Menschen ist der Trend schlimm. Wesentliche Entwicklungsphasen des Kindes sind mit 4 und mit 8 Jahren abgeschlossen, ohne daß man diese nachholen könnte. Corona-Politik dürfte eine ganze Generation nachhaltig schädigen.

Bei großen Untersuchungen zu Glück und Zufriedenheit zeigt sich, daß diese seit der Emanzipation 1968 überall im Westen abnimmt, am meisten aber bei Frauen.

Die Geburtenrate im Westen sinkt seit Jahrzehnten, die Gesellschaft verkalkt wortwörtlich. Früher rasten die jungen Wilden auf dem Rückweg von der Disco, heute bremsen Rentner auf der Mittelspur ganze Autobahnen aus.

Jüngere Menschen sind immer unselbständiger und bleiben immer länger direkt zu Hause oder leben in Abhängigkeit von irgendetwas, stellen nichts auf die Beine, wollen mehrheitlich Beamte oder Influencer werden, haben für alles eine Ausrede. Schulabgänger können weder vernünftig rechnen noch lesen oder schreiben. Trotz aller Sexbesessenheit ab 11 auf dem Handy haben viele von ihnen keine Freunde und erst recht keine Freundin. Sie sind masturbierende (ok, das ist eine Vermutung, aber irgendwo muß der göttliche Trieb ja hin) Autisten.

Warum mußten Abram zu Abraham und Sarai zu Sarah werden? Abraham weilte noch mit 75 im Zelt seines Vaters. Er hatte nichts auf die Reihe gekriegt, war ein Couch Potato und Weichling. Gott schickte ihn auf Abenteuer, die Welt zu erkunden und zu gestalten. Auf weite und gefährliche Reisen, um ein Mann zu werden und Vermögen zu erwerben. Sarah mußte durch die Selbsttäuschung mit Hagar und die Konfrontation mit sich selber, um dann zur Mutter werden zu können. Wir meinen heute, das sei alles nur altmodischer Quatsch. Wir könnten uns täuschen … Wie wir uns heute in fast allem zu täuschen scheinen.

Spaziert man heute an einem Spielplatz vorbei, wird ein Kleinkind von 1-2 Erwachsenen bespielt, damit es nicht von der Schaukel fällt. Mit anderen Kindern spielen oder sogar streiten darf es nicht, es wird überwacht und beschützt. Früher wurden Kinder im Wesentlichen von Kindern erzogen. Die gaben im Zweifelsfalle was auf die Nase, und man lernte daraus. Meine Mutter wußte ab dem Alter von 4 nicht, was ich tat zwischen Mittag- und Abendessen. Und wir erlebten so einiges … Gutes und Lehrreiches … Wir wurden schnell selbständig mit unseren Freunden und Feinden, und es war wunderbar. Diese Kinder heute werden das nie werden, sie werden versuchen, als Kinder in Rente zu gehen. Die es dann wohl nicht geben wird, aber das ist ein anderes Thema.

Es gibt praktisch keine Forschung zur Abnahme männlicher Fertilität. Die Staaten geben für Erforschung auch der absurdesten Phänomene zig Milliarden aus im Westen, dies offensichtliche Phänomen scheint niemand zu interessieren. Wir wissen nur, daß sie existiert, kennen aber weder Gründe und Zusammenhänge noch, ob es alle Bevölkerungsgruppen gleich trifft (was ich nicht vermute).

Künstliche Empfängnishilfe hat sich zu einer differenzierten Industrie entwickelt. Kaum jemand sagt, daß all diese technischen Korrekturversuche gesellschaftlicher Krankheit meist erfolglos verlaufen. Kaum jemand schreibt, daß „die Pille“ gerade bei jungen Frauen sehr verschiedene ungewünschte Folgen auslösen kann.

Männliche und weibliche Fertilität über die Lebenszeit ist nicht gleichbleibend. Nach einer frühen Explosion nimmt sie ab. Und zwar in verschiedenen Kurven bei Frau und Mann. Interessanterweise gibt es da eine Korrelation zu dem seit alters her typischen Altersunterschied zwischen Frau und Mann bei der Hochzeit. Eine Betrachtung wert. Auf jeden Fall bekommen wir heute die Kinder biologisch gesehen viel zu spät.

Die Abnahme von Fertilität und Geburtenrate ist ein rein westliches Phänomen (China ist von Maos Ein-Kind-Politik bis zur heutigen Kommunistischen Partei ein Ausreißer, der hier zu weit führen würde.) Studien zur männlichen Fertilität außerhalb des Westens gibt es nicht. Studien führt man erst durch, wenn etwas zum wichtigen Phänomen wird. Außerhalb des Westens gibt es keine Abnahme der Fruchtbarkeit, also keine Untersuchungen. Afrika mit 5 Kindern pro Frau und Islam mit über 2 Kindern pro Frau kennen zumindest dies Problem nicht, Asien ist erstaunlich stabil.

