Nebelflaute, wohin man auch blickt – Mein Sudelbuch im November 2021

Von Dr. Helmut Roewer

  1. November 2021
Bild: Maria Schneider

Der heutige Tag ist eine Art Erster-Mai für die Heiligen ohne festen Wohnsitz – im angeblich protestantischen Thüringen indes kein gesetzlicher Feiertag. Deswegen kann man beim Aldi im Vorgriff auf das Weihnachtsfest Baumschmuck kaufen. Der Schoko-Kringel mit den bunten Streuseln und dem Loch in der Mitte weckt Erinnerungen an die Kinderzeit und die Praktiken, den Kringel zu entfernen, ohne dass der Weihnachtsbaum bedenklich nadelte.

November (2): Pünktlich setzt einschlägiges Wetter ein. Es ist grau und kalt. Die letzten Blätter segeln gelb vom Birnbaum. Gestern noch saß ich bei strahlendem Sonnenschein in der Leipziger Innenstadt vor einem italienischen Café. Maskenlos und dicht umgeben von den Russen und Arabern aus der engeren Umgebung.

November (3): Fragte meine Tischgenossin, wieso man die Leute nicht reden hören müsse, um die Nationalität festzustellen. Na, das sieht man doch, sagte sie. Aha. Als ich hinzufügte, dass die stämmige Eins-achtzig-Blondine, die bediente, zu anderen Zeiten in einer anhaltinischen LPG hätte Schwerarbeit leisten müssen, wurde meine Bemerkung als „typisch“ abgetan. Ebenso mein Hinweis, dass aus der sicher mal eine prächtige Chirurgin werden würde.

2. November 2021

Es ist seit vielen Jahren beschrieben worden, wie die Schrift verschwindet und Symbolen Platz macht. Dringt man in die reichlich publizierten Erklärungen ein, stößt man auf einen bemerkenswerten Tatbestand. Die Veränderung der Welt wird als eine Art Selbstläufer geschildert: Es passiert etwas, man hat sich angewöhnt, eine Veränderung greift Platz. So oder ähnlich. Der Unbedarfte wähnt, dass es sich hier um einen rätselhaften Impuls aus dem All handelt, der eines Tages über uns gekommen ist, doch in Wirklichkeit handelt es sich um Menschenwerk, und wo Menschenwerk stattfindet, sind ganz konkrete Menschen die Verursacher.

Aus dem All (2): Nenne die Verursacher von Veränderungen, so avancierst du zum Verschwörungs-Idioten. Das ist das eigentlich Erstaunliche. Die Verursacher wünschen nicht, namhaft gemacht zu werden. Wer sein Tun verborgen wissen will, hat zumeist etwas zu verbergen. Und sei es, für etwas verantwortlich zu sein.

Aus dem All (3): Die Führerin feiert mit dringlichem Aufruf zur Großen Transformation ihren Auftritt in Glasgow vor der Klimakirche: Kehret um, denn das Ende ist nah, ruft die Pfarrerstochter. Wohlweislich verschwiegen: China und Russland nehmen am Hinketanz nicht teil.

Sorbisches: In Bautzen versuchen die Grünen mit Hilfe von sorbischen Heimathistorikern den Nachweis zu erbringen, dass Bismarck ein gefährlicher Rassist gewesen sei (Polen, Elsässer, Sorben, Hereros und so). Ziel der Groteske: Es soll ein Denkmal des Reichsgründers verhindert werden.

Sorbisches (2): Nun ist mit Bismarcks Namen lediglich der Hering verknüpft, der in der Spree nie heimisch gewesen ist. Doch wurde zu diesem seit jeher gern eine Gurke aus dem Spreewald verspeist. Na also.

3. November 2021

Zensur muss sein: Was von den Technik-Giganten seit jeher bestritten wurde, sieht intern und aus der Nähe beispielweise so aus.

Schön ist auch, dass die Zensoren plötzlich Namen und Gesichter bekommen. Wer hätte schon mal was von Valerie Streit gehört oder gelesen und all den andern Wahrheitsfindern. Es ist eine Riesensammlung, die – wie ich annehme – nur ein winziges Fenster in den Google- Apparat öffnet. Vorsorgliche Antwort an Neugierige: Das muss erst mal verifiziert und dann ausgewertet werden.

Impfen muss sein: Während die angeblichen Wahlsieger palavern, kündigt die Führerin den Totallockdown für Ungeimpfte an (Selbst Word weigert sich immer noch das Wort ungeimpft klaglos zu akzeptieren).

4. November 2021

Das Bundespresseamt verbreitet unverdrossen Bilder der Führerin. Selbst geschickt gewählte Perspektiven können nicht verbergen, dass die Dame im Gesicht in beklemmender Weise aufgedunsen ist. Ich mache mir Sorgen und kann nicht verhindern, dass ich mich der Zeiten entsinne, in denen ich polizeilich mit Dingen zu tun hatte, die solche Veränderungen provozieren.

Sorgen (2): In solchen Zuständen tun die Betroffenen oft Dinge, die man kaum erwartet. So erkläre ich mir das Verschenken von 800 Millionen Steuer-Euro an Nicaragua, damit dort der Gebrauch der Kohle beendet wird.

Überraschung an der Ostküste: In dem seit Menschengedenken als sicher in den Händen der sog. Demokraten gehandelten US-Bundesstaat Virginia geht in dieser Woche der Posten des Gouverneurs an die Republikaner. Ich kann mir dieses Ergebnis nur so erklären, dass (a) die Leute vom Tun der Demokraten restlos bedient sind und (b) die einschlägig bekannten Wahlfälscher die Lage in der angeblich sicheren Hochburg falsch eingeschätzt hatten.

