Vergebung?

Von luisman

Reitschuster hatte vor kurzem einen Artikel, in dem es um die mögliche Vergebung für alle geht, die  Corona-Zwangsmassnahmen auf die Schiene setzten und durchsetzten. Der Autor bei Reitschuster (Dr. Bodo Neumann) verwurschtelt aber einige Begriffe.

Man bittet um Verzeihung, wenn man jemand etwas Abträgliches angetan hat, aber dies völlig unabsichtlich geschah. Es geht meist um Kleinigkeiten, z.B. wenn man jemand unabsichtlich angerempelt hat. Man hat kein Anrecht darauf, dass das Verzeihen gewährt wird, und man muss ggf. Restitution bezahlen (wenn z.B. beim Anrempeln der Kaffee auf die Bluse gegossen wurde). Man sagt nicht: „Ich bitte um Verzeihung, ich habe ihren Sohn ganz unabsichtlich totgefahren.“

Das Verdrängen ist ein innerer psychologischer Prozess, um mit einem Unheil umgehen zu können, als Täter und als Opfer. Es dient dazu, mit sich selbst weiterleben zu können, nicht von Hass oder Schuld ewig aufgefressen zu werden. Wenig erstaunlich, gelingt das am Besten, wenn man mit anderen ganz offen darüber spricht. Um Verzeihung oder Vergebung zu bitten kann dem Täter helfen, sinnvoll weiterleben zu können. Verzeihung oder Vergebung zu gewähren, kann dem Opfer helfen.

Aber um Vergebung zu bitten hat eine ganz andere Dimension, und im christlichen Europa zusätzlich eine klar religiöse Dimension. Wenn Gott den Reuelosen nicht vergibt, warum sollen wir es dann tun? Und die Sünde, die man auf sich geladen hat, muss schon schwerwiegend sein, wenn man um Vergebung bitten muss, und nicht nur um Verzeihung.

Zitat aus dem Reitschuster-Artikel

Mit fast schon seherischen Fähigkeiten blickte Ende April 2020 der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in die Zukunft:Wir werden in ein paar Monaten wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen.

Nein, Herr Spahn, Sie benutzten das falsche Wort. Man bittet nicht um Verzeihung, wenn man jemandem den Sohn oder die Oma tot gespritzt hat. Man bittet nicht um Verzeihung, wenn man Millionen von Menschen ihres Lebenswerks beraubt, oder sie mit Masken krank macht.

Kollateralschäden

Politiker, Bürokraten und sog. Wissenschaftler haben von Anfang an die Kollateralschäden ihrer Entscheidungen für die ‘Volksgesundheit’ kleingeredet. Man nannte die Maske ein ‘kleine Unannehmlichkeit’, die man zum Schutz von sich und anderen doch auf sich nehmen muss. Und das, obwohl es zu allen üblichen Maskentypen eine Arbeitsschutzvorschrift gibt, in der max. Tragezeiten und min. Erholungszeiten eindeutig geregelt sind. Und niemand ist dazu gezwungen derartige, Masken erfordernde Arbeiten, durchzuführen. Genauso hat sich niemand für die psychologischen Schäden der „sozialen Distanzierung“ interessiert, welche oft dauerhaft bleiben, wie es bei Einzelhäftlingen bereits erforscht wurde. Und ich denke, der Gipfel war der „kleine Piecks“, mit dem man die bekannten Gefahren ganz üblicher Schutzimpfungen herunterspielte, und eine ganz neue sog. „Impfung“ bewarb, ohne auch nur das Geringste über die Folgen zu wissen.

https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/1011

https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Coronavirus/FAQ/PSA-FAQ-24.html

All das (und viele weitere Maßnahmen im Zuge von ‘Corona’) sind nicht verzeihbar, wie ‘Verzeihen Sie, dass ich Ihnen auf den Fuß trat.“. Nichts davon war unabsichtlich, ungewollt, ganz unvorhersehbar schädlich. Man wusste um die Risiken und hat sie einfach totgeschwiegen.

Drei Schritte zuerst

Um Vergebung in Betracht zu ziehen, müssen Sie zunächst alle folgenden Dinge tun, ohne dass Sie sicher sein können, dass Sie im Gegenzug Vergebung erhalten werden:

Reue – was natürlich das Eingeständnis erfordert, dass Sie Mist gebaut haben.  Sie müssen zugeben, und zwar nicht stillschweigend, sondern absichtlich und bewusst, indem Sie dies ebenso öffentlich kommunizieren wie Ihren ursprünglichen Fehler – Sie haben sich geirrt und falsch gehandelt. Gott vergibt dem reuigen Sünder. Wir sind keine Götter.