Japan bekennt sich klar zum Westen und hat die niedrigste Geburtenrate aller Länder und aller Zeiten, es implodiert geradezu. Warum die allerniedrigste überhaupt? Zu folgendem gibt es keine Statistiken und Studien, aber der Zusammenhang mag Manchem zu denken geben. Japan verfolgt seit 30 Jahren die Wirtschafts- und Finanzpolitik, die EU und USA nach 2008 betreiben. Gesundes natürliches Wirtschaftswachstum und Optimismus der jungen Generationen dürften eng korreliert sein.

Verkalkung allerorten, Aufblähung des Staates, Überschuldung des Staates für zig Generationen, Überregulierung und Angstkultur. Was hat das mit uns zu tun? Wir sind genau auf diesem Weg seit über einem Jahrzehnt. Eigentlich seit einem Jahrhundert, die Linie ist wie überall in der Natur eine exponentielle.

Bei Sex heute geht es um ein Riesengeschäft, weil die Anziehung zwischen Mann und Frau ewiglich eine der größten ist. Und um die äußerliche Darstellung aller Details darum, bei peinlichster Vermeidung dessen, was zwischen Frau und Mann eigentlich geschieht, geschehen sollte, und immer geschah. Material-Ismus in Reinform. Je mehr wir uns mit anatomischen Details und Korrekturen unserer Körper befassen, desto weniger Sex und Fortpflanzung gibt es in unserem Westen.

Suchbild: Wer ist eine biologische Frau?

Was hat nun all das mit Sex zu tun? Was ist Sex? Es ist im Zentrum die gottgewollte Vereinigung von Mann und Frau mit folgender Vermehrung des Menschengeschlechts: Seid fruchtbar und mehret Euch. In allen Sprache der Erde gibt es lehrreiche Überschneidungen zwischen Verkehr zwischen den zwei Geschlechtern, Geschlechtsverkehr und Geschlecht. Bei allen geht es um Frau und Mann und deren Frucht, die Abkömmlinge, z.B. ein Adelsgeschlecht. Die grammatische Abstraktion von „la luna“ (weiblich) und „der Mond“ liegt allen Sprachen und dem Denken zugrunde. Wir wissen, daß das grammatische Geschlecht Zufall ist, das wahre Geschlecht offensichtlich und gottgegeben.

Was haben nun Fertilität, Sex, und Grammatik miteinander zu tun? Es ist viel über den offensichtlichen Unfug der Genderei geschrieben worden. Den folgenden Gedanken habe ich noch nicht gelesen:

Der nächste Schritt zur Entmenschlichung des Menschen war nach 1968 die Ersetzung von Sex durch Gender. Die Deutschen konnten damit noch nichts anfangen, deswegen benutzen sie einfach das englische Wort „Gender“. Worum geht es? „Le soleil“ und „die Sonne“ haben manchen verwirrt. Warum hier maskulin, beim Nachbarn feminin? Das hat wohl mit echtem männlich und weiblich nichts zu tun, die Einsortierung in grammatikalische Geschlechter scheint sinnlos und verwirrend. Zudem haben viele Sprachen kein Neutrum, viele wie das Englische kennen grammatikalisch keine geschlechtliche Beugung, dafür aber die verwirrendsten Verwirrungen. The sea ist weiblich, der Marinekreuzer HMS Battlecry (Name erfunden) bedeutet Her Majesty´s Ship. Um es kurz zu machen, Gender ist eine grammatikalische Abstraktion, um einen Bogen von historisch gewachsenen Sprachen zur Logik zu schlagen. Etwas für Spezialisten und Sprachliebhaber.

Diese kluge Abstraktion von Leuten wie Noam Chomsky ist zu einem der Reiter der Apokalypse des Westens geworden. Wenn sprachliches Geschlecht nicht wirklich logisch und natürlich erscheint, vielleicht ist das tatsächliche Geschlecht echter Menschen auch nicht natürlich? Nur per Sprache zugewiesen, ein reiner Zufall? Können wir dann nicht unser „Geschlecht“ selber definieren“? Da das Wort Sex klar mit Realität belegt ist, muß ein neues her. In der Grammatik ist es Gender.

Hier braucht es einen neuen Einschub. Was sind hier die Zusammenhänge? Ich versuche, ein Thema kurzzufassen, das bereits Bibliotheken füllt: Sprache und Macht im weitesten Sinne.

Marx steht für den Umsturz von Kapitalismus und Bürgertum durch Revolution des weltweiten Proletariats. Zu Lenins Zeiten war klar, daß sie nie kommen würde. Intellektuelle stürzten Regierungen Europas und setzten sich an die Spitze des neuen Nationalstaats. Marcuse, Gramsci und Lukásc schrieben, der Sieg des Marxismus könne nur erfolgen durch die Beseitigung der Stützen des Kapitalismus: Kernfamilie, christlicher Religion und Privateigentum.