5. November 2021

Keine guten Nachrichten für Geimpfte. Wenn es stimmt, was die wissenschaftlich verantwortliche Testerin zu Protokoll einer britischen Medizinfachschrift gegeben hat, haben die Pfizerianer mit ihrem Impfstoff ein Problem, die Zulassung betreffend, denn diese wurde mit unvollständigen Daten erwirkt. Früher hätte man gesagt, die Daten waren getürkt. Angesichts der Empfindlichkeit des Emirs von Ankara darf man diese Vokabel nur noch hinter vorgehaltener Maske verwenden, aber das Problem bleibt, wenn es bei den Testreihen zahlreiche Impfzwischenfälle gab, deren Bekanntwerden niemals zur Zulassung des Stöffchens hätten führen dürfen, selbst wenn es nur eine vorläufige war.

Pfizer (2): In Deutschland gibt es dieses Problem gottlob nicht, denn der Bundespräsident hat durch Ordensverleihungen an die Geschäftsführer des Co-Produzenten BionTech amtlich festgestellt, dass der Stoff die Welt rettet. Oder so.

Pfizer (3): Jetzt sind die Kinder dran. Da sie durch das Virus nicht gefährdet sind, kann man jetzt in Ruhe testen, wie gefährlich die Impfung für sie ist.

Pfizer (4): Kaum hatte ich die vorige Zeile geschrieben, da lese ich: In Cuxhaven stirbt eine 12jährige unmittelbar nach der Impfung. Nachdem das Verschweigen misslingt, suchen die Behörden jetzt nach einer Vorerkrankung. So spielt man das Schwarze-Peter-Spiel.

Pfizer (5): Es soll sich um den Fall Nr. 6 nach dem Beginn der Kinderimpfung handeln. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt, aber eines schon: Man sage nicht, die Kinder seien es selbst schuld.

6. November 2021

Ich halte die Meldung über die Verhaftung des Pfizer-Chefs Albert Bourla für aus der Luft gegriffen. Das bisschen behauptete Zulassungsfälschung für den Impfstoff seiner Firma kann es doch wirklich nicht sein. Ich hatte mir vor Wochen über das Gesicht, das ich zum ersten Mal sah, meine Gedanken gemacht.

In den USA hat Präsidenten-Darsteller J.B. eine Order unterschrieben, die rund 90 Millionen lohnabhängige Amerikaner zur Impfung bis zum 4. Januar 2021 zwingen soll, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Order (2): Wer sich den Impfzwang ausgedacht hat, kann kaum zweifelhaft sein. Nur wüsste ich gern einmal die Namen dieser Personen, denn nach fast einem Jahr Biden-Präsidentschaft weiß immer noch keiner, wer eigentlich das Land regiert. J.B. ist es jedenfalls nicht. Vielleicht seine Frau? Das wäre in den USA nicht der erste einschlägige Fall, denn Woodrow Wilson (1913-21) machte es in seinen letzten Jahren im Weißen Haus vor.

Order (3): Die ersten massiven Proteste kommen von den LKW-Fahrern, von denen nach Schätzungen 30 % ungeimpft sind. Schmeißt man diese raus, steht das gewohnte Leben in den USA still. Lockdown auf wirksamere Art.

7. November 2021

Im Moment fangen die US-Geheimdienste (ca. 17-18 Stück) an nachzurechnen, wieviele Bedienstete ihnen in Kürze fehlen werden, wen die Ungeimpften starrsinnig bleiben. Kleinere Dienste müssen kein Nachteil sein, wenn diese sich auf ihre eigentlichen Aufgaben beschränken.

8. November 2021

Mainstream quäkt durcheinander. Die Story vom Impfheil hat hässliche Flecken bekommen. Um die Wirkungslosigkeit der Stöffchen zu kaschieren, ist die Fama geboren worden, es handele sich lediglich um ein Abflauen der Wirksamkeit, die durch Wiederholungen gebremst werden kann. Mal sehen, wie lange diese Story den öffentlichen Raum beherrscht. In einfacher Sprache: Wenn der Benzintank leer ist, muss man nachtanken.

Nachtanken (2): Kommt den Klima-Wahnsinnigen natürlich nicht über die Lippen, weil das Tanken insgesamt verboten werden soll. Jetzt drohen die Spitzengrünen, mit dem hauseigenen Mob Druck auf die anderen zu machen, und, wenn das nicht hilft, das Koalitionsgerangel platzen zu lassen. Da kann man nur sagen: Nur zu.

Quadratur des Kreises: Viele Geimpfte, deutlich weniger Getestete, stark angestiegene Zahl der Positiv-Tests. Rast eine Seuche durchs Land, und keiner merkt es?

Quadratur (2): Bislang knapp 100.000 Corona-Leichen in D, deutlich weniger Verstorbene im Jahr 2020 als sonst. Woran mögen die Massen in den Jahren vor 2020 verstorben sein? Pandemien verschlafen?

9. November 2021

Finde im Briefkasten einen Otto-Katalog vor, obwohl ich solchen Papiermüll nicht haben will. Auf dem Weg zur Papiertonne erinnere ich mich, vor wenigen Tagen über eine Auseinandersetzung zwischen Otto und einem Kunden gelesen zu haben. Dieser will sich nicht duzen lassen und nimmt Anstoß an der afrikanischen Aufmachung des Katalogs, worauf ihm die Firma mitteilt, wenn ihm das nicht passe, solle er seine Sachen woanders kaufen.

Otto (2): Der Katalogverfasser teilt mit, dass Otto CO2-frei liefere. Vermute daher, dass der Paketdienst mit Kernreaktor-Autos fährt.

Otto (3): Der Subkatalog mit den Heimwerker-Utensilien ist komplett Afrika-frei. Ist das jetzt der berühmt-berüchtigte  strukturelle Rassismus?

„Vorwärts Kameraden, wir müssen zurück,“ lästerte die Generation meines Vaters spätestens ab 1944. Nicht jedem, dem Endsieg des Führers verpflichteten NS-Funktionär war solcher Galgenhumor willkommen. Auf Wehrkraftzersetzung stand die Todesstrafe.

