Vom Deutschen Wetterdienst zum Klimapanik-Dienst – Die Geschichte eines Abstiegs

Peter Helmes/Wolfgang Thüne

Wieviel Unfug wird mit den Begriffen „Wetter“ und „Klima“ getrieben! Viele Menschen kennen den Unterschied nicht und plappern munter drauf los. Am Auffälligsten ist dies beim Gebrauch des Wortes „Klimaschutz“. Man kann weder das Klima noch sich selbst vor dem Klima schützen.

Ein Fachmann, der sich seit Jahrzehnten um Klärung der Begriffe und Darlegung der Fakten bemüht, ist unser langjähriger konservativer Autor, Dipl.-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne – vielen ältere Lesern noch bestens als „Wetterfrosch des ZDF“ (1971–1986) bekannt, dem ich seit fast 50 Jahren politisch freundschaftlich verbunden bin.

Seine klare Sprache und seine deutlichen Hinweise werden besonders heute in der von der „political correctness“ beherrschten „Klima-Diskussion“ schmerzlich vermißt. Große Bekanntheit erreichte Thüne auch durch seine ab 1998 in Büchern, auch bei den Deutschen Konservativen, vertretene These, daß es keinen Treibhauseffekt gäbe. Das war eine Kampfansage an das politische Establishment, dem er letztlich zum Opfer fiel. Er mußte nach 16 Jahren nahezu täglicher Kommentierungen das ZDF verlassen.

Deutscher Wetterdienst: 70 Jahre und kein bisschen weise…

Wolfgang Thüne hat in dem folgenden Original-Beitrag die gesamte Diskussion um „Wetter“ und „Klima“ vom Kopf auf die Füße gestellt – und sorgt somit für Klarheit. Er berichtet über den Anfang des Deutschen Wetterdienstes und seine meteorologischen Erkenntnisse und Erfahrungen:

„Fast sieben Jahre nach Ende des Krieges wurde das „Wetter“ in deutsche Hände übergeben. Von Bad Kissingen zog das „Zentralamt für den Wetterdeinst in der US-Zone“ um nach Offenbach am Main und wurde per Gesetz zum „Deutschen Wetterdienst“ für alle westalliierten Besatzungszonen erhoben. Das Wetter wurde dem Bundesminister für Verkehr zugeordnet. Seine Aufgaben wurden per Gesetz festgelegt. Der DWD hatte meteorologische Dienstleistungen zu erbringen und die Luft-und Seefahrt zu sichern, also kurz- und langfristige Vorhersagen zu erstellen, sowie die meteorologischen Prozesse zu überwachen und zu bewerten, wie die Struktur und Zusammensetzung der Atmosphäre zu beobachten. 

Mit Messungen im „Turm der Winde“ in Athen begann die Meteorologie der Antike. Im 4. Jh. v Chr. bemühte sich Aristoteles in seiner „Meteorologica“ um erste „wissenschaftliche“ Erklärungen. Doch erst 1780 wurde von Karl Theodor von der Pfalz die „Societas Meteorologica Palatina“ mit 39 Stationen über eine Fläche von Grönland bis Russland errichtet. Beobachtet wurde einheitlich um 7, um 14 und 21 Uhr, die „Mannheimer Stunden“, mit geeichten Instrumenten! So wurden die Werte vergleichbar! Die Messwerte reichen von 1781 bis 1793 und wurden in den „Mannheimer Ephemeriden“ publiziert. Zwölf Jahre meteorologischer Daten liegen vor. Sie dienten Alexander von Humboldt bei seiner „Klimatologie“.

Wetter-Konkurrenz im „Klima“

Wie der Name „Wetterdienst“ ausdrückt, dient er einzig und allein dem Wetter, seiner Analyse und Prognose. 1816 ist der Beginn der empirischen Wetteranalyse durch Heinrich Wilhelm Brandes. Im Jahr 1847 wurde in Berlin das Preußische Meteorologische Institut gründet und 1934 der Reichswetterdienst. Im Jahre 1939 wurde eine „Zentrale Wetterdienstgruppe“ unter Führung von Prof. Dr. Richard Scherhag gebildet, die handgezeichnete synoptische Wetterkarten herausgab Ab 1952 entstand in Offenbach am Main das Zentralamt des DWD.

Ab 1960 wurde der DWD bundesweit bekannt durch seine Fernsehmeteorologen Dr. Haarländer, Dr. Teich, Frau Dr. Wege – besonders durch Wolfgang  Thüne etc. Sie gaben dem Wetter ein Aussehen und dem DWD Ansehen! Ob Wind, Sturm, Regen, Hagel, Schnee, Gewitter, Glatteis, Sturmfluten, alles wurde den Zuschauern bildhaft präsentiert. Das Wetter ist und bleibt unverzichtbar!

In den 60er Jahren bekam das Wetter Konkurrenz, im „Klima“. Klima ist vom Wetter abgeleitet, ein Abstraktum. Menschen haben das über „30 Jahre gemittelte Wetter“ den Namen „Klima“ gegeben. Die Griechen waren klüger und haben es „Neigung“ genannt! Auf der Erdkugel hat jeder Punkt eine andere Neigung zur Sonne! Doch der „Glaube“ an das „Klima“ erhob es zur Wirklichkeit. Es wurde „wirklich“. Im Sprachgebrauch des Zeitgeistes im Zuge der Globalisierung bekamen Abstraktionen zunehmend Gestalt und verwirren  die Massen. Abstrakte Werte bestimmen, wie das Klima, fortan das Wetter, eine „Ironie der Geschichte“!