Wie wir heute sehen an Phänomen wie der Fertilität, Familie, Kirchen, Staatsquote, haben die Nationalstaaten Europas diesen Auftrag seit 1917 erfüllt. Davos ist der nächste Schritt. In den 1960er Jahren kam eine intellektuelle Volte hinzu, die wir mit Foucault umschreiben: Im menschlichen Leben zählt nur das Motiv der Macht. Alles ist Macht, immer geht es nur um sie. Scheinrealität ist definiert durch Sprache. Ändert man die Sprache, ändert man die Realität und die Machtverhältnisse.

Menschen, die nicht produktiv arbeiten wollen, gehen gerne zum Staat. Menschen, die ungern im freien Handel mit anderen ihre Produkte anbieten, werden lieber Politiker und Beamte. Dort stehen sie nicht auf Du und Du, sondern produzieren Gesetze und Verordnungen. Unreife Menschen meinen gerne, sie wüßten besser, wie der Welten Lauf zu sein habe, und drängen als Gutmenschen oder Tyrannen (der eine mutiert schnell zum anderen wie kürzlich Adolf Trudeau).  Diese Menschen formen unser gesamtes Bildungswesen und die Medien.

Politische Korrektheit scheint man leicht veräppeln zu können, weil das alles hanebüchener Unfug ist. Dies zu meinen, verkennt den brandgefährlichen Kern dahinter: Eine Ideologie, die den Westen übernommen hat, die Realität umzudefinieren versucht mit nicht wenig Erfolg.

Deswegen wird an Kitas und Schulen gelehrt, daß es nicht nur Männlein und Weiblein gebe und jeder nun mal eines von beiden sei, auch die Homosexuellen. Deswegen all die sprachlichen Umdefinitionen als staatliche Propaganda. Deswegen Modern Monetary Theory: Der Staat kann sich grenzenlos verschulden, er zahlt einfach nie zurück und bestimmt über seine Zentralbank den Zinssatz.

Deswegen nehmen wir der Ukraine ihre 5000 Atomwaffen gegen unbedingtes Sicherheitsversprechen und tun nichts dafür, dies Versprechen auch einlösen zu können.

Zusammengenommen die totale Negierung der Realität durch den gesamten Westen, top down, jeden Tag, und mit allen Mitteln.

Zu jedem der letzten Absätze könnte man ein Buch schreiben. Alle diese Bücher gibt es jedoch. Für heute soll dies genügen, um die Neudefinitionen der Sprache als Versuch von Intellektuellen zu begreifen, die wahrhaft glauben, die Realität rein durch Sprache schaffen zu können. Sie sind besten Glaubens, tun dies nur für uns, wenn sie nicht so korrupt sind wie US Democrats, und erfüllen den Auftrag der Marxisten vor 100 Jahren.

Deswegen ist ihnen die Genderei so wichtig. Formal aus der Grammatik und Linguistik an Unis entstanden, ist sie ein Baustein der Übernahme der Welt durch Zerstörung des Kerns jeder Zivilisation: Den ewigen Banden zwischen Mann, Frau und Kindern.

Ich hoffe, damit halbwegs nachvollziehbar die Kurve von der Abnahme männlicher Fertilität zu Marxismus und purer Macht geschlagen zu haben.

Sex ist das, was Mann und Frau ohne Feigenblatt im Privaten tun. Und es ist die größte Kraft der Weltgeschichte. Let´s talk about sex …

Ich schaue das Antlitz der Schaumgeborenen von Botticelli. Keusch und ahnend, fragend und zweifelnd, unendlich verführerisch, ohne dies noch zu wissen. Äolus´ Abgesandte stehen für Sturm, das angebotene Kleid nimmt sie nicht wahr. Sie steht noch in der schutzbietenden Venusmuschel. Sie ahnt, daß sie an all ihrer fragenden Unschuld die Welt bedeutet. Ein Schicksal annimmt und gestalten wird, das in der Pietá enden wird. Das Weib in seiner unendlichen Rolle: es erwählt, öffnet sich, gibt Leben, gibt dem ihr Alles, und wird im Laufe ihres Lebens zutiefst miterleben, wie sich dies entfaltet. Sie wird ihr Leben für ihre Kinder hingeben, wenn sie diese Wahl treffen muß. Damit formt es das neue Leben der kommenden Generation, im Yin und Yang mit seinem Mann.

Ein Staat, der wahrhaft und ewig herrschen will, muß diese Bande zerstören. Alles Weitere steht bei Aldous Huxley und wurde getestet in der DDR.

Es gibt kaum Studien zur Fertilitätsabnahme, aber ich würde meinen A…. darauf verwetten, daß es sich primär um Weiße Männer handelt. Damit gewönne eines der Bücher von Sarrazin zusätzlich an Aktualität …

„All das und noch viel mehr“ sang Rio Reiser: Das ist Sex. Nur ein winziger Teil davon.