„Wir stehen blank da!“

Über Deutschlands Verteidigung(un)Fähigkeit

von altmod

»Die Lähmung der Macht und des Willens
(ist) der erste Schritt zu völliger Erniedrigung
und Vergessenheit« *


Jetzt kommen sie auf einmal aus den Löchern, aus ihrer selbstgewählten Verbannung in Pazifismus und Feigheit: der Kanzler, das liberale Weichei Lindner, der Vertreter des Bundeswehrverbands, sog. „Verteidigungspolitische Sprecher“ der Parteien, abgehalfterte und aktive Generale der bunten Wehr. Es kritisiert gar ob der entstandenen desolaten Lage der Wehr die einst mitverantwortliche »Verteidigungsministerin« Annegret Kramp-Karrenbauer ihre ehemalige Chefin Merkel, die »Abrissbirne Deutschlands«.

Und der gegenwärtige Kanzler der „Friedenspartei“ SPD verspricht jetzt 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr!

Ja, man ruft  jetzt (vor allem) nach »mehr Geld«, schnellere und unbürokratische Anschaffung von Gerät und Waffen und mancher denkt gar an die Wiedereinführung der seit 2011 »ausgesetzten« Wehrpflicht.
Das alles auf einmal!

Die deutsche »Lähmung des Willens« begann 1945. Selbst verschuldet durch die Folgen der »Hitlerei« und dann mit Gehirnwäsche und den Methoden der Reeducation durch die Alliierten. Aber nicht etwa nur allein durch die Siegermächte, sondern aus dem Eigenen heraus: Frankfurter Schule, Linksintellektuelle in der schreibenden und »aufklärenden« Zunft, desavouierte Kirchen – und dann die vom kommunistischen Osten gesteuerte »Friedensbewegung« mit all den »willigen Helfern« bei Grünen, SPD, auch Teilen der CDU/CSU – und mit den immer mächtiger werdenden »Frauenkränzchen« allenthalben.

Bis in die 80er Jahre war die Bundeswehr noch eine durchaus beeindruckende Streitmacht: Man verfügte über Eindruck-machende Waffensysteme, und auch die Mentalität im Volk und unter den Soldaten war noch im gebotenen Konnex.
Der von den USA angezettelte Vietnamkrieg verunsicherte dann unsere, schon unter mehr oder minder moralischen Prämissen geformte und aufgewachsene Generation. Dann Prag 1968. Trotzdem – oder deswegen ? – wählte man dann die Friedensapostel der SPD um Willy Brandt in die höchsten Staatsämter.
Die eigene Verteidigungsbereitschaft und das Bündnis standen aber (noch) nicht in Frage. Bis dann die von SED, Stasi und KGB gelenkte und gesponserte Friedensbewegung immer stärker wurde. Das rationale Konzept der Nachrüstung und Aufrüstung gegen den waffenstarrenden und aggressiven Ostblock – vulgo »die Russen« – kostete dem SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt auf Betreiben seiner eigenen Partei das Amt, und später fast auch Helmut Kohl.
Dann der Zusammenbruch des Sowjetsystems. Bewirkt wurde das unter anderem dank der noch weitgehend unverbrüchlichen Bereitschaft des Westens, das Eigene auch mit Waffen zu verteidigen. Zuwege gebracht durch noch vorhandene und so agierende Politiker mit Format.
Bald aber meinten auch noch die verbliebenen Schranzen des untergegangenen Bolschewismus, ebenfalls gewonnen zu haben. Man versteckte sich jetzt hinter der politischen Chimäre eines vereinten Europas – der künftigen EU(dSSR).
»Frieden schaffen ohne Waffen«, war von da an das fest geglaubte Programm.

Ausgerechnet die angeblich »Konservativen« exekutierten dann die nahezu totale Abrüstung einer einst durchaus noch „stolzen Wehr“. Unter der Ägide einer KGB-Agentin im höchsten politischen Amt des Landes schaffte zunächst ein adliger CSU-«Verteidigungsminister« die Wehrpflicht ab. Dann setzte man Frauen in das Amt, welche die Ruinierung der einst noch imponierenden Institution garantierten: VdL und AKK.

Unter den verantwortlichen Damen wurde die Bundeswehr zu einer militärischen Lachnummer, zu einer Karikatur von Militär: Flugzeuge und Hubschrauber, die nicht mehr fliegen können; Panzer, die zwar nicht mehr fahren konnten, dafür Schwangeren-geeignet umgerüstet wurden. Stolz konnte man vermelden, dass auch die Wehr jetzt »queer“ aufgestellt ist und man jetzt auch trans-gegenderte Kommandeur*innen besitzt, die öffentlich bekennen, dass sie sich gerne »im Darkroom durchvögeln lassen«, Verabschiedung des Kommandeurs oder Kommandeurin mit einem Karnevalswagen.
Der „Kampf gegen rechts“, gegen vermeintliche Nazi-Relikte in Truppenunterkünften und in den Gehirnen der Soldaten hatte jetzt Priorität gegenüber der Ausrüstung mit militärischem Gerät und Funktionstüchtigkeit. Die in aller Welt hochgeschätzten KSK-Spezialeinheiten kamen nun nicht wegen ihrer tapferen Einsätze im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus ins Rampenlicht, sondern wegen des Verdachts rechtsradikaler Umtriebe.