Zurück (2): Heutige Vorwärtsschreier („Lasset euch impfen, denn der Corona-Tod ist nahe“) suchen nach einer rettenden Nebelbank, damit sie zurückrudern können.

Zurück (3): „Der Impfstoff wird ja auch wieder schlechter werden nach der Zeit. Na gut, dann kann man sagen, da muss man wieder nachimpfen, aber eigentlich ist es nicht das Ziel für alle Zeiten immer impfen zu müssen. Ich glaube, dass die Mehrheit der Infektionsbiologen und Mediziner im Moment sagt, wir müssen eigentlich die endemische Situation als eine Erkältungssituation sehen.“ So der Weißkittel der Nation und der Führerin Christan PCR Drosten, zitiert nach Stephan Paetows Spaeth-Nachrichten von heute.

Noch ein bisschen zurück: Am 2. März 2020 nannte Drosten die Infektion mit Sars-CoV 2 eine milde Erkältung (siehe Bild). Danach kam beliebig anderes. Wäre der Titel nicht bereits an Lauterbach vergeben, könnte man ihn zum Wellenreiter des Jahres ausrufen. Jetzt ist er wieder zu den Anfängen zurück.

10. November 2021

Gleich mehrere Presseanfragen, ich solle „mal was zum NSU machen“. Da ist nichts zu machen. Zumal ich gar nicht weiß, was es da im Moment medial zu feiern gibt. Schließe mich insofern dem BKA an, das, soweit ich weiß, ebenfalls nichts mehr gemacht hat, nachdem die offizielle Story mit dem High Noon Schießen von Eisenach beendet worden war. Der anschließend zelebrierte Rechtsstaat hielt den Mord an den beiden jetzt rechtskräftig festgestellten toten Türkenmördern auch für irrelevant.

Ja, was denn nun? Die künftigen Koalitionäre haben in die Hände gespuckt, um die Gängelung des Volkes qua Impfgesetz zu verlängern. Im Vergleich zu den bisherigen offiziellen Verlautbarungen über den wahnsinnigen Erfolg der Impfkampagnen ist allerdings die Begründung für den Gesetzentwurf (BT-Drs. 20/15) nicht ohne Komik: „Dies ist auch notwendig, da die Impfquote immer noch nicht ausreichend und die Zahl der ungeimpften Personen hoch ist.“

11. November 2021

Erinnerung an ferne Bonner Ministerialtage, wo zu diesem Datum die Eingeborenen wg. lokaler Trinkgewohnheiten dem Dienst fernzubleiben pflegten. Was sie an diesem Tag trieben, war der lebendige Beweis dafür, dass Volksbräuche komplizierter Organisations-Strukturen nicht bedürftig sind. Im Gegenteil, diese stehen dem Fremdgehen mit Fremden entgegen.

Narretei (2): Ein aus dem Südwesten der Republik stammender höherer Vorgesetzter nahm sich eines Jahres vor, ein Exempel zu statuieren. Der mit der Sache beauftragte disziplinarische Untersuchungsführer stieß auf einen weiteren rheinischen Volksbrauch: Denk nicht an gestern.

Narretei (3): König Markus von Bayern erklärt sein Land ab heute zum Katastrophengebiet, um richtig durchregieren zu können. Die Grundrechte sind abgeschafft.

Narretei (4): Erwische mich dabei, wie ich fast automatisch die Rechtmäßigkeit der Maßnahme überdenke, als ob es darauf noch ankäme.

Narretei (5): Mainstream berichtet über Kinder und Schwangere, die im Niemandsland zwischen Belarus und Polen festsitzen. Voila, da sind sie:

12. November 2021

Wenn in D überproportional viele Willkommensbürger, bevorzugt solche aus der Türkei, als Covid 19-Kranke in den Gesundheitseinrichtungen aufschlagen, regt das zur Ursachenforschung an – wiewohl nur bei Leuten, die es in Kauf nehmen, als fremdenfeindlich verschrien zu werden. Nun denn: In den USA (wo sonst?) wurde der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Sars- CoV 2-Schädigung erforscht und hergestellt. Zu deutsch: Wer zu fett ist, lebt mit dem Virus gefährlich und zwar in entscheidendem Maße. Wenn man nun bei der WHO herumstöbert, stößt man auf eine seltsame Weltkarte, in der ist farblich dargestellt, wo und in welchem Maße die Leute zu dick sind. Die Spitzenreiter sind nach den Amerikanern und Arabern die Türken. Noch Fragen?

Morgens dichter Nebel und Windstille. Früher hätte ich bestenfalls gesagt: Novemberwetter. Jetzt weiß ich, dass mein Diesel daran schuld ist, wenn die zukunftsorientierten E-Mobilisten nix tanken können. Also muss ein Dieselverbot her.

Der Impf-Spahn will die Kostenpflicht fürs Testen wieder aufheben. Man erinnert sich kaum, ist ja auch erst einen Monat her, dass das Gegenteil beschlossen und durchgesetzt worden war.

Testen (2): So sollten die Ungeimpften gezwungen werden, sich endlich impfen zu lassen, damit sie aufhören, die Geimpften anzustecken.

Testen (3): Jetzt sind die infizierten Geimpften das Problem, denn diese lassen sich nicht testen. Brauchten das auch nicht, weil ihnen keiner mehr was konnte. Hatte ihnen die Obrigkeit gesagt. War wohl nix.

BaWü: Schreibt ein Südwestler auf Conservo, er kenne nur Geimpfte. Bei mir ist dies etwas anders: Ich erkenne Geimpfte sogleich, ansonsten kenne ich Ungeimpfte zuhauf.