Wiedergutmachung für den Schaden – wenn möglich. Es ist nicht immer möglich, aber wenn es möglich ist, muss es freiwillig angeboten werden, nicht durch Gerichte oder Gewalt erzwungen, denn wenn man tatsächlich Reue hat, dann gibt man bereitwillig zu, dass man dem/den Geschädigten etwas schuldet. Hier geht es nicht um strafende Vergeltung; das willentliche und nicht erzwungene Anbieten derselben ist DER Akt, der beweist, dass #1 real ist und nicht nur Worte aus dem Mund einer Schlange.

Ein Gelöbnis und – im Bereich der Wirtschaft oder der Politik – rechtliche und einklagbare vertragliche Bestimmungen, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt.

Alle drei müssen freiwillig und aus freien Stücken angeboten werden, nicht durch juristischen oder sonstigen Zwang, und selbst wenn dies die Gefahr rechtlicher Vergeltung birgt, bevor eine Vergebung in Betracht gezogen werden kann. Außerdem garantieren oder verpflichten alle drei nicht zur Vergebung, aber alle drei sind eine Voraussetzung dafür, dass die geschädigte Person Vergebung in Erwägung ziehen kann.

Kein Herauswieseln

Jens Spahn ist ja nicht dumm. Der wusste schon zu Beginn der Maßnahmen, dass er dem Volk einen Schaden zufügt, auch wenn ggf. nur eine Minderheit nicht revidierbare Schäden davonträgt. Mit seiner Aussage wollte er sich um die Verantwortung für seine Entscheidungen drücken. Er wollte davonkommen mit seinen Verbrechen am Volk. Unzählige Politiker, Beamte und sog. „Wissenschaftler“ haben genauso gelogen und absichtlich Fehler mitgetragen. Inzwischen behaupten viele, dass sie auf die Propaganda anderer herein gefallen sind, doch gar nicht wissen konnten, wie schlimm die Pandemie wirklich wird, doch gar nichts über die potentiellen Schäden ihrer Entscheidungen wussten, usw. Ja, ja, wenn ich mir einen ‘stealth’ Porsche kaufen, der mit 240 über die Bodenschwellen fahren kann ohne vom Radar erfasst zu werden, wenn ich nach dem ersten Glas Wein einfach vergaß mitzuzählen, und dachte, dass die Knautschzone an der Kühlerhaube Schäden verhindert, dann wird mich selbst ein sturzbetrunkener Richter nicht freisprechen, wenn ich ein Kind vor einer Schule überfahren habe.

Die Verdrängung wird siegen

Jens Spahn hatte sogar doppelt unrecht. Er will um Verzeihung bitten, obwohl er um Vergebung bitten müsste. Wie ich sagte, Spahn ist nicht dumm. Er weiß, dass das um Verzeihung bitten auf das Vergessen einer schweren Verfehlung hinausläuft. Aber wir können so etwas nicht vergessen, genauso, wie wir das 3. Reich nicht vergessen können (und alle anderen Länder ihre Diktatoren nicht vergessen sollten). Er will also, dass wir dieses Corona-Terrorregime verdrängen, es irgendwie ins Unterbewusstsein verlagern, und die Menschen, die es uns angetan haben, so behandeln, als ob es nie geschehen wäre.

Leider ist das genau das, was viele Menschen tun werden, und sie halten es für Vergebung. Man kann seinem Nachbarn verzeihen, wenn er einen auf der Straße angeschrien hat, weil man seine Maske nicht korrekt auf hatte. Er ist halt ein Depp, der nichts wusste, und nur sehr langsam lernte, weil er nur Konsument der Mainstream-Medien ist. Wenn er dir aber die Staatsgewalt auf den Hals hetzte, dann muss er um Vergebung bitten, deine Strafen bezahlen und schwören, es nie wieder zu tun. Wenn er das nicht tut, dann ist und bleibt er ein Arschloch. Hätte mein Vater oder Großvater damals dem Nazi-Nachbarn vergeben sollen, obwohl der ihm die Gestapo auf den Hals gehetzt hat, und nach dem Krieg nichts mehr davon wissen wollte?

Der Verdränger lebt leichter mit sich selbst, wenn er nichts zu befürchten hat. Seine Opfer tun das nicht. Und so lange die Verdränger in der Mehrheit sind, ist verzeihen und vergeben nicht möglich.

PS: Wenn dieser Artikel mal wieder ein negatives Gefühl beim Leser ausgelöst hat, dann lest einfach meine Artikel nicht mehr. Unsachliche Kommentare wandern bei mir direkt in den Mülleimer, egal wie geschickt einige Leute versuchen, mir ihren Gedankenmüll zu schicken. Der Artikel bei Reitschuster, der versuchte krampfhaft religionsfrei zu bleiben, hat für mich demonstriert, dass man ohne diese europäische Kultur eben nichts verstehen kann. Wir brauchen keine juristische und politische ‘Aufarbeitung’. Meine Empfehlung an andere Atheisten und Pseudoreligiöse: Lest die Bibel. Und wenn ihr nichts versteht: Lest sie 2 oder 3 mal. Irgendwann fällt der Groschen.