CO2 – ein unverzichtbarer Bestandteil für alles Leben

Auch bei den Meteorologen bekam diese abstruse Sichtweise Anhänger, die heute den Ton im Wetterdienst und seiner Politik bestimmen. Wer heute dem Abstraktum Klima widerspricht und darauf besteht, dass es in der Natur nur einen physikalischen Vorgang gibt, das Wetter, der wird mundtot gemacht, geächtet und diffamiert, zum „Staatsfeind“ abgeurteilt.

Der Wind weht einem eisig ins Gesicht, zumal die Klimaforschung politisch massiv unterstützt und gefördert wird, und alle Medien auf das Klima fest eingeschworen sind. Hauptagitator ist die UNO, die 1972 die Konferenz über die menschliche Umwelt in Stockholm abhielt. 1972 veröffentlichte der Club of Rome die „Grenzen des Wachstums“,  und 1992 wurde in Rio de Janeiro in Brasilien die erste „Weltklimakonferenz“ abgehalten, der inzwischen Dutzende weitere folgten mit dem Ziel, die Erderwärmung zu begrenzen und den CO2 -Gehalt der Luft auf eine klimaneutrales Niveau zu senken.

Dabei ist das CO2 ein unverzichtbarer Bestandteil der Luft und unabkömmlich für alles Leben auf der Erde. Bevor die Photosynthese die grünen Pflanzen wachsen ließ und die Atmosphäre mit dem Sauerstoff anreicherte, auf 21 %, bestand die Luft überwiegend aus Stickstoff und Kohlenstoffdioxid. Die Lufthülle war ein „Treibhaus“, trotzdem kühlte sich die Erde unter 100 Grad Celsius ab und verursachte nach Schellnhuber eine 40 000 Jahre anhaltende „Sintflut“. Und in dem Wasser entwickelte sich das Leben, das später auf die Landmassen besiedelte und die Erde „ergrünen“ ließ. Das „grüne Kleid“ der Erde ist lebensnotwendig und muss geschützt werden.

Der Deutsche Wetterdienst ist ein wichtiges Glied in der internationalen „Klima-Allianz“!

Der DW ist auch Akteur in dem Konzert der „Großen Transformation“ und dem „Weltklimarat“, den „Scientists for Future“, dem „Deutschen-Klima-Konsortium“ etc. Unzählige Institutionen wie Organisationen wollen das Klima schützen und melken den opferbereiten klimaschützenden Staat.

Inzwischen hat sich der Deutsche Wetterdienst weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, während die Medien beim Wetter den Ton vorgeben. Nach Maurice Strong, siehe auch

gilt: „Der gemeinsame Feind der Menschheit ist der Mensch“ und „Freiheit ist ein Irrtum in der Geschichte der Menschheit“. Nach Kants Spruch „Sapere aude“ soll jeder Mensch dem Mut aufbringen, „seinen eigenen Verstand zu benutzen, um sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien“.

Das „Klima“ als statistisches Abfallprodukt

Der Deutsche Wetterdienst sollte sich gemäß „DWD-Gesetz“ ganz auf seine Kernaussage konzentrieren, die Atmosphäre sowie ihre Veränderungen zu erforschen und möglichst präzise Wettervorhersagen zu machen. Das „Klima“ als statistisches Abfallprodukt sollte den Klimatologen und Statistikern überlassen werden. Wie kann man das 30jährige mittlere Wetter je in die Zukunft projizieren? Aus der „Klimapolitik“ sollte sich der Wetterdienst total herausziehen. Ein Blick in einen „Klimaatlas“ zeigt im Vergleich zu den sich stündlich und täglich ändernden Wetterkarten, dass „Klima“ etwas Ruhendes, dagegen das Wetter etwas quicklebendiges, sich sekündlich veränderndes Gebilde, ein lebender Vorgang, ist.

Das Wetter möglichst exakt vorherzusagen, ist eine herausfordernde staatliche Aufgabe, die unabhängige und objektive Arbeit. Es ist eine hochqualifizierte Arbeit, die ein Studium voraussetzt und an keine „Schauspieler“ in den Medien übertragen werden kann. Alle Menschen der Erde ergeben die „Menschheit“, doch diese ist ein abstrakter Begriff, und damit nicht lebendig! Nur der einzelne Mensch ist zur Vernunft fähig, kann denken, überlegen und dann entscheiden. Dies betrifft insbesondere den „synoptischen Meteorologen“, der den Kant`schen Imperativ „Sapere Aude“, das eigen- und selbständige Denken aufgrund des intensiven Studiums der Wetterkarten, verinnerlicht hat.

Versammelt man hundert Meteorologen alle mit denselben Wetterdaten, dann mögen sie alle zu der gleichen Wetteranalyse kommen. Trennt man dann diese Menge Meteorologen und gibt ihnen die Aufgabe, eine möglichst exakte Vorhersage für den folgenden Tag zu erstellen, dann findet man exakt hundert verschiedene Prognosen!

Fazit

Es gibt keine hundertprozentige Vorhersage des Wetters, die den genauen Tagesablauf an jedem Ort, in jeder Region Deutschlands für alle Wetterelemente wiedergibt. Alle diesbezüglichen Versprechen des Deutschen Wetterdienstes, dies sei mit immer größeren und schnelleren Computern und immer perfekteren Modellen möglich, sind Versprechungen ohne Wert. Das Wetter war immer, ist es und wird immer eins sein, ein Rätsel! Und, das Wetter wird auch in Zukunft tun, was es will und einen Blick hinter seine Geheimnisse dem Menschen verwehren!“

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