BaWü (2): Tja, in einem Land, wo man an die Kraft des Windes glaubt – auch wenn er nicht weht. Denn es gilt: der grüne Geist weht überall bzw. wo er will. Auffällig ist, dass Christen ähnliches reden. Doch bei denen fällt es unter Religionsfreiheit.

BaWü (3): Der Blogger Michael Klonovsky müht sich ellenlang an einer Biographie über den Schwarzwälder Martin Heidegger ab. Er merkt neben vielem Bewunderndem an, der Guru selbst habe sein Hauptwerk Sein und Zeit in späteren Lebensjahren als eine „Verunglückung“ (schwurbel, schwurbel) bezeichnet. Da kann ich mich – nach einem Kontrollblick in die Regalecke, wo die Kuriosa stehen – nur anschließen.

Heidegger (2): Ich weiß schon, was einige meiner Freunde über mich jetzt sagen werden: Der hatte noch nie von nichts ne Ahnung. Stimmt. Gleich neben dem badischen Gnom steht – aus alphabetischen Gründen – der Ulysses von James Joyce, von dem mir noch niemand erklären konnte, warum das Weltliteratur sei.

Was für ein verrückter Tag, dieser Freitag, der Zwölfte. Der Blogger Egon Kreutzer schreibt über den Ethikrat, deren Vorsitzende sich über den Fußballer Kimmich, den Ungeimpften, erregt.

Lerne, dass es für diesen kuriosen Rat ein einschlägiges Gesetz aus dem Jahre 2007 gibt. Da hatten wir bereits – ohne es zu ahnen – die Führerin.

Ethik (2): Neugieriger Blick in den Großen Brockhaus. Ich hätte es mir denken sollen. Die Philosophen haben ein groß Gewese um die Ethik gemacht. Doch was haben ihre Streitschriften gebracht? Nichts. Jedenfalls nichts Brauchbares.

Ethik (3): Das Wort stammt aus dem Griechischen, von wo aus es mit Sitte oder Brauch übersetzt worden ist. Also ethisch ist, was Sitte oder Brauch ist. Damit sind wir wieder bei Anmerkung (2).

Ethik (4): Glaube ich unsern Neutönern, gibt es Sitte oder Brauch in unserer bunten, einen Welt nicht mehr, sondern alles müsse jeden Tag neu ausgehandelt werden. Damit gelangen wir zum Paradoxon, dass das Nichtvorhandensein von Sitte oder Brauch heute Sitte oder Brauch ist. Oder so.

13. November 2021

Gestern Abend beim Standard-Griechen. Außen Schild: Hier gilt 3G, innen alles leer. Die Ungeimpften wollen sich nicht vor dem Essen für 25 € testen lassen. Und die Geimpften haben plötzlich Schiss, weil sie fürchten, dass sie sich anstecken können.

Nebenan ist ein Altenheim. In dem stirbt gerade die Mutter eines Freundes – mutterseelenallein, wie man so sagt. Der Grund: irgendwo in dem Heim war einer der Alten als positiv getestet worden. Jetzt stehen alle unter strikter Quarantäne. Nebenbei: Alle sind geimpft, bis auf die Sterbende.

14. November 2021

Es ist völlig sinnlos, den sich erneut überschlagenden Corona-Meldungen auch nur vage auf den Grund gehen zu wollen. Gehe nachts auf die Straße, um mich zu überzeugen, ob Vollmond ist. Ist es aber nicht, aber fast, trotz des Nebels kann ich das erkennen. Lese von noch nie dagewesenen Todeszahlen, steige an der Ilm-Brücke aus dem Auto (Diesel). Nicht eine einzige Leiche treibt flussabwärts.

Diesel (2): Achte neuerdings strikt darauf, dass die Start-Stop-Automatik deaktiviert ist. Eine leere Batterie vor Kurzem in der Thüringer Bergeinsamkeit hat mich belehrt.

Diesel (3): Der Schnickschnack in den neuen Autos ernennt den Fahrer zum Idioten. Wenn einer den Ölmessstab nicht bedienen kann, ist er ein Depp. Wenn einer ein Auto ohne Ölmessstab kauft, ist er erst recht einer. So einer bin ich auch, und das ärgert mich.

Diesel (4): Mein Auto zeigt an, dass die automatische Notrufnummer nicht funktioniert. Das ist mir vollkommen gleichgültig. Idiotisch ist hingegen, dass ich den Hinweis nicht unterdrücken kann, so dass ich den Kilometerstand nicht abzulesen vermag. Das Finanzamt wird kein Verständnis dafür haben.

15. November 2021

Oho, da ist schon wieder eine Korrektur fällig. In der Corona-Diktatur hatte ich mir erlaubt, die unterdrückten Zahlen der italienischen Gesundheitsverwaltung denen der öffentlichen deutschen Berichterstattung im Februar/März 2020 entgegenzustellen, was mir wütende Angriffe des Mainstream-Mobs einbrachte. Jetzt korrigieren sich die Italiener erneut und offiziell: Aus den bislang gemeldeten 130.468 Corona-Toten wurden über Nacht 3.783. Das ist der 35. Teil. Wer zählt sowas? Und warum?

Die Lügner legen sich in die nächste Kurve. Die angeblich rasant angestiegene Zahl der Corona- Toten in Bayern besteht nach amtlicher Auskunft vorwiegend aus über 80jährigen, viele davon im Frühjahr geimpft. Jetzt lasse der Impfschutz nach. Warum, zum Henker, haben genau diese Personen ohne Impfschutz den letzten Winter ohne Schaden überlebt – die Corona-Saison, in der es keine Übersterblichkeit gab? Mir fällt als Erklärung nur ein, dass die Impfung zur Schwächung des Immun-Systems bei den Alten geführt hat. Ist nur so eine Vermutung, ich bin ja kein Arzt.

