#Gassparchallenge oder “Legionellen sind die neue große Liebe der Bundesbürger!”

Michael van Laack

Wie immer seit dem von Angela Merkel legitimierten Einmarsch der nicht in den Islamischen Staat oder die PKK aufgenommenen und deshalb über die Balkanroute nach Deutschland “geflüchteten” jungen Männer reagieren die Twitter-Gutmenschen sofort, wenn ihnen ein Mitglied der Bundesregierung erklärt, so könnten sie einen Beitrag zur Rettung Deutschlands und somit der ganzen Welt leisten.

Ob bei der Willkommenskultur, Black Lives Matter, der Endlösung der Genderfrage, dem Kampf gegen Corona oder dem russischen Überfall auf die Ukraine: Sehr einfallsreich sind Deutschland Bessermenschen dann nicht nur bei den Symbolen (Welcome-Schild, I Can’t Breathe-Smiley, Regenbogen, rote Punkte oder wahlweise Flaggen der Ukraine, Russland, der EU und sogar – was bei Linkstwitter eigentlich ganz unüblich ist – Deutschlands!

Aufrechte und Anständige aller Länder: Vereinigt euch!

Doch auch bei Hashtags war man stets äußerst einfallsreich. Auch nur jene aufzulisten, die seit Putins Egotrip in Umlauf gekommen sind, würde die für einen Blogartikel maximal empfohlenen 10.000 Zeichen deutlich überschreiten. Deshalb vertraue ich einfach darauf, dass unsere Leser sich bereits ein eigenes Bild gemacht haben und wissen, worauf ich Bezug nehme.

Nun aber wies unser aller Bundeswirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck vor einigen Tagen auf die Verkürzung seiner Duschzeiten hin und mahnte darüber hinaus an, im Sommer die Thermostate der Kessel von Gasheizungen deutlich nach unten zu regulieren.

Kaum hatten die Dauerabo-Fans der Bundesregierung diese Worte von seinen Lippen gepflückt, gab es unter dem Hashtag #Gassparchallenge sehr viel Begeisterung und mutige Bekenner, die kundtaten, wie sie nun fürs Weltklima und gegen Putin Einsparungen vornehmen würden. Leisesten Widerspruch gab es auch, aber der hatte zumeist innerfamiliäre Gründe.

Wirklich kritische Töne gab es selten. Dieser hier fasst sehr gut das von mir oben Geschriebene zusammen:

Legionellen: Die Spätfolgen sind das Hauptproblem

Aber nicht nur ein Stempelchen fürs Gutmenschen-Heftchen kann abgeholt werden, sondern auch eine Lungenentzündung mit Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, hohem Fieber, Durchfall oder gar Verwirrtheitszuständen. – OK, letzteres sehen wir bei manchen auch, ohne dass sie die Wassertemperatur nach unten drehen…

Deshalb gilt:

Fakt ist: Senken wir die Wassertemperatur von für den Sommer empfohlenen 65 Grad auf 50 Grad ab, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich Legionellen bilden, die oben beschriebene Erkrankungen auslösen können, in moderneren Bauten um 20 %, bei älteren Anlagen, wo Kupfer- oder gar Bleirohre (was es eigentlich sowieso nicht mehr geben sollte) verlegt sind, um bis zu 40 %. Bei einer Absenkung auf 40 Grad erhöht sich das Risiko gar um 35 bzw. 65 %.

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