Von Flintenuschi zu Knarrenbauer und Omi Lamprecht

Es ist nicht zu bezweifeln, dass Gesellschaften, die sich die Feminisierung aller Bereiche auf ihre Fahnen geschrieben haben und Attribute männlicher und damit soldatischer Tugenden als „toxisch“ diffamieren, zu einer bewaffneten Landesverteidigung – gelinde gesagt – eine fatal unaufgeschlossene Beziehung haben.
Der wohl angesehenste Militär-Historiker und -Theoretiker, der Israeli Martin van Creveld hat sich u.a. damit auseinandergesetzt, was die Öffnung des Militärs für Frauen bewirkt hat. Dabei sollte man ruhig etwas verweilen:

„Der Zustrom von Frauen ins Militär (ist) keineswegs ein welthistorischer Schritt auf dem unaufhaltsamen Vormarsch der Frauen zur endgültigen Befreiung, sondern vielmehr gleichermaßen Symptom und Ursache für den Niedergang des Militärs. Dieser Prozess nahm seinen Anfang mit der Verbreitung von Atomwaffen vor mehr als einem halben Jahrhundert. Da die Streitkräfte keine größeren Kriege mehr kämpften, schwand ihre Bedeutung im nationalen Leben immer weiter, bis sie beinahe überflüssig geworden sind. Und je weniger sie gebraucht wurden – ja, gerade weil sie nicht mehr gebraucht wurden –, desto eher fühlten sich die Gesellschaften und ihre verantwortlichen Politiker berufen, sie nicht mehr als Kampfmaschinen, sondern als soziale Laboratorien für die schöne neue Welt einzusetzen, die einige Feministinnen sich ausgedacht hatten.“

Ein Rezensent sagt dazu: Mit einer gewissen Übertreibung, die sich van Creveld verkneift, könnte man sagen, dass Frauen in den Streitkräften eine Art Luxusphänomen darstellen, welches sich moderne Gesellschaften leisten können, die nicht mehr dem Risiko ausgesetzt sind, Kriege tatsächlich auch führen zu müssen.

Eine Historie: die einstige „deutsche Kampfkraft“

Ich kann es mir nicht verkneifen, Martin van Creveld auch in anderem Zusammenhang zu zitieren. In seinem Buch „Kampfkraft“ („Fighting Power. German and U.S. Army Performance, 1939 – 1945“ – erschienen in den USA 1982 by „Contribution in Military History, Number 32“) beschreibt er die deutsche Wehrmacht als eine der erfolgreichsten militärischen Organisationen in der Weltgeschichte – wobei er die Beteiligung der Wehrmacht am Holocaust und anderen Verbrechen, die Unterwerfung unter Hitler nicht etwa relativiert und Kritisches dazu anmerkt.

„Wenn man den Sieg als Maßstab für militärische Qualität nimmt, dann hatte die Wehrmacht … einen hohen Anteil davon aufzuweisen. Ihre Feldzüge in Frankreich 1940, in Rußland 1941 und Nordafrika 1941 und 1942 gelten immer noch als Meisterstücke der Kriegskunst und sind fast schon legendär. Ihre Feldzüge in Norwegen 1940 und Kreta 1941 sind Beispiele für Triumphe im kleineren Maßstab, die durch haarsträubende Kühnheit errungen wurden. …

Bei den wichtigsten dieser Siege sollte man bedenken, daß die Deutschen sie – weit entfernt von materieller Überlegenheit – angesichts beträchtlicher zahlenmäßiger Unterlegenheit und häufig genug unzureichender logistischer Vorbereitungen errangen.“

Charles de Gaulle bereiste in der Spätzeit seiner Präsidentenjahre Russland und besuchte Stalingrad. Er rief aus: »Ein großes Volk!« Die Russen waren begeistert und wollten mehr hören. Da wandte sich de Gaulle zu seinem Adjutanten: »Dass sie bis hierher gekommen sind.«

Es sollen jetzt nicht Gloriolen der deutschen (Militär-) Geschichte hervorgeholt und etwas schöngerechnet werden. Aber was gesagt werden kann, darf gesagt werden – auch wenn ich mich jetzt „verdächtig“ mache. Denn dies gehört auch zu unserer Geschichte, für die man sich nicht in allen Teilen schämen und Buße tun muss.

Aber jeder Bezug zu Tradition und Geschichte sollte ja in unserem Land und in der „bunten deutschen Wehr“ in eine bestimmte Richtung ausgetrieben und alles, was irgendwie „militärisch“ oder gar nur patriotisch daherkam, lächerlich gemacht werden.

Und so haben wir den Salat … und stehen blank da.

Und die Medien – und Politiker, die zurückliegend maßgeblich an der Schwächung und Entmilitarisierung Deutschlands mitgearbeitet haben, beklatschen nun die „radikale Wendung“ in der Sicherheitspolitik und die angeblich „neue Rolle Deutschlands“ in Europa, die jetzt von Scholz, Annalena, „Bambi“ und anderen aufgezogen wird.
An „Nachhaltigkeit“ hierbei kann ich aber bei diesen Personen nicht glauben.

Und auch nicht, dass diese ganzen „queeren“, feministischen, albernen und unwürdigen Umtriebe in unserer „Wehr“ wieder abgeschafft werden.

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* Wladimir Putin, russischer Präsident – am 24. Februar 2022