Einen Vorteil hat die Corona-Hysterie: Ich gelte hiesigenorts nicht mehr als arroganter Wessi, weil ich nicht an jeder Ecke jedem die Hand schüttle. Auch die verlogenen Umarmungen mit unangenehmen Leuten fallen flach. Vorgestern bedauerte eine flüchtige Bekannte diese Zeremonienänderung. Auf die Frage warum? äußerte sie, ich röche gut. Gütiger Himmel, was tritt dort zutage?

  1. November 2021

Gesang der Spiegel-Mietlinge über den Alsterwassern (nach Auffinden einer Asbach-Uralt- Reklame in einem verschrotteten Hamburger S-Bahn-Wagen):

Wenn einem soviel Gutes wird beschert | das ist schon einen Pieks von Bill & Melinda wert.

Gates-Spritze (2): Der Spiegel muss im Sinne seines Meisters geliefert haben. Sonst wäre die neuerliche Dosis (Booster) nicht so prompt erfolgt. Man wüsste gern mal, was das war, das derartiges Entzücken hervorrief. Vielleicht genügte aber auch schon das Weglassen.

Gates-Spritze (3): Kritiker der Kritiker wenden ein, dass 2,9 Mio. Dollar, gestreckt auf 41 Monate, in einem Unternehmen wie dem Spiegel nicht die Welt sei. Das ist nur knapp daneben, denn die Dröhnung ging an die Online-Adresse. Gerade mal schäbige 71.000 im Monat, verteilt auf von mir geschätzt 30 Redakteure, macht ein Gehaltsplus von nicht einmal 2.400 €. Da ist für eine Neiddebatte wirklich kein Raum.

Gates-Spritze (4): Wie von selbst schweifen die Gedanken zum Ethik-Rat der Bundesregierung. Wer ließ dessen Mitglied, Wolfram Henn, auf den Gedanken kommen, auf die Ungeimpften „aus allen Rohren schießen“ zu lassen? Ausreiseverbote und Einsperrung, um die Überzeugung zu wecken, dass die Spritze unumgänglich notwendig sei, und begleitend Bilder von auf Intensivstationen Sterbenden veröffentlichen. Sagt dieser sog. Medizin-Ethiker und Human- Genetiker. Die Ähnlichkeit mit dem Experten in der Zellerzeitung ist purer Zufall. Oder so.

17. November 2021

Hofhaltung: Als Anna Amalia die jahrelange Regentschaft am Weimarischen Hof zugunsten ihres dicklichen Sohns beendete, wurde sie nebst Hofstaat in ein Nebenschloss versetzt. Das war insofern von Bedeutung, als sich hier der Musenhof installierte, was dank erlauchter Geister (Goethe und so) ein bisschen Weltruhm nach Schilda brachte.

Hofhaltung (2): Die Führerin nebst Hofstaat wird in den kommenden Tagen, so sagt man, in ein von der Verfassung nicht vorgesehenes Parallelamt umziehen. Dort kann sie nach Herzenslust weiter Schaden stiften. Doch noch ist sie im Amt.

Hofhaltung (3): Die künftigen Machthaber machen ein groß Gewese aus ihren künftigen Absichten. Das Publikum glotzt gebannt auf das Platzen der Wundertüte namens Koalitionsverhandlungen. Ich sag es mal hier in einfacher Sprache, was sie aushecken: Singen in der Klimakirche, In-mein-Reich-komme-Psalmodieren sowie Stay-put (= Michel bleib zu  Hause).

Hofhaltung (4): Der Admiral Wilhelm Canaris war im Zweiten Weltkrieg Chef des Wehrmachts- Geheimdienstes, der Abwehr. Über seine zwielichtige Rolle ist viel spekuliert worden. Als ich vor Jahren ein Charakterbild über ihn zu zeichnen suchte, fiel mir auf, dass nicht nur er selbst körperlich sehr klein war, sondern dass er nur kleine Männer in seiner Umgebung duldete. Eine Ausnahme machte lediglich der Anschluss-Österreicher Erwin Lahousen („der Lange“). Er stand dem Sabotageapparat (Abwehr II) vor, der nicht eben durch humanitäre Akte aufgefallen ist.

Nach dem Krieg wurde Lahousen ein gehätschelter Kronzeuge der Anklage in den Nürnberger Prozessen, was mich schon immer gewundert hatte. Heute nicht mehr, denn er war, wie sich aus Akten im französischen Militärarchiv jetzt ergibt, jahrelang Agent und Geliebter einer französischen Militäragentin. Als Agent war er sehr fleißig, was er als Geliebter taugte, weiß ich nicht.

Hofhaltung (5): Hätten die Canaris’schen Lehren Allgemeingültigkeit, käme man bei den sich anbahnenden Koalitionären zu amüsanten Ergebnissen.

18. November 2021

Der Anrufer aus Niedersachsen macht sich Sorgen um mich, sagt er, weil, wie er weiß, die Inzidenzien in Thüringen durch die Decke gehen. – Ja, sage ich, überall Leichensäcke auf den Straßen. – Pause. – Ob ich von P. gehört hätte, fragt er. Nein, sage ich wahrheitsgemäß, weil ich den nicht kenne. – Der hat Glück gehabt, sagt er, nach der ersten Impfung lag er mehrere Wochen danieder. Jetzt ist er gottlob wieder einigermaßen beisammen, so dass er sich die zweite und die dritte Spitze abholen kann. – Sowas kann man sich nicht ausdenken.

Kann man sich nicht ausdenken (2): Betritt eine Frau die Physiotherapie-Praxis. Sind hier alle geimpft? fragt sie mit Marktlautstärke durch die FFP2-Maske. Keiner der Anwesenden reagiert. Auftritt der Praxisinhaberin. Wir sind alle gesund, sagt sie. Die andere: Damit werde sie sich nicht zufrieden geben und Meldung machen. Und weg ist sie. Unter den bis dahin vor sich hin Schweigenden entsteht ein Wir-sind-unter-uns-Gespräch. Jaja, der Osten wirft lange Schatten.

