Spätdeutsche Dekadenz: Wo die Fatzkes regieren, ist keine Hoffnung mehr!

Alex Cryso

Manchmal hat es doch sein Gutes, beim Sabbel-Automaten Facebook angemeldet zu sein: Man stößt dabei unter anderem auf solch herrliche Begriffe wie etwa den der  „Generation Fatzke“ und die nicht minder wunderbare Definition von Michael Klonovsky – unter dem Zitat zwei Bilder: Eines von deutschen Trümmerfrauen und eines mit einem Riesenbanner auf dem „Deutschland, Du mieses Stück Scheiße!“ steht.

“Es ist absurd zu glauben, dass alles, was die vielen Generationen vor uns leben und vor allem überleben ließ, was sie befähigte, die großartigste aller Zivilisationen zu schaffen, plötzlich überholt sei, dass diese vielen Generationen vor uns, denen wir alles verdanken, was uns heute uns als Komfort dient, und die dafür entbehrt, geschuftet, geopfert, geblutet und gelitten haben, komplett falsch lagen, und ausgerechnet die Heutigen, die nichts erlitten, nichts entbehrt, nichts verehrt, nichts gelernt, nichts geschaffen haben, sondern nur alles aufzehren, kritisieren und demolieren können, dass diese Generation übergeschnappter und wohlstandsverwahrloster Mitläufer, diese Generation Fatzke berufen sei, der Menschheit den Weg in die Zukunft zu weisen.” 

Die Wohlstandsverwahrlosung ist wie ein Virus

Dass die Wohlstandsphase nicht ohne seelische Blessuren von statten ging, ist leider unübersehbar: Nicht jede Schönheit wurde Topmodel bei GNTM, nicht jeder Kandidat ein Chartstürmer bei DSDS. Auch die Zahl der Bankdirektoren, Hollywoodstars, Profisportler und Managertypen hielt sich in überschaubaren Grenzen obwohl doch alles dafür getan wurde, um irgendwie die Karriereleiter hochzufallen. Nun erfährt Deutschland also die Rache des kleinen Mannes am eigenen Leib: Deutschland ist scheiße, Deutschland verrecke, Deutschland wir haben Dich auch nicht mehr lieb, obwohl doch alle mal so mega-hübsch und super-erfolgreich waren und bei jeder Gelegenheit die Sterne vom Himmel geholt haben.  

Eine Konsequenz: Deutsche hassen Deutsche. Man zieht muslimische Ziegenhirten und afrikanische Analphabeten den eigenen Leuten vor, weil die Goldstückchen zumindest vordergründig keine Meinung haben und kein Ego besitzen. Wird jemand aus Deutschland ermordet oder vergewaltigt, so ist dies ein gelungener Schlag gegen die Gesellschaft, den ach so verhassten Kapitalismus und das System, dass uns angeblich nur ausgebeutet und unterdrückt hat. Dem man gedient hat, ohne das Erhoffte zurück zu bekommen.

Die Kinder spielen Revolution und fressen ihre Ernährer

Deshalb wird nun alles gegen die Wand gefahren. Proletarier aller Länder vereinigt Euch, brecht die Ketten, die Unterdrückten rebellieren gemeinsam gegen das System. Das eigene Land muss bei jeder Gelegenheit destabilisiert werden – sei es durch die grassierende Dummheit, den allgegenwärtigen Neusprech oder dem Denunziantentum am eigenen Mitmenschen.

Deutschland wird sich dramatisch verändern und die Generation Fatzke sieht sich dabei als die Children of the Revolution. Im Land of Confusion. Pattex her und sich an die Autobahn geklebt. Auf das Wettergott ein verzücktes Freudentänzchen hinlegen möge. 

Dem Frust weicht der Trotz und der äußerst sich in stumpfer Aggression und akuter Selbstabschaffung. Keine Nacht, in der nicht irgendwo die Autos brennen. Die Generationen vor uns haben für die friedlichsten, sichersten und wohlhabendsten Zeiten in Europa gesorgt. Die Letztere Generation und Konsorten fahren den Karren gerade mit Bravour und in jeder Hinsicht gegen die Wand. Dabei ist das gemeinsame Scheitern wie ein sinkendes Boot: Wer nicht mitmacht ist ein Nazi und gehört gnadenlos gecancel-cultured.  

Sogar ein Sprichwort gibt es zu diesem unrühmlichen Ist-Zustand: „Die erste Generation baut auf, die Zweite verwaltet und die Dritte macht alles wieder kaputt.“ Oder wie es Reichskanzler Otto von Bismarck ausdrückte: „Die erste Generation schafft Vermögen, die Zweite verwaltet  Vermögen, die Dritte studiert Kunstgeschichte und die Vierte verkommt.“

Spätdeutsche Dekandenz und ein tiefes Intellektualitätstal

Dort, wo das Dschungelcamp, Facebook oder der substanzlose Tratsch über das Smartphone zur Leitkultur wurden und die einzige geistige Nahrung bildeten, da will man, dass Deutsche wieder frieren müssen, deren Häuser enteignet werden oder man gibt apokalyptisch-sektiererischer Klima-Hysterie hin, anstatt sich um die wahren Probleme zu kümmern, die zu allen Zeit existierten.

Dort, wo man Männer von den Frauen nicht mehr unterscheiden kann, wo den Kerlen mit über 30 noch immer kein Bart sprießt und den Damen keine Brüste mehr wachsen. Wo man glaubt, tägliches Bescheuertsein wäre die ultimative Gesellschaftsabsage und man auf schlimmste Weise wieder jeder Lüge verfällt, die aufgetischt wird. Wo man wegen Winnetou oder Layla heult, bei Massenvergewaltigungen oder aufs Gleis getretenen Menschen selbst jetzt noch die Täter in Schutz nimmt.  

Deshalb raus, ihr FFF-Kiddies, Gutmenschen und Völkerzusammenführer – es gilt mal wieder die Welt zu retten. Bitte nur beim Verlassen des Hauses nicht vergessen, das Licht auszumachen, den Herd abzudrehen und die Schnürsenkel zuzubinden. Vor allem Letzteres könnte bei einem Gleichgewichtsverlust und dem entsprechenden Aufprall dazu führen, um auf schmerzhafte Weise festzustellen, dass man irgendwo doch noch einen Schädel hat.  

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