Konsequent: Wenn Gesundheitspersonal die Impfung verweigert, wie man hört, wird es angeblich entlassen. So kann man das Gesundheitswesen gesundschrumpfen. Wenn Krankenhäuser und Praxen geschlossen werden, überschreitet der verbleibende Rest im Nu die Kapazitätsgrenzen. Jetzt ist Zeit für Maßnahmen. Da braucht man keine Inzidenzien mehr.

Düsseldorfer Rheinturm. März 2021

Konsequent (2): Schreibt mir einer, natürlich aus Sachsen: Die Geschützten müssen vor den Ungeschützten geschützt werden, indem man die Ungeschützten dazu zwingt, sich mit dem Schutz zu schützen, der die Geschützten nicht geschützt hat.

Konsequent (3): Der Bahnsteiglautsprecher in Schilda teilt den Wartenden mit, dass der ICE nach Berlin nicht kommt, weil er wegen einer Baustelle eine andere Strecke befährt. „Wir bitten um ihr Verständnis.“ Die wegen des Abflugtermins blitzschnell organisierte Autofahrt nach Erfurt, um dort einen anderen Zug zu erreichen, in dem selbstverständlich die Fahrkarte nicht akzeptiert wird, geht à Konto des Verständnisinhabers. Die Bahn vertraut darauf, dass der Bürger nicht wegen 90 Euro vor Gericht zieht.

21. November 2021

19-jähriger kurz nach der Impfung auf der Klassenfahrt verstorben. Das Obduktionsergebnis soll bereits in zwei bis drei Monaten vorliegen. Eile mit Weile, liebe Berliner Staatsanwaltschaft. Wir wollen die Menschen doch nicht beunruhigen.

Tod (2): Kyle Rittenhouse heißt der zur Tatzeit 17jährige, der soeben in den USA vom Mordvorwurf freigesprochen wurde. Er handelte im Vorjahr in Notwehr, als der gewalttätige Mob ihn vor dem Geschäft seines Freundes, das er beschützen sollte, mit Schusswaffen angriff. Zwei der Angreifer sind tot, einer für den Rest seines Lebens gezeichnet.

Tod (3): Der Medienmob randaliert – auch in Deutschland – gegen das Urteil. Das ist Rassismus pur. Nein, nicht was die Medienlügner über den Täter, die Opfer und das Urteil verbreiten, denn der Schütze und die Toten sind weiß. Weißer hätte es auch Ariel nicht hingekriegt.

Früher gingen mir Rezensionen leicht von der Hand. Da kannte ich noch nicht so viele Autoren.

Autoren (2): Wenn die Sprache ein Spielzeug ist, so wie bei mir, dann wären die Autoren also Spieler. Das werden viele Leser nicht lustig finden. Vielleicht versöhnt sie indessen: Das Spiel betrifft die Sprache, nicht die Ernsthaftigkeit des transportierten Gedankens. Er ist es, der durch das Spiel geschmeidig, also eingängig werden soll.

Autoren (3): Schreibt mir ein Anonymus aufgrund einer Rezension, dass das Lesen von Büchern zwecklos sei. Richtig. Das Aufheben seiner Nachricht übrigens auch.

Autoren (4): Fragt ein Besucher, ob er eins meiner Bücher kaufen kann, aber bitte mit Preisnachlass. Ich ziehe 1,43 € ab und sage, das sei mein Autorenanteil, auf den ich für ihn verzichte. Darauf verzichtet er auf den Kauf.

22. November 2021

In Zeiten der Pestilenz sind 40 Personen einzuladen, um 20 Gäste um den Esstisch zu versammeln, die andere Hälfte ist nicht mehr bei Verstand.

In Zeiten der Pestilenz (2): Während früher üblich war, dass die Gäste nach drei, vier Stunden wieder gingen, darf man jetzt mit der doppelten Verweildauer rechnen – offenbar ist das ein notwendiger Ausgleich für die Ferngebliebenen.

In Zeiten der Pestilenz (3): Du kannst es dir leisten, dich zu äußern, sagt einer bei Tisch. Nein, antworte ich, ich will es mir leisten.

Gute Ideen sind nicht unbegrenzt zu haben, sie scheinen pro Mensch kontingentiert. Hat einer seinen Vorrat aufgebraucht, ist er alt. Bei Leuten, die vor guten Ideen übersprudeln, tritt diese Phase eher ein, als bei jenen, die sich die Mühe machen, ihre guten Ideen in die Tat umzusetzen.

Dummheiten: Dieses ist eines der wenigen Wörter, dessen Gebrauch im Plural mir einleuchtet. Das liegt daran, dass es sich nur um einen Scheinplural handelt. Dummheit im Singular ist personenbezogen. Das Wort geht mir sogleich durch den Kopf, wenn mich ein Foto von Annalena Bb. angrinst. Von Dummheiten hingegen spricht man, wenn man etwas bezeichnen will, was schlecht zusammenpasst, unüberlegt konstruiert ist oder ein kindisches Verhalten darstellt.

Dummheiten (2): Wenn ich die Autotür öffne, ertönt ein Gong.

Dummheiten (3): Wenn ich die Autotür öffne, erscheint ein Schriftzug auf dem Display: „Guten Tag Udo“.

Die Aufforderung, etwas schön zu finden, mündet nur selten in eine ehrliche Antwort ein.

Schön (2): So gut wie nie hört man die Aufforderung, etwas unschön zu finden.

Schön (3): Das Wort wird mit zwei Präfixen benutzt:

a) Na schön, was bedeutet, dass der Sprecher die Debatte ans Ende bringen will, ohne den Quatschredner in den Boden zu stampfen.

b) ist doch schön, wird von kenntnislosen Labertaschen benutzt, um die unreflektierte Zustimmung zu modernen Absurditäten zum Ausdruck zu bringen, Beispiel „Dass wir die armen Menschen aus Weißrussland bei uns aufnehmen, ist doch schö-hön.“ Merke: Im Fall b das Wort schön unbedingt zweisilbig aussprechen, damit die Infantilität besser zum Ausdruck kommt:
„schö-hön“.

22. November 2021

Die NS-Besoffenen vom ZDF machen allabendliche Anleihen bei ihrem Führer, um sich und ihrem Restpublikum Gänsehaut zu verschaffen. Rege an, dass sie sich ab und an bei dessen Tischgesprächen bedienen, so 12.2.1942, nachts: „Die Russen werden nicht alt, 50 bis 60 Jahre. Warum sollen wir sie impfen? Man muss wirklich unsern Ärzten und Juristen Gewalt antun: Nicht impfen.“

Der Mann, der in Wisconsin vorgestern mit dem Ford-Geländewagen in einen Weihnachtsumzug raste und dabei fünf Menschen tötete und 20 weitere schwer verletzte, wollte angeblich gegen den Freispruch von Kyle Rittenhouse protestieren. Dessen zu bemängelnder Rassismus bestand darin, dass der zwei weiße stadtbekannte Kriminelle in Notwehr erschoss. Der nunmehrige Schwerverbrecher mit dem Ford-SUV ist schwarz, seine Opfer in der Mehrzahl weiß. Kann es sein, dass in den Gegenden der USA bald nur noch das Faustrecht herrscht, von den Mainstreammedien  eifrig angeheizt?

24. November 2021

Wenn Gesundheitsminister Spahn im Ernst amtlich meint, dass im nächsten Frühjahr alle geimpft, genesen oder tot sind, dann herrscht offenbar Handlungsbedarf. Früher wären Klardenkende sich einig gewesen: Eine Aufforderung zum Töten ist strafbar.

Manchmal sind Zahlen doch ganz hilfreich. Weil das Inzidenzgeschwätz zu nichts gut ist, außer vielleicht für das Mainstreampanik-Orchester, werden Ersatzzahlen für den Ernst der Lage aus den Fallzahlen der Intensivbetten in Krankenhäusern generiert. Fallende feie Plätze werden als Hinweise auf die Eskalation der Krise genommen. Vergleicht man die Zahlen von 2020 und 2021 reibt man sich die Augen. Die Zahl der einschlägig behandelten Corona-Patienten hat deutlich abgenommen, die Zahl der freien Plätze auch. Dieses Wunder erklärt sich aus dem massiven Abbau von einschlägigen Behandlungsplätzen.

Panik (2): In keiner der augenrollenden Panikmeldungen kommt vor, dass Deutschland eine ungenutze Reserve von über 10.000 Intensiv-Betten besitzt. Kann mal jemand erklären, an welcher Stelle der Kollaps steckt?

25. November 2021

Visionen: Mit Mehr-Demokratie-wagen überschrieb Willy Brandt seine Regierungserklärung. Die neuen Spitzen-Regierer haben gestern das Wort Demokratie durch Fortschritt ersetzt. Man beachte. Doch wagen wollen auch sie.

Visionen (2): Brandts Nachfolger im Amte, Schmidt, empfahl seinen Genossen, die von den Visionen nicht lassen mochten, den Gang zum Arzt.

Visionen (3): Man kann – und das gilt grundsätzlich – das von jeglicher Vernunft befreite Geschwätz nur ertragen, wenn man sich mit etwas anderem beschäftigt – jedenfalls wenn man es ablehnt, sich in die von den Neo-Fortschrittlern nunmehr freizugebenden Rauschmittel zu flüchten.

Wisconsin: Der Mörder mit dem Geländewagen ist wohlauf. Seine Kaution wurde auf 3 Millionen Dollar festgesetzt. Da wird doch wohl was zu machen sein.

Wisconsin (2): Den freigesprochenen Kyle Rittenhouse, an dem sich Mainstream aufgeilt, hat Donald Trump nach Florida in sein dortiges Domizil eingeladen. Er bleibt dabei: Die Schlagzeilen beherrscht immer noch er selbst.

Erkenntnis: WHO-Chef Tedros gibt sich besorgt, dass die Menschen zu sehr auf die Impfung vertraut hätten. Wie kommt der denn plötzlich auf sowas? Muss jetzt die Corona-Pille von Pfizer in den Markt? Das Bild weist aus, dass selbst Masken die Besorgnis nicht maskieren können – und das ist gut so.

Maske (2) & Sachsen: Das da, sage ich und zeige auf das Brot. – Sie: Das Angebot der Woche? – Ich: Das ist ja so billig, ist das virenfrei? – Sie: Junger Mann… (erst nicht gerade freundlich, soweit maskiert erkennbar). – Jung, frage ich und zupfe meinen Lappen runter, dann müssen wir beide lachen. Ich vergesse, das Wechselgeld mitzunehmen. Das Brot heißt übrigens Urtyp – ein wunderbares deutsches Brot.

26. November 2021

Wenn mir eines Tages nichts mehr einfällt, ist dies belanglos, weil es niemand bemerkt – ich selbst übrigens auch nicht.

27. November 2021

Belanglos (vom Vortage): Man sehnt den Tag herbei, wo Mainstream die Worte der Führerin als das behandelt, was sie sind.

Belanglos (2): Keiner will das Gesundheitsressort – bis auf den lauten Karl. Aber den will sonst keiner.

Belanglos (3): Die Freundin der Kollegin war ein paar Tage krank und blieb im Bett. Jetzt ließ sie einen Antigentest durchführen. Und siehe da, sie hatte Corona, ohne es zu ahnen. Gilt sie jetzt als genesen? Oh nein, ihr fehlt das ärztliche Zertifikat, dass sie die Antigene durch die Krankheit erwarb. Jemanden, der ohne Behandlung genas, als genesen zu bezeichnen, wäre nach der amtlichen Impfagenda nicht zu verantworten.

Belanglos (4): In Südafrika ist eine neue Variante aufgetaucht. Sie stellt alles andere selbstredend in den Schatten. Auch die Impfung? Das nun wieder nicht, vielmehr erfolgt die Ansteckung der Geimpften deswegen, weil die Variante ansteckender ist als die Vorgänger.

28. November 2021

Die entscheidenden Eigenschaften der digitalen Weltenlenker sind Intelligenz, Schaffenskraft und Brutalität. Sie konnten sich die technischen Möglichkeiten vorstellen, besaßen den Biss, ihre Ideen in die Tat umzusetzen, und die Ellenbogen, Imperien aus dem Selbstgeschaffenen zu formen.

Weltenlenker (2): Es ist eine kindische Annahme, sie könnten sich mit dem Erreichten zufrieden geben.

Weltenlenker (3): Das einzige, was sie zu Fall bringen kann und auch wird, sind Ihresgleichen, denn keiner von denen kann es ertragen, nicht der erste zu sein.

30. November 2021

Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. (vormals Artikel 8 Absatz 1 Grundgesetz). Seit dem Wochenende in Schilda durch ordnungsbehördliche Allgemeinverfügung aufgehoben – auch in Wohnungen (vormals Artikel 13 Absatz 1 Grundgesetz). Merke. Ortsrecht bricht Verfassungsrecht.

Verfügung (2): Ebenfalls im Arsenal die nächtliche Ausgangssperre. Irgendwo schreibt einer dazu, das sei Kriegsrecht. Nein, das ist Seuchenbekämpfung, denn, wie jedermann ARD-ZDF- Konsument weiß, sind Corona-Viren nachtaktiv und springen bei Dunkelheit von den Ungeimpften die Geimpften an. Wehret den Weiterungen!

Ein sog. Jugendfunktionär der CDU (deutlich über 30) verlangt nach dem Hausarrest für Ungeimpfte. Na, dann ist ja die Zusammenfassung in Lagern nicht mehr fern. Hier in Schilda haben wir Platz auf dem Ettersberg, wo Gauleiter Fritz Sauckel in Großer, tausendjähriger Zeit das KL Buchenwald errichten und betreiben ließ, welches nach Mai 1945 von den Russen als Sonderlager weiter genutzt wurde.

Konzentrationslager (2): Die ersten wurden im Zweiten Burenkrieg von den britischen Kolonialtruppen eingerichtet. Die Nazis (die echten) machten das nach, nur das Wort KZ hatten sie nicht gern, daher KL. Jetzt haben vor einigen Tagen die Australier nachgezogen.

30. November 2021

Gestern Morgen bei Zeller gefunden. Das erspart mühseliges Nachdenken. So mag der Monat zu Ende gehen.

Kaum habe ich den Zeller-Olaf geklaut und mühsam in meine Chronik eingeschmuggelt, setzt der Verstand wieder ein und behelligt mich mit den Erlebnissen des Vortages: Solange jeder Zweite sagt, es muss etwas geschehen, wird nichts passieren. Das ist ein Gebot der Logik.

Interessant sind die Leute, die nichts dazu sagen, denn unter diesen befinden sich die Tatmenschen. Doch die Annahme, die viel beschworene schweigende Mehrheit seien die Tatmenschen, ist eine lächerliche Fehlvorstellung. Die Gesuchten sind lediglich in der Menge versteckt. Es sind rare Einzelne.

Tatmenschen ausfindig zu machen, ist der Beruf der Obrigkeit, denn vor diesen muss sie sich fürchten. Der Grund ist simpel: Tatmenschen geben der Menge zu einem nicht vorhersehbaren Zeitpunkt ein ungeplantes Signal, dann ist sie nicht mehr zu halten.

Das Bundesverfassungsgericht räumt die Beschwerden gegen die sogenannte Bundesnotbremse vom Tisch. Der Staat habe das Recht und die Pflicht, das Leben seiner Bürger – auch gegen dessen erklärten Willen – zu schützen. Deswegen müsse der Bürger den Entzug seiner Grundrechte hinnehmen. Über die ehrwürdigen Verfassungsgrundsätze der Geeignetheit und Erforderlichkeit geht das Gericht großzügig hinweg. Frei nach dem Motto der Kasseler Putzfrau: Ist das noch Rechtsstaat oder kann das weg?

Beschluss (2): Rein zufällig wird die Entscheidung am selben Tag verkündet, als die von der Führerin geschaffene Kanzler-Ministerpräsidenten-Runde die Impfpflicht  anschiebt.

Beschluss (3): Wir sind zu dicht dran, um festzustellen, ob das ein historischer Moment ist. Spätere Geschichtsdeuter werden vielleicht sagen, dass dies der Tag war, als die Gegner der Maßnahmen zum Entschluss kamen, das Widerstandsrecht nach Artikel 20 Absatz 4 Grundgesetz für sich in Anspruch zu nehmen. Je nachdem, wie die Sache dann ausgeht, werden dieselben Geschichtsdeuter womöglich erzählen, dass die Regierung sich wg. unbelehrbarer Einzelner endlich entschloss, den eher unbedeutende Widerstand mit Gewalt zu brechen.

Beschluss (4): Lese bei einem Satiriker, die Richter würden zusätzlich zur roten Kostümierung jetzt auch eine grüne Bahnvorsteherkelle erhalten, um die Sachen besser durchwinken zu können.

Schreibt einer in giftigem Ton, warum ich den Begriff Führerin benutze? Schreibe zurück, dass ich das aus der US-Ostküstenpresse übernommen und verweiblicht habe, denn leader mit Führer zu übersetzen, erschien mir nicht angemessen.

©Helmut Roewer, November 2021